Zitat von
Katamaus
Soweit ich das in Drostens Podcast vor ein paar Wochen verstanden habe, geht es bei Masken in geschlossenen Räumen zunächst darum, Tröpfcheninfektionen zu verhindern, d.h. der andere kriegt nicht gleich die ganze Wolke ab. Was Aerosole betrifft, so hilft hingegen nur der Luftaustausch. In dem selben Podcast war er der Meinung, dass es besser sei in Schulen für Abstand zu sorgen, die Fenster zu öffnen und einen Ventilator aufzustellen. Ein Standpunkt, dem aus meiner Sicht schon rein logisch nichts entgegen zu setzen ist.
2 Tage später: U-Bahn, alle ne Maske auf und alle Fenster geschlossen. Als ich mich darüber aufgeregt habe, wurde ich von der eigenen Frau getadelt, ich solle mich nicht aufregen, irgendwas müsse man doch machen. Ich glaube nicht, dass Masken grundsätzlich sinnlos sind, sie sind aber im Moment so eine Art Opium für das Volk: Papa Staat (aka Söder) beschützt dich, zieh einfach eine Maske an, dann kann dir nix passieren. Auch wenn das keiner so sagt, erkennt man an dem Verhalten, das viele das so glauben (wollen). Wenn man dann den Sinn anzweifelt, ist man natürlich sofort der Coronaverweigerer. Kein Wunder, dass es dann hier unter nahezu Fremden gleich so abgeht. Insgesamt eine sehr ungute Situation, die eine demokratisch einvernehmliche Lösung unter Berücksichtigung von Mindermeinungen nahezu ausgeschlossen sein lässt.
Ist ja eigentlich logisch: wer gibt schon gerne eine Sicherheitsillusion auf?
Und weil die Frage immer kommt, was man tun soll. Ich würde nach wie vor keine Großveranstaltungen zulassen, Bars und Diskotheken geschlossen lassen (drinnen) und Restaurants sowie Cafés zwingen Lüftungskonzepte zu erarbeiten und auf Mindestabstände zwischen den Tischen zu achten. Masken bräuchten wir dann eigentlich nur noch im ÖPNV (der aber nebenbei bemerkt in München hier und da einfach mal die Taktung runtergefahren hat oder einen Schienenersatzverkehr eingeführt, wo sich alle in einen Bus (mit geschlossenen Fenstern!) quetschen - da sollte der Staat vielleicht mal vor der eigenen Haustür kehren).
Und das Ganze kann man sich dann durchaus überlegen zu lockern, so lange das Gesundheitssystem ausreichend Kapazitäten zur Behandlung frei. Insbesondere, so lange das Ausmaß der Gefährlichkeit auch unter Virologen nicht eindeutig geklärt ist.
PS: Ich finde es immer wieder interessant, wie Nicht-Virologen/Immunologen/Epidemiologen (tbc) sich in dieser Diskussion bemüßigt fühle, über Leute dieses Berufsstandes zu urteilen. Da erlaubt sich eine 30-jährige Chemikerin, die sich „Wissenschaftsjournalistin“ schimpft (eine Bezeichnung, die es erst seit der Krise zu geben scheint und die mir immer noch ein leicht spöttisches Lächeln auf die Lippen zaubert), die fachliche Qualifikation eines Prof. Kékulé anzuzweifeln, ein Mann der immerhin eine Professur auf dem Gebiet innehat, da diskutieren Laien, ob Hr. Streeck recht hat - Leiter eines überaus renommierten Forschungsinstituts und da wird ein Hr. Bhakdi gleich mal in Bausch und Bogen abgeurteilt, weil er ein Interview auf einer fragwürdigen Plattform gegeben hat. Hat sich mal wer den CV dieses Mannes angesehen? Wie dreist und überheblich ist sowas eigentlich?