Zitat von
beniwitt
Wie stellst Du Dir denn vor dass Yiquan trainiert? Nur rumstehen und ein paar Zeitlupenbewegungen machen und denken dass man dann fit für den Ring ist?
Gute und solide Grundausbildung ist hauptsächlich ein didaktisches Problem. Jemanden fit für den Ring zu machen ist wieder eine andere Sache. Yiquan hört ja nicht auf nach der Grundschule. Die Herangehensweise bleibt trotzdem eine grundsätzlich andere
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen was ein rein Prinzipienbasierter Stil sein soll. Nennt doch mal welche. Auch @Cam67. Oder sagt mal was ihr euch darunter vorstellt. So ist das einfach zu abstrakt.
g
Vll. Ist das Wort Prinzipienbasiert wirklich zu irreführend.
Aber es ist nunmal egal , ob ich es nun Ideenbasiert , Kraftqualitätsbasiert oder Elementebasiert nenne , solange mir klar ist das damit der Fokus des Übens beschrieben wird .
Es gibt also Richtungen die ,sagen wir mal , eher Anwendungsbasiert sind . Ihr Fokus , ihre Basis am Anfang wird erstmal über Anwendungsdrills , Techniken einschleifen bestimmt ,um dann nach und nach in tieferer Bewegungsqualität zu kommen .
Und es gibt Richtungen die ihren Fokus von Anfang an auf Bewegungsqualität , Kraftqualitäten richten , um dann nach und nach diese Qualitäten in jede Form von Anwendung einfliessen zu lassen .
Für mich gehört hier ZRM ( in yu Laoshe Linie) und yi quan , hinein.
Vll. Kann man sich darauf erstmal einigen ?
Was ist eine Anwendung ? ..... Ein mehr oder wenige feste Konstellation an Bewegungen mit ganz konkreter Richtung . Das kann in einen Wurf enden ,in einen Hebel, in einem Schlag zu einer definierten Stelle . Das wird immer wieder geübt , bis der Körper es bruchlos , reibungslos als Ablauf , abrufen kann . Ich erarbeite mir die dazu notwendige Ansteuerung.
Die Frage ist nun, wie kommen Ideenbasierte, Kraftqualitätsbasierte stile ( mit Betonung auf Basis) dazu ihre Qualitäten Anzuwenden , wenn es kein Anwendungstraining , keine Drills gibt . ???
Damit es nicht falsch verstanden wird. Selbstverständlich kann ich die erarbeiteten Qualitäten , auch in freier , in unkooperativer Situation benutzen . Keine Frage .
In meiner Erfahrung , helfen sie dir gerade in Grapplingdistanz enorm dabei , zu verhindern das du vom Anderen kontrolliert wirst . Das der Andere sein Zeug an dir durchbringen kann.
Das ist für mich übrigens der grösste Benefit daran.
Aber wenn du nie einen Double Wrist angewendet hast , geschweige denn die daraus möglichen Hebelvarianten , wie willst das im Kampf gezielt abrufen ?
Wenn du nie einen RNC geübt hast , weder als Technik noch als Escape , nie einen Genickhebel mit nen Sprawl verbunden , einen Sprawl mit Opferwurf und darauf folgenden Genickhebel trainiert hast , usw. Usw. Wie soll das funktionieren ?
Wie gesagt, Kräfte wahrnehmen und intuitiv darauf reagieren ist sicherlich machbar. Macht ja jeder der nie trainiert hat und trotzdem sich in der Gegend rumkloppt , und mit genügend Physis und kämpferischen attributen , wie Auge , Timing , mind wird er sich verteidigen können . Nur DAS ist Fighten , das ist keine Kampfkunst. Xd
Du verstehst was ich meine ?
Trainierst du aber einen Kampfkunststil , dann klingt das im Moment immernoch ein wenig , als wenn eine nicht unwesentliche Hälfte , fehlt. Du sagst ja auch , das du vorher Formen gelaufen bist, also deine Basis ist auch nicht unbedingt ein Weisses Blatt.
Wie siehst du das mit Bezug auf das Fehlen ?
Geändert von Cam67 (24-10-2020 um 14:00 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)