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Thema: Coronavirus - es wird langfristig einen Engpass bei Gesichtsmasken geben

  1. #3001
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Am Ende gibt es nur zwei Entscheidungen, die tatsächlich sinnvoll und bedeutsam sind. Alles andere sind technische Prozesse wie die Beschaffung von Material, Personal und Geräten, die man so oder so machen muss.

    1. Man behält den Lockdown bei, um die Kurve so flach wie irgendmöglich zu gestalten. In dem Fall MUSS man die wirtschaftlichen Folgen managen, und das heisst ERHEBLICHE gesetzgeberische Tätigkeit im Bereich von Insolvenzrecht, Vertragsrecht, Mietrecht, Kreditwesen, usw. Das ist etwas für einen Haufen Fachleute, Juristen, Ökonomen, BWLer, Banker, BDI, Handwerkskammern etc.pp. Die mögen doch bitte mal gemeinsam aktiv werden, um diese Folgen zu bewältigen, denn Massenkonkurse und -arbeitslosigkeit sind kein unabwendbares Schicksal.

    2. Man hebt den Lockdown auf, macht alle Läden auf, geht's raus und spielt's Fussball. In dem Fall wird es massiv mehr Tote geben, damit muss man dann leben. Deal with it. Und das muss man dann frühzeitig kommunizieren, und sich damit abfinden dass es nicht nur Leute trifft die man eh nicht kennt und die deshalb egal sind. Das werden dann nicht nur die 90jährigen Omas, egal ob man sie leiden kann oder nicht, sondern auch die 47jährige Mutter, der 20jährige Bruder, und das eine oder andere 12jährige Kind. So ehrlich muss man dann sein, zu erklären dass man das wirtschaftliche System halt leider nicht wirklich steuern kann weil man als Regierung einfach zu unfähig ist, und dass die Kollateralschäden dann unabwendbar sind. Trauert, aber lebt damit dass es in Summe 200.000 zusätzliche Tote werden (oder mehr). Auch eine Lösung, die Menschen mit starkem Immunsystem vielleicht zusagt.
    Tatsächlich, wie in einem irgendwo schon verlinkten Video zu sehen, gibt es noch gemischte Szenarien, in denen man (durch dynamische Justierung der Maßnhamen) versucht, so schnell wie möglich eine Durchseuchung des mit einem geringeren Risiko behafteten Bevölkerungsanteils zu erreichen, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten.
    Das kann durch einen dauerhaften justierten Lockdown geschehen, dazu muss man aber die Auswirkungen kennen, oder durch einen wellenförmigen.
    Die Kurve wird also näher an die "Linie" (die die Kapazität des Gesundheitssystems kennzeichnet) herangeführt, so dass der zeitliche Verlauf gegenüber einer möglichst flachen Kurve verkürzt wird..
    Bei sagen wir mal 20.000 bestätigen neuen bestätigten Fällen pro Tag und einer Dunkelziffer von 90% bräuchte man für 56 Millionen Infizierte 280 Tage
    Der möglichst starke Lockdown soll die Kurve ja nicht nur erniedrigen, sondern den Virus auch aushungern, so dass die Epidemie stoppt, ohne dass eine hohe Durscheuchung erreicht ist.
    Dabei ergäbe sich die Problematik, dass man hinterher eine Bevölkerung ohne weitgehende Herdenimmunität hätte und es durch Eintrag von außen jederzeit von neuem losgehen könnte.
    Neben "flattening of the curve" sollte man sich natürlich parallel auch mit "raising the line beschäftigen".....

    Raise the line

  2. #3002
    Gast Gast

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    Dass man als Arzt vermutlich gar nicht anders kann, als zu sagen, es muss alles getan werden, um so viele zu retten wie möglich, egal was es kostet, ist ja irgendwo völlig klar. Und in den meisten Fällen auch gut so. (Es sei denn, es führt zu einem bösen Streit bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen zwischen Angehörigen, Patienten und Arzt, was ja leider auch immer wieder vorkommt.)
    Für andere sind schlicht und einfach andere Fragen (Existenzgrundlage, Isolation etc.) wichtiger. Und nach wie vor fehlt für mich jegliche Ansage ode Vision, was getan wird, um langfristig aus dieser Krise auch eine Chance zu machen. Denn wenn die ganze Kohle die man jetzt druckt und verteilt in drei bis fünf Jahren ein Drittel weniger wert ist, die Arbeitslosigkeit bei 10+ Prozent liegt, das Prekariat vielleicht 25 Prozent beträgt, Mindestlohn und Grundrente der Vergangenheit angehören, Personaluntergrenzen in der Pflege natürlich nicht wieder eingeführt worden sind, das Gesundheitssystem noch knappere Mittel zur Verfügung hat und so weiter: Ja, was dann? Aber die meisten derjenigen, die man jetzt dafür gerettet hat, müssen das glücklicherweise wohl nicht mehr oder nicht mehr lange miterleben.

