Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Tja, wie sagt mein Ausbilder damals. wenn es einfach wär, würd ich's selber machen...
Es wäre jetzt ein bisschen weit ausgeholt, alle Verbände und Richtungen aufzuzählen, die es in Deutschland mittlerweile gibt, und was wer wie und anders als andere macht. Ich will das zum Teil auch gar nicht alles wissen, manches ist mir einfach zu gruselig.
Die Hauptströmungen haben sich immer an bestimmten Lehrern orientiert, und die jeweiligen Verbände sind auf diese Weise organisiert worden.
Es gibt die "alten" Richtungen wie Yoshinkan, Aiki-Budo (v.a. in Frankreich), und all die, die unter dem Schirm des Aikikai organisiert sind. Und dann gibt es Verbände, da macht jeder sein eigenes Ding.
Wenn ich, wie schon gesagt nicht sicher weiß in welchem Umfeld sich jemand bewegt, werde ich da nichts zu sagen, und keine Mutmaßungen zu Ausrichtungen oder Unterschieden anstellen.
Geändert von Gast (10-11-2020 um 17:59 Uhr)
Du zitierst ein Zitat.
Unbekannt ist mir das auch nicht. Das gibt's oft.
Allerdings gibt es da schon einen, zumindest für mich, relevanten Unterschied.
Im Aikido wird durch die Partnerkata der vollständige Inhaltsverlust des Systems, vermieden. Jedenfalls aus meiner Sicht
Liebe Grüße
DatOlli
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@ Tantal und kanken
Danke.
Die Atemi, von denen ich rede - und die nach meinem Dafürhalten die im Aikido sein sollten -, sind im Grunde die, die Vasiliev und Ryabko im Systema verteilen. Weiß nicht, ob man die unter short-power-Punches einordnet. Zumindest verglichen mit den Fajin-Videos bspw. eines Chen Xiaowang sehen die anders aus.
???
Auch da musst du den Rahmen dessen, was du unter Karate fasst sehr eng fassen, damit das stimmt. Bereits im Goju Ryu (zumindest in der Ecke um Fritz Nöpel) wird (bzw. wurde noch in den 90ern) Kata über Anwendung vermittelt, wie ich schmerzhaft erfahren durfte, als ich mir ein paar Kata zeigen ließ :0 Mal ganz außen vor die ganzen Richtungen, die sich auf okinawanisches Karate berufen, etc.Im Aikido wird durch die Partnerkata der vollständige Inhaltsverlust des Systems, vermieden. Jedenfalls aus meiner Sicht
Dem was Inryoku dazu geschrieben hat, kann ich zustimmen.
Mit 20 Jahren hatte ich tatsächlich mal Aikido angefangen mit der Vorstellung, dass das eine zu mir passende SV sein könnte und bin dann aus verschiedenen Gründen desillusioniert worden und hatte dann für 23 Jahre damit aufgehört. Im Gedächtnis geblieben ist mir aber die Gymnastik, die mir später geholfen hat, beginnende Rückenschmerzen abzuwenden und die Fähigkeit zu rollen und fallen hat mich im Laufe der Jahre ein paar Mal vor schweren Verletzungen bewahrt. Selbstverteidigung gegen beginnende, vermeintlich altersbedingte Bewegungseinschränkungen (Schulter, Hüfte) und Gelenkschmerzen waren Anlass und Hauptziel, vor bald 5 Jahren mit Aikido wieder anzufangen. Ich hatte halt Glück, dass ich das dazu passende Dojo auf Anhieb gefunden habe.
Mit dem in Post #215 zitierten Video wollte ich klarstellen, dass ich auch das übe, was Inryoku danach als "Basis-Aikido" bezeichnet hat. Deine zweideutige Antwort auf meine Frage bestätigt meine Einschätzung, dass es im Auge des Betrachters bzw. des Übenden liegt, ob man dieses "Basis-Aikido" eher als Bewegungskunst oder als Kampfkunst interpretiert.
