Es geht um ... Bilder.
Das gängige Argument für den Shutdown ist: "Wir müssen Bilder wie in Italien vermeiden!"
Bilder sprechen direkt das limbische System an. Bilder gehen ins Stammhirn und *zack* ist der Panikschalter in On-Stellung.
Nichts fürchten unsere werten Regierungen mehr als Bilder von Leiden und Sterben, auf denen steht "Ihr, die Ihr uns regiert, seid schuld!" Egal, was an Relationen, Zahlen, Fakten dahintersteckt.
Wer liefert die Schreckensbilder? Seit Monaten? Richtig, ihr! Die Leitmedien. M., ich glaube, du kannst deutlich genauer als ich sagen, wieviel Minuten Sendezeit allein das ZDF jeden einzelnen Tag darauf verwendet, möglichst publikumswirksam höchst emotionalisierende Bilder zu Covid-19 übern Sender zu bringen. Der Informationswert des 173. Patienten auf Intensiv, von dem man außer Pixeln, Schläuchen, Bettdecke eh nix sieht? Geht gegen Null, oder?
Aber solche Bilder ... "ergreifen". Und sie treiben die Regierenden vor sich her
Dahinter gehen Fakten, und ja, richtig Zahlen weitgehend unter. Wobei man dazusagen muss, dass all die Zahlenspielereien, Modelle, Schätzungen, die das RKI seit Monaten veröffentlicht und auf die die Regierenden sich ja berufen, auf höchst selektiven Daten beruhen und alles können, aber nicht den tatsächlichen Verlauf der Infektionswelle widerspiegeln.
Auf deutsch: Selbst wenn sich nicht jedes einzelne epidemiologische Zahlen- und Kennwert-Damoklesschwert, dass man uns seit Anfang März vorhält, nach wenigen Tagen von selbst in Luft aufgelöst hätte, hätte keines von ihnen auch nur zehn Sekunden lang der kritischen Betrachtung eines Statistikers standgehalten.
Noch mal mit anderen Worten. Es gibt keine einzige faktische Grundlage für den Shutdown.
Nur Bilder.
Was nicht heißt, dass ich die Gefahr an sich negiere. Wir haben nur keine validen Zahlen dazu, wie groß sie wirklich ist. Und es hat sich auch nach fast drei Monaten (außer Streeck) hierzulande immer noch niemand um solche Daten gekümmert.
In 2017/2018 sind 25.000 Menschen an Influenza gestorben. Echte Übersterblichkeit. In ... drei Monaten. Fakt. Da hat aber keiner die Kamera draufgehalten. Die, auch damals überwiegend hoch- und höchstalten Patienten sind genauso elend erstickt und verreckt wie jetzt die bislang etwas über 4.000 in sechs Wochen. Aber nicht zur Primetime. Ergo gab es keine Impfpflicht, keine Abstandsregeln, keinen Shutdown. Keinen unsinnigen Maskenmummenschanz.
Jedes Jahr sterben ~340.000 Menschen (eine Drittel Million) an Herz-/Kreislauferkrankungen.
Die Faktoren, die diese Erkrankungen massiv begünstigen, sind bekannt. Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen (cave COPD!), Diabetes, Bluthochdruck, Asthma, hoher Cholesterinspiegel (umstritten), Alkohol ...
Und jetzt die alles entscheidende Frage:
Was bitteschön unternimmt der Einzelne, unternimmt die Regierung, um DIESE Todesfälle zu minimieren?
Gibt es irgendwo eine rigide Einschränkung des Konsums von Fett oder Zucker?
Schreibt der Staat seinen Bürgern zweimal wöchentlich 45 Min. Kreislaufsport vor?
Verordnet irgendjemand irgendjemand anderem Zwangsdiäten?
Wird Alkohol verboten oder zehnfach besteuert? Rauchen verboten?
M., was meinst du, würde passieren, wenn ihr, also Frau Slomka, Herr Kleber und Co. nun hinginget und jeden Abend zur Primetime (natürlich plus Sondersendungen! Täglich mindestens eine!) Bildberichte über schwerkranke Herz-/Kreislauf-Patienten zeigtet?
Raucherbeine? Sabbernde Apoplektiker? Den an Schläuchen hängenden terminalen Infarktpatienten? Bitte mit Großaufnahme der frischen OP-Narbe, die so ein Eingriff bei multiplen Infarkten nun mal mit sich bringt! Schambein bis Halsgrübchen! Ach ja, einen Vorher-/Nacher Portrait-Fotovergleich des Ü80-KHK-patienten. Ich habe so ein Bilderpaar von meinem Vater. Drei Wochen, die aussehen wie 5 Jahre...
Oh, ja, Leichenhallenbilder! Nicht die Leichenhallenbilder vergessen!
340.000.
Das sind, nicht schwer zu rechnen, fast tausend am Tag. Jeden Tag. Jahr für Jahr.
M., es sind Bilder. Die ihr liefert.
Nicht Fakten.