Corona, Abstandsregeln., Demos und das Gym

[jkdberlin]

Was mach ich damit:
"Wäre es für dich eine wichtige Information, wenn jemand wüsste, das jemand der im Gym trainiert auf die Anti Corona Demos geht und die Abstandsregeln für Blödsinn hält?"

. In wie weit wäre so ein Wissen für euch und für euer Gym wichtig? Würdet ihr es wissen wollen, wenn es sich um ein Mitglied oder einen Trainingspartner handelt, mit dem ihr Kontakt habt?

In wie weit darf sich das Gym da einmischen, oder ist es dazu verpflichtet, um sich selbst und Mitglieder zu schützen?

[SandyKA]

Naja als Gym Bestizer hast du ja doch eine gewisse Verantwortung. Nichts desto trotz, würde ich nicht aufgrund einer Information von dritten handeln.
Im ersten Schritt würde ich es wissen wollen. Als nächstes würde ich mit demjenigen sprechen, um die Information zu bestätigen oder auch nicht. Als nächstes würde ich ihm oder ihr nahelegen mit seinen/ihren Trainingspartner offen zu sein und das zu kommunizieren. Somit kann der/ die Trainingspartner(in) selbst entscheiden, ob er/sie das Risiko in Kauf nimmt.

[Locke]

Sandy hat, so finde ich, eine adäquate Sichtweise.

Ich denke dass man als Lehrer für Kampfkunst ja auch als eine Art Mentor nochmals etwas mehr Verantwortung hat; da besteht ja in der Regel ein besonderes Vertrauensverhältnis.
Da bleibt es einem auch nicht erspart manchmal eine Stellung zu beziehen, auch wenn man dabei Offenheit für andere Sichtweisen bewahren kann. Letzten Endes muss man aber seine Schäfchen nach bestem Wissen und Gewissen schützen. Wenn jemand jedoch freiwillig ein Risiko (wie hoch auch immer das sein mag) eingehen will ist das natürlich seine Sache.

[Pansapiens]

Was mach ich damit:
"Wäre es für dich eine wichtige Information, wenn jemand wüsste, das jemand der im Gym trainiert auf die Anti Corona Demos geht und die Abstandsregeln für Blödsinn hält?"

Weder das eine, noch das andere ist meines Wissens verboten.
Interessanter wäre es, zu wissen, ob er sich an die Regeln hält.
Ich kenne durchaus Leute, die die Regeln für Blödsinn halten und sich dennoch dran halten.

In wie weit darf sich das Gym da einmischen, oder ist es dazu verpflichtet, um sich selbst und Mitglieder zu schützen?

Ich denke, Du bist nicht mehr dazu verpflichtet, als ein Arbeitgeber, der muss ja auch nicht seine Mitarbeiter im Privatleben überwachen oder Befragungen zu deren Einstellungen vornehmen.
IMO kannst Du Verhaltens-Regeln für Dein Gym aufstellen und Leute bei Nichteinhaltung abmahnen oder Hausverbot erteilen.
Wie das mit Verhalten außerhalb des Gyms aussieht, habe ich so meine Zweifel.
Natürlich kannst Du mit Deinen Mitgliedern sprechen und an deren Verantwortungsgefühl appellieren.
Oder eben mal über die Problematik diskutieren und dabei auch Deine Siuation darstellen, das Risiko das besteht, wenn das Gym als Platz der Ansteckung identifiziert wird, worunter dann ja auch die Mitglieder zu leiden haben.
Manchen sind einfach die Zusammenhänge nicht klar.

[Gast]

Was mach ich damit:
"Wäre es für dich eine wichtige Information, wenn jemand wüsste, das jemand der im Gym trainiert auf die Anti Corona Demos geht und die Abstandsregeln für Blödsinn hält?"

. In wie weit wäre so ein Wissen für euch und für euer Gym wichtig? Würdet ihr es wissen wollen, wenn es sich um ein Mitglied oder einen Trainingspartner handelt, mit dem ihr Kontakt habt?

In wie weit darf sich das Gym da einmischen, oder ist es dazu verpflichtet, um sich selbst und Mitglieder zu schützen?

Tja...
Geht es dir um die Gesinnung oder um das Verhalten mit Bezug auf Infektionskrankheiten allgemein oder nur bezüglich Corona von Mitgliedern des Gym oder um beides?

Ich bringe mal noch ein paar Ergänzungen:
- "der im Gym trainiert und Mitglied bei der AfD ist" (so einen ähnlichen Thread hatten wir glaube ich ja schon)
- "der im Gym trainiert und mit Schnupfen ins Training kommt"
- "der im Gym trainiert und vielleicht HIV-positiv ist"
- "der im Gym trainiert und zum Schwarzen Block gehört"
- "im Gym trainiert und bekennend linksradikal ist"
- "im Gym trainiert und in einer Freikirche mit angeblich häufigen engen Gruppentreffen ist"
- "im Gym trainiert und in einem Risikoland im Urlaub war"

Oder noch mal anders gesagt:
Wenn überhaupt denke ich, kann man wie vielleicht z B in Pflegeheimen von den Pflegekräften fordern, dass die Mitglieder eines Gym sich von Aktivitäten fernhalten, welche eine erhöhte Gefahr der Ansteckung mit sich bringen. Was sie denken und welche Einstellung sie haben, wäre m. M. n. ein ganz anderes Thema. Und wie du das mit dem Verhalten prüfen willst und welche Maßnahmen du ggfs. ergreifen willst (vor allem eben auch mit Blick auf andere Infektionskrankheiten - so könnte man ja auch einen HIV-Test vorschreiben, da gerade im Kontaktsport ja schnell mal bisschen Blut übertragen werden kann; oder Hepatitis), scheint mir nicht so einfach.

