Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin
Also mental wird das schwer. Finanziell hilft mir dieser Zuschuss sehr, habe trotz allem ja einige Fixkosten (KV, Miete des Büros, usw.). Für mich ist eher die Frage wie es danach wieder los geht. Wie viele meiner Auftragsgeber halten durch? Wann geht es weiter und zu welchen Veranstaltungen werde ich dann noch eingeladen. Das macht mir mehr Gedanken.
[QUOTE=jkdberlin;3734124]Also mental wird das schwer...
Das kann ich absolut nachvollziehen. Es wäre leichter, wenn man realistische eigene Handlungsoptionen erkennen könnte. So sitze ich auch gerade wie das Kaninchen vor der Schlange...
@Schnüffler: Alles Gute!!! Ich hoffe es geht gut aus.
Ja, festes Daumendrucken, Schnüffler !!
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Auch von mir Gesundheit für Dich und Deine Lieben!
Unsicherheit, ein paar Gedanken
Eine der Sachen, die gerade für uns, für die ganze Gesellschaft, so schwierig ist: Egal wie die Regierung es macht, wie die ganzen nationalen Regierungen es (teils unterschiedlich) machen, es bleibt unsicher. Es ist gewissermaßen eine ‘lose-lose’-Situation. Nicht nur jetzt, sondern wahrscheinlich auch im Nachhinein. Ich denke gerade vor allem daran, wie es ist, wenn die Neuinfektionen irgendwann nicht mehr steigen und die Anzahl der Toten doch im relativ “normalen” Jahresbereich bleiben sollten. Was hoffentlich eintritt! Dann werden manche sagen “Gut, dass man die Maßnahmen durchgesetzt hat, es hat uns vor dem Schlimmsten bewahrt”. Und andere werden sagen “Seht Ihr, das war doch alles Panikmache und total unnötig, nur wie eine etwas kräftigere Grippe.”
Vielleicht wird man dann, mit mehr Daten und Forschung, z.B. aufzeigen können, dass ohne stringente Maßnahmen es wirklich schlimm geworden wäre. Oder dass es sehr gut hätte kommen können. Aber dann werden wahrscheinlich diese Daten wieder von anderen in Zweifel gezogen, oder schlicht nicht geglaubt. ('Die wollen uns weiter verarschen').
Und wenn es anders ist, wenn es sich doch herausstellen sollte, auf Basis von vollständigeren Daten und Erkenntnissen, dass die Maßnahmen tatsächlich nicht in dieser Größenordnung notwendig waren – auch dann muss es nicht heißen, dass die Regierung bzw. die Entscheidungsträger Idioten sind. Oder von anderen dunklen Mächten gesteuert sind. Oder dass sie nur so reagiert und agiert haben, weil sie klammheimlich staatliche Kontrolle und Überwachung ausbauen wollten. Fakt ist, man hat es als Entscheidungsträger ziemlich schwer. Wer will als derjenige so stehen, der im März meinte: “Die Datenlage ist zu unsicher, die Experten sind sich zu uneinig, die wirtschaftlichen und persönlichen ökonomischen Schaden ohnehin zu groß, also machen wir relativ normal weiter.”? Und dann kommt es, dass die Pandemie sich doch rasant ausbreitet und die Gesundheitssystem tatsächlich zusammenbricht und es sehr wohl eine halbe Million Tote in Deutschland gibt. Wer will das dann tragen? Wer will sogar das ernstzunehmende Risiko diesbezüglich tragen? Weil es in dem Falle sicherlich heißen würde: “Es gab viele Warnungen, viele Experten, selbst die angesehensten Regierungsberater, die genau davor gewarnt haben! Und Ihr habt das alles gewusst und nichts unternommen! Ihr Schweine!” Also geht man als Entscheidungsträger eher auf Nummer sicher.
Und wann später die Experten sagen sollten, “Oh, Covid-19 ist doch nicht so gefährlich für die Gesellschaft, sorry…” Dann wiederum könnte (oder sollte) man als Entscheidungsträger betonen, “Die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe war einfach zu groß, nicht zu handeln war zu riskant. Also haben wir gehandelt.” Nun, bei vielen wird man damit aber nicht weit kommen, denke ich.
“Damned if you do and damned if you don’t”.
Hiermit will ich keine weiteren Aussagen zu der eigentlichen wissenschaftlichen Situation machen. Das gab und gibt es schon genug.
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@ Unsicherheit, ein paar Gedanken:
Sehr feiner Beitrag -
der IMHO auch eine fast klassische double-bind Situation beschreibt.
Es ist besser, sich hinterher hinstellen zu können mit "wir haben uns geirrt, es ist glimpflicher abgelaufen als erwartet", und hat "wirtschaftlichen Schaden" der ein paar Benze weniger und ein paar Arbeitslose und Hartz-4-Empfänger mehr bedeutet - aber alle diese Leute leben, essen, atmen, wohnen und gehen zum Fussball. Als sich hinstellen zu müssen mit "wir haben zu lange gewartet, sorry", und es sind eine halbe Million Tote mehr die ganz tot sind, und morgen immer noch.
Insofern: @Giles: +1
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Ein interessantes Interview: https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...t-ungewissheit
Gruß
Alfons.
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...Dosenbier und Kaviar...
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