Ich bin mir nicht sicher ob das weltweit so ist. Andere Länder haben vielleicht weniger Testkapazitäten. Die schauen schon auf die Todeszahlen, da sieht es oft anders aus als in Deutschland. Vielleicht haben wir es hier momentan einfach mit einer harmloseren Virusvariante zu tun.
https://www.worldometers.info/corona...ountry/turkey/
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/iran/
https://www.worldometers.info/corona...ountry/mexico/
Gibt durchaus noch mehr Beispiele, und die haben alle eine jüngere Bevölkerung als Mitteleuropa.
Wissenschaftler haben Erklärungsansatz, um einen teil der schweren Verläufe von Cov-19 zu begründen:
https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...etisch-bedingt...Betroffen ist eine bestimmte Art von Signalstoffen, die Typ-1-Interferone. Sie bilden die erste Verteidigungslinie, wenn ein Virus eine gesunde Körperzelle befällt: Zum einen sorgen Interferone dafür, dass die angefallene Zelle weitere gegen das Virus wirksame Proteine produziert. Und zum anderen rufen sie die eigentlichen Virusbekämpfer herbei: Immunzellen, die dem Virus den Garaus machen sollen. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass sich noch nicht befallene Zellen besser für den Angriff rüsten. Funktionieren diese Mechanismen nicht reibungslos, klafft eine gefährliche Lücke in den Abwehrreihen des Immunsystems. Und offenbar passiert das in Fällen von schwerem Covid-19 gar nicht so selten. ...Das legt die Vermutung nahe, dass bei diesen 3,5 Prozent der schwer Erkrankten ein genetisch bedingter Mangel an Interferon die Infektion erschwert hat. In der Kontrollgruppe mit milden Covid-19-Verläufen fand sich niemand mit diesen Genveränderungen. "Dies ist die erste Arbeit, in der unbestreitbar krankheitsverursachende Mutationen festgestellt werden, die schwerem Covid-19 zugrunde liegen", sagte Mitautor Qiang Pan-Hammarström Science. Und mit Blick auf die andere Studie: "Zusammen erklären diese beiden Arbeiten fast 14 Prozent der schweren Covid-19-Fälle. Das ist ziemlich erstaunlich." Ähnlich äußerten sich gegenüber Science auch Fachleute, die nicht an den Untersuchungen beteiligt waren. ...
Aus dem Intensivregister von Robert Koch-Institut (RKI) und der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervorgeht, stieg die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland innerhalb einer Woche um ein Drittel.
Interview mit Virologe Streeck. "Sind mental weniger gut vorbereitet".
https://www.n-tv.de/wissen/Sind-ment...e22066787.html
Es gibt zu viel Angst und nationale Alleingänge verschieben das Problem lediglich - ziemlich treffende Analyse.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Sorry, aber da liegst du einfach völlig falsch. Sowas wie Bergamo kann überall passieren, auch bei uns. Wir sind doch keine isolierte Insel. Das war ein paar hundert Kilometer weit weg. Es ist wirklich nur eine Frage, ob die verfügbaren Kapazitäten überschritten werden. Da stehen wir besser da, als Bergamo, deswegen haben wir einen längeren Atem und sozusagen etwas mehr Zeit das Infektionsgeschehen durch Maßnahmen abzufangen. Die USA hingegen stehen von den Kapazitäten noch besser da, wie wir und haben es nicht geschafft (temporär), obwohl sie durch mehr Kapazitäten noch mehr Zeit haben, die sie aber verplempert haben, weil deren Chef den Kopf in den Sand gesteckt und Corona zu nem Hoax der Chinesen erklärt hat.
Dem Virus ist alles egal. Das verhält sich einfach entsprechend seiner Natur. Wir können uns entscheiden, das Virus dabei zu unterstützen, oder eben nicht. Ganz einfach.Das Virus ist nun mal da und wird so schnell auch nicht wieder weggehen - ob da private Feiern jetzt auf 25 oder 30 Personen reduziert werden ist ihm dabei wohl ziemlich herzlich egal.
Ja, hier unten wurde und wird herzlich wenig getestet;
Ich lebe in einer Stadt mit ca einer halben Million Einwohner; hier hat die "Prefeitura" also die Stadt ca 100000 Tests für die Bevölkerung bereit gestellt( und war damit ungeschlagene Spitze; keine andere Prefeitura kommt da nur annähernd ran)
Wer jetzt einen Test machen will, hat zwei Möglichkeiten; entweder privat den Test machen und richtig in die Tasche greifen dafür oder man macht den Test bei einer der Stellen die die gesundheitliche Grundversorgung sichern sollen(Staat) allerdings muss man da mindestens 5-8 Tage Symptome vorweisen, bevor man überhaupt getestet wird
Im großen und ganzen ist die Situation eher mau
Denke, u.A. unter Umständen, wie er hier sie schildert (Dr. Steve Kasspidis - Intensivmediziner aus NY):
Dass wir es mit der gefährlichsten Seuche aller Zeiten zu tun haben, das habe ich weder explizit noch implizit so irgendwo gehört und frage mich, wer das wo so raushören will. Dieses Virus wird vor allem (nicht nur) durch unsere eigene Dummheit gefährlich.
Geändert von Seemann (29-09-2020 um 16:05 Uhr)
Mag sein - aber ganz bestimmt nicht wegen Coronny...
War bei uns in der Fläche auch zu Hochzeiten nicht der Fall. Vereinzelt regional an der Grenze ja - aber es musste hier keiner wegen "Alterstriage" o.ä. auf eine medizinische Behandlung verzichten.Es ist wirklich nur eine Frage, ob die verfügbaren Kapazitäten überschritten werden.
