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Thema: Unseriöse Kampfsportschulen - McDojos

  1. #1
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    Standard Unseriöse Kampfsportschulen - McDojos

    Hallo zusammen,

    in den USA gibt es sie wohl überall - sogenannte McDojos. In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
    Berüchtigt sind diese Schulen dafür, dass sie 7 jährigen Kindern nach 1 Jahr Training den Schwarzgurt verleihen, hohe Extragebühren für Gürtelprüfungen und Ausrüstung verlangen, sich mit dubiosen Titeln schmücken.
    In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
    Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
    ...und zwar so richtig!

  2. #2
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    kannst du bsp geben? was du genau schlecht findest ?

  3. #3
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    Zitat Zitat von TKD-Dragon Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    in den USA gibt es sie wohl überall - sogenannte McDojos. In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
    Berüchtigt sind diese Schulen dafür, dass sie 7 jährigen Kindern nach 1 Jahr Training den Schwarzgurt verleihen, hohe Extragebühren für Gürtelprüfungen und Ausrüstung verlangen, sich mit dubiosen Titeln schmücken.
    In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
    Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
    Ähm .. Hust ...

    Ja, gibt es auch bei uns. Ich kenne die ein oder andere Schule in meiner Region ( OWL in NRW ), wo es Dangrade für Kinder gibt, oder mehrfache Weltmeister im eigenen Verband - die Pokale sind größer als der von der Fußball-CL . Gerade im TKD gibt es das häufiger - mein persönliches Empfinden - wo Leute alle 3 Monate eine " Gürtelprüfung " machen und bestehen und dann nach 3 Jahren den schwarzen Binder bekommen. Wem das gefällt, bitte ... ich zwinge niemanden dahin oder würde selber bei einem unterschreiben.

    Wenn ich da an die Trainingspläne denke ... so a la:

    45 Min. Thai-Boxing, dann 45 Min. TKD und dann 45 Min. " Kung-Fu ", letzteres gerne mit einem Phantasienamen - " Black Dragon Kung Fu " oder so. Kommerziell sind die wohl erfolgreich, meinetwegen kann sich auch die Masse gerne nach ihnen richten und meinetwegen sollen die erzählen was die wollen ... man muß die 1 % finden. Die dich nicht groß oder überhaupt keine Werbung machen. Wer dann substantiell mehr erreicht, dürfte wohl klar sein, oder ?

  4. #4
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    Zitat Zitat von TKD-Dragon Beitrag anzeigen
    .... In McDojos steht der finanzielle Gewinn im Vordergrund, nicht der Sport. Böse Zungen könnten es Abzocke nennen.
    ... So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
    Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, oder gar in einem trainiert?
    ... völlig normal im WT - Bereich

  5. #5
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    Ich würde mal behaupten, dass in *allen* privatwirtschaftlichen Kampfsportschulen "der Gewinn im Vordergrund steht", sprich der oder die Betreiber davon leben wollen und müssen. Darin sehe ich auch nichts Verwerfliches. Und das heißt noch in keinster Weise, dass man dort per se nix Vernünftiges lernen kann.


    Was die übergreifende Frage nach McDojos angeht: Ja gibt es und ja, in einem Laden, den ich rückblickend so einsortieren würde, habe ich anfangs trainiert. Paar Jahre lang sogar.

    Als Anfänger hat man/frau ja auch keine Maßstäbe. Und wenn man mal gemerkt hat, dass es woanders auch "anderes" Karate (in meinem Fall) gibt, das irgendwie schöner, sauberer, kontrollierter aussieht... na, dann steht man halt vor der Frage, ob man bleibt und (vermeintlich) weiterkommt, oder ob man wechselt und technisch nochmal (fast) von vorne anfängt. Und ggf. diverse vorher voller Stolz erworbene Graduierungen drangibt - meh!

    Eine Zeitlang hab' ich geknabbert daran, dass ich anderweitig seit (einigen) Jahren Danträger wäre, während ich mich im DJKB mühsam zum 1. Kyu hochgeschafft habe. Aber je "durchlässiger", unverbissener, lockerer ich mit mir selbst und *meinem* Karate werde (was letzterem übrigens gut tut), umso mehr kann ich mich zurücklehnen und jedem seine Entscheidung zugestehen.

    Und weißte was? Ab und zu trainiere ich noch mit den Jungs und Mädels von der "anderen" Seite. Die mögen das weniger saubere Karate fahren, aber dafür kann man sich mit denen wunderschön und mit sehr viel Spaß kloppen, hebeln, werfen. Hachz!