  3. #3003
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    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Laut Bericht des RKI:

    Manifestationsindex 51–81 %

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...76792bodyText2



    https://www.pharmazeutische-zeitung....wehrt/seite/2/


    Laut chinesischen Angaben können bis zu 30% der Fälle asymptomatisch, also ohne Symptome, verlaufen, dies wurde durch japanische Experten bestätigt :
    [...]

    Gruß

    Alef
    Danke für die Konkretisierung.
    Es bleibt aber dabei, dass die Aussagen von Bakhdi nicht dazu passen. Er behauptet ja, das RKI (oder wen immer er mit "den Hochrechnungen" meint) würde diese Unterscheidung gar nicht berücksichtigen UND die asymptomatischen Fälle lägen bei 90%
    Würde mich interessieren, wo der seine Daten herbekommt, wenn RKI, Japan und China doch anderes ermittelt haben....

    Grüße

    Münsterländer

    P.S. war 90 % nicht mal als Zahl im Raum für die Patienten mit keinern oder nur leichten Symptomen? Das würde schon eher ins Bild passen.
    edit: witzig, genau das steht übrigens auch im englischen Untertitel des Videos. Hat er aber tatsächlich nicht gesagt. Er sagt: "keine Symptome" und "bleiben gesund".
    Geändert von Münsterländer (02-04-2020 um 06:43 Uhr)
    I'm going through changes

  4. #3004
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Er [Streeck] sagt NICHT
    dass die gegenwärtige Massnahmen falsch sind.
    Streeck betont sogar explizit, dass er falsch verstanden sei, wenn man behauptet, er wäre gegen jegliche Maßnahmen.
    Das sagt er angesichts der Aussage des NY-Korrespondenten, dass man in New York gut sehen könne, was passiert, wenn man die Epidemie einfach laufen lässt.
    Er hätte es lediglich bevorzugt, dass man die Maßnahmen nicht gebündelt oder so schnell nacheinander einführt, sondern eine nach der anderen und dann immer lange genug (zwei Wochen) abwartet, um zu sehen, wie die sich auswirken.
    Das ist IMO auch seiner wissenschaftlichen Einstellung geschuldet, denn mit einer solchen, will man natürlich auch wissen, was genau sich wie auswirkt.
    Allerdings zeigt das auch, dass er glaubt, dass man nach einer Maßnahme sehen könne, wie die sich auswirkt.
    Woran kann man das sehen?
    Ich nehme mal an an den Zahlen.
    Daraus folgere ich, dass er nicht der Ansicht ist, dass die erhobenen Daten keine Aussagekraft haben.

    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Du hast die Studie gar nicht angeguckt, oder?

    DU hast gesagt:

    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Also hatten Italien, Frankreich,China etc. etc. die gleichen Szenen bei der großen Influenzawelle 2017/2018?
    Aber keiner hatte die Bilder mit Kliniken und Lastern voller Leichen gefilmt.... komisch.
    Deshalb habe ich dir diese Studie verlinkt, die aufzeigt, dass Italien da doch schon mehr als extrem gebeutelt war und gegenüber anderen europäischen Ländern hervor sticht!
    Ich hab die Studie nur überflogen, den Begriff "mehr als extrem gebeutelt" oder Ähnliches finde ich in der Studie auf die Schnelle nicht.
    Was heißt das konkret bezüglich der Auslastung des Gesundheitssystems und im Vergleich zu der aktuellen Situation?
    Das "Hervorstechen" scheint saisonal sehr unterschiedlich auszufallen:

    Im Jahr 2014/15 zeigten die gepoolten europäischen Daten (EuroMOMO Network, 2015) bei Menschen über 65 Jahren eine erhöhte, auf Influenza zurückzuführende Sterblichkeitsrate von 147,41/100.000 Todesfällen, mit ILI als IA-Indikator. Unter Verwendung desselben Modells für Italien schätzten wir eine Rate von 292,8/100.000 (CI 95% 279,7-306,0/100.000), die vollkommen vergleichbar mit der auf EU-Ebene gemeldeten Rate ist. Die Saison 2014/15 war in Europa, wie auch in Italien, durch die gemeinsame Zirkulation der Viren Influenza A/H3N2 und Influenza A/H1N1pdm09 gekennzeichnet, doch wurde der A/H3N2-Virusstamm im Vergleich zur Saison 2013/14 häufiger nachgewiesen.

