Hier ein Artikel, dessen Aussagen ich fragwürdig finde:
TU-Studie zu Ansteckungen: Supermarkt, Friseur, Schule – so hoch ist das Infektionsrisiko
zunächst mal finde ich es gut, dass so was untersucht wird.
Aber wie kann man die Ergebnisse damit zusammenbringen, dass das Virus unter Normalbedingungen, also ohne AHA+L Regeln, etc. eine Reproduktionszahl von 2 bis 3 hat?
Lüftungsexperte Martin Kriegel hat für die Untersuchung mithilfe des Infektionsrisikomodells, das die TU zusammen mit dem Robert Koch-Institut und der Berliner Charité entwickelt hat, einen sogenannten situationsbedingten R-Wert abgeleitet. R-Wert 1 bedeutet hierbei, dass sich in einer bestimmten Situation oder in einem bestimmten Raum bei einem Infizierten eine weitere Person ansteckt.
[...]
Vorausgesetzt hat Kriegel für die Studie außerdem, dass die AHA+L Regeln eingehalten werden, also insbesondere gelüftet und Abstand gehalten wird. Außerdem geht er davon aus, dass eine Alltagsmaske oder aber eine medizinische Maske eine Filtereffizienz von 50 Prozent aufweist. „Sie setzt sich zusammen aus der verringerten Emission bei der infizierten Person und aus der Filterleistung beim Einatmen bei den gesunden Personen“, heißt es in der Studie.
Also sollen die folgenden Ergebnisse angeben, an wie viele Leute in bestimmten Situationen ein Infizierter im Schnitt das Virus weitergibt, wenn er Abstand hält, er und die anderen Maske mit angemessener Filterleistung
trägt und regelmäßig gelüftet wird:
Kriegel und seine Kollegen kommen dabei zu dem Ergebnis, dass ein Supermarkt mit Maskenpflicht auf einen R-Wert von 1 kommt. Es bedeutet, dass hier ein Infizierter maximal eine weitere Person anstecken wird. Der Wissenschaftler geht hier von einer Aufenthaltsdauer von einer Stunde und einer leichten körperlichen Tätigkeit mit wenig Sprechanteil aus.
[...]
Ein Büro mit mehreren Personen habe hingegen bei einer 50 Prozent reduzierten Belegung, einer Aufenthaltsdauer von acht Stunden und ohne Maskenpflicht einen Wert von 8. Ein Infizierter steckt hier also maximal acht weitere Menschen an.
[...]
Bei einer weiterführenden Schule, in der Räume nur zu 50 Prozent belegt sind und es eine Maskenpflicht gibt (sechs Stunden Aufenthalt), wird der R-Wert hingegen auf 2,9 beziffert, ohne Maske liegt der R-Wert hier doppelt so hoch.
Liegt hier der Knackpunkt in dem Wort "maximal"?
Wenn ein Infizierter im halbbelegten Büro unter Einhaltung von AHA+L-Regeln an einem Tag durchschnittlich acht andere anstecken würde, während seiner infektiösen Phase 3 x ins Büro geht und einmal in den Supermarkt, dann steckt der ja schon 25 Leute an.
Und das mit Einhaltung der AHA+L-Regeln, ohne Regeln noch mehr....also weit mehr, als zwei bis drei.
Wäre es nicht an der Zeit, nicht nur Risikopersonen zu identifiziern, sondern auch Superspreader, also Leute, mit einem bauartbedingten individuellem höheren Aerosolausstoß und die dann eben auch priorisiert in's Homeoffice zu schicken falls möglich, bzw. regelmäßig Schnelltests zu unterziehen?
Oder wäre das dann wieder Diskriminierung?