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Thema: Der Coranavirus breitet sich jetzt wieder aus.......

  1. #5521
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    Tja jetzt will man Ende November überhaupt erst beraten ob und wie es weitergehen soll - erwartbar...

    Selbe Hängepartie wie im Frühjahr und sollte es tatsächlich so kommen eine erneute Einladung für die Gerichte die Maßnahmen zu kassieren. Man bekommt fast den Eindruck man legt es genau darauf an.


    Brinkhaus dämpft Erwartungen. Entscheidung über Lockerungen erst in vier Wochen.

    https://www.n-tv.de/politik/Entschei...e22139291.html
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  2. #5522
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Sehr interssant, danke: Was bedeutet: "Die “effektive Vorwarnzeit” ist die Vorwarnzeit abzüglich der angenommenen Reaktionszeit von 21 Tagen, bis ergriffene neue Maßnahmen wirken. Vgl. Methodenpapier."?

    Bitte nochnmal mit anderen Worten, habs nicht ganz geschnallt, auch was hier die "Reaktionszeit" vs. normale "Vorwarnzeit" ist.... Wie hängen die jetzt alle zusammen?
    Das ist in dem Paper erläutert:

    4. Vorwarnzeit
    Hierbei gehen wir vom Prinzip der Projektion aus. Ausgehend von der Höhe und der Entwicklung der täglich gemeldeten Neuinfektionen und der aus dem bisherigen Geschehen errechneten Reproduktionszahl R wird die weitere Entwicklung der Fallzahlen bei gegebenem R > 1 unterstellt.
    R wird fiktiv modifiziert: „Was wäre, wenn R bei 1,3 läge?“. Wir modellieren damit ein kritisches, aber zum Teil kontrolliertes und realistisches Infektionsgeschehen, wo bei tatsächlich höherem R zeitnah Maßnahmen greifen und R auf 1,3 senken können. Liegt R umgekehrt tatsächlich niedrigerer als 1,3 modellieren wir mit unserer Annahme eine teilweise pessimistische Annahme für die Zukunft.

    Anhand dieser einfachen Modellierung kann geschlossen werden, in welcher Zeit die Belastungsgrenze des Gesundheitswesens erreicht würde.
    Die Vorwarnzeit wird anhand der mittleren Fallzahlentwicklung der letzten 10 Tage aufsetzend auf einen Ausgangswert errechnet. Der Ausgangswert wird konservativ gewählt. Er entspricht dem Mittelwert über 10 Tage bis zu einem Stichtag. Hierbei werden die neu gemeldeten Infektionszahlen der letzten drei Tage nicht berücksichtigt, um aktuelle Schwankungen der Meldezahlen auszugleichen.
    Um 7-Tages-Inzidenzen und dementsprechend die Vorwarnzeit korrekt zu berechnen, müssen Fallzahlen für alle Kreise für das aktuelle Meldedatum vorliegen. Auf Grund von unterschiedlichen Uhrzeiten, zu denen Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI übermitteln, liegen beim RKI zum Zeitpunkt der Datenaktualisierung (etwa 4 Uhr morgens) teilweise nicht alle Zahlen für das letzte Meldedatum vor.10 Deswegen imputieren wir für Kreise, bei deinen keine Fälle für das aktuelle Meldedatum übermittelt wurden, Fallzahlen basierend auf dem Mittelwert des entsprechenden Kreises in den vorhergehenden 6 Tagen. Ohne die Imputation wären 7-Tages-Inzidenzen zwischen den Kreisen und Bundesländern nicht vergleichbar. Bei der Verwendung der im DIVI-Intensivregister gemeldeten Zahlen ist zu beachten, dass eine Bereinigung für Verlegungen von COVID-19-Fällen zwischen Krankenhäusern berücksichtigt werden muss. Dies betrifft etwa 27 Prozent der abgeschlossenen ITS-Behandlungen11, die doppelt gezählt wurden. Dementsprechend berechnen wir die Zahl der tatsächlichen ITS-Fälle als die Summe aus den abgeschlossenen Fällen geteilt durch 1,27 plus die Zahl der aktuellen ITS-Fälle. Die zeitliche Entwicklung der Vorwarnzeit bis Erreichen der Kapazitätsgrenze im Vergleich zum RKI-R-Wert wird in Abbildung 3 dargestellt. Im Vergleich der zeitlichen Entwicklung von R-Wert und Vorwarnzeit wird dabei deutlich, dass letztere zwar mit dem R-Wert variiert, aber zugleich auch die Ressourcenauslastung des Gesundheitswesens abbildet. Der jeweils aktuelle R-Wert ist dabei ein zentraler prädiktiver Faktor dafür, in welche Richtung sich die Vorwarnzeit entwickelt.


