Studie von McKinsey: "Wann endet die COVID Pandemie?"
https://www.mckinsey.com/industries/...9-pandemic-end
Mich würde interessieren, ob du diese Ansicht hast, weil du von den systemischen Auswirkungen der Erkrankung nicht betroffen bist?
Oder ob du diese systemischen Auswirkungen zwar erlebst, du sie aber für dich als irrelevant einordnen?
Mit systemischen Auswirkungen meine ich z.B. die Absage von KrebsOPs, weil einer der Operateure flachliegt.
Oder die Einschränkung des ÖPVN hier bei uns, weil 30% der Fahrer Fieber haben.
Oder dass die BewohnerInnen unserer Einrichtung keine angepasste Kost bekommen können, weil die Küche zu viele MA im krank hat.
Usw.
Dass man individuelle Auswirkungen, wie sie derzeit viel zu viel Menschen betreffen, nicht oder nur unzureichend wahrnimmt, kann ich nachvollziehen.
Dass man due systemischen Auswirkungen nicht erlebt, ist für mich tatsächlich nicht recht nachvollziehbar.
Drum meine Frage.
Nebenbei:
Ich kann immer nur nach GB schauen. Und ich bin sicher, die Zustände, die dort herrschen, insbesondere im Gesundheitswesen, möchte hier in Deutschland niemand je erleben müssen.
und du?
Testen ohne Symtome macht keinen Sinn
https://www1.muelheim-ruhr.de/corona..._lassen/184700
du hast hier im forum nur coronakritische beträge. du bist nur deshalb hier. das finde ich schon extrem merkwürdig.
Ich hab dazu eigentlich eine ganz einfache Meinung. Corona ist da, Corona geht nie mehr weg und wir alle hatten es oder werden es bekommen. Es gibt keinen Weg dran vorbei. Aber es gibt halt 2 grundsätzliche Möglichkeiten. Ändern wir alles wegen Corona, oder kommen wir zurück zu unserer Normalität? Ich bin für das Zweite, gerade weil eine Kontrolle sowieso nicht möglich ist. Ob Maßnahmen oder nicht, alle Länder haben oder hatten ihre Wellen und der Mensch hat eigentlich nur eine Option, er muss mit dem Virus leben und genau das passiert ja gerade auch in vielen Ländern dieser Welt.
Von daher hab ich keine Kritik an Corona als Krankheit, wenn ich kritisiere dann die Reaktion der Gesellschaft und Politik auf die Krankheit.
Danke!
Ich gehe auch davon aus, daß Corona nicht wieder verschwinden wird. Natürlich nicht.
Ich meine aber, dass die Dimension dieser neuen Erkrankung derzeit noch so gross ist, dass man ihre Auswirkungen, so gut es eben geht, managen muss.
Ich finde das eigentlich total simpel und irgendwie auch selbstverständlich:
Die verschiedenen Maßnahmen helfen dazu, daß sich etwas weniger Menschen zur Zeit infizieren. Folglich werden die Auswirkungen etwas reduziert. Mehr isses ja nicht.
Und die Zahlen sind halt jetzt schon so hoch, dass sie sich individuell und systemisch drastisch auswirken.
Das hat doch nix mit Angst zu tun oder mit typisch deutsch oder was weiß ich. Dass ist doch ganz banales Krisenmanagement?
Und da wir bei unseren systemischen Leistungen einen bestimmten Standart gewohnt sind, orientiert sich eben auch das Krisenmanagement an diesem Standart.
Ich musste aufgrund der Covid19 bedingten Ausfälle auf meine OP über zwei Monate warten. Das ist für Deutschland eine sehr lange Zeit. In UK hätte das auch schon vor Corona als eine eher kurze Wartezeit gegolten. Inzwischen wäre es dort wahrscheinlich eine Utopie ...
Und auch wenn dort der Müll mal eine Woche nicht abgeholt werden kann, gibt's da keine Revolution. In Frankfurt wär's vielleicht ein Thema? Vor allem wenn das mal nicht die Schuld von Verdi wäre ... ;-)
Langer Rede, kurzer Sinn:
Ich stimme dir vollkommen zu: Wir werden auch mit diesem Virus leben lernen.
Aber genau darum scheint es mir wichtig, daß wir auch lernen, wie wir dir die Folgen halbwegs kontrollieren können, bis es sich soweit eingelebt hat, daß wir ins darum nicht mehr so bewusst kümmern müssen, wie jetzt.
..... OT ....
Und ansonsten viele Grüße!
Du warst 2012 oder 13 kurz in Leeuwarden, oder?
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit statt die Augen zu schließen und eine Normalität zu deklarieren, die einfach noch nicht da ist.
