Ich hab nicht gesagt, "In Deutschland existiert ein Föderalismus" sondern "der Föderalismus in Deutschland kommt ja nicht von ungefähr".
Darin ist die erste Aussage enthalten aber eben auch, dass der nicht einfach - wie von Dir angenommen- von den Alliierten aufgepropft wurde, sondern - wie von mir dargelegt- eine Jahrhundertelange Tradition hatte.
Daraus schließe ich, dass sich zumindest die Fürsten, die ja auch Deutsche sind, nicht einfach der starken Hand eines Königs oder Kaisers unterwarfen, sondern der eben reichlich Kohle locker machen musste, um die entsprechenden Kurfürsten zu bestechen.
Dass es Leibeigene gab. ist kein typisch deutsches Phänomen und auch gegen Obrigkeiten wurde sich aufgelehnt. Der Protestantismus fand in einigen deutschen Fürstentümern große Resonanz, bis hin zu Bauernaufständen unter Thomas Müntzer, wenngleich deren blutige Niederschlagung von Martin Luther begrüßt wurde.
Die schwarz-rot-goldene Flagge ist kein totalitäres Symbol, sondern schon seit 1848 eines für Freiheit und Demokratie.
1918 wurde dann erfolgreich eine Demokratie ausgerufen, die bedroht wurde von totalitären Bestrebungen von Links und Rechts.
Aber das war auch keine deutsche Besonderheit.
Durch unglückliche Umstände, schlechte Kommunikation und ein lasches Strafrecht (der straffällige Ausländer Hitler hätte eigentlich abgeschoben werden müssen), kam es dann zu dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, das zwar kürzer dauerte, als die Regierungszeit von Angela Merkel, aber weit größeren Schaden angerichtet hat.
Danach gab es in Westdeutschland eine Demokratie und in Ostdeutschland, erzwungen durch die UDSSR eine weiteres totalitäres Regime.
In Westdeutschland gibt es seit 1945, in Ostdeutschland seit 1989 eine Demokratie, und die Bürger haben - unabhängig davon, ob wir nun ein Föderales System haben oder nicht - genug Freiheiten.
Worauf begründet sich da die Meinung dass "der Deutsche [...] generell eher ein Faible für die starke Hand und etwas Totalitarismus" habe?