Vielen Dank für die so ausführliche und in der Tat sehr persönliche Antwort! Mit der ich in dieser Weise gar nicht gerechnet hatte.
Denn ich hatte meine Frage viel eher "einfach nur" technisch verstanden und dabei vorausgesetzt, daß du in einer wie auch immer gearteten daoistischen Schule beheimatet bist und enstprechend übst. Meine Frage ist mir entstanden, da mein Horizont in Bezug auf daoistisches Üben sehr beschränkt ist.
Um aber mindestens mittelbar an deine Antwort anzuknüpfen:
Mich haben seit jeher Übungswege fasziniert, die bei der Erfahrung und insbsondere bei der Körperlichkeit ansetzen. D.h. Übungswege, die keine Dogmen, Glaubensentscheidungen oder dergleichen voraussetzen, sonden die einerseits am Beispiel des Lehrers oder der Lehrerin unmittelbar erlebbar sind. Und die andererseits "nachgeübt" werden können. Am liebsten eben Übungswege, die im körperlichen Üben beginnen. Und damit zu eigener umittelbarer Erfahrung führen.
Das habe ich auf meinem Weg immer so erlebt. Und mir sind Lehrer begegnet, die das so vemitteln konnten und wollten.
Auch wenn sicher vieles bei mir sehr anders ist, als bei dir ... ich vermute ähnlich ist der Gedanke, nicht für irgendeine Heilserwartung zu leben oder zu üben, sei es nun Erleuchtung, der Himmel oder Nirvana oder was auch immer, sondern ganz im gegenwärtigen Moment zu leben. Das Leben zu leben, wie es eben jetzt gerade ist. Auch ich suche nicht was auch immer. Was mich finden will, findet mich.
Meiner Erfahrung nach sind wir immer schon längst erlöst.Ich glaube es kann nichts geben das einen langfristig erlösen wird.