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Thema: Bajiquan in Leipzig?

  1. #1
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    Standard Bajiquan in Leipzig?

    Da mittlerweile nach zuletzt eher “pragmatisch” ausgelegtem Training (Pratze > Bumm) im Kampfsportbereich (Boxen/Thaiboxen) sich mittlerweile mein Fokus mehr auf Körpermechanik, ganzheitliches Training/Gesundheit etc. verlagert hat (man wird ja schließlich auch nicht jünger, nech? ) interessieren mich naheliegenderweise auch vermehrt die - authentischen - chinesischen (inneren) Stile/Methoden.

    Hatte jetzt bereits ins Taijiquan (Chen/Yang) und Bagua 'reinschnuppern können, was mir auch grundsätzlich schonmal recht gut gefallen hat.

    Bei meiner Recherche zum Thema bin ich dann noch aufs Bajiquan gestoßen, was mich (wenn auch an sich ja kein „innerer“ Stil im klassischen Sinne) von der Bewegungsweise und der Trainingsmethodik schonmal sehr anspricht.

    Da ich es aber natürlich auch gerne mal praktisch antesten würde, hatte ich 'bisschen rumrecherchiert und erfahren, dass es wohl auch eine Trainingsgruppe in LE geben soll.
    Weiß da zufällig jemand etwas genaueres bzw. könnte ggf. sogar einen Kontakt herstellen?

    Edit: Ansonsten bin ich natürlich auch für andere gute Tipps bezüglich CMA/IMA hier in der Ecke dankbar.

    Danke im Voraus und Grüße
    Dorschi
    Geändert von Dorschbert (09-03-2020 um 11:34 Uhr)

  2. #2
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    Mein Tipp ist, der "Stil" nützt dir persönlich überhaupt nichts. Entscheidend ist, was man selbst tut, wieviel, und ob man einigermassen authentische Übungen macht oder was gebasteltes damit es krasser aussieht. Mit Boxhandschuhen auf Pratzen hauen halte ich z.B. für extrem kontraproduktiv, weil viele Leute die die Pratzen halten soviel Widerstand wie ein Luftballon produzieren. Da kommt dann ne völlig vermurkste Übertragungsmechanik bei raus.

    Das A und O sind zunächst mal die Grundlagen für den eigenen Körper. Das wirkt sich auch am stärksten im eigenen Alltag aus, es sei denn man wohnt in Beirut und prügelt sich jeden Tag um's Überleben. Sprich, wir sind bei Bewegungsübungen, Stampfen, Aufprallübungen und einfachen Apparaten (Lanzen, schwere Objekte). Selbst wenn man nie auch nur mit was stockähnlichem auf jemanden einprügeln wird, wirkt sich die dynamische Last einer Lanze auf die Torsomuskulatur aus, die wird VIEL stärker. Gut im Sport, gut im Alltag. Alles weitere ergibt sich dann, wenn man die Basisübungen mal kompetent angefangen hat, das wäre ne längere Sache die an sich in die Hand eines kompetenten Trainers gehört. Zur Not sucht man den im Ausland, sprich, geht auf Seminare der entsprechenden Koryphäen. Wobei einige aufgehört haben zu scheinen, die sind halt inzwischen jenseits der 70 oder noch älter.

    Was ich überhaupt nicht leiden kann sind "Interpretationen", wo man Kernelemente wie das Stampfen in Übungen komplett weg lässt, und stattdessen sieht man Leute auf einmal schlechtes Kickboxen machen, mit Leadkicks und 1-2s von weit weg in die Luft. Das was man da vornehmlich auf Youtube sieht kann man fast alles knicken. Du wirst aber Schulen in der Nähe besuchen müssen um das Training zu beurteilen, es sei denn du stellst dir das über Videos und Seminare selbst zusammen und trainierst für dich alleine, oder mit nem Partner der Spass dran hat.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  3. #3
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    Moin Klaus.

    Zunächst mal Danke für deinen umfangreichen Text.

    Was die Nachrangigkeit des Stils/der Methodik und die Vorrangigkeit der Entwicklung von physischen/strukturellen/motorischen Attributen angeht bin ich auf jeden Fall ganz bei dir.

