Zitat von
Gibukai
Hallo,
danke für die Neuigkeiten bezüglich dieser organisatorischen Entwicklungen!
Dass seitens der JKA bestimmte Personen bevorzugt behandelt werden, ist nicht neu. Z. B. hat in dieser Franchise immer der regionale Leiter das letzte Wort und es ist nicht einfach so möglich, dass Leiter anderer Länder ohne Absprache in dessen Region zu unterrichten beginnen. Als ich vor mehr als zwei Dekaden bei einem Lehrgang mit M. Tanaka in Norddeutschland war, gab es im Vorfeld und während des Lehrgangs immer mal Stimmen, die darauf hinwiesen, dass dieser Lehrgang nicht mit dem deutschen JKA-Cheftrainer abgestimmt und daher problematisch sei.
Falls die Frage nach den Lehrgangsinhalten ernst gemeint sein sollte, so würde ich selbst, wenn ich noch Interesse an JKA-Shōtōkan hätte, sicherlich zu diesem Lehrgang fahren, da ich weder M. Tanakas Lehrgang in Deutschland, noch M. Kawawada („normale“ Trainingsteilnahme in Japan) in schlechter Erinnerung habe. Im Gegenteil: M. Kawawada fiel mir unter all den JKA-Trainern positiv als besonders ruhig und ausgeglichen auf (wobei ich ihn natürlich nicht längerfristig kennengelernt hatte) und sein Training war grundlegend und durchdacht. M. Tanaka unterrichtete Kata und Kumite, wobei er dazu anspornte, nicht träge zu sein, ohne das aber mit voller Gewalt durchsetzen zu wollen (d. h. ich musste mir da die Leute raussuchen, die Lust auf Training hatten und die nicht bloß zum Ausweis-Abstempeln da waren). Außerdem versuchte er ein paar die Budō-Theorie betreffende Aspekte aus seiner Sicht zu vermitteln, was ich zu diesem Zeitpunkt deswegen auffällig fand, weil der Tenor in den damaligen deutschen Veröffentlichungen deutscher „Experten“ für „traditionelles“ Karate in etwa so lautete, dass Sport-Karateka von „traditioneller“ Budō-Theorie keine Ahnung hätten (wobei jenen deutschsprachigen Autoren nicht aufgefallen war, dass ihnen selbst der Zugang mangels Lehrmeister und der Kenntnis der japanischen Sprache fehlte und sie eher ihrer eigenen Fantasie freien Lauf gelassen hatten).
Zu den beiden Frauen im Trainierteam kann ich nichts schreiben, weil ich sie nicht kenne.
Zur letzten Frage: Als ich in Japan im JKA-Hauptquartier trainieren wollte, habe ich dort „automatisch“ mit den Gebühren einen Antrag ausgefüllt und sofort so einen albernen JKA-Mitgliedsausweis bekommen. Sie wussten, dass ich aus Deutschland komme, dass ich Karate ausübe, aber wollten nicht so genau wissen, in welchem Verband. D. h. diesbezüglich verlief das damals (!) für mich (!) problemlos …
Grüße,
Henning Wittwer