Ein Meisterbrief ist nur so gut wie die Ausbildung und Prüfung der Organisation dahinter. In Deutschland sind das IHK, Berufs- und Handwerkskammern. Wenn der Friseur an der Ecke, egal wie gut er selbst sein mag, an jeden auf der Strasse Friseurmeisterbriefe verkaufen würde und dürfte, dann würden den Friseurberuf danach auch haufenweise Stümper ausüben. Und nicht nur Leute die das gelernt haben. Diese Situation haben wir in diversen "Kampfkünsten", nicht nur beim Wing Chun. Mir kommt das Essen hoch wenn sich Hinz und Kunz als "Großmeister" gerieren. Ich würde empfehlen, generell auf diesen "Titel" zu verzichten, und sich schlicht als Lehrer zu bezeichnen.
Ich würde auch mal die Vermutung äussern, dass dieser Inflation von "Großmeistern" ein veritabler Irrtum auch in China, Malaysia usw. zugrunde liegt. Die Leute die ursprünglich den Titel "Großmeister" geführt haben, haben das nicht als Kampfkünstler oder Kampflehrer getan, sondern als Vorsteher einer religiösen, spirituellen oder weltlichen Organisation. Der Großmeister eines Ordens, und kein Schachgroßmeister der soundso viele Schachmeister geschlagen hat und damit Punkte ergattert. Die waren halt mal in Personalunion auch in irgendwelche Kampfkunstzirkel involviert, aber hatten ihren Titel nicht deshalb.
Geändert von Klaus (18-03-2020 um 10:12 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)