dazu stelle ich mal das hier zur diskussion:
https://www.merkur.de/bayern/corona-...-90082728.html
Aktualisiert: 28.10.2020 13:21
Ganz Bayern kämpft gegen Corona. Was aber, wenn unser einziger Indikator, der Corona-Test, plötzlich fehleranfällig wird. Ein massiver Testfehler in einer bayerischen Klinik wirft Fragen auf.
Die Corona-Zahlen in Bayern steigen stetig - Jedoch wird auch wesentlich mehr getestet als im Frühjahr 2020.
Eine Test-Panne bei mehreren bayerischen Kliniken wirft Fragen im Hinblick auf die Zuverlässigkeit auf.
In Taufkirchen waren von ursprünglich 60 positiv Getesteten nachträglich von 58 Personen die Befunde falsch.
Taufkirchen/Vils/Fürstenfeldbruck/Augsburg - Die vermehrten Corona-Tests bringen viele Labore ans Limit – und auch die Zuverlässigkeit scheint zu leiden, wie nicht nur die falschen Testergebnisse bei Fußballern wie Serge Gnabry vom FC Bayern* oder beim Drittligisten Türkgücü München* zeigen. Mit verheerenden Folgen: Wegen vermeintlich positiver PCR-Corona-Tests in mehreren Isar-Amper-Kliniken mussten Patienten isoliert werden.Wegen der kaum erklärbaren Häufung der positiven Testergebnisse ließ das Isar-Amper Klinikum in Taufkirchen/Vils erneut testen. Das Ergebnis: Von 60 Corona-Tests, die vorige Woche vom Augsburger MVZ-Labor (früher Schottdorf) positiv getestet wurden, entpuppten sich beim Kontrolltest 58 als negativ – die Patienten waren also völlig unnötigerweise isoliert worden und die Gesundheitsämter hatten unnötigerweise die Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt. „Die falschen Testergebnisse bedeuten für die Kliniken ein gewaltigen wirtschaftlichen Schaden und für die Patienten großes, auch gesundheitliches Leid“, so ein Insider.wenn ein solcher fehler in einem labor passieren kann, dann kann er auch in anderen passieren.Corona: Wie zuverlässig sind PCR-Tests? Panne im Isar-Amper-Klinikum wirft Fragen auf
PCR-Tests* (Polymerase-Kettenreaktionen) gelten eigentlich als die zuverlässigsten Tests mit einer Trefferquote von „nahezu 100 Prozent“, wie der Virologe Gerd Uwe Liebert uns erklärte. Laut Bundesgesundheitsministerium wurden in den letzten Wochen mehr als 1,7 Millionen Corona-Tests durchgeführt. Rund 50 Prozent der Tests werden in den 20 größten Laboren durchgeführt, zu denen auch MVZ gehört. Die Kliniken wollten sich zu der Panne nicht äußern.
es ist schon rein statistisch nicht möglich, dass ALLE positiven tests fehlerfrei sind.
wie zuverlässig sind also diese tests?
wie viele "falsch positive" testergebnisse wurden erzielt?
So weit ich weiss, liegen bei uns noch keine Schnelltests vor. Ausserdem sollen wir die dann selbst machen/ abstreichen. Wie das denn zeitlich? Und ungelernt? Und ohne das eigene Infektionsrisiko nicht zu erhöhen?
Und warum wundern sich hier einige über die infizierten Pflegekräfte und Ärzte in Belgien? Ist in Deutschland doch genauso, infiziert und symptomlos-》 arbeiten.
So weit, so gespannt
Geändert von yiang wu lang (29-10-2020 um 01:56 Uhr)
Das ist so schlicht nicht richtig. Gerade wenn es um den Schutz der Risikogruppen geht hat man hier die letzten Monate zwar immer viel geredet, aber herzlich wenig getan. Stattdessen war es offenbar wichtiger Tests für Reiserückkehrer und ähnlichen Kokolores an den Start zu bringen (und genauso schnell wieder zu kassieren).