Ich bin selber auch fertig mit Corona und tue im Grunde genommen so als wäre es nicht existent, aber ich erwarte schon, dass eine Regierung sich darum kümmert.
Bei einer Rattenplage würde ich das ja auch erwarten.
Von daher, zurück zur Nornalität geht so ohne weiteres nicht.
Finde ich widersprüchlich zu sagen, daß man mit Corona fertig ist, aber von der Regierung erwartet, daß sie was tun. Bei einer Rattenplage wäre da ja auch der Fall.
Die Bundesregierung setzt auf Eigenverantwortlichkeit, d. h. Corona ist noch da und zwar stärker als es je war. Trotzdem gibt es keine Lockdowns und solche scharfe Maßnahmen. Den Rest soll der Bürger im Rahmen einer Eigenverantwortlichkeit machen, also Abstand halten, Maske tragen usw.
Man sieht aber, daß es mit der Eigenverantwortung hakt, da viele in dieser Gesellschaft sehr egoistisch und gleichgültig sind und sich an garnix mehr halten und es ihnen auch egal ist, ob man sich ansteckt oder nicht. Oder Corona verharmlosen, obwohl es nachweislich nicht so harmlos ist, wie sie tun.
Was soll die Regierung machen, wenn sich keiner mehr an Corona erinnert und es den Leuten egal ist, bzw. sie damit fertig sind.
Bei einer Rattenplage würde man von der Regierung sagen, wir leiten Maßnahmen ein, aber werft selbst nicht so viel Futter und dergleichen hin, damit sie nicht angezogen werden.
Mit anderen Worten, jeder muß zum Infektionsgeschehen beitragen und sich entsprechend verhalten und sich schon vor Augen halten, daß Corona keinesfalls vorbei ist.
Wie Du schon selbst sagst. Eine Normalität, wie wir sie vor mehr als zwei Jahren noch kannten, wird es so schnell, wenn überhaupt, nicht mehr geben. Corona ist gekommen, um zu bleiben.
Ich versuche auch normal zu leben, doch viele Sachen lasse ich einfach noch bleiben.
Augen schließen ist nicht das, was ich sage. Ich für mich habe Corona immer ernst genommen und hab immer danach geschaut, was ich tun kann, um das Risiko eines schweren Verlaufs so gering wie möglich zu halten. Ich glaube sogar Corona eine Chance auf eine gesündere Gesellschaft gewesen wäre. Mit weniger Übergewicht, besserer Versorgung von Vitaminen und Spurenelementen, etc. aber der Mensch ist faul, der mag keine Eigenverantwortung, der will keine gesunde Ernährung, der hat keine Lust den Vitamin D oder Selen Spiegel im Blut zu ermitteln. Der zieht ne Maske auf und bleibt daheim, oder was auch immer....
Mich hat es damals relativ früh, relativ stark erwischt und daraus und aus dem, was viele intelligente Wissenschaftler publiziert haben, hab ich meine Schlüsse gezogen, was ich für meine Gesundheit tun kann. Ich erwarte nicht, dass jemand irgendetwas tut, um mich zu schützen, weil Erwartungen viel zu oft enttäuscht werden und ich andere nicht kontrollieren kann (und auch nicht will). Von daher liegt der Fokus, auf dem, was ich tun kann, um mein Risiko schwer zu erkranken, zu minimieren. Garantien gibt es nie, das sollte jedem klar sein.
@Carsten. Auch wenn ich gerade in der Notaufnahme während Corona, wirklich eher das Gegenteil erlebt habe und extrem schnell durch kam, ist mir die Überlastung natürlich auch bekannt. Aber was mir dabei fehlt ist, das jemand sagt: O.K. wir haben eine Überlastung des Gesundheitssystems, wir haben zu wenige Ärzte und Pfleger, wir regeln das in so und so vielen Monaten, Stichtag ist der 1. Januar und bis dahin müssen wir uns einschränken. Passiert aber nicht. Es heißt wir müssen uns einschränken, weil vielleicht eine neue Virusvariante kommt, oder die Grippe stärker wird, oder die Affenpocken, oder was auch immer. Aber das kann nicht der Weg sein. Wenn solche Maßnahmen existieren, muss ein konkreter Plan her, bis wann sie beendet werden.
Und das du zwei Monate auf eine OP warten musstest ist scheiße, aber das Leute alleine im Heim gestorben sind, oder Väter nicht die Geburt ihres Kindes erleben konnten, weil sie nicht ins Krankenhaus gelassen wurden, ist genauso traurig.
Ich halte Freiheit für das höchste Gut und die darf nicht durch übertriebene Angst eingeschränkt werden. Wir werden sehen wie mutig Europa bleibt und welchen Kurs Deutschland fährt, aber wenn ich mir anschaue, das mittlerweile 90% ohne Maske einkaufen, kann ich mir nicht vorstellen, das es noch viele Menschen gibt, die zurückwollen.