(Quelle: Wikipedia)
Ich habe nun mal keine 40 Jahre professionelle Aikido-Erfahrung. Für manche fortgeschrittene Inhalte wäre ich wohl immer noch nicht empfänglich, so wie ich vor 4 Jahren für manches nicht empfänglich war, was ich in den letzten 2-3 Jahren gelernt habe.
Ich möchte mir aber auch keine Illusionen über die SV-Tauglichkeit machen, insbesondere wenn der Kampfkunst-Charakter im Widerspruch zu meinen Erfahrungen auf der Matte ist: die meisten Aikidoka, denen ich auf der Matte begegnet bin, wollen nach meinen Eindruck keine Kämpfer sein und werden oder sich mit echter Gewalt auseinandersetzen. Wenn man sich für einen Körpertreffer, insbesondere an Kopf oder Gesicht entschuldigen muss, für einen blauen Fleck vorwurfsvoll in der Umkleide angeschaut wird, dann kann ich das als Kampfkunst nicht mehr ernst nehmen. Das ist jetzt keine im Aikido oder einem bestimmten Stil oder Lehrer begründete Lehre, das ist mehr Gruppendynamik, die sich in (m)einem Dojo im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Unabhängig von meinem Lehrer, Stil oder Verband hatten die Artikel und Bücher von Ellis Amdur (z.B. A Consideration of Aikido Practice within the Context of Internal Training) einen großen Einfluss auf meine Einstellung, die ich vor ca. 3 Jahren überdacht hatte: Das ist einmal die Wertschätzung des Ukemi. Dabei ist mir bewusst geworden, dass in den ersten Jahren mein Lehrer mich kaum bei der Ausführung von Techniken korrigiert hat, aber ziemlich oft beim Ukemi.
Der andere Aspekt ist, dass Aikido-Techniken weniger als Wenn-Dann-Katalog von Angriff und Verteidigung verstanden werden sondern (auch) als eine Partner-Yoga, dass Gelenke stärkt und flexibel macht:
Jedenfalls ist es bei uns üblich, dass im Anschluss an die Halte-Techniken Ikkyo und Nikyo eine gezielte Schultergymnastik an Uke ausgeübt wird.Zitat von Ellis Amdur
Aiki5O+,Inryoku u.a. , ein interessanter Einblick,Analyse der Aikido Welt.
Aus der China Town Sicht ergeben sich Parallelen für die chinesische Szene und die gesamte Kampfkunst Szene und einige Akteure.
Der Focus auf das eigentliche Ziel, den Kampf wurde durch die Kunst(Form/Kata -Ausdruckstanz.Bewegungskunst etc. ) verdrängt.
Die Aikido,Budo Welt ist im Vergleich z.B. zu dem trad. Quan Fa/Kuen Fat,Kuntao, Gong Fu etc. Universum mit hunderten von Stilen -Unterstilen,Strömungen , Schulen und Lehrerlinien ,kulturellen, sprachlichen,philosophischen etc. ... Unterschieden eine überschaubare Welt.Die Aikido-Welt ist komplex und vielschichtig, ich glaube das gibt es sonst so nirgendwo anders.
Dazu fallen mir folgende Glückskeks-Weisheiten ein;Eigentlich bin ich ja ganz froh das es so ist. Jeder findet da irgendwo seinen Platz, und wer mit dem was ich nicht mache nicht einverstanden ist, geht halt woanders hin und findet dort was er sucht.
Damit ist allen geholfen.
-Anfangen ist leicht, beharren ist Kunst.
-Mit Dichtern, Malern und Musikern(Kampfkünstlern)
ist es wie mit den Pilzen:
Für einen guten zehntausend schlechte.
-Ein guter Lehrer bleibt ein Schüler bis an das Ende seiner Tage
Geändert von Huangshan (11-11-2020 um 00:09 Uhr)
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