Jobverlust und Stigmatisierung, ist es bei Euch wirklich so schlimm oder fehlt Dir einfach der Kontakt zu realen Menschen?
Quarantäne? Die bekommt man in dem Fall nur bei engem, nachvollziehbarem Kontakt. Würdest Du in einen solchen Fall darauf verzichten (also als allgemeine Maßnahme)?
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Ja, bei uns ist es sehr schlimm. Momentan kommt ja eine Kündigungswelle nach der anderen.
Eine Bekannte war in Quarantäne, wegen Schnupfen und weil das Ergebnis 4 Tage gedauert hat. Die muss sich jetzt im Job herumschlagen damit, dass sie der Firma angeblich einen Schaden verursacht hat.
Ein anderer hat panische Angst vor Kontakt mit möglichen Infizierten, weil er dann auch bis zu einem Ergebnis Quarantäne gehen muss und Urlaubstage verliert oder er die Zeit mit Überstunde ausgleichen muss.
Der nächste darf nicht mehr den Standort seines Werkes verlassen weil Österreich wieder als Risikoland gilt.
Wer Urlaub fährt muss das teilweise haarkleinst angeben.
Kurzarbeit wird schamlos ausgenutzt und die Leute dann entlassen. Am Land geht man Fremden aus dem Weg, Bekannte und Freunde meiden einen teilweise, ect.
Alles gesehen und im Bekanntenkreis erlebt.
Bis Dato war noch kein echter nachgewiesener Coronafall dabei, aber es reicht die Angst davor einem zu begegnen.
Auf was verzichten?
Geändert von Gast (23-09-2020 um 12:10 Uhr)
es gibt in österreich auch gesetzliche regelungen, an die sich die arbeitgeber und nehmer halten müssen.
wenn der verlust von urlaub und freien tage sowie das angeben des urlaubortes wirtschaftliche einschränkungen sind, dann geht es ihnen noch sehr gut.
Danket dem Herrn!
..
Corona als Vorwand
https://www.heise.de/news/Conti-wege...g-4906353.html
Alles wie in ner Wirtschaftskrise. Auch ohne Corona. Daimler baut auch ab.
https://www.heise.de/news/Daimler-Be...m-4909781.html
Geändert von Bücherwurm (23-09-2020 um 14:31 Uhr) Grund: e
die autoindustrie wird von der klimapolitik und abgaswerten der eu und deutschlands bestimmt.
dort werden aufgrundgrund der umstellung auf elektromobilität noch viele 10000 stellen arbeitsplätze wegfallen.
dies hat nicht in erste linie mit corona zu tun.
Klar, aber die wurden unter der Türkisen Regierung nach und nach abgebaut und das wird im Coronamäntelchen weiter gemacht. Bzw. gibt zwecks Corona und Arbeitsplatz teilweise noch überhaupt keine Regelungen.
Das Mobbing am Arbeitsplatz, Jobverlust und meiden von Fremden bzw. soziale Isolierung hast du natürlich überlesen. Dein Talent fürs selektive Lesen ist bemerkenswert.wenn der verlust von urlaub und freien tage sowie das angeben des urlaubortes wirtschaftliche einschränkungen sind, dann geht es ihnen noch sehr gut.
Geändert von Gast (23-09-2020 um 15:57 Uhr)
Das ist fast genauso unzulässig vereinfacht, wie die Schuld auf Corona zu schieben. Die Probleme sind vielschichtig (siehe u.a. auch Strafzahlungen in den USA, Fahrverbote in Indien und China, verändertes Kaufverhalten, etc...) und zu einem nicht unwessentlichen Teil auch durch die Autoindustrie selbst verursacht. Aber das wäre etwas für einen eigenen Thread, da OT.
Corona wird bei Conti jetzt genutzt um einen sowieso schon geplanten Abbau noch radikaler durchzuziehen. Bzgl. Corona argumentiert man dort damit, dass man ja keine Schulden machen dürfe um die Krise zu überbrücken (wobei sich die Frage stellt warum man kein Kaptial hat um hochqualifizierte Mitarbeiter zu halten, gleichzeitig aber offensichtlich massiv in Werbung bei der Tour de France investieren konnte). Vom Staat (hochverschuldet) erwartet die Branche aber natürlich weiterhin Unterstützung (Kurzarbeitergeld etc…).
@MaddinG: „Auf was verzichten?“
Würdest Du darauf verzichten bei einem erhöhten Infektionsrisiko (aufgrund engen Kontakts zu infizierten) eine Quarantäne zu verhängen?
Was die Stigmatisierung betrifft, habe ich jetzt hier noch nicht erlebt obwohl ich ihn zwischen auch zunehmend betroffene im weiteren Bekanntenkreis habe (aber immer noch sehr überschaubar).
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Was wir jetzt erleben ist die dringend benötigte Heilung des Wirtschaftssystems ... quasi die Aktivierung des Immunsystems ... und das wird dazu führen, das bis zu 30 % ( !!! ) aller Unternehmen in D in die Insolvenz gehen. Wir leiden unter einer verschleppten Grippe.
https://www.manager-magazin.de/finan...a-1198866.html
Erst muß es schlechter werden, damit es danach besser wird.
Eine arg sozialromantisierte Vorstellung, die ich überhaupt nicht teilen kann. Wir reden hier nicht von einem funktionierenden Markt und kreativer Zerstörung à la Schumpeter., sondern von externen Effekten, die ein „faires“ Selektionsverfahren eben gerade nicht ermöglichen.
Wurde hier ja schon oft genug geschrieben: es gehen nicht die Firmen pleite, die es verdient haben. Die Auswahl ist nur zufällig. Wie kommst du auf die Idee, dass gerade der Zufall die „Richtigen“ erwischen sollte?
Wirtschaftskrisen im Kapitalismus sind zyklisch.
z. B. hier: http://www.capitalism-and-crisis.info/de/Wilkommen/New
Vor der Einführung des Niedriglohnsektors durch Schröder und Fischer ist bei jeder Wirtschaftskrise die Arbeitslosigkeit gestiegen, wenn die Wirtschaft wider aufwärts ging durch Rationalisierungen blieb die Arbeitslosigkeit auf diesem Plateo bis zur nächsten Krise.
Hatte mal einen Professor, der hat noch die Wahlen von Deutschland am Tageslichtprojektor als Folie darüber gelegt: Immer wenn eine Bundestagswahl auf eine Wirtschaftskrise gefallen ist, wurde die Regierung abgewählt
Jeder weiß auch, dass diese Zyklen nicht ewig gehen können. Wann werden sie durchbrochen? Durch weltweite Rezessionen oder Kriege. Danach geht wieder alles von vorne los. Im Kapitalismus.
Geändert von Barbecue (24-09-2020 um 01:26 Uhr)
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