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@ period: Vielen Dank für die kurze Gegenüberstellung.
Da habe ich mit Judo und BJJ zufällig in Schwarze getroffen (ich wollte zusätzlich zum BJJ Standup Grapppling machen (mehr Mattenzeit und im Hinblick auf BJJ Turniere Standup); entweder Judo oder Freistil, da das immer empfohlen wird; bin dann nach einem Probetraining beim Judo hängengeblieben ohne zum Ringen gegangen zu sein. Das hat schon was poetisches wenn man die Leute mit minimalem Kraftaufwand durch die Luft segeln lässt; habe dann mit Judo und BJJ fast gleichzeitig angefangen). Die beiden Sportarten ergänzen sich wunderbar und man hat seine Aha Momente auch im jeweils anderen Sport. Sogar die technische Herangehensweise ist relativ ähnlich. Die Regeln unterscheiden sich soweit ich beurteilen kann schon in manchen Dingen stark, obwohl es jetzt wieder ne-waza Turniere im Judo gibt Ich bin also hoffnungsvoll, dass auch Beingriffe wieder zurückkommen.
Ich würde das ein klein bisschen relativieren - natürlich gibt es eine Schnittmenge zwischen allen Grapplingstilen, und in allen versucht man, energieeffizient zu arbeiten (sogar im Sumo). Es gibt auch extrem energieeffiziente und technische Ringer, Bauvaisar Saitiev zum Beispiel - der nach ihm benannte Vorreisser braucht ca. 10 kg Zug und 5 kg Druck und endet in einem Faceplant des Gegners - ich kenne spontan keine Judo-Technik, wo weniger Kraft erforderlich wäre. Im Ringen gibt es zwar das Credo "ohne Kraft" so weniger, es wird eher in Richtung von "so viel Kraft wie nötig" relativiert. Zudem ist Ringen ein sehr pragmatischer Kampfsport, und es wird den Sportlern je nach Veranlagung weitestgehend freigestellt, auf welchen Aspekt (Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Härte...) oder welche Kombination von Aspekten sie ihre Kampftaktik aufbauen wollen und welche Techniken sie wählen. Sprich, sinnlose Kraftverschwendung nein, athletisch orientierte Kampftaktik (wenn die Athlethik vorhanden ist) durchaus.

Zitat Zitat von MG2503 Beitrag anzeigen
Da meine Trainingszeit begrenzt ist und ich als Erwachsener mit Kampfsport angefangen habe, muss ich Sachen machen die sich gegenseitig fördern (Synergieeffekte haben). Ringen scheint da leider rauszufallen. Wollte was für No Gi und Beingriffe, ist schließlich Teil von BJJ Würde dir da spontan was einfallen, das zu BJJ und Judo passt? Mit Judo, Yoga und BJJ habe ich ehrlich gesagt auch alle Hände voll zu tun und eine Menge Spass, kann mich also nicht wirklich beschweren falls es nichts geben sollte. Ich will auf keinen Fall einer von denen sein, die von allem ein bisschen aber nichts richtig können.
Tomoe nage und Rückengriffe werden aber nach Corona an dem Ringer getestet. Ich muss da nur aufpassen, dass ich ihm bei tomoe nicht in die Eier trete Da habe ich immer ein bisschen Schiss.
Als Brücke zwischen Ringen und Judo würde ich Sambo empfehlen - da sind die meisten Beinangriffe aus dem Ringen dabei, aber der Griffkampf im Clinch ist näher am Judo bzw. Bjj (Pistol Grips, Gürtelgriffe etc. sind im Sambo allesamt legal, im Judo inzwischen sehr stark reglementiert). Das Problem beim Sambo ist eigentlich vor allem, einen Verein zu finden Es gibt nur eine Handvoll in Deutschland, die teils sehr wenig Medienpräsenz haben und vor allem durch Mundpropaganda Zulauf kriegen - ich hab seinerzeit in einem trainiert, wo gefühlt die Kids aus jeder deutschrussischen Familie der Stadt waren, dazu ca. zehn oder zwölf Männer aus Russland, Usbekistan und der Ukraine, aber inklusive mir grad mal zwei Leute ohne Ostblock-Hintergrund Sambo ist auch in Sachen Kampfstellung ein bisschen so das Mittelding - es gibt sowohl die sehr aufrechte als auch die stark abgebeugte.
Wenn das keine Option sein sollte - unser geschätzter User Rambat bietet in regelmässigen Abständen Seminare zum Thema Old School Judo (Hirano-Linie) an, die ich sehr empfehlen kann. Dabei geht er auch auf die Modifikation von Judo-Techniken fürs No-Gi ein, und der Submission-Grappling Aspekt ist schon einkalkuliert, sprich, die Techniken sind darauf ausgerichtet, Dich in eine im BJJ vorteilhafte Position zu bringen. Das ist im Ringen nicht zwingend immer so - man kann die Techniken zwar ohne weiteres dafür modifizieren, aber wie gesagt ist das m.E. eher etwas höhere Mathematik, wenns wirklich klappen soll, daher ist es gut jemanden zu haben, der schon optimierte Inhalte bieten kann

@ Tomoe Nage: Sumi Gaeshi tuts im Fall auch Zu Gürtelgriffen empfehle ich, auf youtube mal nach "Georgian belt grip" und Inhalten von Steve Scott und Vlad Koulikov Ausschau zu halten - die wurden im Judo traditionell gern als Kraftmeierei verschrien, sind aber sehr technisch, wenn man mal dahinterkommt.

Beste Grüsse
Period.