Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:
Wenn du entdeckst,
dass du ein totes Pferd reitest,
steige ab!
Schau'n wir mal an, worauf Du nicht nur reitest, sondern sogar als Reittier empfiehlst:
Das Video ist vom 19.03.
Wie man auf entsprechenden Seiten nachschauen kann, sind die 10.000 Fälle in der Größenordnung der damals ausgewiesenen Fälle für Deutschland.
Also die bestätigten Fälle.
Bhakdi behauptete damals, dass 99% (auf der Tafel, auf die er zeigt, steht 99,5%) der 10.000 bestätigten Fälle keine oder nur schwache Symptome hätten.
Woher kommt diese Behauptung?
Das RKI ist in einer am 20.3. veröffentlichten Modellrechnung davon ausgegangen, dass 4,5% aller Infizierten (also nicht nur der bestätigten Fälle) in's Krankenhaus kommen und hat auch Quellen für diese Annahme angegeben.
In Asien gibt es ja auch Wissenschaftler.
Aktuell wurden 17% der bestätigten Fälle hospitalisiert und knapp 3,8 % der bestätigten Fälle sind verstorben.
Laut Bhakdi hatten aber von den ersten 10.000 99,5% nur leichte oder gar keine Symptome.
Er meint also wohl, dass 97% der Hospitalisierten und 86% der Verstorbenen gar nicht ernsthaft krank waren.
Er behauptete, dass lediglich 50 bis 60 der 10.0000 "erkrankt" seien und "dreißíg bis zum Tage gestorben".
(Eventuell war ihm nicht bekannt, dass die, die an CoViD19 sterben, nicht alle gleich nach dem Test tot umfallen oder post mortem getestet werden, sondern noch eine Weile leben.)
Da er sich an Tag 30 der Epidemie wähnt, errechnet er eine "Todesrate" von 1 pro Tag.
Eine derartige Angabe ist angesichts der damaligen Entwicklung der Infiziertenzahlen bemerkenswert.
Zu seiner Prognose:
er behauptet aus dem Blauen heraus, ohne jegliche Angabe von Gründen, dass es nach 100 Tagen (18.03. war nach seiner Zeitrechnung wie gesagt Tag 30) "diese Zahl"- dabei zeigt er auf die 10.000 bestätigten Fälle - sich vielleicht verhundertfachen könne.
Und kommt dann auf 1.000.000 bestätigte Fälle und "vielleicht dreißigtausend Tote" (zeigt dabei auf die Zeichenkette "3.000" die üblicherweise als "dreitausend" ausgesprochen wird).
(Tastächlich am 27.5: 182.524 gemeldete Fälle und 8.424 Tote)
Daraus berechnet er dann wieder eine Todesrate pro Tag von 30.
"Dieses Horrorszenario versucht man nun abzuwenden".
Auf die Frage der "Interviewerin" ob die Maßnahmen nun dazu dienen, abzuwenden, dass täglich neue Todesfälle gemeldet werden antwortet er:
"Ja, wobei Deckel bei etwa 30 Tote pro Tag liegt, nach alle dem, was wir bisher wissen." (tatsächlich bis über 300 Tote pro Tag)
Mit "wir" meint er wohl sich und er scheint äußerst schlecht informiert zu sein.
Wenn ich nicht gewusst hätte, wer das ist (er wird ja ausführlich vorgestellt und auch Alephthau wird ja nicht müde, seine Meriten aufzuzählen) käme ich zu dem Schluss, dass da ein älterer Herr, der sich mit den mathematischen Modellen der Epidemiologie eher nicht auskennt, sich irgendwelche Zahlen ausgedacht hat, die auf eine Tafel gemalt hatte, aber weder die damals aktuellen Studien kannte, noch das wirkliche Worst-Case Szenario.
Da er aber vorgestellt wurde, dachte ich mir, dass da ein älterer Herr, der sich mit den mathematischen Modellen der Epidemiologie eher nicht auskennt, sich irgendwelche Zahlen ausgedacht hat, die auf eine Tafel gemalt hatte, aber weder die damals aktuellen Studien kannte, noch das wirkliche Worst-Case Szenario.
Nun wird Alephthau eventuell in rot, fett und maximaler Schriftgröße schreiben: "Was erlaube Pansapiens, der ehrenwerte anbetungswürdige Bhakdi ist doch Professor und wurde so oft zitiert, wie niemand sonst auf der Welt und hat einen h-Index größer als Einstein!!!!!!!"
Da zitiere ich mal jemanden, der ihn in seiner aktiven Zeit kennen lernte:
Mein Bisschen Wissen zu genetischer Epidemiologie und diagnostischer Statistik versetzen mich nicht in die Lage hier dieses Wissen zu versprühen. Warum ich Herrn Bhakdis Videos dennoch kommentiere, liegt an einer lange zurückliegenden Bekanntschaft. Während meiner Promotion haben wir zusammengearbeitet und ich habe ihn als freundlichen und kompetenten Biochemiker wahrgenommen. Durch ihn erhielt ich Material für eine Publikation. Mathematische Modellierung gleich welcher Art gehört nicht zu seiner Expertise.
[....]
In diesem Sinne gönne ich Herrn Bhakdi seinen Ruhestand. Er muss sich darin nicht mit epidemiologischer Statistik befassen. Doch er und andere Experten sollten grundsätzlich kritisch überprüfen wo die eigene Expertise endet. Vielleicht vor der Veröffentlichung der eigenen Gedanken mal einen ehemaligen Kollegen anrufen?
Und bitte: einer der am häufigsten zitierten Medizinforscher Deutschlands ist — egal ob zutreffend oder nicht — bestimmt kein Kriterium für das Gewicht eines einzelnen Argumentes.
https://scienceblogs.de/rupture-de-c...-einlassungen/
Fazit:
Aufgrund dieses Videos dachte ich mir schon damals, dass dass die Ausführungen des Herrn Bhadki nun kein tragfähiges Transportmittel sind. Und wer da nun im August noch aufsteigt, und entsprechende Bücher empfiehlt, nach dem Motto "Lies!", sollte vielleicht seine Umgebung prüfen, bevor er mit Steinen wirft....
Für Impfgegner und für alle die schon immer "Volksparteien", die Bundesregierung oder "die da oben" gehasst haben das ideale Buch. Für alle anderen, die Wert auf gute wissenschaftliche Arbeit legen, seien medizinische Fachartikel in Science,Lancet und Co. empfohlen, in denen man nicht nur die Überschrift lesen sollte.
https://www.amazon.de/product-review...ews-filter-bar
Ach ja.
Nun kennen wir die Prognose des Bhakdi für das "Worst Case Szenario", die ja sogar von der Wirklichkeit eines Lockdown-Szenario übertroffen wurde.
Was war denn die ach so falsche Prognose, der "Panik-Macher" für das Lockdown- bzw. Hammer & Dance-Szenario?
Hier bei einer sehr hoch angesetzten Letalität: