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Thema: Der Coranavirus breitet sich jetzt wieder aus.......

  1. #7336
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Unsere Halle war übrigens immer super gelüftet.
    ja das behaupten ja alle restaurantbesitzer, gymbetreiber , fitnesstudios, ladengeschäfte usw. . als es geöffnet war, gingen die zahlen mit diesen hgkonzepten hoch, bei einem krassen lockdown wie in frankreich geht es rapide runter.... hmmmmm waere wohl auch ohne LD passiert, weil hg konzepte so toll fun ktionieren


    die psychische gesundheit anderer als argument für ein eigenes training zu nutzen, ist auch eigenartig.
    Geändert von marq (03-12-2020 um 16:33 Uhr)

  2. #7337
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    Wenn man sich den Threadverlauf ansieht, sollte man vielleicht eher in eine Diskussion einsteigen, ob das Angebot psychotherapeutischer Interventionsmöglichkeiten in Deutschland ausreicht, und was man da machen könnte.
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  3. #7338
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Ließ bitte nochmal was ich an deinem Post kritisiere.
    Ich denke eines der großen Probleme im Moment ist, dass viele Menschen einfach einen Schuldigen benötigen. Einfach zu akzeptieren, dass es manchmal keinen gibt bzw. einen sehr kleinen, nicht greifbaren fällt vielen schwer.

    Btw. Drache hast Du das Bundesministerium jetzt angeschrieben und gebeten die Seite zu verbessern?
    Du unterstellst mir einen Tunnelblick - das sehe ich anders. Oder habe ich Dich da komplett falsch verstanden?

    Das Corona grds. unschöne Auswirkungen sowohl körperlich als auch psychisch haben kann ist wohl unbestritten und wird auch medial entsprechend "omnipräsent" aufbereitet. Siehe u.a. BMG Kampagne.
    Da hat man also alle möglichen Folgen (ob real oder vermutet) auf dem Zettel und entsprechend "abgedeckt".

    Wenn jetzt auf indirekte Corona-Folgen (Psyche, Selbstmord) hingewiesen wird - die in der aktuellen (politischen) Diskussion wenig bis gar nicht vorkommen und für die es aktuell auch keine Auffangmaßnahmen gibt - welchen Sinn macht es da dann darauf zu verweisen, dass ja auch Corona psychische Probleme verursachen kann?

    Es ist ja hier keine "Aufrechnung" so nach dem Motto: Ja aber das kann bei Corona auch passieren...

    Faktisch werden aktuell viele andere Dinge weitestgehend "ausgeblendet" und finden weder in der politischen Diskussion noch in der medialen Berichterstattung nennenswerte Beachtung.


    Und Nein - ich habe das BMG nicht kontaktiert. Wenn ich jetzt anfangen würde jede missverständlichen Behörden- oder Medien-Artikel zu kommentieren oder um Korrektur von Ungenauigkeiten zu bitten wäre das ein Vollzeitjob - im Sinne von Don Quijote. Solange da keiner bereit ist die darauf verwendete Lebenszeit entsprechend zu vergüten sehe ich hier keinen Sinn darin hier tätig zu werden.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

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  4. #7339
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Hat ja nun auch (hier) keiner behauptet. Derzeit geht es um die Frage, ob eine Endocarditis nach Covid-19 *häufiger* auftritt als nach einer Grippe oder sonstigen "kleineren" Erkältungskrankheiten.
    Im Gegensatz zur hier residierenden Expertenriege, habe ich ja keine Ahnung vom Thema, aber ich glaube hier wird was durcheinandergewürfelt, Myocarditis und Endocarditis zum Beispiel, aber ich kann mich da auch irren. Hab ja keine Ahnung.

