Kraft "auflösen" heisst eigentlich, dass man den Ansatzpunkt verändert. Ganz simpel vereinfacht, wenn du mit der Handfläche gegen die Faust drückst, und bei der empfangenden Seite im Handgelenk wegklappst, dann drückt die Hand drüber weg weil kein Ansatz mehr da ist. Wenn die Kraft mit einem oder zwei Punkten auf den Körper gebracht wird (mit einer Hand ziehen/zerren oder schubsen), dann hat man eine Reihe anatomischer Möglichkeiten diese Ansätze zu verschieben. Man kann sich drehen (Wirbelsäule, Hüfte, Knie), nach hinten oder vorne lehnen, in die Knie gehen, sich in der Wirbelsäule krümmen oder aufrichten, und dabei noch mit den Armen und Händen arbeiten.
Das ganze noch verbunden mit Schritten um Winkel und Abstände grob zu ändern. Alles zusammen gibt diverse Möglichkeiten, die man dann in einem Ringen-Setup intuitiv üben kann. Große Bewegungen am Anfang zum Lernen, später immer diffusere unmerkliche. Man hat dann keine Wand mehr zum Anschieben, sondern einen Mehlsack oder eine wassergefüllte Wurst die man nicht packen schafft. Das hat aber wenig mit grossen langen Bewegungen wie in dem Video zu tun, da geht es weniger um "unmerkliche Veränderungen" sondern um offensichtliche Änderung von Winkeln, Richtungen und Ansatzhöhen die sehr grob wirken. Das ist wie wenn man den Stuhl wegzieht auf den sich einer setzen will, das hat nichts mit esoterisch-geheimnisvollen "Manipulationen" zu tun. Funktioniert in dem Moment aber trotzdem.
Das was Björn beschreibt ist das Auflösen der Struktur, Körperwahrnehmung und intrinsischer Steuerung durch körperlich-nervliche Regulierung. Das ist was völlig anderes, kann man aber auch mit der o.g. Mechanik verbinden. Das hat dann aber nichts mit Mechanik zu tun, bestenfalls noch mit organischer Reaktion auf Berührungsreize.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)