„Wir wissen nicht, ob das Virus so bleibt wie es ist. Das ist das große Problem“, sagt etwa Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn. Der Professor konnte gemeinsam mit Kollegen vor zehn Jahren das Sars-Virus identifizieren. Nun forscht er mit seinen Mitarbeitern seit mehreren Monaten an Mers.
Coronaviren seien in der Lage, sich schnell zu verändern (zu mutieren), erklärt der Virologe. „Die meisten mutieren so, dass sie eine verbesserte Übertragungsfähigkeit gewinnen.“ Mehrere Szenarien seien hier denkbar - im schlimmsten Fall verändere sich der Mers-Erreger so, dass er sich rapide vermehren kann. Das hätte unberechenbare Folgen.
Doch wann kann es überhaupt zu gefürchteten Mutationen kommen? „Das Virus tut es, wenn man ihm Gelegenheit dazu gibt“, sagt Drosten. „Je länger es unkontrolliert, unbewacht und frei in der Menschheit zirkuliert, hat es Zeit zu experimentieren.“