Streit in Querdenker-Szene: Göttinger Rechtsanwalt aus „Corona-Ausschuss“ verbannt
Göttingen – Eine der Leitfiguren der Querdenker-Szene, der Göttinger Rechtsanwalt Reiner Fuellmich, ist in den eigenen Reihen unter Druck geraten. Eine seiner Mistreiterinnen, die Berliner Anwältin Viviane Fischer, wirft ihm vor, Spendengelder für sich verwendet zu haben.
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Fischer warf Fuellmich in einem späteren Video vor, jeden Monat für seine Kanzlei Rechnungen in Höhe von 29.750 Euro brutto gestellt zu haben, insgesamt habe er für seine Mitwirkung im „Corona-Ausschuss“ rund 660.000 Euro kassiert. Laut Satzung dürfe aber kein Ausschussmitglied Zuwendungen erhalten, erklärte Fischer.
Fuellmich hat bestätigt, regelmäßig Zahlungen kassiert zu haben. Seinen Angaben zufolge soll es sich um eine monatliche Aufwandspauschale von 23.500 Euro plus Reisekosten gehandelt haben. Das Geld sei zur Bearbeitung von E-Mails verwendet worden. Fischer reagierte darauf mit der Erklärung, dass das E-Mail-Postfach des Corona-Ausschusses nie von Fuellmich betreut worden sei.
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Fuellmich erklärte dazu, dass er vom Konto des Corona-Ausschusses 700.000 Euro als Darlehen erhalten und in einer Immobilie „geparkt“ habe.
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Der Göttinger Anwalt hat auch neuen Ärger mit der Justiz. Nach Angaben eines Gerichtssprechers hat das Amtsgericht Göttingen gegen den 64-Jährigen einen Strafbefehl in Höhe von 30 Tagessätzen zu je 200 Euro (insgesamt 6.000 Euro) erlassen. Fuellmich soll in einem Live-Stream Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) als „Massenmörder“ bezeichnet haben.