Auch gab es in DE bislang m.E. anders als z.B. in Schweden keine explizite Aufforderung an die Risikogruppe / Senioren sich selbst so weit wie möglich zu isolieren. (Diese Empfehlung wurde ja jüngst erst zurück genommen.) Was das u.a. auch zur Folge hatte konnte man ja die letzten Wochen selbst erleben - während in den Hotels trotz Ferien wenig bis keine Familien mit Kindern unterwegs waren waren 90% der vorhandenen Gäste aus der Risikogruppe. Gut vielleicht wollte man hier auch nicht potentielle Wählergruppen mit solchen Aufforderungen vergräzen...
Letztendlich hat man nie mehr als halbherzige Versuche unternommen von der Stufe 1 (Containment) hin zu Stufe 2 (Protection) zu kommen.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Warum predigen die pragmatisch veranlagten Experten jetzt schon seit Wochen, dass es mittlerweile völlig absurd ist allein auf die Infektionszahlen zu schauen?
Streeck und Co. haben doch auch erst ein Papier vorgelegt (und ja die haben auch den zeitlichen Verzug mit berücksichtigt):
https://www.sueddeutsche.de/gesundhe...pier-1.5096644
Wird halt von der Politik offenbar aber geflissentlich ignoriert weil es halt "die falschen" Fachleute sind.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Nochmal zum Thema Masken:
https://www.rnd.de/gesundheit/maske-...HY3QZN55E.html
kanken sprach von Antigenschnelltests, die sind meines Wissens weniger zuverlässig als PCR-Tests sollen aber auch nur zur einer Vorsortierung dienen.
Ein obere Schranke für die Anzahl falsch positiver Tests bei PCR kann man IMO, aus Testreihen abschätzen, bei denen
sehr wenige positive Tests rauskamen.
Wenn da nun in einem Labor so eine hohe falsch positiv-Rate erzeugt wurde, muss man schauen, was da schief gelaufen ist.
Es gab ja sogar schon kontaminierte Test-Kits...
Meinst Du, der derzeitige Anstieg Anteil an positiven Tests ist im Wesentlichen auf eine Zunahme von Schlamperei zurückzuführen?
Natürlich wäre ich bei den Test auch für Standardisierung und mehr Transparenz.
Geändert von Pansapiens (28-10-2020 um 15:32 Uhr)
tja sie haben auch nur darauf verwiesen das man auf die eigenverantwortung setzten sollte und das reicht und man noch nichts tun müsse, da die intensivbetten noch nicht ausgelastet sind. ein schlechtes argument im blick auf die zahlen......
mir fehlt(e)n stimmen, die eigenverantwortung und stichhaltige, nicht einschneidene, aber trotzdem strenge massnahmen verbindet. aber daran ist die politik schuldig, die durch die sommerzahlen geblendt , nach den ferien so weitermachen wollte wie vor corona und selbser in den urlaub gefahren ist. es war ein sommer wi all die jahre zuvor. kein sommer, indem man sich auf den langen herbst winter vorbereitet hat.
Genau damit schlagen wir uns hier auch noch rum. Dafür muss man ein gescheites Konzept haben und es dann auch noch umsetzen. Die Verordnung ist seit 2 Wochen veröffentlicht und seit einer Woche wird an dem Konzept und der Umsetzung gearbeitet.
Aus einer Verordnung wird halt nicht so schnell gelebte Realität, vor allem wenn es um deutsche Bürokratie geht.
Das mit den Ungelernten und den Abstrichen ist ein Problem, aber das man (und wird) man alles lösen.
Schwarze Schafe gibt es überall. Die Labore, die ich kenne, erfüllen alle den Qualitätsstandard, daher dauert es ja auch manchmal bis zu 72 Stunden.
Es gibt übrigens nicht nur falsch positive Tests, sondern auch falsch negative Tests durch menschliches Versagen (z.B. die gesamte Pränalalytik beim Abstreichen). Letzteres ist ein sehr viel größeres (da systematisches) Problem. Ich denke wir haben viel zu viele falsch negative Fälle als falsch positive.
