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Thema: Formen: Techniksammlung oder Prinzipenschule?

  1. #91
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    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Ich finde es ja immer wieder seltsam, wie man der Meinung sein kann, mit rein prinzipienbasierten Systemen wie Yiquan kämpfen zu lernen, ohne vorher Anwendungen gelernt zu haben. Kein Box- oder BJJ-Trainer würde so seine Leute fit für den Ring machen. Techniken lernen, drillen bis zum Umfallen, dann im freien Sparring schauen, was läuft. Warum sollte das für die CMA nicht gelten? In diesem Licht ist es doch nur logisch, dass, wenn Yiquan keine Anwendungen lehrt, man es erst lernen sollte, wenn man schon halbwegs kämpfen kann, d.h. ein Anwendungsrepertoire hat, das unter Stress abrufbar ist.
    Ich sehe hier auch viel zu viel Text.

    Ein Mensch will kämpfen gegen einen anderen. Was braucht man dafür?

    1.) Grundlegende Fitness. Kraft, Gewandtheit.

    2.) Spezifische Fitness. Also die Fähigkeit, Bewegungen auszuführen, die den anderen mehr oder weniger stark beeinträchtigen, und diese dann auch "an den Mann" zu bringen.

    3.) Fähigkeiten in der direkten Interaktion, also die Fähigkeit, mit der Gegenkraft umzugehen, ausweichen, umleiten, aushalten, also das was unter "Annahme" läuft.

    4.) (ggf. auf 1 zu setzen): Kampfgeist, Wille.

    5.) 1 - 4 müssen in der Fähigkeit münden, den anderen so zu beschädigen, dass der Kampf beendet wird.

    6.) Hohe Schule: Den Aggressor "lesen", eigene Aktion starten, bevor er seine Angriffsabsicht in der sichtbaren Bewegung zeigt.

    All das kann man trainieren, meist kombiniert. Hab ich was vergessen?

    Was ich hier lese ist mir ganz entschieden zu verkopft. Die KS zeigen, dass es einfacher ist.

  2. #92
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    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen
    Auffallend ist doch auch, daß ein Großteil der Leute mehrere Stile praktiziert, also ich spreche hier von Leuten, die sich nicht ausschließlich auf "Gesundheitspflege" (wer hat sich das Wort bloß ausgedacht?) berufen, sondern das praktisch anwenden wollen.
    Das ist einfach zu beantworten. Ein "Stil" ist ja eine Auswahl an Bewegungen und Vorgehensweisen. Und wenn du ne zeitlang darin unterwegs bist, fällt dir vielleicht auf, dass es da ein paar Lücken gibt, die du innerhalb des Stils offenbar nicht schließen kannst. Also machst du dich auf und suchst anderswo. Ist wahrscheinlich schon immer so gewesen, wenn man sich den Werdegang verschiedener Leute anschaut.

  3. #93
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Wie stellst Du Dir denn vor dass Yiquan trainiert? Nur rumstehen und ein paar Zeitlupenbewegungen machen und denken dass man dann fit für den Ring ist?
    Gute und solide Grundausbildung ist hauptsächlich ein didaktisches Problem. Jemanden fit für den Ring zu machen ist wieder eine andere Sache. Yiquan hört ja nicht auf nach der Grundschule. Die Herangehensweise bleibt trotzdem eine grundsätzlich andere
    Ich kann mir immer noch nicht vorstellen was ein rein Prinzipienbasierter Stil sein soll. Nennt doch mal welche. Auch @Cam67. Oder sagt mal was ihr euch darunter vorstellt. So ist das einfach zu abstrakt.

    g
    Vll. Ist das Wort Prinzipienbasiert wirklich zu irreführend.
    Aber es ist nunmal egal , ob ich es nun Ideenbasiert , Kraftqualitätsbasiert oder Elementebasiert nenne , solange mir klar ist das damit der Fokus des Übens beschrieben wird .