Ohne jetzt das ganze Thema wieder von vorn aufzurollen:Da stehen wir besser da, als Bergamo, deswegen haben wir einen längeren Atem und sozusagen etwas mehr Zeit das Infektionsgeschehen durch Maßnahmen abzufangen.
Die "erste Welle" und die damit befürchtete Überlastung der KHs in DE hatte ihren Zenit schon überschritten bevor irgendwelche staatliche verordneten Maßnahmen hier überhaupt hätten greifen können.
Das ist einer der Gründe ja, aber sicherlich nicht primär ausschlaggebend für die Art und Weise wie es in den USA teilweise von statten gegangen ist. Es nützen die besten Kapazitäten etc. nichts, wenn sich das Gros der Bevölkerung eine medizinische Versorgung schlicht aufgrund des desaströsen Gesundheitssystems nicht leisten kann. Solange Du nicht schon ein akuter Notfall bist bekommst Du in den USA vor allem dann medizinische Betreuung wenn das Portemonnaie dick genug ist. Braucht man doch nur auf NY zu schauen - wo hat es am heftigsten eingeschlagen? Es hieß doch schon in einem Artikel aus Mai diesen Jahres nicht umsonst in der Überschrift "Schwarz, arm, tot - Zahlen zeigen das Drama von New York".Die USA hingegen stehen von den Kapazitäten noch besser da, wie wir und haben es nicht geschafft (temporär), obwohl sie durch mehr Kapazitäten noch mehr Zeit haben, die sie aber verplempert haben, weil deren Chef den Kopf in den Sand gesteckt und Corona zu nem Hoax der Chinesen erklärt hat.
Wenn man natürlich erst anfängt sich um die Leute zu kümmern, wenn es eigentlich schon zu spät ist - dann braucht man sich über die Folgen hier nicht wirklich zu wundern. Und auch wenn unser nationales Gesundheitssystem sicher seine massiven Schwächen hat, so etwas würde es in DE nicht geben.
Ähnliches Bild in Italien - wenn auch nicht ganz so krass. Man hat über Jahre massiv ärztliche Versorgung in der Fläche abgebaut und sich auf vermeintlich moderne große Zentralen konzentriert.
Nun stellt man fest, dass man da so einen hässlichen Virus hat der sich schnell verbreitet und das man so etwas in einem Zentralkrankenhaus in den jeder der irgendwie krank ist aufschlagen muss (weil die Alternativen schlicht fehlen) nicht gebrauchen kann. Ergo - man verfrachtet die infizierten Leute aus dem KH in Altenheime - Bingo. Treffer versenkt. Wenn dann als Folge auch noch die Pflegekräfte in den Einrichtungen aus Angst vor einer Ansteckung stiften gehen und die alten Menschen allein lassen ist die Katastrophe vorprogrammiert.
Gut fairerweise muss man sagen, mit dem Wissen von heute würde man derartig dumme Entscheidungen wohl nicht mehr treffen unterm Strich kann man aber festhalten, dass die Zustände "wie in Bergamo" eben nicht allein auf das Virus selbst, sondern eben auch zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Gesamtumstände zurück zu führen sind. Derartige Zustände haben wir in DE nicht und werden wir wegen Corona auch nicht bekommen, selbst wenn die Zahlen jetzt im Winter wirklich hochgehen sollten.
Dem mag so sein - oder auch nicht. So richtig viel hat sich das Virus bislang egal von welchen Maßnahmen ja nicht beeindrucken lassen. Ja man hat hier ggf. geschafft die Kurve zu entzerren, aber gelöst ist damit gerade auf lange Sicht erst noch einmal gar nichts. Und wenn man jetzt von Seiten der Politik tatsächlich glaubt man könne z.B. mit einem Verbot des Alkoholverkaufs ab 22 Uhr hier ernsthaft was bewirken - aber dazu hatte ich ja bereits etwas geschrieben.Dem Virus ist alles egal. Das verhält sich einfach entsprechend seiner Natur. Wir können uns entscheiden, das Virus dabei zu unterstützen, oder eben nicht. Ganz einfach.
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Das ist halt immer noch falsch und die Leopoldina und andere Berater der Regierung sehen das ja nicht ohne Grund anders, egal was sich „Experten“ wie du und andere hier zusammenreimen meinen zu müssen.
Fakt ist dass niemand diese Maßnahmen ohne Grund anordnet, egal was irgendwelche Verschwörungstheoretikern meinen.
Generell kann alles passieren, ist halt die Frage ob es sinnvoll ist sich danach zu richten oder was wahrscheinlich scheint oder Erfolg verspricht ohne, dass die Bevölkerung durchdreht.
Hattest Du nicht selbst im Frühjahr Kalkulationen mit wüsten Angaben dazu gemacht, wann es denn bei uns in DE alles zusammenbricht?
P.S. - aus dem bereits verlinkten Interview mit Hr. Streeck
“Es ist immer wieder von einem Kipppunkt die Rede, ab dem die Fallzahlen schlagartig steigen können. Gilt das auch für Deutschland?
Dafür gibt es keine Erfahrungswerte. Den Kipppunkt haben wir noch nie gehabt. Wir hatten bislang nie einen exponentiellen Anstieg. Auch jetzt sehen wir eher einen linearen Anstieg.“
Und ein Artikel aus April:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen...iken-1.4890393
Geändert von Little Green Dragon (29-09-2020 um 17:59 Uhr)
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