Mal sehr provokativ könnte das Arbeiten am Sandsack zur Steigerung der „Schlagkraft“ (was immer damit genau gemeint ist, wie auch Cam67 geschrieben hat) für eine Schlagwirkung hinderlich sein. Je nach Können des Übenden.

Im Buch „Legacies of the Sword" von Karl Friday zur Kashima Shin Ryu ist eine Grafik zur Schlagkraft. Verglichen wird der Impact des Schlages eines Profis mit dem eines „Amateurs“. Der Unterschied ist, dass der Profi erheblich eher sein Maximum erreicht, also schneller ist. Zu dem Szeitpunkt ist die Power des Amateurs noch viel geringer. Der Amateur erreicht später sein Maximum, das aber höher als das Maximum des Profis ist. Kommt aber eben nur zu spät.

Aus meiner Sicht ist´s zumindest nicht unproblematisch, an der Schlagkraft am Sandsack zu arbeiten. Was nützt der größte Hammer, wenn er zu sehen ist, und sei es nur minimal. Und die Gefahr besteht m.E. eher am toten Gerät, weil die Rückkopplung der schmerzunempfindliche Sack etc. ist, und man eventuell ausholt, damit mehr ankommt.

Die größte Wirkung haben ja Suckerpunches, die nicht ansatzweise hart geschlagen sein müssen. Dann lieber mehr an einer perfekten Ansatzlosigkeit üben, wie bspw. von Ryabko oder Vasiliev aus dem Systema gezeigt.