@pansapiens:
das glaube ich nicht.Meinst Du, der derzeitige Anstieg Anteil an positiven Tests ist im Wesentlichen auf eine Zunahme von Schlamperei zurückzuführen?
ich denke jedoch, dass man nicht außer acht lassen sollte, dass es einen anteil an falsch positiven tests gibt.
es wäre meiner meinung nach gut und nützlich, einzugrenzen, wie groß dieser anteil tatsächlich ist.
Hier ein schöner Artikel: https://www.fr.de/politik/china-coro...-90078996.html. Ist das, was Maddin.G schreibt.
@Little Green Dragon
Bislang sind glaube ich alle (außer die beliebten Schweden, die eher moderat unterwegs waren auf Kosten der Alten und Schwachen), auf einen Lockdown bzw. restriktive Maßnahmen zurückgekommen.
Man kann es also laufen lassen, und wenn man genügend belegte ITS-Betten mit Triage und Toten produziert hat, dann doch einschneidende Maßnahmen verkünden. Oder gleich den Riegel vorschieben. Ich denke, das kann und will keiner verantworten, vermeidbare Menschenleben zu opfern. Im einfachsten Fall will man deswegen keine Wahl verlieren, wie eventuell Trump.
Vielleicht ist´s ungerecht, weil wie hier angemerkt sicher einige anderweitig sterben, die nicht hätten sterben müssen (wieder andere bleiben am Leben). Andererseits ist die Frage, ob sich alle diese Leute bei massivem Coronabefall in Krankenhäusern (und den hätten wir sicherlich bei seichten Maßnahmen) und weniger "Panikmache" überhaupt ins Krankenhaus trauen würden. Wir haben aber leider immer noch eine Bedrohungslage mit der Wahl bei (Nicht)Maßnahmen nur zwischen Pest und Cholera, auch was die Wirtshcaft angeht.
Deine Abbildungen zeigen, dass offensichtlich nach Beginn der Lockerungen der R-Wert wieder ansteigt. „Nach Beginn der Lockerungen“ heißt aber, das ist die Auswirkung unseres Verhaltens ohne Maßnahmen. Nur dass ohne die durchgeführten Maßnahmen die hier angegebenen R-Werte erheblich höher lägen. In Verbindung mit der dahinterstehenden Exponentialfunktion geht da vermutlich ganz schnell das Licht aus.
Einzige Maßnahmen, die lt. der Abb. in Frage zu stellen wären, sind das Verbot des Arbeitens, des ÖPNV und des internationalen Reisens.
Und natürlich hat das zu-Hause-Bleiben eine Auswirkung, weil nach dem Aufheben der Sanktion der R-Wert von 0,97 auf 1,11 gestiegen ist.
Interessanterweise müssten jetzt an erster Stelle Schulschließungen stehen.
Was die Grafiken implizit zeigen, ist Zeitgewinn! Ich denke mal, was wir jetzt gelernt haben, ist, dass wir die Pandemie nicht ohne Impfungen stoppen können. Also muss bis dahin die Zeit überbrückt werden. Oder, falls das nicht klappt, über langem Zeitraum eine Herdenimmunität aufgebaut werden.
Letztlich gehen wir wie´s aussieht im Hammer-and-Dance-Szenario durch die Pandemie. Immer schön wellenförmig. Ist das, was von Beginn an als Möglichkeit auf dem Tisch lag. Ob´s nun besonders gut ist … Da immer noch weltweit die Länder so arbeiten, mit ziemlich genau gleichen Maßnahmen, würde ich immer noch ehrlich gesagt darauf vertrauen, dass die Experten im Hintergrund schon wissen, was sie da veranstalten. Jedenfalls besser als jeder andere.
Das Beschriebene im Artikel wird immer gelten. Man kann und/oder will offensichtlich die Pandemie nicht laufen lassen. Heißt, der Hammer schlägt (immer) wieder zu. Und dann offensichtlich lieber sofort und heftig, weil wieder eher gelockert werden kann. Denn früher oder später macht man´s sowieso.
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