    Ist wie mit Essen: Jeden Tag ausgewogen, gesund, vitaminreich, ist langweilig. Ab und zu müssen es Chips sein. ;-)

  6. #6
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    In Deutschland gibt es sie wegen des Vereinswesens wohl nicht so, aber auch hier geht es langsam los. So gibt es mittlerweile diverse Franchise Systeme, die sich rapide Ausbreiten und mit diesen Prinzipien arbeiten.
    In Deutschland gibt es auch MC Dojos/Kwoons schon seit Jahrzehnten......(siehe WT und Derivate, Dr . Lee Sportakademie Ketten etc....)

    Ja im Vergleich zu den USA ist es noch nicht so extrem da in D auch viele Kampfsport/kunstarten in Vereinen angeboten werden , aber es gibt immer mehr Franchise Systeme.

    Eine kommerziell geführte Schule ist nicht zwangläufig ein MC Dojo !


    Hier ist eine Punktliste von Jesse Enkamp zum Thema:

    https://www.karatebyjesse.com/93-signs-of-a-mcdojo/
    Geändert von Huangshan (30-08-2020 um 22:18 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Ich würde mal behaupten, dass in *allen* privatwirtschaftlichen Kampfsportschulen "der Gewinn im Vordergrund steht", sprich der oder die Betreiber davon leben wollen und müssen. Darin sehe ich auch nichts Verwerfliches. Und das heißt noch in keinster Weise, dass man dort per se nix Vernünftiges lernen kann.
    Absolute Zustimmung!
    Kommerzielle Kampfsportschulen sind nichts schlechtes. Ich finde sie sogar als Konzept besser als Vereine, um ehrlich zu sein.
    Aber ich denke, man kann auch kommerziell erfolgreich sein ohne die Leute zu verarschen.
    ...und zwar so richtig!

  8. #8
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    Zitat Zitat von TKD-Dragon Beitrag anzeigen
    Absolute Zustimmung!
    Kommerzielle Kampfsportschulen sind nichts schlechtes. Ich finde sie sogar als Konzept besser als Vereine, um ehrlich zu sein.
    Aber ich denke, man kann auch kommerziell erfolgreich sein ohne die Leute zu verarschen.
    Das ist ein Widerspruch!
    Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
    Anders geht es gar nicht!

  9. #9
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Banger Beitrag anzeigen
    ...Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
    Anders geht es gar nicht!
    IMHO duales Denken: Schwarz oder weiß.
    Nicht richtig oder falsch - aber IMHO nur eine von vielen möglichen Formen. dh.: Es geht ganz sicher anders IMHO, mit einigen Grau- oder sogar Farbtönen zwischen b/w.
    z.B. werden ja etliche "korrekte Schulen" von 'Liebhabern' betrieben, die zwar fachlich klasse sind, oft aber nicht gerade geschäftstüchtig; und die kommen manchesmal nur mehr schlecht als recht über die Runden. Grauton pur. Und da gibts noch andere Facetten.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Banger Beitrag anzeigen
    Das ist ein Widerspruch!
    Entweder ist man eine korrekte Schule und man kommt über die Runden oder man hat ein McDojo und verdient richtig Geld!
    Anders geht es gar nicht!
    Wenn du ein reiner " Combatives "-Anbieter bist, wirst du mit dem Angebot nicht wirklich Geld verdienen. Bestenfalls deckst du deine Kosten und hast einen kleinen Obolus. Mehr ist da nicht drin.