    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

    die Autoren kommen bei ihren Schätzungen also für die über 65-Jährigen 2014/15 auf eine "vollkommen vergleichbare" um ca. 99% höhere Todesrate.
    Wie sieht das in anderen Jahren aus?

    Ein ähnliches Muster wurde bei älteren Menschen in der EU während der Saison 2016/17 berichtet, mit einer auf die Grippe zurückzuführenden Übersterblichkeitsrate von 129,9/100.000 Todesfällen (Vestergaard et al., 2017). Italienische Schätzungen (unter Verwendung des Goldstein-Index) ergaben eine Rate von 143,43/100.000 (CI 95% 130,09-152,72), etwas höher als die europäische Rate.

    Also wurden für 2016/17 (von andern als den Autoren?) in Italien von einer gegenüber dem Rest Europas von einer um ca. 11% erhöhten Todesrate durch Grippe berichtet.
    Einmal +99%, einmal +11%.
    Da mach ich mal den Klaus: Da muss die Luftverschmutzung aber ganz schön zurückgegangen sein.

    Es sei an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen, dass die hohen Grippetodeszahlen Excessschätzungen sind, also da wird geguckt, wie viele Leute sind während der Saison mehr gestorben als üblicherweise (im Sommer?) , ohne die Todesursache tatsächlich zu bestimmen.
    Die niedrigeren Todeszahlen, wie z.B. von Seemann angegeben, sind tatsächlich bestätigte Fälle.
    Wenn man annimmt, dass nun durch Corona tatsächlich mehr Leute sterben, als ohnehin gestorben wären...
    ..und weiter annimmt, dass man von Corona nix wüsste...
    ...dann würden die Coronatoten dieser Saison bei Excessschätzungen auch der Grippe angelastet.

  5. #3005
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Für andere sind schlicht und einfach andere Fragen (Existenzgrundlage, Isolation etc.) wichtiger. Und nach wie vor fehlt für mich jegliche Ansage ode Vision, was getan wird, um langfristig aus dieser Krise auch eine Chance zu machen. Denn wenn die ganze Kohle die man jetzt druckt und verteilt in drei bis fünf Jahren ein Drittel weniger wert ist, die Arbeitslosigkeit bei 10+ Prozent liegt, das Prekariat vielleicht 25 Prozent beträgt, Mindestlohn und Grundrente der Vergangenheit angehören, Personaluntergrenzen in der Pflege natürlich nicht wieder eingeführt worden sind, das Gesundheitssystem noch knappere Mittel zur Verfügung hat und so weiter: Ja, was dann?
    Genau meine Frage. Wichtig ist: Auf keinen Fall dürfen die Reichen belastet werden. Die tun so schon so viel für uns. Nachher kommt noch so ein Linker und verlangt 90 Prozent Steuern, wie damals in der WWK in den USA. Da waren ja auch die Linken dran.

    Aber die meisten derjenigen, die man jetzt dafür gerettet hat, müssen das glücklicherweise wohl nicht mehr oder nicht mehr lange miterleben.
    Das scheint mir so nicht richtig, abgesehen vom Zynismus.

