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Thema: Coronavirus - es wird langfristig einen Engpass bei Gesichtsmasken geben

  1. #4456
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen

    International wird D eigentlich ziemlich beneidet. Ich persönlich würde Erfolge derzeit von den Todesfällen in % abhängig machen, bis man aussagekräftigere Daten hat.
    Ich glaube auch, dass das bisher die aussagekräftigste Zahl ist.
    https://ourworldindata.org/grapher/t...WE+ITA+FRA+ESP
    Interessant hierbei finde ich, dass hier die südlichen Länder deutlich höher liegen. Spanien, Italien fast 8x so hoch wie in D. Kann natürlich sehr viele Ursachen haben, medizinische Versorgung, Sozialverhalten, Hygiene usw.
    Ein Faktor könnte Klima sein(was nicht gut wäre weil es ja jetzt deutlich wärmer bei uns).
    Ein Ausreißer in den nördlicheren Ländern ist Schweden, bei der die Zahl 3x so hoch ist wie bei uns.

    Ich weiß nicht ob die Maßnahmen wirksam waren, ich bin aber froh, dass die Regierung keine Experimente gewagt hat. Ich würde das anerkennen, dass die Entscheidung wirtschaftliche Interessen unterzuordnen recht mutig war.
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
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  2. #4457
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    Wegen der neuen RKI-Studie: Ich hatte es vorn schon mal gefragt und das war eine ernstgemeinte Frage: Wer sagt, dass ohne die Maßnahmen der R-Wert nicht wieder angestiegen wäre? Wo ist da mein Denkfehler?

    Bzw. andersherum: Sollte tatsächlich das Herunterfahren des öffentlichen Lebens exakt null bringen - was m.E. nicht vorstellbar ist-, was wäre die Ursache für die Konstanz des R-Wertes?

    EDIT: Das Problem haben wohl auch die Max-Planck-Leute.

    Übrigens davon ab, zeigen Pansapiens Berechnungen, dass Änderungen im Zehntel(!)bereich des R-Wertes sich gewaltig auswirken.
    Geändert von Nick_Nick (19-04-2020 um 12:22 Uhr)

  3. #4458
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    @seemann:
    ich schätze deine sachlichen beiträge.
    aber ich muss dir hier einfach mal widersprechen, da ich anderer meinung bin als du:
    Ich finde auch, dass man sowas nicht einfach übergehen sollte. Ja, genau, was passiert eigentlich, wenn Schweden Recht hat? Naja gar nix.
    das sehe ich anders!
    grundlage für das agieren der politisch verantwortlichen war eine verschärfung des infektionsschutzgesetzes.
    damit wurden maßnahmen in gang gesetzt und begründet, die u.u. in dieser art gar nicht nötig gewesen wären.
    ja, ja, ich weiß - a posteriori ist man immer klüger ...
    ABER ich frage mich, wie sich das rein rechtlich auswirkt, wenn tausende in die insolvenz getriebene klein- und mittelständische unternehmen schadensersatz von der bundesregierung / den landesregierungen fordern, mit der begründung, die maßnahmen seien in der durchgeführten art und weise nicht verhältnismäßig gewesen.
    das wird eine sehr lange und wohl auch erbitterte juristische auseinandersetzung werden.
    und das dürfte dem gesellschaftlichen klima in unserem land nicht gut tun!
    deshalb mein hinweis, dass man dies nicht übergehen sollte mit der etwas lapidaren (und spekulativen!) aussage: "musste sein (und zwar genau so!), sonst ... hunderttausende tote oder noch mehr!"


    Das wäre für uns völlig irrelevant, weil das nicht vergleichbar ist. Dass ein Land mit 32 Einwohner pro Quadratkilometer (Schweden) anders agieren kann, wie ein Land mit 232 Einwohner pro Quadratkilometer (Deutschland) liegt meines erachtens nach nun wirklich auf der Hand.
    das halte ich für kein sehr valides argument.
    man könnte, statt sich auf schweden zu beziehen, auch hongkong nehmen - extrem dicht besiedelt, dennoch sehr erfolgreich in der bekämpfung des corona-virus, auch ohne einen shutdown, wenn ich nicht irre.

