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Thema: Diplomarbeit Yiquan/ZhanZhuang

  1. #286
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Eventuell interessant in Bezug auf die Wuji-Diskussion von der in der Signatur von KI-MAN verlinkten Website:

    wir müssen im Grunde gar nichts tun. Im Gegenteil. Durch „Nicht-tun“ erreichen wir oft sehr viel mehr, als durch aktives Handeln. Was nicht bedeutet, dass wir nicht mehr handeln sollen! „Nicht-tun“ bedeutet nicht nichts tun. Nicht-tun bedeutet vielmehr, einem Impuls zu folgen, der sich aus dem Nichts heraus ergibt. Durch das Weglassen im „Nicht-Tun“ wird der Raum für unsere natürliche Präsenz geöffnet. Die Präsenz „handelt“ durch uns.

    das scheint mir geeignet die vermeintliche Kluft zwischen der Übersetzung "Nichthandeln" und "Die Leere wirken lassen" zu überbrücken, wenn man über den Unterschied zwischen "Nichts" und "Leere" hinwegsieht.
    "Durch das Weglassen....."

    'wu' ist nicht gleich 'bu'. 'wu' heisst 'ohne' und nicht 'nicht'. Wuwei meint 'ohne tun' und meint damit eine bestimmte Art von tun wegzulassen. Das ist nicht dasselbe wie 'nicht tun'. Über beide Formen von tun schreibt das Daodejing sehr klar und gibt viele Beispiele. Lässt eigentlich keinen Zweifel daran offen was damit gemeint ist.

  2. #287
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    "Durch das Weglassen....."

    'wu' ist nicht gleich 'bu'. 'wu' heisst 'ohne' und nicht 'nicht'. Wuwei meint 'ohne tun' und meint damit eine bestimmte Art von tun wegzulassen. Das ist nicht dasselbe wie 'nicht tun'. Über beide Formen von tun schreibt das Daodejing sehr klar und gibt viele Beispiele. Lässt eigentlich keinen Zweifel daran offen was damit gemeint ist.
    Aha, was willst Du nun damit sagen?
    Stimmst Du dem Zitat in der Aussage zu oder siehst Du da in dem, was gemeint ist, einen Unterschied zwischen Deiner Aussage und der Aussage in dem Zitat?
    Oder willst Du hier Haare spalten und künstliche Unterschiede aufbauen, wie es mir von anderen Usern inklusive Moderatoren fälschlicherweise unterstellt wird?
    Geändert von Pansapiens (12-07-2020 um 23:26 Uhr)

  3. #288
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    Okay, weiter in der Diplomarbeit.

    Auf Seite 38 geht es schließlich los mit dem Thema stehende Säule.
    Sie sieht Paralellen zur Sitzmeditation des Zen.
    So gibt es wohl in beiden Übungstraditionen einfache Formen ohne Meditationsobjekt:

    Es gibt Parallelen zwischen Aspekten der Praxis des Stehens im Yiquan
    und dem zazen, dem Sitzen der Zen Traditionen. In der Zen Tradition wird
    das einfache Sitzen ohne Meditationsobjekt mit dem Begriff shikantaza
    bezeichnet. Hunyuan zhuang ist der Form nach die äquivalente Bezeichnung im zhanzhuang. Es bezeichnet ’einfaches Stehen’ - ohne Ausrichtung auf spezielle Techniken wie bspw. den bereits erwähnten Qualitäten:
    Sinken - Steigen, Öffnen - Schließen.

  4. #289
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    Uiuiui, Pansi auf dem Warpath.