  5. #7340
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Eben. Ne Herzmuskelentzündung kannste dir auch bei ner Grippe einfangen oder bei ner bakteriellen Infektion. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal bei Covid.
    Mag sein, nur haste jetzt eben paar millionen Infizierte und ehemals Infizierte, von denen man annehmen kann, dass ein bestimmter Anteil ne Endo-- ach ne Myodingsbums (Detail Details... ihr werdet schon wissen, was ihr meint) entwickelt. Tendenz steigend, weil Fallzahlen steigend. Die gute Nachricht, die Anzahl der Toten steigt auch und die sind vor ner Dings******tzündung absolut sicher.
    Geändert von Seemann (03-12-2020 um 18:41 Uhr)

  6. #7341
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Mag sein, nur haste jetzt eben paar millionen Infizierte und ehemals Infizierte, von denen man annehmen kann, dass ein bestimmter Anteil ne Endo-- ach ne Myodingsbums (Detail Details... ihr werdet schon wissen, was ihr meint) entwickelt. Tendenz steigend, weil Fallzahlen steigend. Die gute Nachricht, die Anzahl der Toten steigt auch und die sind vor ner Dings******tzündung absolut sicher.
    Einfach alles zusperren und Hammer drauf, dann wirds schon werden.

  7. #7342
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    Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
    Einfach alles zusperren und Hammer drauf, dann wirds schon werden.
    Endlich jemand hier, der versteht, was ich meine. Danke.

  8. #7343
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    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Endlich jemand hier, der versteht, was ich meine. Danke.
    Und genau so passierts ja auch immer häufiger. Weil nix mehr anderes geht. Es sei denn man hat Bock auf Triage
    und unschöne TV- und Internet Bilder wie weiland aus IT, USA, ESP etc..

  9. #7344
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Habe ich selten welche kennen gelernt. Ein paar Oberlichter, das wars meistens. Und da du ja selbst oft Aerosole hingewiesen hast...

    Sport bedeutet höhere Atemfrequenz und höherer Atemdruck, in einem weitgehend hermetisch abgeschlossenem Raum:
    ließe sich ja durch offene Fenster/Türen o.ä. leicht abhelfen.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  10. #7345
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    Tja nur löst man mit dem Hammer halt keine Probleme - erkennen selbst Virologen (also zumindest die die sich nicht selbst als „Laborratte“ bezeichnen):

    Virologe Schmidt-Chanasit
    Lockdown verschiebt nur das Problem

    https://www.t-online.de/gesundheit/k...s-problem.html

    Der Hamburger Virologe Schmidt-Chanasit sieht in harten Lockdowns keine langfristige Strategie, um die Zahl der Neuinfektionen nachhaltig zu drücken. "Damit verschiebt sich das Problem nur um einige Wochen."
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  11. #7346
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Und genau so passierts ja auch immer häufiger. Weil nix mehr anderes geht. Es sei denn man hat Bock auf Triage
    und unschöne TV- und Internet Bilder wie weiland aus IT, USA, ESP etc..
    wir bekämpfen Corona mit dem Mittel aus den Anfängen des 20 ten Jahrhunderts. Das ist leider alles, was unserer Politik einfällt.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  12. #7347
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    "Die Spannbreite bei den Coronatoten" ist ja recht groß, auch unter sehr bzw. nur lokal bzw. partiell Prominenten:

    Giscard d'Estaing, ehemaliger Präsident von Frankreich starb, wurde immerhin 94, Brittanya Karma, Influnencerin aus Hamburg nur 29 Jahre alt.

    https://www.tagesschau.de/ausland/destaing-tot-103.html

    https://www.morgenpost.de/vermischte...Infektion.html


    Heute sprach ich mit einem Angestellten eines Geschäftes, der Kontakte nach USA hat, u.a zu einem Mediziner, der im Krankenhaus arbeitet.
    Den hatt es auch erwischt, ist aber genesen. Aber mehrere !! seiner KollegInnen, ÄrztInnen und PflegerInnen haben es nicht geschafft. Die Situation muss absolut chaotisch und erbärmlich gewesen sein: keinerlei Schutzusrüstung, der Virus hatte quasi "freie Fahrt".