    5. Effektive Vorwarnzeit
    Bei der Interpretation des in Abbildung 3 dargestellten Zeitfensters müssen einschränkende Faktoren berücksichtigt werden:
    1. Betroffene lassen sich in der Regel erst nach dem Auftreten erster Symptome (ca. 5 Tage nach der Ansteckung) testen.
    2. Der R-Wert ist aufgrund des Meldeverzugs beim RKI für die letzten 3 Tage nicht sinnvoll zu interpretieren.
    3. Der Zeitbedarf bis zum Beschluss und Inkrafttreten von Maßnahmen des Pandemiemanagements muss berücksichtigt werden (Annahme: 6 Tage).
    4. Ein Zeitraum bis zur Wirkung der Maßnahme muss unterstellt werden (Annahme: Wirksamkeit innerhalb von 7 Tagen).
    Insgesamt kann man somit konservativ und vereinfachend davon ausgehen, dass sich diese Verzögerungen auf bis zu 21 Tage addieren können, bis ein „Bremseffekt“ durch Maßnahmen wirksam wird. Die effektive Vorwarnzeit ist somit das um 21 Tage gekürzte Zeitfenster aus Abbildung 3.

    Je nach Kontext, ausgewählten Maßnahmen und politscher Situation ist eine Annahme zu diesem Zeitfenster mit großen Unsicherheiten behaftet. Der Ausweis der effektiven Vorwarnzeit wird unter Umständen missverstanden. Das Zi berichtet die effektive Vorwarnzeit darum nunmehr nur noch nachrichtlich, als Kernindikator für die Auslastung der Kapazitäten wird die Vorwarnzeit selbst ausgewiesen.
    Wie man sieht haben wir im Bundesdurchschnitt einen Tag effektive Vorwarnzeit, da in 22 Tagen, bei gleichbleibenden Entwicklung unsere Kapazitätsgrenzen erreicht wären.

    In Münster haben wir jedoch 45 Tage Vorwarnzeit, also 24 Tage effektiv, wobei das wiederum auch von der Situation der umliegenden Kreise abhängt und in unserem “Kleeblatt NRW” (das ITS Nothilfeprogramm des Bundes und der Länder).

    Berlin wiederum hat eine Vorwarnzeit von 3 Tagen, also werden bei denen die Betten knapp werden, was jedoch nicht schlimm ist, da Brandenburg eine Vorwarnzeit von 39 Tagen hat und Berlin zum gleichen “Kleeblatt” wie Brandenburg gehört, d.h. die ITS Patienten werden in derem freie Betten gepackt und alles ist gut.

    Auch die 3 Tage für Berlin sind negativ gerechnet, da das Modell nicht berücksichtigt dass man Kapazitäten schaffen kann durch verschieben von geplanten Operationen. Das wird jedoch auch in dem Paper erläutert.

    Dieses Modell ist also noch ein wenig pessimistischer als das der Universität der Universität des Saarlandes, wo wir erst 2 Wochen später (um den 7. Dezember) Probleme bekommen hätten.
    Dass liegt aber daran dass das epidemiologische Modell der Saarland Uni die Belegung der ITS anders kalkuliert.

    So oder so ist es 5 vor 12.

    Da der jetzige Lockdown jedoch die Zahlen drücken wird, wird es in Deutschland nicht so weit kommen. Wie gut er funktioniert werden wir jedoch erst in 10-14 Tagen sehen können.

    Bei den Schweizern geht es jetzt in Genf los, Belgien, Polen und Tschechien werden folgen, die waren alle zu spät. Die USA werden auch noch ziemlich leiden, da gehe ich ganz mit Fauci.
    Geändert von kanken (01-11-2020 um 18:50 Uhr)

  3. #5523
    kravmaga90 Gast

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    Ich finde es ganz schlimm, dass wir wieder Sportvereine zu machen müssen. Es ist klar die Zahlen steigen aber es gibt viele Sportvereine die in der Corona-Krise die Einnahmen weggebrochen sind. Ich muss jetzt wohl anfangen wieder zu Hause zu trainieren und hoffe ab Dezember läuft es bisschen anders.