    Gleichzeitig haben die Schweden ein zigfaches an Todesfällen durch Corona. Etwa 11% vs 3%. In meinen Augen ist das schlecht, auch wenn die Zahlen an sich nicht so imponierend sind.
    eines der argumente für den schwedischen weg war ja die schnellere durchseuchung und damit der schnellere aufbau einer herdenimmunität, wenn ich nicht irre ...
    und die schweden haben wiederholt darauf hingewiesen, dass man ein gesundheits- und sozialsystem auch finanzieren können muss, und dass daher (war ein schwedischer mediziner, wenn ich das richtig in erinnerung behalten habe) ein vor-die-wand-fahren der wirtschaft duch einen shutdown schlimmer sei als die gefahr durch das virus.
    bisher siehts so aus, als hätten sie nicht ganz unrecht gehabt.
    so jedenfalls stellt es sich mir dar.

    Würde man das 1:1 umrechnen, was man nicht kann, dann hätten wir jetzt 18.000 statt 4500. Erfolgreich würde ich das nicht nennen. In Wirklichkeit wäre es bei uns wahrscheinlich noch höher, weil die Ausbreitung durch die fast 10fache Bevölkerungsdichte deutlich stärker. Und da ist dann noch immer nicht mit einbezogen, wie sich die Überlastung des Gesundheitswesens auswirken würde.
    pardon, aber das ist so widersprüchlich, dass man das nicht als argument verwenden kann.
    du sagst selbst, man könne das NICHT umrechnen, und dann tust du genau DAS, um es dann als argument dafür zu verwenden, dass hier bei uns alles sehr viel schlimmer gekommen wäre, wenn wir uns wie die schweden verhalten hätten.
    eine solche "argumentation" ist spekulation und bisher hast du doch so etwas gar nicht nötig gehabt ...

    International wird D eigentlich ziemlich beneidet. Ich persönlich würde Erfolge derzeit von den Todesfällen in % abhängig machen, bis man aussagekräftigere Daten hat.
    beneidet?
    von taiwan bspw.?
    ich finde, dass auch die argumentation "wir haben weniger tote als andere länder, also haben wir alles (oder das meiste) richtig gemacht" ziemlich schwach ist.
    korrelation ist nicht dasselbe wie kausalität.

    damit keine missverständnisse entstehen: ich persönlich halte die maßnahmen, die ANFANGS getroffe wurden, für richtig, da sie der unkenntnis der lage geschuldet waren. dass man da vorsichtshalber mit dem großen hammer draufhaut, ist erstmal richtig.
    nur sind inzwischen, wie bereits erwähnt, die definierten ziele erreicht.
    es ist also in meinen augen - als laie! - an der zeit, ernsthafte schritte zu unternehmen, die wirtschaft und das gesellschaftliche leben wieder in gang zu bringen.
    so jedenfalls sehe ich das.

    nota bene: und ich bitte darum, meine meinung als das zu sehen, was sie ist: meine meinung.
    meine meinung ist kein allgemeingültiger maßstab, ich erhebe nicht den anspruch, irgend etwas besser zu wissen als andere.
    dennoch möchte ich meine meinung äußern können, ohne dafür ad hominem angegangen zu werden (@seemann, das bezieht sich nicht auf dich.)
    danke.

  4. #4459
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    Zitat Zitat von Kannix Beitrag anzeigen
    Ich würde das anerkennen, dass die Entscheidung wirtschaftliche Interessen unterzuordnen recht mutig war.
    Sicherlich richtig - zumindest am Anfang. Nur muss man jetzt eben auch mal aus dieser ersten „Panik“ rauskommen und schauen wie es weiter gehen kann.