P.S:: Ja bei Dan Harden, war aber irgendwie nicht so mein Ding
Naja, ich erlebe tatsächlich, dass 'ne ganze Menge passiert.
Aber die Vorstellung, man könne - mit Hilfe welcher Maßnahmen auch immer - das Personalaufkommen aus dem Boden stampfen, das einer so außergewöhnlichen Katastrophensituation wie der gegenwärtigen angemessen wäre, ist meines Erachtens ein doppelter Gedankenfehler:
Selbst wenn es genug Menschen gäbe, die diese Arbeit machen wollten, müßten sie zunächst mal entsprechend ausgebildet werden. Hier wurden allerorten Medidzinstudent:innen und Pflegeschüler:innen eingesetzt. Das ist ja immerhin schon mal was. Aber auch die waren - jedenfalls in meinem Erfahrungsbereich - nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein.
Und wenn man es tatsächlich schaffen würde, das notwendige Personal herbeizuzaubern: Wie geht man mit diesem Überhang um, falls denn hoffentlich die Katastrophensituation sich zurückbildet? Kein Mensch, bzw. keine Gesellschaft kann auf Dauer ein Gesundheitssytem finanzieren, das fortwährend an eine derart außergewöhnliche Katastrophensituation angepasst ist: Um die Stituation zu entspannen bräuchte man nach einer Rechnung, die mir einmal vorgelegt wurde, doppelt bis dreimal so viel medizinisches Personal, etwa vier bis fünfmal soviel pflegerisches Personal und ca. doppelt so viel begleitende Dienste und Verwaltung. Und das nur im Bereich von Kliniken und Einrichtungen. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, ob diese Zahlen zutreffen. Sie passen aber sehr gut zu dem, was ich in meiner kleinen Erfahrungswolke erlebe.
Ja, das ist scheiße. Denn in dieser Zeit ist mein Tumor fröhlich gewachsen, und zwar in die falsche Richtung, so dass sich die Rezidivwahrscheinlichkeit deutlich erhöht hat.Und das du zwei Monate auf eine OP warten musstest ist scheiße, ...
Meinst du tatsächlich Heim/Einrichtung oder Klinik/Krankenhaus?... aber das Leute alleine im Heim gestorben sind, ...
In Einrichtungen in meinem Bundesland war die akute Sterbebegleitung vom Besuchsverbot ausdrücklich ausgenommen. Ich meine, dass das in anderen Bundesländert ebenso geregelt war.
Anders war das tatsächlich in Kliniken. Dort haben wir damals versucht, Kontakt über Telefon herzustellen ... was natürlich kein Vergleich ist ... und vor allem allzuoft gar nicht funktioniert hat.
In Kliniken, die ich überblicke gab es kein Betretungsverbot für werdende Väter. Lediglich bestimmte Verhaltensmassregeln. Und bei Kaiserschnitt, durften sie nicht im OP sein. Das gibt's bei Kaiserschnitt aber ansonsten auch immer wieder mal.... oder Väter nicht die Geburt ihres Kindes erleben konnten, weil sie nicht ins Krankenhaus gelassen wurden, ist genauso traurig.
Es ist traurig, dass du solche Erfahrungen machen mußtest. Du hast dafür wirklich mein tiefes Mitgefühl. Aber gerade diese beiden Situationen wurden nicht grundsätzlich so gehandhabt, wie du es offenbar erlebt hast.
"Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet."Ich halte Freiheit für das höchste Gut und die darf nicht durch übertriebene Angst eingeschränkt werden.
(aus dem 4. Artikel der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789)
Ganz herzlichen Dank für deine Antworten!
Ich hab mich zuerst riesigst geärgert über deine Aussagen. Aus meiner ganz persönlichen Betroffenheit, aber auch weil ich in einem Bereich arbeite, in dem ich die Folgen der gegenwärtigen Katastrophensituation erlebe für die Menschen, für die wir da sind.
Deine weiteren Ausführungen machen mir deine Positionen deutlicher und vor allem verstehbar. Merci!
Der Ärger ist weg, es bleiben nur unterschiedliche Meinungen bzw. Einschätzungen. Aber das ist ja kein Ding. ... und ich bin eh immer anderer Meinung ... ;-)
Viele Grüße nach Frankfurt!
..........
Richtig, ich entsinne mich. Ich hingegen war jung und zutiefst beeindruckt. hihihiP.S:: Ja bei Dan Harden, war aber irgendwie nicht so mein Ding
Geändert von Gast (04-08-2022 um 16:09 Uhr)
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