  4. #5524
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    ...


    Zitat:

    die Repressalien müssen weg
    dann müssen wir dafür sorgen, dass unsere Regierung weg kommt

    Na @Bücherwurm
    Stimmst Du ihm zu, oder übertreibt er?
    @Pansapiens war am schnellsten.
    Bei 3:03 "der Politik Dankbar sein müssen, wenn die jetzt unsere alte Gesellschaft einreißen, weil die braucht kein Mensch mehr"
    Bei 3:20: "Dankbar sein, dass die alte Welt jetzt irgendwo gehen kann"
    Bei 6:55: "die (Regierung) versucht das noch irgendwie zu retten, aber das heben die nicht mehr lange und dann rauchts..."
    Bei 7:20: "ich glaube , dass es demnächst den Propfen oben hinaushaut. Und dann ist Schluss mit dem Dreck."

    Eigentlich schon immer eindeutige Ansagen, denen jetzt Taten folgen...

  5. #5525
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen

    Na @Bücherwurm
    Stimmst Du ihm zu, oder übertreibt er?
    Wer ist "er", und was sagt er denn?

  6. #5526
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Die drei Kinder wussten offenbar gar nicht, wie ihnen geschah. "Was sollen wir da?", fragten sie ihren Vater. Der hatte sie zu Mitgliedern der "Samuel Eckert Youngsters"-Gruppe auf Telegram machen wollen. Die Antwort an die Kinder hat er inzwischen in einem Video öffentlich gemacht: "Da trefft ihr die, die Euch die nötigen Argumente liefern, wenn ihr in der Schule das Dreckding absetzt." Ein "Dreckding" ist für den Vater die Maske, und der Mann ist Schwabe, heißt Wolfgang Greulich und organisiert den Kreuzzug gegen Masken in einem Luxus-Bus.

    Im Kampf der Pandemie-Leugner spielen Kinder eine zunehmende Rolle. Querdenker-Gruppen planen, Flugzettel gegen Masken an Schulen zu verteilen. Im Kreis Groß-Gerau erteilte die Polizei deshalb bereits vier Aktivisten Platzverweise.

    Der Stadtschüler*innenrat erklärte dazu: "Dass sich eine Bewegung, die derart mit Faschist*innen verbunden ist, an unsere Schulen traut, ist erschreckend." Die "Querdenker"-Bewegung versucht auch angesichts solcher Widerstände, unter den Schülern selbst Fuß zu fassen, und die Maskenfeinde-Gruppe für Minderjährige soll dabei helfen.

    Ein besorgter Vater.
    was für Infos verbreitet der?



    Zitat:

    die Repressalien müssen weg
    dann müssen wir dafür sorgen, dass unsere Regierung weg kommt

    Na @Bücherwurm
    Stimmst Du ihm zu, oder übertreibt er?
    Wer ist "er", und was sagt er denn?
    Tja, wer mag "er" wohl sein und wie könnte man herausfinden, was er sagt?
    Geändert von Pansapiens (01-11-2020 um 18:59 Uhr)

  7. #5527
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das ist in dem Paper erläutert:

    Wie man sieht haben wir im Bundesdurchschnitt einen Tag effektive Vorwarnzeit, da in 22 Tagen, bei gleichbleibenden Entwicklung unsere Kapazitätsgrenzen erreicht wären.

    In Münster haben wir jedoch 45 Tage Vorwarnzeit, also 24 Tage effektiv, wobei das wiederum auch von der Situation der umliegenden Kreise abhängt und in unserem “Kleeblatt NRW” (das ITS Nothilfeprogramm des Bundes und der Länder).

    Berlin wiederum hat eine Vorwarnzeit von 3 Tagen, also werden bei denen die Betten knapp werden, was jedoch nicht schlimm ist, da Brandenburg eine Vorwarnzeit von 39 Tagen hat und Berlin zum gleichen “Kleeblatt” wie Brandenburg gehört, d.h. die ITS Patienten werden in derem freie Betten gepackt und alles ist gut.

    Auch die 3 Tage für Berlin sind negativ gerechnet, da das Modell nicht berücksichtigt dass man Kapazitäten schaffen kann durch verschieben von geplanten Operationen. Das wird jedoch auch in dem Paper erläutert.

    Dieses Modell ist also noch ein wenig pessimistischer als das der Universität der Universität des Saarlandes, wo wir erst 2 Wochen später (um den 7. Dezember) Probleme bekommen hätten.
    Dass liegt aber daran dass das epidemiologische Modell der Saarland Uni die Belegung der ITS anders kalkuliert.