  6. #3006
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Dass man als Arzt vermutlich gar nicht anders kann, als zu sagen, es muss alles getan werden, um so viele zu retten wie möglich, egal was es kostet, ist ja irgendwo völlig klar. Und in den meisten Fällen auch gut so. (Es sei denn, es führt zu einem bösen Streit bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen zwischen Angehörigen, Patienten und Arzt, was ja leider auch immer wieder vorkommt.)
    Für andere sind schlicht und einfach andere Fragen (Existenzgrundlage, Isolation etc.) wichtiger. Und nach wie vor fehlt für mich jegliche Ansage ode Vision, was getan wird, um langfristig aus dieser Krise auch eine Chance zu machen. Denn wenn die ganze Kohle die man jetzt druckt und verteilt in drei bis fünf Jahren ein Drittel weniger wert ist, die Arbeitslosigkeit bei 10+ Prozent liegt, das Prekariat vielleicht 25 Prozent beträgt, Mindestlohn und Grundrente der Vergangenheit angehören, Personaluntergrenzen in der Pflege natürlich nicht wieder eingeführt worden sind, das Gesundheitssystem noch knappere Mittel zur Verfügung hat und so weiter: Ja, was dann? Aber die meisten derjenigen, die man jetzt dafür gerettet hat, müssen das glücklicherweise wohl nicht mehr oder nicht mehr lange miterleben.
    Danke, das fasst das Dilemma in meinen Augen gut zusammen. Insofern kommen wir, so schwierig dies ist, nicht um eine Abwägung der Möglichkeiten gegeneinander aus. Was hierzulande politisch geschieht, wenn die Arbeitslosigkeit bei Leuten unter 30 Jahren die 50 Prozent-Marke knackt, wie zu Krisenzeiten in Südeuropa, und welche Auswirkungen dies auf den Fortbestand der EU haben kann, darüber will ich nicht nachdenken. Ich möchte keine Schwarzmalerei betreiben, aber Risiken jeglicher Art sollte man erwägen, um im Falle des Eintretens reagieren, bzw. besser noch präventiv agieren zu können.

  7. #3007
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    Zitat Zitat von Alephthau Beitrag anzeigen
    Hi,



    Moment, Du hast geschrieben:





    Ich würde ja sagen ich gebe es auf, aber nach deiner Logik spielen dann auch Vorerkrankungen, z.B. der Atemwege, keine Rolle!

    Ist dem denn so?

    Gruß

    Alef
    Mit Logik hast du es halt nicht besonders. Auch deine Kommunikation u. Beteiligung an den von dir selbst gestarteten Teil-Gesprächen
    ist weniger als bescheiden. Deine Studien scheinst du auch nicht vollständig zu kennen oder du unterschlägst Relevantes (Pansapiens hat das schon mehrfach dir nachgewiesen). (Nach-)Fragen beantwortst du meist auch nicht, z.B die zu der Korrelation von Luftverschmutzung mit dem plötzlichen Anstieg.
    Ist schon komisch, dass in einer Region wo die Luft angeblich so schlecht ist wie in China (Bhakdi-Behauptung im 1. Video das hier gepostet wurde), die Leute besonders alt werden, älter als im meisten Rest von Europa. Heisst das jetzt, das schlechte Luft die Chancen erhöht, älter zu werden? Was sagen dir da deine statistischen Kenntnisse. Oder DEINE Logik?

  8. #3008
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    (Nach-)Fragen beantwortst du meist auch nicht, z.B die zu der Korrelation von Luftverschmutzung mit dem plötzlichen Anstieg.
    Ist schon komisch, dass in einer Region wo die Luft angeblich so schlecht ist wie in China (Bhakdi-Behauptung im 1. Video das hier gepostet wurde), die Leute besonders alt werden, älter als im meisten Rest von Europa. Heisst das jetzt, das schlechte Luft die Chancen erhöht, älter zu werden? Was sagen dir da deine statistischen Kenntnisse. Oder DEINE Logik?
    Was willst du eigentlich?

  9. #3009
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Das scheint mir so nicht richtig, abgesehen vom Zynismus.
    Zynisch meine (und finde) ich das nicht, aber wie viel Prozent "die meisten" genau sind kann ich natürlich jetzt nicht sagen. (Hängt ja von der Lebenserwartung und dem Alter der jetzt Erkrankten, bzw. derjenigen, welche intensive Maßnahmen erfordern, ab. Ja!!! Es erwischt auch jüngere Nichtraucher!!!)

  10. #3010
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    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    In den Niederlanden gibt es nochmal deutlich mehr Corona-Tote in Relation zur Gesamtbevölkerung (~zehn mal mehr als in Deutschland).