    Aktuell grassiert es in De in Altenheimen sehr schlimm, in einigen Heimen bis zu fast 100 % Infektionsrate unter den BewohnerInnen.
    So wie es scheint ist die Strategie, die Risikogruppen zu separieren, um sie zu schützen, nicht sehr erfolgreich.


    shttps://www.tagesschau.de/ausland/destaing-tot-103.html

  13. #7348
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...
    Der Hamburger Virologe Schmidt-Chanasit sieht in harten Lockdowns keine langfristige Strategie, um die Zahl der Neuinfektionen nachhaltig zu drücken. "Damit verschiebt sich das Problem nur um einige Wochen."

    Und, sind seine Alternativen für dich überzeugend? Für mich nicht.

    ...Der Virologe könnte sich vorstellen, dass Vertrauenspersonen in großer Zahl von Tür zu Tür gehen und unter anderem über Regeln aufklären, Hilfe anbieten, Tests oder Masken organisieren.

  14. #7349
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    Zitat Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    ließe sich ja durch offene Fenster/Türen o.ä. leicht abhelfen.

    gruss
    Wie gesagt, die Hallen die ich so kenngelernt habe sind da eher ungeeignet. Ausnahmen mag es geben.
    Letztlich müsste man erst wissenschfatlich überprüfen, wie der Luftaustausch verläuft. Und zwar je Hallentyp.
    Generell halte ich es für eine nicht gute Idee.

  15. #7350
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    "Diskussionen sind unerwünscht"

    Für viele Maßnahmen in der Pandemie gebe es keine wissenschaftliche Basis, bemängelt der Gesundheitsforscher Jürgen Windeler. Er plädiert dafür, Corona-Tests anders zu beurteilen – und Kritiker ernst zu nehmen.
    ZEIT: … Zu dem Thema, das die Menschen gerade am meisten bewegt, sagen sie wenig. Dabei ist das IQWiG die wichtigste unabhängige deutsche Einrichtung für die Bewertung von medizinischen und anderen gesundheitlichen Maßnahmen.

    Windeler: Das IQWiG kann nur tätig werden, wenn es einen Auftrag bekommt, vom Gemeinsamen Bundesausschuss oder vom Bundesgesundheitsministerium. Wir haben aber keine Anfrage zu Covid-19 erhalten. Dabei interessiert auch uns natürlich die Frage, ob Maßnahmen wie etwa Schul- oder Restaurantschließungen tatsächlich wirksam sind. Aber eine Gegenfrage: Interessiert sich überhaupt jemand dafür, ob die Maßnahmen wissenschaftlich belegt sind?


    ZEIT: Etwa nicht?

    Windeler: Es gibt viele – teils begründete – Vermutungen dazu, aber sehr wenig Beweiskraft. Da hätten wir nach acht Monaten Pandemie mehr haben können. Wir wissen zum Beispiel nicht, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind oder waren. Deshalb haben wir bis heute keine Daten aus Deutschland zur Infektionssterblichkeit. Wie ist es um die Antikörperbildung und die Immunität bestellt? Wir wissen auch nicht, wie viele Infektionen völlig unauffällig verlaufen.«

    »ZEIT: Jetzt klingen Sie, als würden Sie aus der Stellungnahme des Netzwerkes für evidenzbasierte Medizin zitieren …

    Windeler: … dessen Vorsitzender ich von 2005 bis 2007 war …

    ZEIT: … und das nicht nur diverse Maßnahmen als unbrauchbar erachtet, sondern auch die Sterblichkeit als stark überschätzt eingestuft hat. Und das sich damit in die Nähe von Covid-19-Verharmlosern brachte.

    Windeler: Das ist doch Quatsch. Niemand dort leugnet die Pandemie oder bezweifelt dramatische Krankheitsverläufe. Nicht jede Frage und jeder Zweifel sind Verharmlosung oder Verschwörungswahn. Ich war an der Stellungnahme nicht beteiligt, aber ihr Anliegen war es, auf Wissenslücken hinzuweisen. Dieses "Verharmlosen"-Etikett erlaubt es jedem, das Zuhören einzustellen. Dabei würde sich die Auseinandersetzung mit den Argumenten lohnen.

    ZEIT: Setzen wir uns also mit Argumenten auseinander. Wird die Sterblichkeit überschätzt?