    Der drohende KH-Kollaps ist abgewendet und die derzeitige Maxime „Alles muss zurück stehen bis der Impfstoff da ist...“ (ob der je kommt?) ist nun mal kein realistisches Szenario - zumindest nicht ohne das die daraus resultierenden Folgen für die gesamte Gesellschaft nicht viel schlimmer werden als das was jetzt auf der Anzeigetafel der Todesfälle steht.

    Und da lässt die Regierung derzeit m.E. das notwendige Augenmaß vermissen bzw. sollte dies vorhanden sein wird das nicht entsprechend kommuniziert.

    Natürlich ist jede Form der Lockerung mit einem Risiko verbunden - wir müssen uns auch darüber im klaren sein, dass es bis zum Tag X weiterhin Todesfälle geben wird. Nur kann man diese auch mit noch restriktiveren Maßnahmen letztendlich auch nicht verhindern, sondern max. verzögern oder vielleicht etwas reduzieren. Aber wenn man halt etwas weiter in die Zukunft blickt muss man halt auch abwägen was man dafür bereit ist im Gegenzug aufs Spiel zu setzen.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  5. #4460
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Gleichzeitig haben die Schweden ein zigfaches an Todesfällen durch Corona. Etwa 11% vs 3%.
    Nichts für ungut, selbst Zahlen zu vergleichen, die sich nicht vergleichen lassen - was jedem mit marginalen statistischen Grundkenntnissen einleuchten sollte - und darüber hinaus eine Tautologie darstellen (Die Zahl der Infizierten ist eine Funktion der Test-Kardinalität), und dann nur noch mit ad hominem - zumal die betreffende Person Statistikerin ist - zu antworten ist, euphemistisch ausgedrückt, ein fragwürdiger Stil (Argumente und Meinungen sind eben doch nicht identisch). So weit ich das in den internationalen Medien verfolge, wird primär Südkorea beneidet - wohl auch hierzulande. Will dabei gar nicht das schwedische Vorgehen verteidigen, da ich von diesem selbst nichts halte.
    Geändert von Han Fei (19-04-2020 um 12:32 Uhr)

  6. #4461
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    Am Montag tritt nach der jetzigen Beschlusslage eine "Lockerung" der besonderen Art in Kraft:

    Dann müssen Patienten mit "Atemwegserkrankungen", also Erkältungen wieder persönlich zum
    Arzt, wenn sie sich krank schreiben müssen, angeblich gegen den Widerstand der Ärztevertreter
    auf Druck der Krankenkassen und Arbeitgeber.

    Klingt für mich reichlich zynisch:

    „Mit der Wiedereröffnung zahlreicher Geschäfte kehrt am Montag ein Hauch von Normalität in unser tägliches Leben zurück“, so der Sprecher weiter. „Wir sind sicher, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihrer ganz besonderen Kompetenz für Gesundheit und Hygiene sicherstellen können, dass von dem Besuch einer Arztpraxis kein Gesundheitsrisiko und keine Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus ausgeht.“
    Quelle: Tagesspiegel https://www.tagesspiegel.de/politik/.../25753194.html
    Oder Tagesschau: Kritik am Ende telefonischer Krankschreibung vom 18.04.,17:00
    Vom Bundesgesundheitsminister ist mir keine Stellungnahme bekannt.

  7. #4462
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    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Schon mal überlegt, dass die Schweden nicht alle in der Wildnis leben und ihr Geld als Holzfäller und Rentierjäger verdienen?

    Stockholm ...
    Sicher, in Stockholm u. direkter Umgebung leben recht viele Menschen. Und genau dort gibt es auch die grössere Infiziertendichte mit entsprechenden Auswirkungen auf die Krankenhäuser. Stand in einigen Texte die hier verlinkt
    wurden explizit drinnen.

