Hier ein Interview mit Paul Rogers zum Thema „Push Hands“ und wie daraus das Sparring (San Shou) entwickelt werden kann.
Hier ein Interview mit Paul Rogers zum Thema „Push Hands“ und wie daraus das Sparring (San Shou) entwickelt werden kann.
I'm going through changes
Schick
Kannix, 24.06.2010, 14:17 Uhr: "Also ich hab noch oben ein Luftgewehr, ganz normal. Bei Katzen jedenfalls gibts keine sichtbaren Verletzungen"
Was Paul Rogers im Vid sagt kann ich nur unterschreiben!
Am Ende spricht er über die Kommerzialisierung der Kampfkünste in China und die Folgen.
Das sind auch meine Beobachtungen,Erfahrungen die ich in der VR China gemacht habe.
Aus dem Chisao zum Sparring hinzuführen ist ja eine valide Methode und man beisst den Apfel einfach von einer anderen Seite an als fast alle nicht chinesischen Stile. Wie hier ja öfters erwähnt wird, beginnen die meisten "echten" Kämpfe ja auch in der Nahdistanz (viele allerdings auch nicht).
Meine Beobachtung ist allerdings dass die Stile die mit der Weiten Distanz beginnen den Kampf über die Distanzen meist besser verknüpfen können. Vom ChiSao aus startend ist ja immer die Tendenz wenn es freier wird, wieder in die "Wohlfühldistanz" zurückzukehren. (man darf sich übrigens nicht täuschen lassen; Stile wie Muy Thai haben einen hervorragenden Clinch. Nicht komplex aber sehr gut).
Um sozusagen ein guter Kämpfer auf der weiten und mittleren Distanz zu werden, muss man, denke ich dann auch so trainieren dass man das Sparring in der weiten Distanz beginnt, ganz bewusst die Chi- Sao Distanz vermeidet und auch lernt auf der Weiten Distanz zu taktieren. Die modernen Entwicklungen in der chinesischen Kampfkunst sehe ich sehr kritisch; vor allem was in China passiert, aber, ich denke Sanda (sozusagen als Trainingsmethode) ist eine schöne Bereicherung.
Wie gesagt; das gilt natürlich nur wenn man ein ausgewogener Kämpfer werden möchte, aber wer will das schon
Des einen Geheimnis ist des anderen Fundament
Keiner sagt dass die weite Distanz nicht trainiert wird! Es wird halt nur nicht dort angefangen.
Wenn man an der Stelle ist wo man San Shou trainieren kann, dann wird das natürlich auch gleichwertig zum Push Hands trainiert. Es dauert halt nur ein wenig länger bis man es dem Anfänger “erlaubt”. Sobald es “freigeschaltet” wurde ist es ein gleichwertiger Trainingsbestandteil zum Push Hands.
Natürlich beginnt man beim San Shou dann auch in der weiten Distanz.
Geändert von kanken (06-08-2020 um 10:37 Uhr)
Das kann man nicht pauschal sagen.
In unserer Gruppe hier hat jeder 15-20 Jahre KK-Erfahrung auf dem Buckel gehabt bevor er mit dem Bagua und Yiquan angefangen hat. Alle auch in mindestens einer schlagenden/tretenden KK, teils auf nationalem Niveau. Da lag unser Schwerpunkt jetzt nicht auf der Arbeit in der Distanz, dort haben wir uns alle immer sehr wohl gefühlt, so dass wir sehr lange Push Hands gemacht haben.
Ich habe bei Paul nach ca. 2 Jahren mit dem San Shou angefangen.
Momentan habe ich den ersten Schüler der wirklich komplett bei Null anfängt und den unterrichte ich komplett anders als die Anderen. Ich denke wir werden so nach ca. 1 Jahr beim San Shou sein.
Setzt man mit dieser Didaktik quasi von vorne herein auf Schüler, die den "langen" Weg gehen?
Also nicht so wie früher, wo man Soldaten möglichst schnell halbwegs kampfbereit machte und dann die, die oft genug überlebt haben, in die tiefere Materie einführte...
Nein, die Didaktik ist im Bagua und Yiquan, so wie ich es lerne, absolut individuell. Ziel ist immer die Leute möglichst schnell “kampffähig” zu bekommen.
Das Problem ist halt dass “klassische chinesische Didaktik” absolutes Chaos bedeutet und immer von dem persönlichen Verhältnis zum Lehrer abhängig ist. Dazu kommt dass viele heutzutage gar nicht an Waffenanwendungen interessiert sind und primär das waffenlose Zeug lernen wollen, dabei sind gerade die Waffen (im Bagua, im Yiquan ist es anders) absolut essentiell für das taktische und körperliche Verständnis.
Ein weiteres Problem ist das das System extrem tief werden kann und vielen reine Anfänger zunächst einmal lernen müssen ihre Arme und Beine zu koordinieren. Da ist dann noch nix mit komplexer Körperarbeit oder bewussten Einsatz von “Yi”.
Aber beißt sich das dann nicht mit "schnell kampffähig" und "1-2 Jahre bis zum Sparring"? Oder sind die push hands alleine schon ganz ok für den Anfang? Also im Sinne von kampffähig?
Top, Danke Ank... äh Kanken
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Sind 1-2 Jahre bis zum Sparring oder gar bis zu einer "Kampffähigkeit" denn allgemein lang in einer KK? Will jetzt nicht sagen manche bräuchten Jahrzehnte...
1 Jahr bis zum Sparring halte ich persönlich, für jemanden der vorher nichts in der Art geübt hat, für recht schnell. Obwohl, vorstellen kann ich's mir schon, bei täglichem Training. - Spannend.
Liebe Grüße
DatOlli
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