Hallo Kollegen!
Obwohl ich mich ja weitgehend "in Rente" begeben habe, beschäftige ich mich doch weiterhin noch im kleinem Rahmen mit 1-2 Trainingspartnern mit dem Stockkampf in verschiedenen Längen um auch mit über 70 noch etwas in Form zu bleiben und mein eigenes Konzept weiter zu entwickeln.
Einige Leute aus der alten Garde hier werden sich vllt. noch an mich erinnern, obwohl ich kaum noch Beiträge schreibe.
Meine Frage betrifft eine Beobachtung, die mir im Laufe der Jahre immer wieder aufgefallen ist. Ich beziehe mich auf viele Sparringskämpfe, eigene und solche von anderen (Dogbrothers, usw.) :
Wie kommt es, dass bestimmte Bewegungsabläufe (z.B. Drills wie Sinawali) in ernsthaften Vollkontaktkämpfen praktisch überhaupt nicht vorkommen, d.h. eingesetzt/angewandt werden?
Daraus ergibt sich natürlich konsequenterweise die Frage wie sinnvoll es ist sowas zu trainieren, bzw. Zeit dafür aufzuwenden, unabhängig davon wie elegant oder beindruckend es aussieht.
Dieses Phämomen ist mir bisher bei den historischen europäischen Fechtlehren (wie z.B. Liechtenauer) nicht begegnet. Alle Techniken, die dort gelehrt werden sind auch im Sparring gut einsetzbar und funktionieren.
Dabei setze ich z.B. die Liechtenauer Methoden noch nicht mal mit einem Schwert ein, sondern benutze die Techniken mit einigen Adaptionen für einen Stock in entsprechender Länge. Das funktioniert auch ganz gut unter der Berücksichtigung, dass es keine Schneide gibt und die "Spitze" der Waffe nur begrenzt spitz oder scharf ist.
Ansonsten ist es aber so effektiv wie es sein sollte.
Gruss, dino