    Hier mal was zu Belgien (hohe Todesrate; pro Mio Einwohner). Der Text deutet auch an, wie vielschichtig die Ursachen (Extra für Alephtau mit Luftverschutzungsaspekt) für unterschiedliche Zahlen sein können (das geht offenbar bis in die aktuellen Regierungsstrukturen) und wie schwierig es ist, das was führt genau zu was - fest zu machen ist:


    Wer nach weiteren Ursachen forscht, bekommt viele Gründe aufgetischt. Manche klingen nachvollziehbar, andere weniger:
    Anzeige: Belgien liege in der Mitte Europas, heiss es, der Durchgangsverkehr sei vor der Krise viel höher gewesen als in anderen Ländern. London, Paris, Amsterdam, Köln – mit dem Zug ist man von Belgien aus überall in deutlich weniger als drei Stunden.
    Ein Faktor könnte auch die Luftverschmutzung sein. Die ist in Belgien hoch wie auch in anderen Corona-Hotspots, ob Lombardei, Madrid oder New York. Dazu kommt die hohe Bevölkerungsdichte in dem Elf-Millionen-Einwohnerland. ...
    Andere Aspekte, auch die Zählweise, sind weiter im Text aufzufinden.

    https://www.spiegel.de/politik/ausla...0-b82eae86f643
    Geändert von Kusagras (19-04-2020 um 12:51 Uhr)

  8. #4463
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    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Schon mal überlegt, dass die Schweden nicht alle in der Wildnis leben und ihr Geld als Holzfäller und Rentierjäger verdienen?

    Stockholm liegt z.B. mit 5079 Einwohner pro Quadratkilometer noch vor Hamburg (2.438) und München 4736).

    Göteborg 2663, Norrköping 2556 usw usw usw.

    Aber da du ja auf das ganze Land nimmst;

    Die USA haben 35,8 Einwohner/Quadratkilometer.......ähm.....jä........was sagt das jetzt aus?

    Gruß

    Alef
    Ach so, ja klar, stimmt ja. Daran habe ich bisher gar nicht gedacht. Das ändert natürlich alles. Bisher bin ich Dummkopf davon ausgegangen, dass das alles Einsiedler sind und wenn da einer krank wird, wie auch immer, dann ist es so gut wie ausgeschlossen, dass der jmd ansteckt.

    Während in einem sehr dicht bevölkerten Land sich so ne Infektionswelle nicht so leicht totläuft.

  9. #4464
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Hier muss man aber beifügen, dass das eine Interpretation und Lesart eines absoluten Laien ist.
    Seemann, könntest du mal bitte ausführen wo Ripley die Fehler eines Laien, bei der Auswertung der Grafik macht?
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  10. #4465
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...
    Der drohende KH-Kollaps ist abgewendet und die derzeitige Maxime „Alles muss zurück stehen bis der Impfstoff da ist...“...ist nun mal kein realistisches Szenario -
    Hat die Regierung das definitv so erklärt, man warte nur auf die Impfung und sonst nichts? Wüsste ich nicht.

    zumindest nicht ohne das die daraus resultierenden Folgen für die gesamte Gesellschaft nicht viel schlimmer werden als das was jetzt auf der Anzeigetafel der Todesfälle steht.
    Da bist du dir also ganz sicher? Aber viele Experten sind das nicht. Übrigen wenn du zustimmst, dass heise.de darauf pocht,
    höchsten noch die Massnahmen vom 16.3. wären relevant..das war der Tag der Schul- und Kitaschließungen. Du hälst das
    ja für überflüssig aufrecht zu erhalten... .


    ... Todesfälle geben wird. Nur kann man diese auch mit noch restriktiveren Maßnahmen letztendlich auch nicht verhindern, sondern max. verzögern oder vielleicht etwas reduzieren.
    Bei Island bist du anderere Meinung gewesen. Die habe sehr früh reagiert. Übrigens, Neu Seeland- sehr erfolgreich offenbar- hat die schärfsten Massnahmen mit auf der Welt.

