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Thema: Frage: MMA oder Kickboxen und Ringen

  1. #1
    Colby2000 Gast

    Standard Frage: MMA oder Kickboxen und Ringen

    Hey,
    ich bin 20 und trainiere seit Jahren Kickboxen. Ich habe auch schon erfolgreich Meisterschaften im Lk und Vk gewonnen und möchte in Zukunft MMA Kämpfer werden. Ich frage mich, ob ich zu einem MMA Verein gehen sollte oder neben dem Kickboxen mit Ringen oder bjj anfangen soll.
    Ich würde mich über eine Antwort von jemandem freuen, der selbst mma betreibt.

  2. #2
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    Standard

    Ich komme zwar nicht direkt aus der MMA-Ecke, aber ich habe mit ziemlich einigen MMA-lern trainiert bzw. diese trainiert. Generell geht die Frage ein bisschen in die Richtung "old school approach" (= Einzeldisziplinen separat trainieren) oder "new school approach" (alles zusammen trainieren). Für beides gibt es valide Argumente.

    ABER: wenn es Dir mit dem MMA ernst ist, würden Dir die meisten vermutlich raten, das Kickboxen dafür an den Nagel zu hängen und es - sofern Teildisziplinen trainiert werden sollen - durch Thaiboxen oder konventionelles Boxen zu ersetzen. Wenn es eine gute MMA-Schule (oder einen Combat-Sambo-Verein) in der Nähe gibt, solltest Du Dir die definitiv anschauen. Dort könntest Du vermutlich auch erstmal evaluieren, inwieweit das, was Du im Kickboxen eingeübt hast, fürs MMA tauglich ist. Je nach Ausrichtung und persönlichem Stil kann das mehr oder weniger sein. Angenommen, Du hast einen Kickbox-Stil, der sich weitestgehend übertragen lässt (was dann fast wie Thaiboxen aussehen müsste), dann wäre der primäre Fokus, etwaige Grappling-Defizite schnellstmöglich aufzuholen und diese dann mit dem Striking zu verknüpfen. In diesem - meiner Erfahrung mit Kickboxern nach eher unwahrscheinlichen - Fall könnte man auch das Kickboxen weiterhin betreiben, allerdings das Trainingspensum tendenziell so umstellen, dass es dem Grapplingtraining nicht in die Quere kommt.

    Weiters solltest Du Dich darauf einstellen, an 4-6 Tagen pro Woche im Verein zu trainieren, um die unterschiedlichen Aspekte im MMA abdecken zu können. Bietet die MMA Schule das an und verfügt in allen Bereichen über gute Trainer, würde ich das machen, nachdem Du dann nur Dinge lernst, die Du auch im MMA so anwenden kannst (es kann natürlich sein, dass im Laufe der Zeit zusätzliches Training in einem der Teilbereiche in externen Vereinen sinnvoll ist, aber das kann man dann nach ein zwei Jahren mit den Trainern besprechen). Wird dort dagegen z.B. nur 3x wöchentlich trainiert, würde ich eine Grapplingdisziplin ergänzen; Grappling deshalb, weil Du aus dem Striking kommst und im Grappling vermutlich mehr Aufholbedarf hast. BJJ (primär No Gi) ist hier vermutlich die erste Wahl, insbesondere, wenn Takedowns auch sinnvoll trainiert werden. Wenn nicht gäbe es die Option, stattdessen z.B. mit dem Ringen anzufangen und ggf. nach 2-3 Jahren ins BJJ zu wechseln. Ich sollte aber darauf hinweisen, dass der Einstieg ins Ringen im Erwachsenenalter nie leicht ist (umso weniger, wenn man es nur, sagen wir, 2x pro Woche macht), die einzelnen Vereine unterschiedlich stark darauf ausgelegt sind und zudem viele im Ringen sehr wichtige Techniken (80-90% vom Bodenkampf zum Beispiel) im MMA nicht direkt anwendbar sind, da sie dem Bodenkampf im MMA und auch im BJJ fast diametral entgegenlaufen. Nur: je später man einsteigt, umso schwieriger. Mit 20 ist das schon mal leichter als mit 25 oder 30...

    Also nochmal kurz meine Empfehlung:
    1. Wahl: 5-6x pro Woche MMA
    2. Wahl: ENTWEDER 2-3x pro Woche MMA und 2-3x BJJ ODER 2-3x pro Woche (Thai-) Boxen und 2-4x BJJ oder Ringen

    Natürlich spricht nichts dagegen, sich die einzelnen Vereine/Schulen im Vorfeld alle mal im Probetraining anzusehen. Vielleicht gefällt Dir ja etwas so gut, dass Du direkt dort hängenbleibst...

    Meiner Einschätzung nach wird der Umstieg ins MMA mindestens drei Jahre dauern, unter Umständen auch mehr. Das heisst nicht zwingend, dass Du nicht schon vorher den einen oder anderen MMA-Kampf bestreiten könntest, aber ich würde schätzen, dass mindestens drei ahre erforderlich sein werden, um Dich Grappling-technisch soweit auf Vordermann zu bringen, dass man Dich als "kompletten" MMA-ler bezeichnen kann.

    Beste Grüsse
    Period.
    Geändert von period (18-04-2020 um 11:39 Uhr)

  3. #3
    Colby2000 Gast

    Standard

    Vielen Dank!
    Du hat mir sehr geholfen.

    Schöne Grüße
    Colby

  4. #4
    Registrierungsdatum
    07.07.2002
    Beiträge
    26.501

    Standard

    ich würde erst einmal mit bjj (nogi) anfangen und schauen wie du damit klar kommst, natürlich ohne dein jetziges training zu vernachlässgen.

    schau ob es dir liegt.......


    erst dann würde ich mir gedanken machen , ob ich mein training total umstelle

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