    An sich kann man, bei aller Vieldeutigkeit, dem Zitat zustimmen. Wobei ich die Gemütszustände "nichts tun weil es nichts zu tun gibt", und "nicht agieren weil etwas in einem 'irgendwie' emotional agiert, oder weil man jemanden auf eine Aktion mit der Reaktion 'keine Reaktion' konfrontiert, wobei man fragende Emotion einsetzen könnte" erlebt habe. Das "Nichts" ist aber auch nicht Nichts. Entweder ich appliziere das Nichts, dann kommen die Dinge aus mir. Oder ich appliziere eine mit dem Dao (oder "was anderem") verbundene Absenz von Reaktionen, und spiele Durchreiche, dann kommen diese Aktionen aus dieser "Dunkelheit". Die Dunkelheit ist nicht leer. Man sieht nur nichts.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  5. #290
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    An sich kann man, bei aller Vieldeutigkeit, dem Zitat zustimmen. Wobei ich die Gemütszustände "nichts tun weil es nichts zu tun gibt", und "nicht agieren weil etwas in einem 'irgendwie' emotional agiert, oder weil man jemanden auf eine Aktion mit der Reaktion 'keine Reaktion' konfrontiert, wobei man fragende Emotion einsetzen könnte" erlebt habe. Das "Nichts" ist aber auch nicht Nichts. Entweder ich appliziere das Nichts, dann kommen die Dinge aus mir. Oder ich appliziere eine mit dem Dao (oder "was anderem") verbundene Absenz von Reaktionen, und spiele Durchreiche, dann kommen diese Aktionen aus dieser "Dunkelheit". Die Dunkelheit ist nicht leer. Man sieht nur nichts.
    Aha.
    Kannst Du das noch in Beziehung zu der Darstellung von Wuji in der Diplomarbeit setzen?
    Am besten mit nicht zu viel Text und möglichst einfacher Sprache, um niemanden zu überfordern?
    Geändert von Pansapiens (13-07-2020 um 07:47 Uhr)

  6. #291
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Aha, was willst Du nun damit sagen?
    Stimmst Du dem Zitat in der Aussage zu oder siehst Du da in dem, was gemeint ist, einen Unterschied zwischen Deiner Aussage und der Aussage in dem Zitat?
    Oder willst Du hier Haare spalten und künstliche Unterschiede aufbauen, wie es mir von anderen Usern inklusive Moderatoren fälschlicherweise unterstellt wird?
    Weder noch. Wollte nur an dem Wort "weglassen" anknüpfen. Weil 'ohne' eben genau das Ausdrückt. Wenn man 'ohne tun' liest ist da keine Kluft mehr die überbrückt werden muss. Weil eine bestimmte Art von Tun im Daodejing eben für nicht sehr förderlich erachtet wird. Da gibt es dann viele Beispiele welches tun förderlich ist und welches nicht. Im Detail muss man es letztendlich offen lassen, denn das Daodejing soll einfach ein Finger sein der zum Mond weist und keine Anleitung mit genauer Flugroute wie man sich eine Rakete baut und zum Mond fliegt. Da hört dann der Sinn der Unterhaltung auf und Haarspalterei fängt an (was ich Dir jetzt nicht spezifisch mit dem letzten Post unterstellt habe möchte).

  7. #292
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Das "Nichts" ist aber auch nicht Nichts.
    Bleiben wir doch einfach mal der deutschen Sprache treu. Dann müssen wir uns nicht ständig verbiegen. Nichts ist einfach NICHTS. Wenn man da zum Hintertürchen wieder irgendwas reinholen will dann war da vorher eben schon was und kann nicht Nichts sagen. Wenn ich sage es ist 'Ohne', dann habe ich automatisch impliziert, dass da noch was ist. Jetzt kann ich alles durchdeklinieren und jeweils konkret sagen, dass es das nicht ist, dann bleibt zum Schluss eben etwas übrig was sich nicht in Worte fassen lässt, aber jeder weiß und ist sich im klaren, dass da noch etwas ist. Daher ist es wesentlich zwischen Leere und Nichts zu unterscheiden. Hier nicht zu differenzieren führt ja erst zu den ganzen Widersprüchen.

  8. #293
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Aha.
    Kannst Du das noch in Beziehung zu der Darstellung von Wuji in der Diplomarbeit setzen?
    Am besten mit nicht zu viel Text und möglichst einfacher Sprache, um niemanden zu überfordern?
    Ich war immer schlecht in Textdiskussion, da ich mich vermehrt mit tatsächlichen Inhalten auseinandergesetzt habe statt mit Wünschen einzelner Anwesender.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  9. #294
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Bleiben wir doch einfach mal der deutschen Sprache treu. Dann müssen wir uns nicht ständig verbiegen. Nichts ist einfach NICHTS. Wenn man da zum Hintertürchen wieder irgendwas reinholen will dann war da vorher eben schon was und kann nicht Nichts sagen.
    Ich entschuldige mich vielmals, gemeint war der Terminus "nothingness", da ich vermehrt Englisch lese. Lustigerweise haben die nur ein anderes Zeichen für "wu" verwendet (), so dass ich das nicht gesehen habe dass es der gleiche Terminus ist. Ja, das ist nicht "void". "Darkness" auch nicht.

