Das Versagen der Eltern auf die Schulen abzuschieben ist meiner Meinung nach ein ziemlicher Fehler. Klar, auch Lehrer wirken auf Schüler ein. Und das sollte auch auf eine positive Weise aus geschehen. Und ja man sollte von Lehrern erwarten, dass es auch ihr Ziel ist positiv auf ihre Schüler einzuwirken.
Aber im großen Maßsstab kann das bei der Erziehung nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Spielen wir die Sache mal unter der Prämisse durch, dass die Erziehung komplett an die Schulen ausgelagert wird.
Kensei schrieb, dass er in der Woche so zwischen 200 bis 250 Schüler sehen würde. Da auf jeden einzelnen einzugehen funktioniert nicht. Also müsste man die Aufgabe dann dem Klassenlehrer übertragen. Aber wie oft sieht er die Schüler in der Woche? 8 Stunden? Selbst wenn es 16 wären, ist das nicht ausreichend Zeit, um auf eine Person ordentlich einzugehen. Zumal er auch noch seinem Hauptauftrag, der Vermittlung von Bildung, nachgehen muss.
Das kann also schon mal gar nicht funktionieren.
Dazu kommt dann noch, dass ein Lehrer gar nicht erziehungsberechtigt ist. Außerhalb der Schule kann er 0,0 auf den Schüler einwirken, wenn der es nicht will.
Von daher kann ein Lehrer nur ergänzend eingreifen.
Wenn die Eltern ihrer Verantwortung, denn genau da liegt sie im Bereich Erziehung, nicht ganz so gut nachkommen, ist es ja relativ einfach als Lehrer was beizusteuern. Vernachlässigen sie ihr Kind aber, oder wirken sogar negativ auf die Erziehung ein, kann ein Lehrer vielleicht bei ein oder zwei Schülern im Jahrgang leisten. Aber auch nur wenn sich weit über seine Pflichten hinaus engagiert. Und auch nur wenn der Schüler es zulässt. Denn sind einem Schüler die Noten egal, hat der Lehrer keine Macht über ihn.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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