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Kensei
Leute, ich habe nirgendwo geschrieben, dass es während Corona keine Probleme mit Homeschooling gab.
Ich habe auf die völlig haltlosen Pauschalisierungen von Bücherwurm entgegnet, dass ich keinen seiner Sätze aus meiner Erfahrung raus so teilen kann.
Ohne diese Erfahrung konkret zu benennen...
Schau'n wir mal, was Du nun berichtest:
Zitat von
Kensei
Keine der Aufgaben die ich oder meine Kollegen den Schülern gestellt haben war so konzipiert, dass die die nur mit ihren Eltern lösen können. Eltern sollen keine Lehrer sein und irgendwas vermitteln, sondern die Kinder einfach mal arbeiten lassen und bestenfalls motivieren. DAS sollte auch ohne Lehramtsdiplom möglich sein.
Nicht zwischendurch, sondern während die Kinder ihre Aufgaben machen.
Okay, Du hast also Erfahrung darin, mit welcher Zielsetzung Aufgaben konzipiert wurden.
Ob überprüft wurde, ob diese Zielsetzung auch erreicht wurde, bleibt offen. Oder wie wurde sicher gestellt, dass der Schüler die Aufgaben selbst, ohne die Unterstützung von Eltern, Nachhilfelehrern oder anderen Schülern löst?
Sollte nicht schon der normale Unterricht so konzipiert sein, dass der allein ausreicht, die Klausuren zu bestehen?
Dennoch ist Nachhilfe ein florierendes Geschäft.
Zitat von
Kensei
Also ich hatte viele Schüler, die ihre Aufgaben gut gelöst haben.
Aha, Du bewertest den Erfolg des Unterrichts anhand des Lösens von ausgegeben Aufgaben.
Wie viele (in %) sind denn "viele"?
Sind die Aufgaben für alle Schüler gleich, oder hatte jeder eine eigene Aufgabe?
Bzw.: Wie wird sichergestellt, dass die Schüler die Aufgaben selbst lösen?
Wie findet der eigentliche Unterricht statt bzw. wie wird das Wissen vermittelt, mit dem die Aufgaben gelöst werden?
Zumindest im April scheint das ja recht unterschiedlich gewesen zu sein:
So hat eine Befragung von Eltern schulpflichtiger Kinder in der
ersten Aprilhälfte von Infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland (2020) ergeben, dass nur 7% der Kinder täglich
Unterricht durch Lehrkräfte über Videotools haben. Bei rund 80% ist
dies seltener als einmal pro Woche der Fall. Dies deckt sich mit einer
Befragung unter Lehrkräften Anfang April von Forsa im Auftrag der
Robert Bosch Stiftung (2020), nach der (ohne Angabe der Häufigkeit)
nur 14% der Lehrkräfte Unterrichtsstoff in Videokonferenzen vermitteln. An Grundschulen gaben 47% der Lehrkräfte an, mit weniger als
der Hälfte der Schüler*innen regelmäßigen Kontakt zu haben.
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Kensei
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Bücherwurm
Und die meisten Kinder haben von sich aus nicht die Disziplin, zu lernen oder wenigstens zu lesen. Sie daddeln, und wer keinen PC hat, daddelt auf dem Handy. Ne aktuelle Stellungnahme von Hüther würde mich interessieren.
Kann ich so pauschal aus keiner einzigen Schulklasse die ich jemals in meinem Leben unterrichtet oder hospitiert habe bestätigen. Worauf basieren deine Erkenntnisse dsbzgl.? Bist du Lehrer, Erzieher, Pädagoge oder hast du sonstwas mit Kindern zu tun?
Worauf basieren denn Deine Erkenntnisse?
Also nicht auf welchem Status, sondern auf welcher Erfahrungsgrundlage beurteilst Du, wie viele Deiner Schüler freiwillig von sich aus lernen insbesondere in Fächern, denen sie nicht zu geneigt sind?
Hast Du die Eltern befragt, ob ihre Kinder sich freiwillig hinsetzen und lernen, oder ob die sie dazu auffordern müssen?
Sicher ist, dass es sehr große Unterschiede zwischen verschiedenen Kindern und Jugendlichen in der
Auseinandersetzung mit schulischen Inhalten gibt. So
hat eine Befragung der letzten beiden Gymnasialklassen in acht Bundesländern während der Schulschließungen ergeben, dass 37% der Oberstufenschüler*innen täglich weniger als zwei Stunden mit schulbezogenen Tätigkeiten verbringen (siehe Anger et al. 2020).
Nur 27% machen mindestens vier Stunden lang etwas für die Schule – was auch noch nicht unbedingt einem
üblichen Schultag plus Hausaufgaben entspricht. Belastbare vergleichbare Daten liegen für die ersten biszehnten Klassen nicht vor. Für einen nennenswerten Teil der Schüler*innen fällt das Lernen während der Schulschließungen jedenfalls offensichtlich nahezu
ganz aus.
Wenn so wenig Beschäftigung mit Unterrichtsthemen ausreicht um vergleichbare Ergebnisse mit dem üblichen Unterrichtsmodell zu erzielen, sollte man das übliche Unterrichtsmodell mal überdenken.
Zitat von
Kensei
Deine Äußerungen lesen sich für mich wie billige Polemik und klassische Stammtischparolen über "DIE Jugend von heute..."
Ich kann nicht erkennen, wo sich Bücherwurm über die Jugend von heute beschwerte. Seine Aussagen erscheinen mir eher zeitlos.
Auch früher haben sich Kinder und Jugendliche nicht unbedingt aus eigenem Antrieb mit Schulstoff beschäftigt.