    So oder so ist es 5 vor 12.

    Da der jetzige Lockdown jedoch die Zahlen drücken wird, wird es in Deutschland nicht so weit kommen. Wie gut er funktioniert werden wir jedoch erst in 10-14 Tagen sehen können.

    Bei den Schweizern geht es jetzt in Genf los, Belgien, Polen und Tschechien werden folgen, die waren alle zu spät. Die USA werden auch noch ziemlich leiden, da gehe ich ganz mit Fauci.
    Ganz herzlichen Dank für deine Erläuterungen. Es belegt ja auch, dass man eben nicht eben mal locker über die üblichen Medien (die, die halt,
    "konsumiert" werden) der Bevölkerung detailliert Informationen geben kann, so dass das auch Willi und Aische problemlos kapieren.
    Und das war ja nicht mal das Komplizierteste. Die Modelle der Helmholtz-Gesellschaft z.B. sind für weit über 90 % der Bevölkerung nicht verständlich im Detail, deshalb sind sie aber wohl kein Bullsh..t, was nicht heißt, dass sie perfekt sind. Hat keiner, perfekte Modelle.
    Was sollten die für ein Interesse haben, einen Lockdwon herbei zur rechnen.

  8. #5528
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Tja, wer mag "er" wohl sein und wie könnte man herausfinden, was er sagt?
    Ich seh doch deine Beiträge nicht. Sry.

  9. #5529
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Ich seh doch deine Beiträge nicht. Sry.
    Warum nicht?

  10. #5530
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Meine Kritik richtet sich ja zum Einen, dass hier nicht konsequent nachverfolgt wurde. Solange es noch überfüllte Gastronomie oder Veranstaltungen ohne Beachtung von Hygieneregeln gibt, die nicht aufgelöst werden und gleichzeitig noch Parksünder aufgeschrieben werden, sehe ich da deutliche Fehler in der Priorisierung seitens der Behörden und somit durchaus noch Raum für Reduktion des Ausbruchsgeschehens ohne neue Maßnahmen zu beschließen.
    Katamaus wird mir wahrscheinlich vorwerfen, das aus dem Zusammenhang zu reißen oder absichtlich nicht verstehen zu wollen, aber ich interpretiere das jetzt so, dass Katamaus fordert, anstelle des Lockdowns sollte verstärkt gegen Leute, die sich nicht an die bestehenden Regeln halten, vorgegangen zu werden.
    Dazu sollten die Behörden Ordnungskräfte von anderen Aufgaben abziehen.
    Durch diese Maßnahmen soll wohl - nach Ansicht von Katamaus - das Ausbruchsgeschehen wirksam gebremst werden.
    Ich halte es nicht für ganz ausgeschlossen, dass Katamaus in jüngster Zeit ein Knöllchen wegen Falschparkens bekommen hat.

  11. #5531
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Ich seh doch deine Beiträge nicht. Sry.
    Aha, aber kann die dennoch beantworten und dabei die Beiträge, die er angeblich nicht sieht, zitieren...

    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Warum nicht?

    Geändert von Pansapiens (01-11-2020 um 19:20 Uhr)

  12. #5532
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    -

  13. #5533
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    Ich denke das Problem mit den falsch getragenen Masken ist nicht gut in den Griff zu kriegen. Leute ohne Maske erlebe ich eigentlich kaum noch (im ÖPNV eigentlich gar nicht). Was ziemlich häufig ist, sind Masken unter der Nase (gefolgt von am Kinn). Und da war mein Eindruck so en passant, dass die Ordnungskräfte oder Personen mit Hausrecht (z B die Zugbegleiter) eigentlich immer nur angemahnt haben die Maske richtig zu tragen. Was halt vermutlich dazu führt, dass diejenigen die Maske kurz hochziehen, und dann wieder runter. Das Treiben in den Restaurants und Kneipen erschien mir auch ziemlich fraglich. (By the way: bei den Fressstationen im Zwischengeschoss München Hbf haben sie komischerweise nie die Namen aufgeschrieben, habe ich nie kapiert warum.)

    Fazit: kleinteiliges Kontrollieren und Durchgreifen ist halt aufwendig und erfordert viel Personal; leichter ist es, einfach ein paar Locations komplett zu schließen. Ob das allerdings ausreicht und/oder zielführend ist, bin ich skeptisch.