    Es gibt also Richtungen die ,sagen wir mal , eher Anwendungsbasiert sind . Ihr Fokus , ihre Basis am Anfang wird erstmal über Anwendungsdrills , Techniken einschleifen bestimmt ,um dann nach und nach in tieferer Bewegungsqualität zu kommen .
    Und es gibt Richtungen die ihren Fokus von Anfang an auf Bewegungsqualität , Kraftqualitäten richten , um dann nach und nach diese Qualitäten in jede Form von Anwendung einfliessen zu lassen .
    Für mich gehört hier ZRM ( in yu Laoshe Linie) und yi quan , hinein.

    Vll. Kann man sich darauf erstmal einigen ?

    Was ist eine Anwendung ? ..... Ein mehr oder wenige feste Konstellation an Bewegungen mit ganz konkreter Richtung . Das kann in einen Wurf enden ,in einen Hebel, in einem Schlag zu einer definierten Stelle . Das wird immer wieder geübt , bis der Körper es bruchlos , reibungslos als Ablauf , abrufen kann . Ich erarbeite mir die dazu notwendige Ansteuerung.

    Die Frage ist nun, wie kommen Ideenbasierte, Kraftqualitätsbasierte stile ( mit Betonung auf Basis) dazu ihre Qualitäten Anzuwenden , wenn es kein Anwendungstraining , keine Drills gibt . ???

    Damit es nicht falsch verstanden wird. Selbstverständlich kann ich die erarbeiteten Qualitäten , auch in freier , in unkooperativer Situation benutzen . Keine Frage .

    In meiner Erfahrung , helfen sie dir gerade in Grapplingdistanz enorm dabei , zu verhindern das du vom Anderen kontrolliert wirst . Das der Andere sein Zeug an dir durchbringen kann.
    Das ist für mich übrigens der grösste Benefit daran.

    Aber wenn du nie einen Double Wrist angewendet hast , geschweige denn die daraus möglichen Hebelvarianten , wie willst das im Kampf gezielt abrufen ?
    Wenn du nie einen RNC geübt hast , weder als Technik noch als Escape , nie einen Genickhebel mit nen Sprawl verbunden , einen Sprawl mit Opferwurf und darauf folgenden Genickhebel trainiert hast , usw. Usw. Wie soll das funktionieren ?

    Wie gesagt, Kräfte wahrnehmen und intuitiv darauf reagieren ist sicherlich machbar. Macht ja jeder der nie trainiert hat und trotzdem sich in der Gegend rumkloppt , und mit genügend Physis und kämpferischen attributen , wie Auge , Timing , mind wird er sich verteidigen können . Nur DAS ist Fighten , das ist keine Kampfkunst. Xd
    Du verstehst was ich meine ?

    Trainierst du aber einen Kampfkunststil , dann klingt das im Moment immernoch ein wenig , als wenn eine nicht unwesentliche Hälfte , fehlt. Du sagst ja auch , das du vorher Formen gelaufen bist, also deine Basis ist auch nicht unbedingt ein Weisses Blatt.
    Wie siehst du das mit Bezug auf das Fehlen ?
    Geändert von Cam67 (24-10-2020 um 14:00 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  4. #94
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Yao Zongxun und sein Lehrer haben ihr Xingyi an den Nagel gehängt und von vorne angefangen. Bei Yao ist nichts mehr vom alten Xingyi übrig geblieben. In der ersten Generation gibt es einige die als weisse Blatt Papier gekommen sind.
    In der zweiten Generation Leute wie Cui Ruibin und Yao's Söhne haben haben auch als weisses Blatt Papier angefangen.
    Das Problem dabei ist halt dass Du Yiquan unter dem Aspekt einer waffenlosen KK siehst. WXZ kannte die alten KK noch, ebenso Zhang Zhao Dong und Zhao Daoxin.
    WXZ hat mit dem Yiquan einen Schritt gemacht um die KK in die Moderne zu bringen, daher „boxt“ man da ja auch viel. Das ist dem Geist des China Anfang des 20. Jhd. geschuldet.