[ThomasL]

Weder das eine, noch das andere ist meines Wissens verboten.
Interessanter wäre es, zu wissen, ob er sich an die Regeln hält.
Ich kenne durchaus Leute, die die Regeln für Blödsinn halten und sich dennoch dran halten.

1+

[marq]

ich wäre von der person enttäuscht, aber wie sich jemand als privatperson verhält, dafür habe ich keine verantwortung. auch ist ein gespräch oder ein ausschluss zweifelhaft. denn wer sagt dir, dass ein sich in der coronakrise sich äußerlich vorbildlich handelnder, täglich tinderdates mit expliziten sexuellen kontakten hat?

[Kaybee]

Was mach ich damit:
"Wäre es für dich eine wichtige Information, wenn jemand wüsste, das jemand der im Gym trainiert auf die Anti Corona Demos geht und die Abstandsregeln für Blödsinn hält?"

. In wie weit wäre so ein Wissen für euch und für euer Gym wichtig? Würdet ihr es wissen wollen, wenn es sich um ein Mitglied oder einen Trainingspartner handelt, mit dem ihr Kontakt habt?

In wie weit darf sich das Gym da einmischen, oder ist es dazu verpflichtet, um sich selbst und Mitglieder zu schützen?

Ich finde, man hat als Lehrer mit seinen Schülern auch ein auf Gegenseitigkeit beruhendes Vertrauens und auch Fürsorgeverhältnis. Kommt natürlich auf die Größe der Schule an. Habe ich 10 Leute, mit denen ich eher familiären Kontakt habe oder ist einer von 50 Teilnehmern, der ab und an zum Training kommt. Aber wenn man halt befürchten muss, dass er durch Leichtfertigkleit oder Uneinsichtigkeit die anderen Mitgleider gefährden könnte, ist ein Gespäch so oder so angebracht. Generell würde ich ihn darauf ansprechen.

Interessanter wäre es, zu wissen, ob er sich an die Regeln hält.
Ich kenne durchaus Leute, die die Regeln für Blödsinn halten und sich dennoch dran halten.

[carstenm]

In wie weit wäre so ein Wissen für euch und für euer Gym wichtig? Würdet ihr es wissen wollen, wenn es sich um ein Mitglied oder einen Trainingspartner handelt, mit dem ihr Kontakt habt?

Wir üben mit Kontakt. Inzwischen ist die einzige Beschränkung noch die Gruppengröße von max. 30 Teilnehmenden. Das meint jetzt auch nicht mehr einen bestimmten, festen Personenkreis.

Bei uns verpflichtet sich jeder, der oder die am Training teilnehmen möchte, Hygieneregeln und Schutzvorschriften auch außerhalb des Trainings nach bestem Wissen und Gewissen einzuhalten.

[Gast]

Was genau heißt: verpflichtet sich?
Mancher erzählt viel, wenn der Tag lang ist.

[marq]

Bei uns verpflichtet sich jeder, der oder die am Training teilnehmen möchte, Hygieneregeln und Schutzvorschriften auch außerhalb des Trainings nach bestem Wissen und Gewissen einzuhalten.

ja wer behauptet das nicht, um am training teilzunehmen.

man muss sich das mal eigentlich vor augen halten : 35 leute dürfen mit kontakt trainieren, lüften und handdesinfektion reicht, allerdings wird eine maskenpflicht und abstandsregeln in allen anderen bereichen eingefordert und mit strafe belegt. dabei kann sport auch gesundheitsfördernd ohne kontakt betrieben werden ..... ich finde diesen gegensatz schon komisch.

[carstenm]

Was genau heißt: verpflichtet sich?
Mancher erzählt viel, wenn der Tag lang ist.

Zum einen sind wir ein kleiner Haufen und kennen uns alle zumeist seit Jahren, auch privat, sehr gut.
Zum anderen hast du natürlich recht. Überprüfen kann man's nicht. Aber - bezogen auf die Ausgangsfrage des thread - ist der Anspruch klar und eindeutig.

[carstenm]

ich finde diesen gegensatz schon komisch.

Ja. Das geht den uns ebenso. Die meisten, die bei uns üben, haben soziale Berufe mit einigermaßen Verantwortung und entsprechenden Schutzmaßnahmen dort. Abends dann das Taining, so als wäre nix. Ich persönlich kann das nur, weil ich alle seit vielen Jahren kenne, die mein Training besuchen. Und also weiß - oder zu wissen meine - wie sie ansonsten mit der Ansteckungsgefahr umgehen. Nichtsdestotrotz bleibt ein schräges Gefühl. Andererseits kann man aikidô nicht ohne Kontakt üben. Der Leidensdruck ist also einigermaßen hoch, da es eben auch nicht einfach "nur ein Sport" ist.
Eine ambiguitive Situation ...
... einige trainieen aufgrund dessen nicht ...
.. wir anderen tauschen uns darüber aus ...

[marq]

die meisten gyms, die ich kenne, haben ein junges publikum, die einen hohen beitrag zahlen muessen und sich um corona nicht sooo viel gedanken machen und deren trainer erfolge haben möchten und deshalb heftig trainierén , weil erfolg auch ihren wirtschaftlichen erfolg sichert. aus diesen gründen ist da alles anders als bei dir.

[ThomasL]

Um nochmal auf die Frage von Frank zurückzukommen. Zu einem Gym kann ich nichts sagen, bei meinen privaten Trainingspartner achte ich aber schon darauf wie die sich generell so Verhalten. Ggf. würde ich dann auch erstmal auf ein Training mit einem verzichten, der bewusst alle Regeln ignoriert. Dafür ist aber das konkrete Verhalten ausschlaggebend, nicht wie er generell darüber denkt.