    Allerdings gehts mir halt auch wesentlich um den Spaß an der Sache, daher müssen mir die Bewegungen halt auch liegen. Die Fähigkeiten der Bagua-Leute, die ich erleben konnte waren recht beeindruckend (dabei waren die diesbezüglich nicht mal annähernd in der „Oberliga“), allerdings hat mir das Training mit der ständigen im Kreis Rennerei (die ja aber nunmal als Basis in dem System wohl elementar ist) überhaupt keinen Spaß gemacht. Und das ist mir bei nem Hobby (und das ist es bei mir - nicht mehr und nicht weniger) dann schon wichtig, genau wie Erreichbarkeit, korrekte Gemeinschaft beim Training etc.
    Keinen Bock, 2-3x Woche bzw. sogar täglich Übungen zu machen, die mich nerven - selbst wenn da am Ende Superkräfte bei 'rausspringen sollten. Da bin ich diesbezüglich sozusagen dann mittlerweile dann doch eher prozess- als ergebnisorientiert.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Dorschbert Beitrag anzeigen
    Moin Klaus.

    Zunächst mal Danke für deinen umfangreichen Text.

    ...

    Keinen Bock, 2-3x Woche bzw. sogar täglich Übungen zu machen, die mich nerven - selbst wenn da am Ende Superkräfte bei 'rausspringen sollten. Da bin ich diesbezüglich sozusagen dann mittlerweile dann doch eher prozess- als ergebnisorientiert.
    m.a.W., du würdest gern was lernen, aber ...

  5. #5
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    m.a.W., du würdest gern was lernen, aber ...
    ?

  6. #6
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    Wenn du die ganzen Soloübungen weglassen willst, dann such dir eine TCMA-Gruppe die Schwert- und Speerkampf übt. Da bist du mit den Routinesets schon eine Weile beschäftigt und Spaß macht es auch.

    Die ganzen Soloübungen sind nur ein Add-on um die Basisfertigkeiten aus dem Waffenkampf zu verbessern.
    Geändert von kanken (09-03-2020 um 13:06 Uhr)

  7. #7
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    Nicht Leipzig, aber immerhin Sachsen:

    https://bajiquan-dd.de.tl/

  8. #8
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    @Bücherwurm: Nun, es ist ein grundsätzliches Prinzip, dass das Training an sich irgendwie Spaß machen bzw. einen packen muss. Das habe ich als Tai Chi-Lehrer manchmal erlebt, nachdem jemand eine Probestunde gemacht hat. So ungefähr: 'Schon gut, was Ihr macht. Sehr interessant. Ich sehe, man kann sich sogar damit verteidigen. Aber ich suche etwas, wo ich richtig ins Schwitzen und außer Puste komme.' Oder: '.... Diese viele langsamen Bewegungen sind einfach nicht mein Ding.'
    Wenn das tägliche Training an sich dir nicht etwas gibt - auf Englisch sagen wir 'it floats your boat' - dann wird jedes 'ich sollte, müsste, könnte...' dich nicht weiter tragen. Also m.E. geht Dorschbert realistisch an die Sache ran.
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  9. #9
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    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    @Bücherwurm: Nun, es ist ein grundsätzliches Prinzip, dass das Training an sich irgendwie Spaß machen bzw. einen packen muss. Das habe ich als Tai Chi-Lehrer manchmal erlebt, nachdem jemand eine Probestunde gemacht hat. So ungefähr: 'Schon gut, was Ihr macht. Sehr interessant. Ich sehe, man kann sich sogar damit verteidigen. Aber ich suche etwas, wo ich richtig ins Schwitzen und außer Puste komme.' Oder: '.... Diese viele langsamen Bewegungen sind einfach nicht mein Ding.'
    .. ja, das versteh ich schon .. .. der dogbert

  10. #10
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Wenn du die ganzen Soloübungen weglassen willst, dann such dir eine TCMA-Gruppe die Schwert- und Speerkampf übt. Da bist du mit den Routinesets schon eine Weile beschäftigt und Spaß macht es auch.

    Die ganzen Soloübungen sind nur ein Add-on um die Basisfertigkeiten aus dem Waffenkampf zu verbessern.
    Och, also ich kann auch an Soloübungen durchaus Spaß haben (eben wenn’s zu mir und meinem Körper-/Bewegungsgefühl passt) .

