Zitat von
FireFlea
Vor allen Dingen die anfängliche Fragestellung/These und die Interpretation, die diese Fragestellung/These verifiziert oder falsifiziert. Das ist ja der Erkenntnisgewinn, nicht das Datensammeln.
Sehe ich anders:
Natürlich ist die Grundlage des Erkenntnisgewinns das Sammeln und Auswerten von Daten.
Dann bekommt man ein Ergebnis auf dessen Grundlage eben die Fragestellung beantwortet oder verworfen wird.
Im diskutierten Fall steht das Ergebnis in der Überschrift:
Anstieg von COVID-19 steht in 68 Ländern und 2947 Bezirken in den Vereinigten Staaten in keinem Zusammenhang mit dem Grad der Impfung
(ich halte diese Überschrift schon für irreführend)
In der Einleitung steht die Motivation, also die Behauptung die getestet werden soll:
Impfstoffe sind derzeit die wichtigste Strategie zur Eindämmung von COVID-19 in der ganzen Welt. So wird beispielsweise behauptet, dass die anhaltende Welle neuer Fälle in den Vereinigten Staaten (USA) auf Gebiete mit niedrigen Impfraten zurückzuführen ist [1]. Ähnliches wurde auch in Ländern wie Deutschland und dem Vereinigten Königreich beobachtet [2]. Gleichzeitig ist in Israel, das für seine raschen und hohen Impfraten gelobt wurde, ein erheblicher Anstieg der COVID-19-Fälle zu verzeichnen [3]. Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen dem prozentualen Anteil der vollständig geimpften Bevölkerung und den neuen COVID-19-Fällen in 68 Ländern und in 2947 Bezirken in den USA.
Also: Die Frage war nach dem Zusammenhang zwischen Impfraten und den Infektionsraten.
Die Antwort ist: es konnte kein klarer Zusammenhang gefunden werden.
Was kann man daraus nun sinnvollerweise folgern?
Zitat von
FireFlea
Von daher ist es nicht "vollkommen wurscht", was der Autor interpretiert, sondern der Kern einer wissenschaftlichen Arbeit, jedenfalls habe ich das mal so an der Uni gelernt.
Und wenn man eine Metastudie macht, dann arbeitet man nicht auf Basis der Daten die die anderen gesammelt haben, sondern auf Basis der Interpretationen?
Das Ansehen von Frau Nguyen-Kim hat bei mir zwar durch Ihr Auftreten während der Pandemie zwar stark gelitten, aber dennoch hat Die schon sinnvolle Beiträge gebracht.
Z.B. zu dem Unterschied zwischen dem "what" und dem "so what":
https://youtu.be/u439pm8uYSk?t=117
Also: Wissenschaft liefert Daten.
Diese Daten können natürlich in Verhältnis zu einer Fragestellung oder einer These gesetzt werden. Das ist dann immer noch die Antwort auf "what?".
Wenn einer aber sagte, man solle sich Impfen lassen, weil seine Studie keinen negativen Zusammenhang zwischen Impfung und Inzidenzen gezeigt habe, dann wäre das eher die Antwort auf die Frage "so what?" aber eine, die bei mir die Reaktion "what?" auslöste.
Wenn nun einer nur diese Empfehlung läse und dann dem Autor vertraut, dass das schon schlüssig aus den Daten abzuleiten sei....