Okay, dann habe ich das verstanden. Was mir aber immer noch nicht klar ist, ist deine Einschätzung, dass die Mehrheit vorher eine großzügige Finanzierung der Gesundheitsbereiche nicht mittragen wollte.
Meinst du damit, es wollte letztlich keiner "Abstriche" bei sich selbst machen (obwohl natürlich alle sagen, mehr Geld fürs Gesundheitswesen wäre eine gute Sache)? Was genau hätten die Menschen denn machen sollen und können, um dem entgegenzuwirken? Ich sehe das schon eher so wie Seemann (so ich ihn richtig verstanden habe), dass hier gewichtige Entscheidungen zu häufig im Sinne kleiner Interessengruppen getroffen werden (also nicht das Mehrheits-Wir wiederspiegeln).
Inzidenz in Musterkommune Tübingen steigt weiter:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-...ojekt-100.html
...Palmer hatte den Fallzahlanstieg auch auf junge Partygänger zurückgeführt, die mit zunehmendem Alkoholkonsum Abstände und Masken ignorieren würden. Auch deshalb sprach er sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen aus. "...
https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...ie-todesfaelle...In der aktuellen dritten Welle der Pandemie hat die Zahl der täglichen Infektionen an diesem Donnerstag einen Höchstwert erreicht. Zuletzt war der Wert am 8. Januar mit 25.604 Ansteckungen so hoch. ..
Manipulation (nach unten) von Izidenzwerten in Meckklenburg Vorpommern?
https://www.rnd.de/politik/mecklenbu...QB4DIOCM4.html
Wie der redet wird einigen nicht gefallen, aber er hat die RKI-Daten, die man ja beim RKI runterladen kann, in Excel mit der Möglichkeit für diverse Filter aufbereitet und schaut sie sich seit geraumer Zeit genauer an:
https://www.youtube.com/watch?v=bz3oi8oNlVA
In den Daten von gestern, eigentlich jeden Tages in den letzten Wochen, sind Fälle aus dem gesamten letzten Jahr bis heute mit dabei, die nachgemeldet wurden, in einem anderen seiner Videos sogar vom Februar 2020.
Das Ganze hat mit Fallzahlen der letzten 24 Std/7 Tagen nicht mal ansatzweise was zu tun und deckt sich, meiner Meinung nach, mit der Kritik an den Daten des RKI!
/edit
Sollte jemandem in seiner Darstellung/Argumentation ein Fehler auffallen, bitte sagen, denn meiner Meinung nach deckt er ziemlich viel ab, z.B. wenn Tote korrekt aus der Datenbank der neu gemeldeten Todesfälle ausgetragen werden!
Das in vielen Fällen keine Symptome angegeben sind, führe ich persönlich auf Schludrigkeit zurück und ich denke schon, dass da ein paar mehr symptomatische Fälle darunter sind, aber eben kein entsprechendes Häkchen gemacht wurde. (Wer schon Fälle aus März 2020 nachmeldet, vergisst vielleicht auch mal hier und da das passende Häkchen.)
Gruß
Alef
Geändert von Alephthau (02-04-2021 um 00:24 Uhr)
Jo. Die täglichen "Inzidenzwerte" sind alles, aber keine Abbildung der "Neuinfektionen". Das ist hier im Haus schon lange klar.
Nachtrag.
Das ist aber auch vom RKI so kommuniziert.
"Die "Differenz zum Vortag" bezieht sich auf Fälle, die dem*RKI*am Vortag übermittelt worden sind (bis 0.00 Uhr), diese Fälle wurden am gleichen Tag oder bereits an früheren Tagen beim Gesundheitsamt elektronisch erfasst. Bei den "Fällen in den letzten 7 Tagen" und der "7-Tage-Inzidenz" liegt das Meldedatum beim Gesundheitsamt zugrunde, also das Datum, an dem das lokale Gesundheitsamt Kenntnis über den Fall erlangt und ihn elektronisch erfasst hat (also nicht das Datum, an dem ein Fall im RKI übermittelt wird)." https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...allzahlen.html
Aus genannten Gründen passen die 7-Tages-Inzidenzen ja auch nicht zu den aufaddierten Tages-Angaben.
Dies wird nur in den Nachrichten verkürzt bzw. eben verfälscht ("Neuinfektionen") wiedergegeben.
Aber was soll's - wozu hinterfragen und Zahlenverständnis reinbringen? The (drama) show must go on!
Geändert von Ripley (02-04-2021 um 08:42 Uhr)
Ja, das stimmt. Die Leute sind ja dann weg, was bedeutet Kompetenzen sind weg und gewachsene Strukturen sind aufgelöst. Mir ist bei sowas halt immer schleierhaft, dass man sich sowas im Vorfeld nicht hat denken können, weil das ja nicht unmöglich ist.