    Des Weiteren gibt es - zumindest nach meinem aktuellen Wissensstand - jetzt ja auch nicht soo viele Möglichkeiten hier bzw. kann man sich ja schon als „privilegiert“ betrachten, überhaupt Möglichkeiten am Ort zu haben, die Bagua o.ä. anbieten.

    Grüße, Dorschi

  11. #11
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    Gut, auch mir fällt es schwer damit wieder anzufangen, weil mir gleich schwindelig wird wenn ich das so mache wie früher. Ich würde aber zumindest mal 5 Minuten täglich von der "Im-Kreis-Rennerei" und 5-10 Minuten Standübungen und Square-Walk einbauen, weil das schon einiges bringt was man woander so nicht bekommt. Das ist nicht viel, merkt man aber.

    Ansonsten, überlegen wieviel man am Tag mit sowas verbringen möchte, und in diese Zeit dann ein komprimiertes, gezieltes Curriculum zusammenstellen. EINE Baji-Form (ich bevorzuge die Adam-Hsu/King-Li-Jen-Variante über Liu Yunqiao) mehrfach hintereinander am Stück ausgeführt (!), par Striking-Sachen, bisschen Speer schütteln, und - wichtig - qigong-artige Übungen. Ein bisschen nervt mich, zu sehen dass Schüler von XYZ (insert big name) die Sachen nicht mehr so ausführen wie noch vor 20 Jahren, was ich inhaltlich nicht nachvollziehen möchte. Z.B. bei Rammübungen eben nicht mit der Struktur rammen, sondern lasch die Arme aneinander klopfen. Klar muss man da langsam anfangen, sonst macht man sich gesundheitliche Schwierigkeiten, aber später sollte das schon erkennbar sein dass da Wucht aufeinanderprallt.

    Gibt es übrigens doch noch. So aber erst agieren wenn man das ab kann, nicht gleich als Anfänger.
    Geändert von Klaus (09-03-2020 um 13:29 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  12. #12
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    Das sind alles gute und sinnvolle Ratschläge - vielen Dank euch allen dafür.

    Bevor wir uns jetzt aber schon in Detaildiskussionen verlieren (was ja m.E. dann schon eher der zweite Schritt vorm ersten wäre ), würde ich nochmal das „Anfrageschema“ konkretisieren wollen:

    Ich bin primär an einer Trainingsmöglichkeit am Ort interessiert, da ich wie schon angedeutet eher Vereinsmensch bin und gerne regelmäßig pro Woche in fester Gruppe mit Gleichgesinnten Trainieren möchte.

    Ab und zu auf Seminare fahren wäre additional auf jeden Fall cool, als alleinige Möglichkeit mit sonstigem ausschließlichem „Eigenbrötler“-Rumgewurschtel zu Hause jedoch keine Option für mich.

    Von daher würde ich auch zunächst davon absehen, da jetzt großartig für Probetrainings rumzureisen - nachher find ich’s total super und ärgere mich dann womöglich schwarz, dass ich’s nicht regelmäßig Trainieren kann...

    Wenns also keine Gruppe/Trainingsmöglichkeit am Ort geben sollte - schade, aber auch kein Beinbruch. Dann geh ich eben zum Tai Ji und guck mir später ggf. mal andere Sachen auf Seminaren o.ä. an

    Grüße
    Dorschi
    Geändert von Dorschbert (09-03-2020 um 13:58 Uhr)

  13. #13
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    In 2 Wochen findet ein Trainingscamp für Zi Ran Men in der Nähe von Leipzig statt.

    Du kannst ja auf YT mal schauen ob Dich das evtl. anspricht:

    https://www.youtube.com/channel/UC6x...HAAPZnIRBx0s5Q

    Bei Interesse findest Du hier weitere Infos:

    https://www.ziranmen.de/trainingsreise/
    Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
    kämpfe für jemanden oder etwas.

  14. #14
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    Zitat Zitat von Glückskind Beitrag anzeigen
    In 2 Wochen findet ein Trainingscamp für Zi Ran Men in der Nähe von Leipzig statt.

    Du kannst ja auf YT mal schauen ob Dich das evtl. anspricht:

    https://www.youtube.com/channel/UC6x...HAAPZnIRBx0s5Q

    Bei Interesse findest Du hier weitere Infos:

    https://www.ziranmen.de/trainingsreise/
    Noch nie gehört... Danke schön für den Tipp!

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