    Mir fällt die Hirnakrobatik, mich 40 Jahre zurück zu erinnern, doch öfter ziemlich schwer. Es irritiert mich, weil die Zeit auch nicht so witzig war. Darkness war übrigens ein zentrales Thema.
    Geändert von Klaus (13-07-2020 um 11:35 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  10. #295
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Im Detail muss man es letztendlich offen lassen, denn das Daodejing soll einfach ein Finger sein der zum Mond weist und keine Anleitung mit genauer Flugroute wie man sich eine Rakete baut und zum Mond fliegt. Da hört dann der Sinn der Unterhaltung auf und Haarspalterei fängt an (was ich Dir jetzt nicht spezifisch mit dem letzten Post unterstellt habe möchte).
    In dem Zusammenhang möchte ich ein kurzes Zitat anbringen, wenn auch nicht in Originalsprache.

    The Tao is teachable, yet understanding my words is not the same as following the Tao.
    The guidance is describable, yet knowing the description is not the same as following the guidance.


    Non-Being guides to the origin of Heaven and Earth. Being guides to the mother of all particular things.


    Thus, through the guidance of Non-Being, you can observe the beginning; through the guidance of Being, you can observe the returning.


    Non-Being and Being come out concurrently, but point to different directions; both together can be called the mysterious transforming power.


    They constantly transform into each other, and form the gateways for all wonderful things.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  11. #296
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    In dem Zusammenhang möchte ich ein kurzes Zitat anbringen, wenn auch nicht in Originalsprache.
    Von wem ist das? Klingt nach dem ersten Vers im Daodejing. Sehr frei übersetzt.

  12. #297
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    Yup. Stammt von jemandem der sich nach eigener Darstellung lange mit den verschiedensten Texten und eigener Praxis beschäftigt hat, und das als Ergebnis mal so frei übersetzt hat. Müsste aber suchen gehen von wem das war, ich würde einfach den Text googeln.

    Stelle gerade fest dass der "Täter" oft zitiert wurde, aber immer schön ohne ihn zu benennen. :/

    Ich meine mich gerade zu erinnern, dass der Kontext die Bedeutung von "darkness within darkness" war, wo er anzweifelte dass das so wörtlich gemeint war, und das hergeleitet hat. Vielleicht finde ich das noch.
    Geändert von Klaus (13-07-2020 um 20:46 Uhr)
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  13. #298
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Ich war immer schlecht in Textdiskussion, da ich mich vermehrt mit tatsächlichen Inhalten auseinandergesetzt habe statt mit Wünschen einzelner Anwesender.
    da es sich bei den einzelnen Anwesenden um einen Moderator handelt, hab ich für die Diskussion um Leere und Nichts einen eigenen Thread in einem passenden Unterforum eröffnet:

    https://www.kampfkunst-board.info/fo...ere-und-Nichts

  14. #299
    carstenm Gast

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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Was versteht ihr unter den 5 Aspekten des Shen?
    Zu dem Thema wu shen 五 神 empfehle ich - nachdem es gestern eingetroffen ist und ich beim ersten Drüberschauen gleich dauerhaft hängengeblieben bin: "Aspects of Spirit: Hun Po, Jing Shen, Yi Zhi in Classical Chinese Texts" von Elisabeth Rochat de la Vallee.

    Da sind dann die textlichen Wurzeln tatsächlich umfassend aufgeschlüsselt. Und man kann den Bezug mindestens bestimmter Aspekte zur CM sehr anschaulich nachvollziehen.
    Geändert von carstenm (14-07-2020 um 14:07 Uhr)

  15. #300
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Von wem ist das? Klingt nach dem ersten Vers im Daodejing. Sehr frei übersetzt.
    Es ist von Yuhui Liang: Tao Te Ching: The New English Version That Makes Good Sense, CreateSpace Independent Publishing Platform 2018.

    Gibt es auch als E-Book für unter 3,- €.
    Kennt jemand den Autor? Ist die Übersetzung ernst zu nehmen?

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