Sehe ich auch so, wobei ich, so glaube ich mit "Geld verloren geht" etwas anderes gemeint habe. Würde das aber hier nicht thematisieren wollen, daher ist mir daran gelegen es dabei zu belassen.Medizin, Altenpflege, Behindertenarbeit ... sind per se Zuschußaktionen. Solange wir in einem geselltschaftlichen Klima leben, in dem es nicht allgemein anerkannt ist, daß solche Zuschußbetriebe nicht nur sein dürfen, sondern sogar Lebensqualität bringen, wird es schwierig bleiben.
Hier vor Ort waren "Konkurrenten" des Krankenhauses die Schulen, die Sportvereine, die Verkehrsbetriebe ....wo sonst "Geld... ich sag mal 'verloren geht' ".
Denke, man kann sich problemlos auf den Punkt einigen, dass die medizinische Versorgung Teil der Daseinsfürsorge ist und damit eine der primären Aufgaben eines Staates. Und auch wenn das anderswo schlechter läuft sind wir sicher nicht an dem Punkt, wo man zufrieden sein kann. Und es gibt ja durchaus Punkte, wo selbst mir, als jmd., der sich bewusst von dieser Wirtschaftlichkeitsdoktrin distanziert Dinge ersichtlich sind, wo man verbessern könnte - sprich günstiger machen könnte, ohne Effektivität einzubüßen.
Ich denke, das Problem ist, dass du glaubst, weil du dich mit Zahlen an sich auskennst hättest du bei dem Thema Kompetenzen bzw überschätzt diese und leitest falsche.... mindestens fragwürdige Folgerungen ab. Das wird in deinem letzten Satz "The dramashow must go on" schön deutlich. Als hätte daran wirklich jemand ein Interesse. Im Prinzip ist das die Fortsetzung des Vorwurfs der Panikmache; ein Vorwurf der nicht nachvollziehbar ist - jedenfalls für mich nicht.
Der Inzidenzwert ist keine 1:1 - Abbildung der Neuinfektionen, das ist richtig, das ist auch unbestritten. Dennoch hat der Wert Aussagekraft, wenn es um die derzeitige Entwicklung geht. Du scheinst gerne mal eine vereinfachte Sicht zu unterstellen, die eigentlich von kaum jemanden so vertreten wird. Argumentation gegen die eigenen Geister...
nein, wirklich mühsam zuzuhören und bei "Freunde der Wahrheit" kann man sich schon denken, was kommt..
Ja, das ist wohlbekannt.
Und den den Daten von gestern, eigentlich jeden Tages in den letzten Wochen waren all die Fälle nicht dabei, die dann später nachgemeldet wurden oder noch werden.
Um mal von der persönlichen Ebene runterzukommen: Ist hier ausschließlich medizinisches Fachwissen relevant oder ist nicht auch Statistik eine Wissenschaft? Insbesondere eine Hilfswissenschaft, die als einen der Hauptinhalte hat, sich mit der Aussagekraft von Zahlen auseinanderzusetzen? Und sollte diese Aussagekraft sowie deren Interpretation durch die Politik nicht von selbiger Wissenschaft kritisch hinterfragt werden? Insbesondere, wenn sie massive Beschränkungen von Grundrechten, wie etwa Ausgangssperren nach sich zieht?
Zumindest sehen dass Statistiker der LMU so. Die kommen da zu folgendem Ergebnis (hatte ich irgendwann schon mal verlinkt):
(https://www.medrxiv.org/content/10.1...089v1.full.pdf)We found that particularly two measures have not proven to be robust: the frequently used cumulative case counts and the incidence rates. Instead of using these measures, for future information of the general public and policy makers, we recommend to report the relative measures "effective reproduction number" and "doubling time
Diese Zahlen werden zwar ebenfalls reported aber wenn ich mich recht entsinne, baut zum Beispiel das Infektionsschutzgesetz und somit auch die Trigger für weitere Maßnahmen, ausschließlich auf Inzidenzwerten auf.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Als man mit den R Werten gearbeitet hatte war es auch nicht recht. Es ist nun mal so das auch die jeweiligen Statistik-Werte ihre Grenzen haben. Es gilt mehrere Sachen im Auge zu behalten und das wird ja auch gemacht. Es kann aber nicht angehen zu warten bis die Khs vollaufen, also braucht man Indikatoren die den den Fall der Fälle möglichst prognostizieren. Und die haben wir. Und wir haben anders als Frankreich noch keinen Lockdown. U.a. Intensivmediziner haben den gefordert. Mal schauen, ob sie nicht doch richtig lagen.
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