    ...Grant Robertson, der neuseeländische Finanzminister, sagte der britischen „Financial Times“ (FT) nun: „Die Abriegelung hat die Übertragungskette erheblich durchbrochen. Die Neuseeländer haben sich im Großen und Ganzen an die sehr strengen Bedingungen in diesem Rahmen gehalten. Und wir haben die Ergebnisse davon gesehen.“

    Wie die FT unter Berufung auf die Google-Mobilitätsstatistik berichtet, habe die Ausgangssperre zu einem 88-prozentigen Rückgang der Einzelhandels- und Freizeitaktivitäten geführt....
    https://www.tagesspiegel.de/wissen/n.../25752638.html

    Wer weiss, evtl würden 10-14 Tage voller Lock down in De noch einiges mehr bringen...deutete ja auch der Infektiologe von der Helmholtz-Gruppe an. Besser wäre das wohl am Anfang gewesen, aber dann hätten die Massnahmegegner noch mehr als ohne hin aufgeschrien u. kritsiert nach bereits 7-10 Tagen. Auch wenn fast die ganze Welt quasi in einer Art Lock-dwon ist.

  11. #4466
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    Warum wird von der Regierung kein konkretes Datum genannt, wann dieses oder jenes geschieht? Warum gibt es keinen strikten Fahrplan? Weil es - so wie es offiziell auch kommuniziert wird - keine verlässlichen Daten gibt und Vorausberechnungen mit zu großen Unsicherheiten behaftet sind.

    Es wird jetzt nach und nach Lockerungen geben und jeweils geschaut, ob innerhalb von wenigen Wochen ein Run auf die Intensivstationen einsetzt. So sieht die verkündete Linie aus, das ist letztlich der einzige Gradmesser. Anders wird man das Problem mMn auch kaum bewältigen können.

  12. #4467
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @seemann:
    ich schätze deine sachlichen beiträge.
    aber ich muss dir hier einfach mal widersprechen, da ich anderer meinung bin als du:

    das sehe ich anders!
    grundlage für das agieren der politisch verantwortlichen war eine verschärfung des infektionsschutzgesetzes.
    damit wurden maßnahmen in gang gesetzt und begründet, die u.u. in dieser art gar nicht nötig gewesen wären.
    ja, ja, ich weiß - a posteriori ist man immer klüger ...
    ABER ich frage mich, wie sich das rein rechtlich auswirkt, wenn tausende in die insolvenz getriebene klein- und mittelständische unternehmen schadensersatz von der bundesregierung / den landesregierungen fordern, mit der begründung, die maßnahmen seien in der durchgeführten art und weise nicht verhältnismäßig gewesen.
    das wird eine sehr lange und wohl auch erbitterte juristische auseinandersetzung werden.
    und das dürfte dem gesellschaftlichen klima in unserem land nicht gut tun!
    deshalb mein hinweis, dass man dies nicht übergehen sollte mit der etwas lapidaren (und spekulativen!) aussage: "musste sein (und zwar genau so!), sonst ... hunderttausende tote oder noch mehr!"



    das halte ich für kein sehr valides argument.
    man könnte, statt sich auf schweden zu beziehen, auch hongkong nehmen - extrem dicht besiedelt, dennoch sehr erfolgreich in der bekämpfung des corona-virus, auch ohne einen shutdown, wenn ich nicht irre.


    eines der argumente für den schwedischen weg war ja die schnellere durchseuchung und damit der schnellere aufbau einer herdenimmunität, wenn ich nicht irre ...
    und die schweden haben wiederholt darauf hingewiesen, dass man ein gesundheits- und sozialsystem auch finanzieren können muss, und dass daher (war ein schwedischer mediziner, wenn ich das richtig in erinnerung behalten habe) ein vor-die-wand-fahren der wirtschaft duch einen shutdown schlimmer sei als die gefahr durch das virus.
    bisher siehts so aus, als hätten sie nicht ganz unrecht gehabt.
    so jedenfalls stellt es sich mir dar.


    pardon, aber das ist so widersprüchlich, dass man das nicht als argument verwenden kann.
    du sagst selbst, man könne das NICHT umrechnen, und dann tust du genau DAS, um es dann als argument dafür zu verwenden, dass hier bei uns alles sehr viel schlimmer gekommen wäre, wenn wir uns wie die schweden verhalten hätten.
    eine solche "argumentation" ist spekulation und bisher hast du doch so etwas gar nicht nötig gehabt ...