    Windeler: Es spricht viel dafür, dass Sars-CoV‑2 gefährlicher ist als bisherige Grippeerreger. An Spekulationen darüber, um wie viel gefährlicher, beteilige ich mich nicht. Daten zur Infektionssterblichkeit des Virus in Deutschland haben wir nicht; wir kennen die hiesige Dunkelziffer nicht, und wir haben früher nie systematisch auf Grippeviren getestet oder die Verstorbenen kategorisiert. Alle diese Punkte machen einen quantitativen Vergleich sehr schwierig.

    ZEIT: Es gibt sehr aufschlussreiche Studien etwa aus Großbritannien und Spanien.

    Windeler: Es gibt alle möglichen Simulationen aus dem Ausland, die für Aussagen über Deutschland benutzt werden, aber keine Daten aus Deutschland selbst. Hier ist die Situation doch anders als in Spanien oder Großbritannien. In einer kürzlich erschienenen Studie in Nature wurde das Infektionsgeschehen in 45 Ländern untersucht, bei 22 konnten die Forscher auf nationale Prävalenzstudien zurückgreifen. Deutschland war nicht darunter, Kenia aber schon.

    ZEIT: Dennoch kann man nicht so einfach behaupten, die Sterblichkeit sei viel geringer.

    Windeler: Nein, man sollte nur Zahlen nennen, die man auch gut begründen kann. Das gilt aber für alle Zahlen. Wir haben eine zu dünne Datenbasis, mit der wir Entscheidungen begründen. Wir könnten auch längst wissen, wer wie stark ansteckend ist. Stattdessen schicken wir alle mit einem positiven PCR-Test in zweiwöchige Quarantäne. Das kann man intelligenter machen.

    ZEIT: Ein genaueres Testverfahren zum Nachweis einer Infektion gibt es doch gar nicht.

    Windeler: Es interessiert aber nicht nur, ob ich irgendwo Virus-RNA finde. Die Häufigkeit falsch-positiver Ergebnisse ist genau so ein Punkt, der meiner Ansicht nach noch immer einer sorgfältigen Klärung bedarf.

    ZEIT: Virologen finden diese Kritik nicht wirklich zutreffend.

    Windeler: Natürlich sind die PCR-Tests unter Idealbedingungen sehr präzise. Aber man muss die Relevanz der Ergebnisse beachten. Ein positives Testergebnis ist mit sehr eingreifenden Konsequenzen verbunden. Da wäre es doch gut, zu wissen, ob die Menge an nachgewiesenem Virus überhaupt ausreicht, um andere anzustecken. Muss man jeden Fall für zwei Wochen in Quarantäne schicken? Und weitergedacht: Könnten die Kliniken ihre Pflegekräfte nicht anders einsetzen, wenn sie wüssten, dass sie nicht nur infiziert, sondern auch infektiös sind – insbesondere jetzt, wo Kliniken über Personalmangel klagen?

    ZEIT: Die Infektiosität als Maßstab hat Christian Drosten in der ZEIT schon vorgeschlagen .

    Windeler: Das zeigt doch, dass es wichtiger wäre, sich über diese Probleme und Möglichkeiten zu unterhalten, statt einfach zu behaupten, falsch-positiv Getestete kämen nicht vor.

    ZEIT: Wird nicht mehr miteinander geredet?

    Windeler: Derzeit sind Diskussionen und wissenschaftlicher Streit unerwünscht. Ich weiß von Wissenschaftlern, die durch Telefonanrufe oder Twitter-Mitteilungen darauf hingewiesen wurden, dass ihre Meinung nicht gefragt sei. "Das hätte ich von dir aber nicht gedacht", heißt es. Das ist keine wissenschaftliche Diskussion und trägt zur Klärung nichts bei, nur zur Polarisierung.

    ZEIT: Meinen Sie Virologen wie Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit, die einen anderen Umgang mit der Pandemie fordern?

    Windeler: Ich möchte das jetzt nicht personifizieren, sie und einige andere. Viele dieser Wissenschaftler bemühen sich immerhin um eine längerfristige Strategie bei der Corona-Bekämpfung.

