Zitat von
ThomasL
@Period: Kanken hat dies hier auch schonmal ähnlich an Hand der Ausbildung von Kindersoldaten erläutert.
Natürlich ist dies auch wichtig, aber im Kontext der SV denkst Du hier eventuell einfach noch zu sehr in der reinen Dimension des nicht (mehr) vermeidbaren Kampfes.
Nimm zum Beispiel das Greyman Konzept im Vergleich um Hard-Target Ansatz. Greyman kann dich u.U. völlig uninteressant für viele Monkey Dancer machen gleichzeitig aber extrem attraktiv für den Predator. Umgekehrt genauso (zugegeben, dass ist etwas stark vereinfacht und nicht immer und überall zutreffend – daher nur mal als Anregung warum die Unterschiede extrem wichtig sein können - sogar schon im Vorfeld, also noch vor jedlicher direkten Kontaktaufnahme).
Btw. Sch... englische Ausdrücke ;-)
Ist ein guter und interessanter Punkt. Inwieweit ich solche Situationen im entsprechenden Umfeld anziehe oder eher von vornherein schon minimiere .
Ändert aber nicht viel daran das im Moment der Situation selber , ich mich nicht darauf verlassen kann ,das meine Einschätzung , meine Kategorisierung korrekt ist und v.a stabil , unveränderlich.
Wenn mich jemand fragt weshalb Respekt vor Gewalt ? Dann bedeutet es nicht gleichzeitig Angst vor Gewalt . Sondern einfach nur Respekt vor der Situation und ihrem POTENTIAL !
Das Potential kann keiner wirklich korrekt abschätzen . Also ist das Wichtigste für mich eben NIE den Respekt vor einer Situation und damit auch vor dem Potential meines Gegenübers zu verlieren.
Ein Denken und Handeln in den besprochenen Schubladen , führt eben dann zu Aussagen , wie , "der Typ auf der Strasse , seine Skills , muss nicht respektiert werden nach so und sonviel KK-Jahren."..... Hmhm.
Irgendwie seh ich es genau umgedreht. Am Anfang des KS da war noch sehr viel weniger Respekt , was Person und Situation angeht . Fast schon unbedarft. Einfach rein , wird shon klappen. Funzte auch oft, aber eben nicht immer und dieses nicht immer tat dann richtig weh und verschaffte Verletzungen.
Erst mit den Erfahrungen , was alles schief gehen kann , was sich alles blitzschnell verändern kann , wieviel Faktoren du nicht wirklich kontrollieren kannst , wie sehr Umgebung eine Rolle spielt ( z..b fremdes Territorium , Ausland usw.) kam nach und nach mehr Respekt , mehr die Sicht , nie den Anderen unterschätzen , nie sich auf eine Schublade verlassen.
Natürlich schätzt man den Anderen immer vorher ab. Wenn Zeit dazu bleibt oder spätestens nach dem ersten Schlagabtausch.
Aber egal wie stark oder schwach der nun in Skill und Intention eingeschätzt wird, die Aufmerksamkeit , der Respekt vor der Situation bleibt immer da , weil ich nie weiss was sich verändern kann.
Ich werde einfach verdammt misstrauisch wenn , bei solchen Themen , von 100% Kontrolle gesprochen wird.
Nicht einmal ein Randori oder Sparring kontrolliert man zu 100% . Wie oft haben gerade Anfänger Leute verletzt mit komischen Aktionen , ungelenken Bewegungen die der Routinierte Partner gar nicht auf dem Schirm hatte ,trotz seiner skills. Kann immer wieder passieren , wird immer wieder vorkommen , Aber draussen ist es dann Pille palle ?
Respekt ,im Sinne von nie unterschätzen , nie zu glauben man hätte alles voll unter Kontrolle , ist für mich einer der wichtigsten Punkte .
Und das ist nicht gleichbedeutend mit Angst.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)