    beneidet?
    von taiwan bspw.?
    ich finde, dass auch die argumentation "wir haben weniger tote als andere länder, also haben wir alles (oder das meiste) richtig gemacht" ziemlich schwach ist.
    korrelation ist nicht dasselbe wie kausalität.

    damit keine missverständnisse entstehen: ich persönlich halte die maßnahmen, die ANFANGS getroffe wurden, für richtig, da sie der unkenntnis der lage geschuldet waren. dass man da vorsichtshalber mit dem großen hammer draufhaut, ist erstmal richtig.
    nur sind inzwischen, wie bereits erwähnt, die definierten ziele erreicht.
    es ist also in meinen augen - als laie! - an der zeit, ernsthafte schritte zu unternehmen, die wirtschaft und das gesellschaftliche leben wieder in gang zu bringen.
    so jedenfalls sehe ich das.

    nota bene: und ich bitte darum, meine meinung als das zu sehen, was sie ist: meine meinung.
    meine meinung ist kein allgemeingültiger maßstab, ich erhebe nicht den anspruch, irgend etwas besser zu wissen als andere.
    dennoch möchte ich meine meinung äußern können, ohne dafür ad hominem angegangen zu werden (@seemann, das bezieht sich nicht auf dich.)
    danke.
    Wenn ich sage, dass man das nicht vegleichen kann und es aber dennoch etwas tue, in seiner Bedeutung abgemildert durch die Einleitung, dann deshalb, weil ich davon ausgehe, dass dieser sehr dumpfe Vergleich mit uns falsch positiv ist und die reale Situation real dann noch schwieriger wäre.
    Wie gesagt, Bevölkerungsdichte. Klar gibt ees auch in Schweden dicht besiedelte Gebiete, aber die "Brücken" zwischen den Gebieten dürften dünner sein und sich eine Welle daher eher totlaufen. Das würde bei uns, denke ich, nicht so leicht geschehen.

    Das ist zumindest das, was ich annehme, weswegen ich es legitim fand, das dennoch gegenüberzustellen. Ich denke, die positiven Verläufe in manchen asiatischen Gegenden hängen damit zusammen, dass die schneller reagiert haben. Ich glaubem das wurde schon mehrfach diskutiert. Und an dem Punkt muss ich widersprechen: Ich habe die internationale Press über längere Zeit verfolgt. Wenn ich sage, dass D oftmals als positives Beispiel erwähnt wurde, dann weiß ich, wovon ich rede.

    Wenn Schweden "Recht" hat, was ja sein kann, auch wenn ich es mit deren 11% persönlich nicht so sehe, dann bedeutet das nicht, dass wir "Unrecht" haben, was ich mit unseren 3.X% erst recht nicht so sehe.
    Ich würde es momentan sogar so sehen, dass die Zahlen aus Schweden die Sinnhaftigkeit unseres Vorgehens eher unterstreichen, als in Frage zu stellen.

    Natürlich ist es völlig unbestritten, dass es Aufgabe der Politik ist, die Unternehmen zu schützen. Wie es übrigens auch deren Aufgabe ist, sich und damit uns vor ungerechtfertigten Ansprüchen zu schützen.

    Grundsätzlich glaube ich, dass unsere Politik im allgemeinen eher wirtschaftsfreundlich, als menschenfreundlich handelt. Dass sie jetzt doch sehr deutlich auf Schutz der Menschen abzielt, ist sicher ein Grund für die zuletzt sehr guten Umfrageergebnisse.