    ZEIT: Die Sie vermissen?

    Windeler: Halten Sie einen Lockdown bis zum März für eine Strategie? Der alleinige Blick auf die Neuinfektionen reicht nicht aus, um die Lage zu beurteilen. Das weiß auch inzwischen jeder. Trotzdem haben wir jetzt ein Infektionsschutzgesetz, in dem festgeschrieben steht, dass ab 35 Fällen pro 100.000 Einwohner Maßnahmen ergriffen werden sollen. Aber was sagen uns diese 35 Fälle? Sind das Kinder? Erwachsene? Ältere? Ein Cluster? Am wichtigsten erscheint mir daher der Vorschlag, mehrere Angaben, die das Gesundheitsgeschehen in der Bevölkerung beschreiben, heranzuziehen und insbesondere Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen zu entwickeln.

    ZEIT: Wie soll das gehen? Übergewichtige, Diabetiker leben in der Mitte der Gesellschaft, sind Busfahrerin oder Lehrer. Und es sind sehr viele.

    Windeler: Die Arbeitsgruppe um Matthias Schrappe, früher stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats, hat inzwischen sechs Thesenpapiere herausgebracht, in denen sie etwa Vorschläge macht, wie Risikogruppen geschützt werden können. Aber passiert ist wenig.

    ZEIT:
    Ist die Regierung schlecht beraten?

    Windeler: Ich kenne weder die Berater noch deren Ratschläge.

    ZEIT: Das geht vielen ähnlich, sie empfinden die Entscheidungsprozesse als undemokratisch.

    Windeler: Entscheidungen können demokratisch zustande kommen und trotzdem kritisiert werden. Sie können sogar falsch sein. Und man kann die Frustration und das Kopfschütteln doch mit Händen greifen: Museen, Konzerthäuser, Theater haben sich im ganzen Sommer ein Bein ausgerissen, um Hygienekonzepte auszuarbeiten und umzusetzen. Diese beeindruckenden Bemühungen sind damit beantwortet worden, dass man Kultur zu Freizeitgestaltung und Unterhaltung degradiert hat. Von heute auf morgen war alles nichts mehr wert.

    ZEIT: Sie haben einmal gesagt, es wäre klug, die Menschen nicht wie Kita-Kinder zu behandeln. Das hört man auch von Corona-Verharmlosern.

    Windeler:
    Was soll das mit Verharmlosung zu tun haben? Wenn Risikokommunikation erfolgreich sein soll, muss sie die Menschen als entscheidungsfähige Personen behandeln. Das ist wissenschaftlich gut belegt. In Deutschland hat man sich meist mit Warnungen und Drohungen begnügt. Das ist keine Kommunikationsstrategie. Dabei sind wir doch darauf angewiesen, dass die Menschen noch eine ganze Weile aus eigenem Antrieb und aus Einsicht mitmachen.

    ZEIT: Was wäre Ihr Vorschlag?

    Windeler: Es gilt, Alternativen ernsthaft zu erörtern und so einen Weg zu finden, den die Gesellschaft längerfristig mitträgt. An einer Stelle haben wir uns diesbezüglich tatsächlich als lernfähig erwiesen: bei den Schulen und den Kindergärten. Da hat man gefragt: Was ist jetzt bedroht? Die Gesundheit ja, aber eben auch die Zukunft von Kindern. In anderen Bereichen haben wir diese Abwägung bisher nicht hinbekommen.

    ZEIT: Hätten wir besser einen Weg wie Schweden eingeschlagen?

    Windeler: Nein. Sosehr ich generell mit Skandinavien sympathisiere: Ein schwedischer Weg mag in einer schwedischen Gesellschaft angemessen sein. Schweden ist weniger besiedelt, und Mentalität und Kultur sind anders als bei uns und noch mal anders als in Italien oder in Frankreich. Regeln müssen zu den Kulturen und Gesellschaften passen. In Deutschland muss ein Weg gefunden werden, der zu unserer Gesellschaft passt.
    https://www.zeit.de/2020/50/juergen-...heitsforschung

    Gruß

    Alef

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