    Hier ein Artikel zur Gesamtlage dort:

    https://www.heise.de/tp/features/Wie...m-4693123.html

    Wieder nur „zur Kenntnisnahme“, ohne konkrete Aussage meinerseits dazu. Wie genau Situation und Stimmung dort wiedergegeben werden, weiß ich nicht. (Die angeschnittenen ethischen Fragen zum Umgang mit hochbetagten Kranken, sind mMn wichtig, doch enthalte ich mich.)
    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Zynisch meine (und finde) ich das nicht, aber wie viel Prozent "die meisten" genau sind kann ich natürlich jetzt nicht sagen. (Hängt ja von der Lebenserwartung und dem Alter der jetzt Erkrankten, bzw. derjenigen, welche intensive Maßnahmen erfordern, ab. Ja!!! Es erwischt auch jüngere Nichtraucher!!!)
    Wie im oben verlinkten Artikel dargestellt, werden (plakativ mit meinen Worten: ) Menschen mit sehr geringer Lebenserwartung und sehr wahrscheinlich eintretenden Tod nicht in die Notaufnahmen geschickt, um die knappen Plätze den jüngeren Nichtrauchern freizuhalten.

    Dort ist es aber eine schon lange so durchgeführte Praxis. Wenn das alles so stimmt, wie geschrieben...

  11. #3011
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Was willst du eigentlich?
    Fragt der Richtige. Du ein bisschen Stänkern mal wieder?
    Geändert von Kusagras (02-04-2020 um 08:27 Uhr)

  12. #3012
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Nachher kommt noch so ein Linker und verlangt 90 Prozent Steuern, wie damals in der WWK in den USA.
    90% Steuern auf Gewinne ist schön und gut - wenn der Gewinn aber 0 beträgt kann man sich ziemlich leicht ausrechnen was da an Steuereinnahmen bei raus springt.

    https://www.welt.de/finanzen/article...-wie-1929.html

    Und auch "die Reichen" (wer auch immer das sein soll) die hier ja gern als potentielles Feindbild gezeichnet werden haben hier durch die Krise auf dem Papier dramatische Verluste - nicht so das man für die jetzt sammeln gehen müsste, aber selbst wenn man auf die komische Idee kommen würden "den Reichen" etwas wegzunehmen - wie viel darf es denn sein? Und wie lange soll das dann vorhalten?

    Ist jetzt müssig wie hoch das Gesamtvermögen da jetzt genau ist (zumal ein nicht unerheblicher Teil sich aus Sachwerten zusammensetzt - wer soll eine teure Immobilie kaufen die der Staat eingezogen hat, wenn keiner mehr Geld hat - oder gibt es dann statt was zu essen für jeden einen Ziegelstein?) - selbst wenn Du denen 10, 20 oder 100% wegnimmst, damit hältst du den Staat dann für 1 Jahr, vielleicht auch 2 über Wasser, bis dahin ist aber längst auf der Einnahmenseite noch nicht alles wieder im Lot - siehe WWK, das hat mal schlanke 20 Jahre gedauert.

    Und ich weiß, der mittelständische Familienbetrieb mit 250 Angestellten taugt jetzt nicht so richtig gut als Feindbild wie die bösen großen Konzerne. Wer jetzt aber meint "mit den paar Arbeitslosen plus etwas Enteignung" würde man die Sache schon schaukeln, der soll sich bitte mal folgendes vor Augen führen:


    csm_mittelstand_auf_einen_blick_e8ff247d08.jpg

    "Über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind KMU, sie stellen mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze und erwirtschaften dabei mehr als jeden zweiten Euro (Nettowertschöpfung)."

    Na ja aber wenn ein paar von denen krachen gehen wird das ja nicht so schlimm... Wenn man aus der aktuellen Situation doch wohl eins mitnehmen kann: Exponentielles Wachstum ist gefährlich.
    Ja ein paar Betriebe mit 250 +/- Mitarbeiten sind kein Thema. Ein paar hundert oder tausend dann aber schon. Und wenn "nur" 20% der Mittelständler hier massive Probleme bekommen reden wir nicht über ein "paar Arbeitslose die der Sozialstaat dann abfangen kann" und wir reden hier auch nicht über den Benz oder den Urlaub auf den Malediven.

    Ja was fällt dem blöden Familienvater auch ein einen Kredit für sein Haus aufzunehmen - soll der doofe Bonze doch in einer Mietwohnung hausen (allerdings bitte nicht bei einem kapitalistischen privaten Vermieter). Nun kann der seinen Kredit nicht mehr bedienen, die Bank hat Ausfälle lässt das Haus zwangsversteigern (wer soll das dann wieder kaufen...) und wie die Kiste dann ausgeht -> siehe 2008.
    (Gibt dann halt bald wieder viel billigen Wohnraum - wo dann die Leute bleiben die ihr Haus abgeben mussten?)

    Dann muss halt der Staat...

