Ihre Analysen ergaben: Im Vergleich zu 37 Grad Celsius bildeten sich bei 33 Grad deutlich mehr Viren in den infizierten Zellen. Verantwortlich dafür war den Forschern zufolge eine schwächere Immunreaktion bei der niedrigeren Temperatur. Die Viren profitieren demnach nicht direkt von den kühlen Bedingungen, sondern indirekt durch die eingeschränkten Bekämpfungsmaßnahmen des Organismus. Dies konnten die Forscher durch weitere Versuche auch konkret bestätigen: Die Vermehrungsrate der Viren ist bei hohen und niedrigen Temperaturen eigentlich gleich. „Das zeigt, dass der Reaktion des Wirtes die größte Bedeutung zukommt“, sagt Iwasaki.
Obwohl die Studie an Mäusezellen durchgeführt wurde, ist auch beim Menschen von einem vergleichbaren Zusammenhang auszugehen, sagen die Forscher. Die Ergebnisse bestätigen damit die Volksweisheit: Wer einen Schnupfen vermeiden will, sollte Kälte meiden. Das gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass ständig etwa 20 Prozent aller Menschen Rhinoviren in ihrer Nase haben, aber nicht unbedingt erkranken. Bei Wärme kann sie die Körperpolizei also offenbar vergleichsweise gut in Schach halten, bei Kälte arbeitet sie hingegen schlechter. Am Ende wird sie dem „kriminellen“ Treiben dann nicht mehr Herr…