    Du kannst Cui oder die Yaos im Können nicht mit Zhang Zhao Dong, Zhao Daoxin oder WXZ vergleichen. Das sagen dir alle Schüler der 1. Generation. Die Leute waren ein anderes Level und sie konnten alle die Waffenanwendungen. Zhang Zhao Dong hat damit sogar noch real gekämpft.

    Klar, heutzutage kannst du mit Yiquan „boxen“, und evtl. kannst du damit sogar bei Null starten. Wenn du Yiquan jedoch durch die Brille der ursprünglichen, bewaffneten, Prinzipien betrachtest, dann ist es etwas anderes als das, was Cui oder die Yaos unterrichten. Du weißt schon wo Cui seinen Sohn zum Yiquan Lernen hingeschickt hat, oder? Das tat er ganz sicher nicht ohne Grund.

    Eine KK für die Bedürfnisse des 20. Jhd. ist eine Andere als eine KK für die Bedürfnisse des 18. oder 19. Jhd.

  5. #95
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    Hi,

    Man braucht keine Formen um eine Kampfkunst zu lernen, die Formen selbst dienen (nur) als Trainingshilfen um bestimmte Fähigkeiten/Qualitäten/Umsetzung von Konzepten zu verfeinern/verbessern.

    Wenn man etwas bestimmtes trainieren möchte, kann man auch seine eigene Form kreieren, so kam es letztlich auch zu den gefühlt "over 9000" Formen in einigen Stilen.

    Im Bajiquan der Linie in der ich trainiere, haben wir genau 2 Formen:

    Xiao Baji

    Da Baji

    Alles weitere (Liu Da Kai, Ba Da Shi und Speer) sind keine Formen! (Ich glaube beim Säbel und Schwert gibt es wieder Formen)

    Jede Form dient einem bestimmten Lernziel, man kann sie später auch frei kombinieren in ihrem Ablauf.

    Mein Lehrer hat mal erzählt, dass man in Taiwan nicht allzu beeindruckt ist, wenn jemand eine Form abspulen kann. Dort wird wahres Können mit freier Bewegung/Kombination definiert!

    Gruß

    Alef

  6. #96
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Vll. Ist das Wort Prinzipienbasiert wirklich zu irreführend.
    Aber es ist nunmal egal , ob ich es nun Ideenbasiert , Kraftqualitätsbasiert oder Elementebasiert nenne , solange mir klar ist das damit der Fokus des Übens beschrieben wird .

    Es gibt also Richtungen die ,sagen wir mal , eher Anwendungsbasiert sind . Ihr Fokus , ihre Basis am Anfang wird erstmal über Anwendungsdrills , Techniken einschleifen bestimmt ,um dann nach und nach in tieferer Bewegungsqualität zu kommen .
    Und es gibt Richtungen die ihren Fokus von Anfang an auf Bewegungsqualität , Kraftqualitäten richten , um dann nach und nach diese Qualitäten in jede Form von Anwendung einfliessen zu lassen .
    Für mich gehört hier ZRM ( in yu Laoshe Linie) und yi quan , hinein.

    Vll. Kann man sich darauf erstmal einigen ?
    Ich denke es ist eigentlich ganz einfach. Es sind zwei verschiedene !!didaktische!! Herangehensweisen. Keine Anwendungen üben heisst nicht seine Sachen nicht anzuwenden.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Was ist eine Anwendung ? ..... Ein mehr oder wenige feste Konstellation an Bewegungen mit ganz konkreter Richtung . Das kann in einen Wurf enden ,in einen Hebel, in einem Schlag zu einer definierten Stelle . Das wird immer wieder geübt , bis der Körper es bruchlos , reibungslos als Ablauf , abrufen kann . Ich erarbeite mir die dazu notwendige Ansteuerung.