  14. #5534
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    Ein Arzt der regelmäßig in er FAZ von seinen Erfahrungen in der Klinik (Darmstadt) während der Pandemie berichtet, musste jetzt
    selbst auf Intensivstation: Er hatte sich mit Covid 19 infiziert und bekam noch eine bakerielle Superinfektion obendrauf:
    Es war sehr ernst:

    Eigentlich kümmert sich Cihan Çelik als Pneumologe um schwere Fälle auf der Covid-Station des Klinikums Darmstadt. Plötzlich wurde er selbst zum Patienten – und fand sich auf der Intensivstation wieder. Das erste Interview nach seiner Erkrankung.

    Herr Doktor Çelik, seit Anfang Mai haben Sie uns regelmäßig von Ihrer Arbeit als Funktionsoberarzt auf der Isolierstation für Covid-19-Kranke im Klinikum Darmstadt berichtet. Vor zwei Wochen sind Sie selbst positiv getestet worden. Wie geht es Ihnen?

    Ich bin dabei, mich von den Strapazen einer Intensivtherapie und eines Krankenhausaufenthalts zu erholen. Das geht nicht spurlos an einem vorbei. Ich fühle mich immer noch schwach, der Kreislauf macht Probleme. Wegen der häuslichen Isolation kann ich ihn nicht durch Spaziergänge in Schwung bringen. Und ich höre natürlich tief in mich hinein, gerade weil ich weiß, worauf ich zu achten habe. Insgesamt geht es mir aber deutlich besser. Ich habe eine große Anteilnahme erfahren und Freunde und Familie, die sich sehr gut um mich kümmern.

    Wie hat Ihre Erkrankung begonnen?

    Ich habe vor zwei Wochen in der Nacht von Freitag auf Samstag so starke Kopfschmerzen bekommen, dass ich davon wach wurde, was sehr untypisch ist, auch für Covid. Dennoch hat mich das sehr irritiert – auch in dem Wissen, dass ich in der Woche vorher eine Risikobegegnung aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Station hatte. Deswegen habe ich noch stärker als sonst auf Symptome geachtet. Ich bekam dann noch in der Nacht Fieberschübe, am nächsten Tag wurde ich positiv getestet.

    (...)

    Wie ging es weiter, nachdem Sie positiv getestet wurden?

    Bei meinem Krankheitsverlauf war vieles sehr untypisch. Ich bin 34 Jahre alt, bei jüngeren Menschen ohne Vorerkrankungen verläuft diese Krankheit mit großer Wahrscheinlichkeit eher milde. Aber ich habe es immer wieder gesagt: Es gibt dafür keine Garantie, der Einzelne passt nicht immer in die Statistik. Das musste ich jetzt auch erfahren. Mein Allgemeinzustand hat sich innerhalb von drei Tagen massiv verschlechtert, ich hatte hohes Fieber und Husten mit starkem Auswurf. Dann kam es zu einer Covid-Komplikation in meiner Lunge, die dazu geführt hat, dass sich mein Zustand innerhalb von wenigen Stunden so verschlechtert hat, dass ich am Montag auf die Intensivstation musste – also drei Tage nach Symptombeginn. Effektiv stand nur noch ein Lungenflügel zur Belüftung bereit. Der andere Lungenflügel war durch einen großen bakteriellen Infekt mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt. Das war nicht das typische Bild einer Covid-Lungenerkrankung, aber Covid hat dazu geführt, dass sich eine bakterielle Superinfektion auf die Lunge draufgesetzt hat.

    Hat es die Angst vergrößert, dass Sie die Krankheit so gut kennen?

    Ich war in einem Zustand, in dem ich mir über Angst nicht mehr viele Gedanken machen konnte. Aber an der Reaktion meiner Kollegen, die mich ganz hervorragend betreut haben, war zu merken, dass es sich um einen sehr besonderen und sehr schweren Verlauf handelte, mit dem selbst auf der Intensivstation niemand gerechnet hat. Das hat viele Kollegen überrascht und schockiert – mich auch. Zum Glück hat sich eine deutliche Verbesserung gezeigt, nachdem wir mit einer starken medikamentösen Therapie begonnen haben. Und dann kam eben dazu, dass ich jung bin und keine Vorerkrankungen habe. Da kann sich die Lunge relativ schnell von so einer Entzündung erholen.

    Es ging Ihnen so schlecht, dass Sie keine Angst hatten?