    Ja gerne - bloß wovon denn? Den Reichen haben wir dann ja schon alles weggenommen - also müssen dann die ran die noch was haben? Und da hängt eben noch ein Ratten******* mehr dran.

    Und bevor gleich wieder jemand schreit: Nein, damit ist nicht gemeint man solle jetzt zugunsten der Wirtschaft auf "Tote" keine Rücksicht nehmen. Es soll lediglich mal ein Hinweis darauf sein, dass in so einer Situation nicht alles schwarz/weiß ist.

    Auch wenn es manche eben nicht gern hören oder wahrhaben wollen - "die Wirtschaft" sind wir alle. Früher oder später, auf die ein oder andere Weise. Auch wer sich jetzt vielleicht noch persönlich auf der sicheren Seite wähnt (Beamter etc.) - man ist nicht so früh selbst betroffen wie die Personen in der freien Wirtschaft - wenn es richtig kracht wird man aber auch dort dann ziemlich schnell die Auswirkungen zu spüren bekommen.
    Geändert von Little Green Dragon (02-04-2020 um 08:46 Uhr)
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  13. #3013
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Fragt der Richtige. Du ein bisschen Stänkern mal wieder?
    Isch wes et ja nisch aba.
    Das war glaube ich keine Anmache sondern eine Frage nach der "Moral von der Geschicht". Also was du transportieren willst. - Inhaltlich.

    Aber wer weiss, vielleicht irre ich mich ja auch.

    Liebe Grüsse
    DatOlli

  14. #3014
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    Sic transit gloria mundi.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  15. #3015
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Dass man als Arzt vermutlich gar nicht anders kann, als zu sagen, es muss alles getan werden, um so viele zu retten wie möglich, egal was es kostet, ist ja irgendwo völlig klar. Und in den meisten Fällen auch gut so. (Es sei denn, es führt zu einem bösen Streit bezüglich lebensverlängernder Maßnahmen zwischen Angehörigen, Patienten und Arzt, was ja leider auch immer wieder vorkommt.)
    Für andere sind schlicht und einfach andere Fragen (Existenzgrundlage, Isolation etc.) wichtiger. Und nach wie vor fehlt für mich jegliche Ansage ode Vision, was getan wird, um langfristig aus dieser Krise auch eine Chance zu machen. Denn wenn die ganze Kohle die man jetzt druckt und verteilt in drei bis fünf Jahren ein Drittel weniger wert ist, die Arbeitslosigkeit bei 10+ Prozent liegt, das Prekariat vielleicht 25 Prozent beträgt, Mindestlohn und Grundrente der Vergangenheit angehören, Personaluntergrenzen in der Pflege natürlich nicht wieder eingeführt worden sind, das Gesundheitssystem noch knappere Mittel zur Verfügung hat und so weiter: Ja, was dann? Aber die meisten derjenigen, die man jetzt dafür gerettet hat, müssen das glücklicherweise wohl nicht mehr oder nicht mehr lange miterleben.

    Eine ähnliche Debatte hatten wir schonmal in 2006. Nämlich in der Debatte ums Luftsicherungsgesetz.

    Das Bundesverfassungsgericht begründete sein Urteil so:

    „Der Staat dürfe eine Mehrheit seiner Bürger nicht dadurch schützen, dass er eine Minderheit – hier die Besatzung und die Passagiere eines Flugzeugs – vorsätzlich töte. Eine Abwägung Leben gegen Leben nach dem Maßstab, wie viele Menschen möglicherweise auf der einen und wie viele auf der anderen Seite betroffen seien, sei unzulässig. Der Staat dürfe Menschen nicht deswegen töten, weil es weniger seien, als er durch ihre Tötung zu retten hoffe.“

    Quelle: Wikipedia

    Natürlich ginge es im jetzigen Fall nicht um eine aktive Tötung der Angehörigen einer Risikogruppe, aber zumindest um so etwas wie unterlassene Hilfeleistung (bin kein Jurist).

    Ich meine, der pure Utilitarismus darf nicht Richtschnur sein. Eine Gesellschaft, die so mit ihren akut bedrohten Mitgliedern umgehen würde, müsste die vielzitierten „unveräußerlichen Menschenrechte“ über Bord werfen.

    Schwierig, so ein Dilemma nicht von den ethischen Grundsätzen her zu beleuchten.
    Geändert von kloeffler (02-04-2020 um 08:59 Uhr) Grund: Rechtschreibung

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