    Die Frage ist nun, wie kommen Ideenbasierte, Kraftqualitätsbasierte stile ( mit Betonung auf Basis) dazu ihre Qualitäten Anzuwenden , wenn es kein Anwendungstraining , keine Drills gibt . ???
    Man kann sagen, man übt eigentlich von Anfang an Anwendungsbezogen. Wie schon gesagt, man steht nicht einfach nur rum im Yiquan und macht Bewegungen im Zeitlupentempo. Sondern von Anfang spielt sich das ganze Training in dem für den Menschen natürlichen Bewegungsradius ab und man lernt darin frei und spielerisch seine Kraftqualitäten umzusetzen. Das ganze wird genauso frei und spielerisch mit einem Partner geübt. Das geht von Aufgabenorientiertem Üben bis hin zu freiem Ringen und freiem Sparring. Grundlage ist aber erstmal Kraft vernünftig generieren, übertragen und kontrollieren zu können, bzw. so schlagen zu können dass der Gegenüber merkt die Schläge sind mit Respekt zu geniessen.
    Ab einem bestimmten Punkt stösst man natürlich an Grenzen. Das ist aber dann genau der Ausgangspunkt sich weiter zu entwickeln. Davon abgesehen waren die TCMA so gut wie hauptsächlich auf Standup Fight ausgerichtet. Selbst das Shuaijiao hat ja nicht am Boden weitergemacht sondern wer zuerst lag hatte verloren. Das technische Repertoire war da sehr überschaubar.
    Heute im Wettkampfsport hat vor allem das BJJ schon etwas die Landschaft verändert und jeder der heute im MMA ernsthaft mitmischen will wird sich wohl damit auseinandersetzen. Aber muss ich das komplette System trainieren und nach Methodik der BJJ Schulen zum BJJler werden nur dass ich damit umgehen kann?
    Ein wirklich lebendiger "Stil" (ich würde eher sagen Verständnis von KK) sollte auch in der Lage sein sein Repertoire mit der ihm zu Verfügung stehenden Methodik erweitern oder zumindest darauf reagieren zu können. Wenn aber der gesamte Stil und das gesamte Denken sich über Form zu Qualität definiert wird man mMn. Probleme haben sich auf Neues einzulassen und neigt eben dazu verschiedene Stile zu trainieren um sich eben dort wieder über die Form die Skills zu holen die man bei sich nicht findet.


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Damit es nicht falsch verstanden wird. Selbstverständlich kann ich die erarbeiteten Qualitäten , auch in freier , in unkooperativer Situation benutzen . Keine Frage .

    In meiner Erfahrung , helfen sie dir gerade in Grapplingdistanz enorm dabei , zu verhindern das du vom Anderen kontrolliert wirst . Das der Andere sein Zeug an dir durchbringen kann.
    Das ist für mich übrigens der grösste Benefit daran.

    Aber wenn du nie einen Double Wrist angewendet hast , geschweige denn die daraus möglichen Hebelvarianten , wie willst das im Kampf gezielt abrufen ?
    Wenn du nie einen RNC geübt hast , weder als Technik noch als Escape , nie einen Genickhebel mit nen Sprawl verbunden , einen Sprawl mit Opferwurf und darauf folgenden Genickhebel trainiert hast , usw. Usw. Wie soll das funktionieren ?
    Ich verstehe gut was Du meinst. Und ich rede ja auch nicht davon so was komplett zu ignorieren und in seiner eigenen Luftblase zu bleiben. Dennoch sehe ich methodisch eine grundlegend verschiedene Herangehensweise an die Problematik.

    Und ist es nicht so, dass selbst wenn ich das komplette Wrestling oder BJJ Repertoire draufhabe nicht doch immer wieder in die Falle laufe und von Trainingskollegen oder im Wettkampf von genau den bekannten Techniken und Anwendungen bezwungen werde --- obwohl ich die alle aus dem FF kannte? Position vor Submission. Man kann doch auch sagen Kontrolle vor Submission. Im Yiquan sagt man, man muss erst am Dreh und Angelpunkt sein, dann kann man dominieren und seine Sachen in's Ziel fahren; kontrollieren und nicht kontrolliert werden; seine Mitte wahren und die Mitte des Gegenüber kontrollieren.....
    Ich finde das Boxen (Kickboxen, Sanda) ist ein sehr schönes Beispiel (weil es eben Standup Fight ist). Da gibt es doch auch nicht ein riesiges Arsenal an Techniken? Die Frage stellt sich da mMn. eher wie kann ich das wenige Handwerkszeug dass ich habe optimieren und frisieren? Strategie, Anpassungsfähigkeit und Psychologie sind vielleicht eher Qualitäten die neben einem guten Gongfu ausschlaggebend sind. Ein guter Boxer braucht doch kein Arsenal an Techniken und Anwendungen. Da dreht sich doch auch alles viel mehr um Verständnis, Methodik und Taktik/Strategie usw. (wenn es nciht einfach nur ein rumgeholze sein soll)