    Wenn man im Krankenhaus arbeitet, kennt man das: Patienten, denen es wirklich schlecht geht, verfallen in eine Art Apathie mit starrem Blick. Man ist regungslos und emotionslos, dieses Gefühl hatte ich. Das ist eine Art Selbstschutz. Erst ein paar Tage später habe ich im Gespräch mit einer Kollegin, die sich im Nachtdienst um mich gekümmert hat, aufgearbeitet, was das tatsächlich für eine brenzlige Situation war.

    Kam es vielleicht zu so einem schweren Verlauf, weil Sie besonders viele Viren abbekommen haben?

    So etwas ist grundsätzlich möglich, aber es passt nicht zu dem Verlauf, den ich hatte. Der schwere Verlauf war vor allem durch die bakterielle Infektion bedingt. Das war eine Komplikation von Covid-19, aber keine covidtypische Lungenentzündung.

    Hat die eigene Betroffenheit Ihren Blick auf die Krankheit verändert?

    Ich wünschte, man brauchte den persönlichen Eindruck nicht. Aber es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es den Blick noch mal schärft, wenn man wie ich einen wirklich lebensgefährlichen Verlauf durchgemacht hat. Man möchte diese Krankheit fernhalten von den Patienten, die man betreut, und den Menschen, denen man nahesteht. Es reicht mir jetzt weniger denn je aus, mich auf Statistiken über milde Verläufe zu verlassen. Auch wenn mein Verlauf eine Besonderheit war, macht ihn das nicht weniger real.

    Wie groß ist Ihre Sorge, dass die Kapazitäten an Grenzen kommen?

    Wir sind schon wieder in dem Modus, dass aufschiebbare und planbare Eingriffe teilweise verschoben werden müssen, damit wir die Akutversorgung von normalen Patienten und die Notfallversorgung von Covid-Patienten sicherstellen können. Wir laufen dem Infektionsgeschehen deutlich hinterher – und müssen uns dringend wieder etwas Luft verschaffen. Die aktuellen Infektionszahlen werden erst in zehn Tagen zu behandlungspflichtigen Fällen. Und der Altersdurchschnitt der Erkrankten steigt, das wird zu mehr schweren Verläufen führen. Diese ganze Theorie, über die wir seit Wochen und Monaten reden, kommt gerade voll in der Realität an.
    (...)
    Ganzes Interview unter:

    https://www.faz.net/aktuell/gesellsc...-17027422.html
    Geändert von Kusagras (01-11-2020 um 19:33 Uhr)

  15. #5535
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Katamaus wird mir wahrscheinlich vorwerfen, das aus dem Zusammenhang zu reißen oder absichtlich nicht verstehen zu wollen, aber ich interpretiere das jetzt so, dass Katamaus fordert, anstelle des Lockdowns sollte verstärkt gegen Leute, die sich nicht an die bestehenden Regeln halten, vorgegangen zu werden.
    Dazu sollten die Behörden Ordnungskräfte von anderen Aufgaben abziehen.
    Durch diese Maßnahmen soll wohl - nach Ansicht von Katamaus - das Ausbruchsgeschehen wirksam gebremst werden.
    Ich halte es nicht für ganz ausgeschlossen, dass Katamaus in jüngster Zeit ein Knöllchen wegen Falschparkens bekommen hat.
    Nein, Katamaus hat kein Knöllchen bekommen. Katamaus hält sich in aller Regel an Recht und Gesetz. Ansonsten hat Pansapiens aber tatsächlich mal richtig zusammengefasst, denn Katamaus versteht immer noch nicht, wie es sein kann, dass Katamaus abends an überfüllten und deutlich zu eng bestuhlten sowie schlecht gelüfteten Restaurants vorbeigeht, ohne dass diese irgendwelche Konsequenzen vergegenwärtigen mussten. Katamaus findet es darüber hinaus extrem ungerecht, dass jetzt auch diejenigen schließen müssen, die hier in den letzten Monaten tolle Arbeit geleistet haben und es Katamaus und anderen ermöglicht haben, trotz Pandemie ab und an für die Famile und Katamaus ein wenig Entspannung zu ermöglichen.Tbc...

    PS: Katamaus überlegt sich gerade, ob sich nicht der eine oder andere die Kollege vom Ordnungsamt über Abend- und Nachtarbeit freuen würde, wenn es dafür 50% Zulage gäbe. Sind ja genug Milliarden da.

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