    Unser vorsichtiges Vorgehen, wie auch z.B. die Aussagen der Kanzlerin nach dem Motto, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste findet in jedem Fall meine Zustimmung.
    Geändert von Seemann (19-04-2020 um 13:22 Uhr)

  13. #4468
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Sicherlich richtig - zumindest am Anfang. Nur muss man jetzt eben auch mal aus dieser ersten „Panik“ rauskommen und schauen wie es weiter gehen kann.
    Ich empfinde die Handlungen und erfolgten Maßnahmen nicht als kopflos und aus einer Panik motiviert. Genauso sehe ich, dass die Menschen die ich beobachte, doch recht gelassen damit umgehen.



    Nur kann man diese auch mit noch restriktiveren Maßnahmen letztendlich auch nicht verhindern, sondern max. verzögern oder vielleicht etwas reduzieren.
    Das klingt jetzt so nach, ein paar mehr oder weniger und wer weiß ob man dafür die Wirtschaft ausbremsen muss. Dabei ist es genau das worum es geht. 10.000 Tote? 100.000 Tote? Millionen Tote? und dementsprechende Folgen für Gesundheitssystem etc.


    Aber wenn man halt etwas weiter in die Zukunft blickt muss man halt auch abwägen was man dafür bereit ist im Gegenzug aufs Spiel zu setzen.
    Klingt jetzt für Dich als wäre ich sehr obrigkeitshörig, aber meinst Du nicht da machen sich auch andere Gedanken? Und zwar Experten?
    Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt -WT-Herb
    http://www.thaiboxen-bingen.de Facebook

  14. #4469
    Registrierungsdatum
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    Mal das Szenario andersrum betrachtet:

    Wir gehen ab sofort Schwedens Weg und würden dann auch bei 10% (eher deutlich mehr, Bevölkerungsdichte, aber nehmen wir mal 1:1 die 10%) landen, statt bei unseren gegenwärtigen 3-4%.
    Da würde doch hoffentlich keiner ernsthaft sagen, "Juhu, das ist das bessere Szenario".
    Mal von weiteren Kleinigkeiten abgesehen, wie, dass eine stärkere und schnellere Verbreitung des Virus auch die Mutationswahrscheinlichkeit erhöht, was zu unserem Vorteil, aber auch Nachteil sein kann. Auf jeden Fall würden dann einige unserer bisherigen Erfahrungen obsolet werden.

    Ich hätte mir auch gewünscht, man hätte das früher ernst genommen, wollte es aber, auch mit Blick auf die Wirtschaft nicht. Und ich bin auch mit manchem nicht einverstanden. Man hätte z.B. viel früher Einreisende kontrollieren sollen etc. Das sind alles Dinge, die wir vernachlässigt haben, im Gegensatz zu manchen asiatischen Positivbeispielen.

  15. #4470
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    Zitat Zitat von Han Fei Beitrag anzeigen

    Zitat Zitat von Seemann
    Gleichzeitig haben die Schweden ein zigfaches an Todesfällen durch Corona. Etwa 11% vs 3%.
    Nichts für ungut, selbst Zahlen zu vergleichen, die sich nicht vergleichen lassen - was jedem mit marginalen statistischen Grundkenntnissen einleuchten sollte - und darüber hinaus eine Tautologie darstellen (Die Zahl der Infizierten ist eine Funktion der Test-Kardinalität), und dann nur noch mit ad hominem - zumal die betreffende Person Statistikerin ist - zu antworten ist, euphemistisch ausgedrückt, ein fragwürdiger Stil (Argumente und Meinungen sind eben doch nicht identisch). So weit ich das in den internationalen Medien verfolge, wird primär Südkorea beneidet - wohl auch hierzulande. Will dabei gar nicht das schwedische Vorgehen verteidigen, da ich von diesem selbst nichts halte.
    Lt. Worldometers hat Schweden in Absolutzahlen ein Drittel der Toten Deutschlands, bei einem Achtel der Einwohner. Da kommt das von Seemann angegebene Verhältnis schon halbwegs hin, sofern man die Zählweisen der Todesfälle vergleichen kann.

    Übrigens:
    Zitat Zitat von Han Fei Beitrag anzeigen
    - was jedem mit marginalen statistischen Grundkenntnissen einleuchten sollte -
    Ad Hominem !!!

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