    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, Kräfte wahrnehmen und intuitiv darauf reagieren ist sicherlich machbar. Macht ja jeder der nie trainiert hat und trotzdem sich in der Gegend rumkloppt , und mit genügend Physis und kämpferischen attributen , wie Auge , Timing , mind wird er sich verteidigen können . Nur DAS ist Fighten , das ist keine Kampfkunst. Xd
    Du verstehst was ich meine ?
    Sehe ich genauso. Verstehe nur nicht, warum Du Yiquan oder von mir aus ein sogenannter Prinzipienbasierter (siehe oben) Stil unter ersteres einordnest (zumindest scheinbar solange nicht noch Anwendungen gedrillt werden)???
    "---kunst" hat für mich etwas mit Kultur und kultivieren zu tun und ist eben gerade kein rumgeholze. Da steckt ein bewusster Lernprozess dahinter. Das Wort Fighten weckt bei mir eher eine Assoziation wo es eben richtig ernst wird und um die Wurst geht. Das kann sowohl im Wettkampf als auch auf der Strasse sein und jeder, egal ob gelernt oder ungelernt kann in die Situation kommen wirklich fighten zu müssen. Ich würde ersteres einfach Schlägerei, Klopperei oder rumgeholze nennen und Yiquan definitiv unter zweites einordnen.

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Trainierst du aber einen Kampfkunststil , dann klingt das im Moment immernoch ein wenig , als wenn eine nicht unwesentliche Hälfte , fehlt. Du sagst ja auch , das du vorher Formen gelaufen bist, also deine Basis ist auch nicht unbedingt ein Weisses Blatt.
    Wie siehst du das mit Bezug auf das Fehlen ?
    Alles über Bord geschmissen und vergessen. Sehe mich heute viel näher am Boxen dran als an irgendeinem chin. Formenkampfkunststil. Nur die Trainingsmethodik ist eine komplett andere würde ich sagen. Gibt übrigens ein recht ähnliches Zitat von Wang aus dem Interview dazu, wo er sagt, dass die ganzen Formenbasierten Stile in China nicht annähernd vergleichbar sind mit dem westlichen Boxen und den japanischen Kampfkünsten, die jeweils durch einmalige Charakteristika gekennzeichnet sind.

  7. #97
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Das geht von Aufgabenorientiertem Üben bis hin zu freiem Ringen und freiem Sparring. Grundlage ist aber erstmal Kraft vernünftig generieren, übertragen und kontrollieren zu können, bzw. so schlagen zu können dass der Gegenüber merkt die Schläge sind mit Respekt zu geniessen.
    Kannst du denn mal sagen, nach wieviel Monaten/Jahren bei 2x Partnertraining die Woche du im Durchschnitt freies Ringen und freies Sparring bei Yiquanpraktizierenden erwartest? Und hast du irgendwelche Videos, von Yiquanpraktizierenden, die freies Ringen oder freies Sparring zeigen und die du gut findest?
    Noli turbare circulos meos