  11. #11
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    IMHO duales Denken: Schwarz oder weiß.
    Nicht richtig oder falsch - aber IMHO nur eine von vielen möglichen Formen. dh.: Es geht ganz sicher anders IMHO, mit einigen Grau- oder sogar Farbtönen zwischen b/w.
    z.B. werden ja etliche "korrekte Schulen" von 'Liebhabern' betrieben, die zwar fachlich klasse sind, oft aber nicht gerade geschäftstüchtig; und die kommen manchesmal nur mehr schlecht als recht über die Runden. Grauton pur. Und da gibts noch andere Facetten.
    Sehe ich ähnlich. Ich hätte es so formuliert: entweder ich unterrichte das, von dem ich behaupte es zu unterrichten (sowohl in Hinblick auf den Stil als auch auf die Ausrichtung), oder ich tue das nicht. Entweder ich verlange einen "fairen" Preis dafür, oder ich tue das nicht. Es ist ja durchaus nachvollziehbar, dass gute Leute aus unterschiedlichen Stilen die Möglichkeit haben möchten, hauptberuflich eine Schule zu führen. Ich sollte aber auch anfügen, dass ich Leute kenne, die um Klassen besser sind als praktisch alles, was ich bei Schulbesitzern bisher gesehen habe, und die trotzdem nicht in der Lage waren davon zu leben, ganz einfach weil der Markt das nicht zugelassen hätte (zumindest nicht bei einem finanziellen Risiko, das man z.B. einem mehrfachen Familienvater zumuten würde). Wer von einer Schule leben will, muss ohne gesicherte massive staatliche Subventionierung eben auch Marketing machen, und dabei gibt die Konkurrenzlage eben auch zu einem guten Teil den Ton vor, den man anschlägt (wie förderlich das dem Wahrheitsgehalt ist, bleibt dahingestellt). Allerdings werden Inhalte auch nicht wahrheitsgemässer oder besser, wenn ich die unter dem gleichen Label für lau an einer Uni oder Volkshochschule anbiete...
    So oder so erfüllen alle Schulen ein bestimmtes Bedürfnis, ihre fortwährende Existenz ist ein Beweis dafür. Wenn Leute der Meinung sind, dass man in ein, zwei Jahren mit 1-2x einer oder anderthalb Stunden lockerem Training pro Woche zum Superkrieger werden kann, nur weil der Stil so gut ist, dann möchten die m.E. nicht aus dem Traumland geholt werden und dürfen meinetwegen gern dort bleiben...

    Beste Grüsse
    Period.
    Geändert von period (30-08-2020 um 17:34 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Wenn du ein reiner " Combatives "-Anbieter bist, wirst du mit dem Angebot nicht wirklich Geld verdienen. Bestenfalls deckst du deine Kosten und hast einen kleinen Obolus. Mehr ist da nicht drin.
    das ist nicht richtig ! gerad in diesem bereich tummeln sich viele, die nur auf das geld aus sind und nichts zu bieten haben.

  13. #13
    Gast Gast

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    Denke es wird oftmals unterschätzt, wie viel Kohle man ranschaffen muss, wenn man hauptberuflich Kampfkunst unterrichten möchten. Da sollte man m. M. n. ein Minimum von ca 4K an monatlichen Einnahmen ansetzen. Da bedeutet z. B. 80 Mitglieder zu 50 Euro. Und zwar über Jahrzehnte. Und mit 4K dürfte man dann vom Endergebnis noch nicht auf ein Eigenheim, Versorgung einer Familie oder eine schöne Altersversorgung hoffen können. Um da was Druck rauszunehmen bietet es sich natürlich an, durch kleinteilige Prüfungen, bunte Leibchen, Zusatzzertifikate, Trainierscheine usw. noch Nebeneinkommen zu generieren.
    Ich sehe das mittlerweile recht emotionslos. Für 80 oder 90% der Kampfsport-Betreibenden reicht ein halbwegs mittelguter Trainer/Lehrer meines Erachtens nach völlig aus, weil die überhaupt nicht irgendwelche Tiefen der KK ausloten wollen. Die wollen Bewegung, Abschalten und Gemeinschaft. Solange es nicht gesundheitsgefährdend ist bzw. dem Bewegungsapparat schadet, sollen sie doch machen. Und außerhalb der KK-Szene interessiert das doch eigentlich eh praktisch niemanden und spielt im normalen Leben keine Rolle.

  14. #14
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    @ Julian völlige zustimmung

    4k reichen imo nicht, 8 musst du regelmäßig einnehmen, wenn du dich privat absichern willst, und auch 2+ 450 angestellte haben willst, um nicht durchzuknallen.
    Geändert von marq (30-08-2020 um 21:06 Uhr)

  15. #15
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    Wir haben ja in Deutschland ein gutes Bsp. wie man Moneten mit Kampfkunst scheffeln kann anhand des Geschäftsmodells der EWTO ,WingTsun GmbH & Co. KG. (Franchise,Pyramidenstruktur etc.)

    aber auch im Vaterland des Gong Fu gibt es einige Bsp. wie Kampfkunst Kommerziell ausgeschlachtet wird . (Shaolin,Wudang etc.)


    Glückskeksweisheit:

    Jeder bekommt, was er verdient.
    Geändert von Huangshan (30-08-2020 um 21:51 Uhr)

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