  8. #98
    gast Gast

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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das Problem dabei ist halt dass Du Yiquan unter dem Aspekt einer waffenlosen KK siehst. WXZ kannte die alten KK noch, ebenso Zhang Zhao Dong und Zhao Daoxin.
    WXZ hat mit dem Yiquan einen Schritt gemacht um die KK in die Moderne zu bringen, daher „boxt“ man da ja auch viel. Das ist dem Geist des China Anfang des 20. Jhd. geschuldet.
    Das mit den Waffen mag in Theorie und Praxis in eurer Linie so sein. Aber lass Wang da bitte aussen vor. Der hat genau das Gegenteil mit !!Nachdruck!! gesagt. Eben gerade weil erst ein gewisses Gongfu entwickelt werden muss, was dann den Erfordernissen entsprechend übertragen wird.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Du kannst Cui oder die Yaos im Können nicht mit Zhang Zhao Dong, Zhao Daoxin oder WXZ vergleichen. Das sagen dir alle Schüler der 1. Generation. Die Leute waren ein anderes Level und sie konnten alle die Waffenanwendungen. Zhang Zhao Dong hat damit sogar noch real gekämpft

    Klar, heutzutage kannst du mit Yiquan „boxen“, und evtl. kannst du damit sogar bei Null starten. Wenn du Yiquan jedoch durch die Brille der ursprünglichen, bewaffneten, Prinzipien betrachtest, dann ist es etwas anderes als das, was Cui oder die Yaos unterrichten.
    Sag doch mal konkret was der Waffenaspekt für eine andere Dimension reinbringt? Behaupten kann man viel wenn der Tag lang ist.


    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Du weißt schon wo Cui seinen Sohn zum Yiquan Lernen hingeschickt hat, oder? Das tat er ganz sicher nicht ohne Grund.
    Und wo ist der heute? Bei der Untergrundmiliz und schneidet Köpfe mit dem Breitsäbel ab? Ich hab noch nicht mal gehört dass sein Sohn nennenswert irgendwas drauf hat, geschweige denn trainiert.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Eine KK für die Bedürfnisse des 20. Jhd. ist eine Andere als eine KK für die Bedürfnisse des 18. oder 19. Jhd.
    Wir leben ja auch nicht mehr im 18. oder 19. Jhdt sondern im 20. Jhdt. Eine KK ist lebendig wenn sie das Rüstzeug besitzt sich den Umständen und Erfordernissen die die Welt um sie herum darstellt anpassen kann. Das funktioniert nur wenn ein grundlegendes Verständnis da ist welches sich übertragen lässt und somit den Umständen entsprechend eingesetzt werden kann. Etwas das sich über Formen tradiert stösst eben früher oder später genau auf dieses Problem in dem sich die ganzen Formenbasierten Stile in China heute befinden.

  9. #99
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Tantal Beitrag anzeigen
    Kannst du denn mal sagen, nach wieviel Monaten/Jahren bei 2x Partnertraining die Woche du im Durchschnitt freies Ringen und freies Sparring bei Yiquanpraktizierenden erwartest? Und hast du irgendwelche Videos, von Yiquanpraktizierenden, die freies Ringen oder freies Sparring zeigen und die du gut findest?
    Die Frage ist hier weniger wie lange bei so und so viel Partnertraining pro Woche, sondern viel mehr wieviel Zeit du bereit bist in dein persönliches Training zu investieren? Grundlage ist eben erstmal ein gewisses Körpergefühl, eine elastische, ganzheitliche Kraftgenerierung zu entwickeln. Mit der Basis kann es direkt losgehen. Davor ist Partnerarbeit eher etwas um eben dieses Gefühl aufzubauen und zu überprüfen. Freies Ringen und Sparring macht erst dann Sinn, wenn wenigstens dieses Gefühl entwickelt ist. Ansonsten fällt man unter Stress nur ständig in alte Muster zurück. Da ist der Trainingseffekt nicht sehr groß. Oder man macht es halt aus Spass an der Freude. Dann ist es halt mehr ein rumgekloppe.

    Das Problem im Yiquan ist vor allem, dass Verständnis extrem wichtig ist. Mann muss halt wirklich eine Idee davon bekommen wo der Hase langgeht. Wenn das klar ist kann es recht schnell gehen. Mit nur in's Training gehen und ein Pensum abspulen wird es im Yiquan eher schwer werden. Hier sehe ich das eigentliche Problem des Yiquan.
    Geändert von gast (24-10-2020 um 16:03 Uhr) Grund: Ergänzung

  10. #100
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Das mit den Waffen mag in Theorie und Praxis in eurer Linie so sein. Aber lass Wang da bitte aussen vor. Der hat genau das Gegenteil mit !!Nachdruck!! gesagt. Eben gerade weil erst ein gewisses Gongfu entwickelt werden muss, was dann den Erfordernissen entsprechend übertragen wird.
    Ich werde Wang da ganz sicher nicht rauslassen. Paul hat genug Schüler der 1. Generation kennengelernt und sein Lehrer erst Recht. Die erzählen da ganz andere Sachen. Du kennst schon den beidhändigen Säbel im Yiquan?

    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Ich hab noch nicht mal gehört dass sein Sohn nennenswert irgendwas drauf hat, geschweige denn trainiert.
    Du hast also nichts davon gehört? Na dann...

  11. #101
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    Standard

    @beniwitt:
    Das ist alles selbsterklärend aber beantwortet in keinster Weise meine Frage.

    Freies Ringen im Schnitt wann? 6 Monate, 1 Jahr, 5 Jahre, 10 Jahre? Und freies Sparring ab wann?

    Sollte doch möglich sein einen groben Erfahrungswert anzugeben, in jedem anderen KK Bereich können die Leute das auch angeben. Und die Videos würden mich nach wie vor interessieren.
    Noli turbare circulos meos

  12. #102
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich werde Wang da ganz sicher nicht rauslassen. Paul hat genug Schüler der 1. Generation kennengelernt und sein Lehrer erst Recht. Die erzählen da ganz andere Sachen. Du kennst schon den beidhändigen Säbel im Yiquan?
    Dann erklär doch bitte warum Wang mit Nachdruck das Gegenteil behauptet und dem sogar ein ganzes Kapitel widmet im Central Pivot? Darüberhinaus ist es sogar ein altes Sprichwort in den TCMA, also Teil des allgemeinen Usus.
    Aber ich kann schon verstehen wenn Du sagst, dass das alles nur für die Outdoor Students ist und Indoor was ganz anderes gemacht wird.

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Du hast also nichts davon gehört? Na dann...
    Na dann.... bin ich eh nicht auf dem Niveau als dass man mit mir reden könnte, oder was??

  13. #103
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    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Dann erklär doch bitte warum Wang mit Nachdruck das Gegenteil behauptet und dem sogar ein ganzes Kapitel widmet im Central Pivot?
    Ich glaube lieber den Aussagen derjenigen, die jeden Tag mit WXZ trainiert haben als einem Buch...

    Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
    Na dann.... bin ich eh nicht auf dem Niveau als dass man mit mir reden könnte, oder was??
    Langsam dämmert es Dir? Schön
    Geändert von kanken (24-10-2020 um 16:19 Uhr)

  14. #104
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tantal Beitrag anzeigen
    @beniwitt:
    Das ist alles selbsterklärend aber beantwortet in keinster Weise meine Frage.

    Freies Ringen im Schnitt wann? 6 Monate, 1 Jahr, 5 Jahre, 10 Jahre? Und freies Sparring ab wann?

    Sollte doch möglich sein einen groben Erfahrungswert anzugeben, in jedem anderen KK Bereich können die Leute das auch angeben. Und die Videos würden mich nach wie vor interessieren.

    6 Monate bei täglichem Training.

    Videos werde ich bei dem Umgang hier im Forum bestimmt nicht veröffentlichen. Für ein Treffen aber jederzeit zu haben.

  15. #105
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Langsam dämmert es Dir? Schön

    Hab Deine Anspielung in dem Fall also richtig verstanden.

    Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass Du dich vor den eigentlich Fragen immer wegduckst, sonst aber immer jede Menge Behauptungen hier raushaust ohne dann Deinen Mann zu stehen.

    Im Gegensatz zu Dir spreche ich Dir ja nicht Dein Können ab. Nur das was Du hier in den Diskussionen ablieferst ist schon ziemlich mager.
    Geändert von gast (24-10-2020 um 16:24 Uhr)

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