Hallo,
ich bin ein großer Freund der Descartes-Prinzipien in der Lehre:
Accept as true only what is indubitable.
Divide every question into manageable parts.
Begin with the simplest issues and ascend to the more complex.
Review frequently enough to retain the whole argument at once.
Ich baue sowohl das Karatetraining als auch die Nachhilfe nach diesen Methoden auf - und es funktioniert ziemlich gut. Ich bilde mir ein (kann natürlich auch nachträgliche Verklärung sein), dass das "damals zu meiner Zeit" noch so war.
Grüße
SVen
Das ist ja nun nicht alles neu.
Konnte man im Handwerk schon vor 25 Jahren beobachten, da mußte in den Betrieben schon
erheblich nachgeholfen werden, um die Jungs auf´s Gleis zu kriegen.
Ich hatte zu meiner Schulzeit das "Vergnügen" den Übergang von den Altnazis zu den ewig betroffenen
68ern zu erleben, grausam,- beide Varianten.
Bin vor 12 Jahren nochmal zur Technikerschule, ohne Worte, das Niveau im Allgemeinbildungsteil ist Grotte.
Die Kollegen haben alle ´ne Fachhochschulreife hinterhergeworfen bekommen, glaube man kann sich inzwischen
sogar Bachelor nennen mit dem Abschluß.
Das hat halt System, die Anforderungen absenken, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Ich behaupte ´mal ein Hauptschüler, Abschluß 60er Jahre konnte unfallfrei lesen, schreiben, rechnen.
Das ist heute definitiv bei Abiturienten nicht der Fall.
Da nach meinen persönlichen Erfahrungen die Kinder nicht blöder geworden sind, liegt´s wohl am Le(e)hrkörper.
Naja alle burnout mit 40, die Kinder sind schuld....., klingt halt besser, wenn man mit ´ner A14 Pension zuhause ´rumlungern kann.
Bevor jetzt wieder irgendwelche Leute sich auf den Schlips getreten fühlen, mal ein Beispiel:
Lübeck, Ausbildungsfach Wirtschaft u. Politik, Herr S. (Oberstudienrat), sein Unterricht zeichnet sich dadurch aus, 20min zu spät
zu erscheinen, dann kopierwarme Artikel aus dem !Stern! zu verteilen, Refererate dazu anfertigen zu lassen, diese in der nächsten Stunde
unkommentiert vortragen zu lassen. Ich habe mich dann bei den Kindern umgehört, der gestaltet seinen Unterricht genau so,- immer.
Yo Panzerknacker,
ich finde es gut, wie du es sachlich, knackig auf den Punkt bringst..
Meiner Meinung nach ist deine Kritik voll berechtigt, man sollte sich schon mal Fragen, warum die Regierung seit ca. 20Jahren solche essentiellen Dinge wie Gesundheit, Rente und Bildung, bewusst, oder unbewusst, vernachlässigt..?
... und wer kann schickt seine Kinder aufs Internat und entzieht sie dem staatlichen " Pildungssystem " ... das zementiert dann die Klassengesellschaft, aber in UK funktioniert es ja auch irgendwie.
Hier mal ein paar empfehlenswerte Adressen, bei einigen gleich mit den Preisen dabei:
https://www.schule-schloss-salem.de/...ndien/aufnahme
https://www.schlosstorgelow.de/lagek...ten/kosten.htm
https://www.louisenlund.de/fileadmin...att_intern.pdf
https://www.kolleg-st-blasien.de/
... und das Prekariat wird eben sediert mit: Salz, Zucker, Glutamat, Koffein, Nikotin, Alkohol und RTL. Den Rest erledigen dann die Zivilisationskrankheiten. Nur gut, daß die nicht wählen gehen und brav zuhause bleiben ... da bleibt dann alles so wie es ist.
derweil in Asien:
https://www.daserste.de/information/...puren-100.html
ab Min. 21.20:
Mal schauen, wer das Rennen gewinnt ...
Kann ich so nicht bestätigen. Und ich habe zwei Jahre in Sachsen als Lehrer gearbeitet.
Es gibt schlechte Bücher/Materialien, das Gros würde ich aber als ganz brauchbar ansehen.
Hier sehe ich des Pudels Kern. Ich kenne das Bildungssystem in Bremen nicht, alle Länder die ich kenne, unterrichten aber kein Geschichte in der Grundschule. Ergo hat ein Grundschullehrer auch kein Geschichte im Studium. Vieleicht saß da auch noch ein Quereinsteiger, wer weiß. In Zeiten des Lehrermangels wirst du aber auch als gestandene Lehrkraft genötigt, andere Fächer als die von dir studierten zu unterrichten. Einfach weil es halt einer machen muss und der Unterricht nicht ausfallen soll. Dann kann halt sowas bei rauskommen, wobei sich für mich die Frage stellt, ob das nicht ein Einzelfall war und warum der nun so aufgebauscht wird.
Das ist wohl leider so. Nicht bei allen, aber bei einigen, und an anderen Schulformen würde ich sogar sagen bei vielen.
Das hat mannigfaltige Ursachen, deren Erörterung den Rahmen hier jetzt sprengen würde.
Ist mir zu einfach und zu polemisch. Man zieht sich halt immer an den Beispielen hoch, die keinen guten Unterricht machen und läßt das Heer von engagierten Kollegen hinten runter fallen. Verpis*er und Drückeberger gibt's und gab's schon immer, in allen Berufsgruppen. Ist bei Lehrern nicht anders, wir sind auch nur Menschen. Ich erlebe einen Großteil der Kollegen aber als engagiert und motiviert, selbst nach Jahrzehnten noch. Vieleicht ist das an irgendwelchen "Brennpunktschulen" nicht so, an deutschen Durchschnittsschulen - und ich kenne drei Bundesländer aus eigenem Erleben - aber schon.
Was mir gestandene Kollegen allerdings durch die Bank sagen, ist, dass sie Aufgaben und Anforderungen von vor 10, 15, 20 Jahren heute so nichtmehr stellen könnten, weil es dann nur 5er und 6er hageln würde. An den Leistungsanforderungen des Sportunterrichtes kann man den Wandel gut erkennen.
Ich weiß nicht, ob Kinder im Schnitt heute dümmer oder intelligenter sind als früher, was ich aber erlebe sind immer mehr Schüler mit Aufmeksamkeitsschwächen, mangelnder Konzentrationsfähigkeit, wenig Kreativität und Selbstständigkeit, wenig Frustrationstoleranz und wenig Ehrgeiz.
Auch hier habe ich meine Theorien und es gibt letztlich sicher viele Gründe. Können wir gerne diskutieren, ein pauschales "DER LEHRER" ist Schuld, ist mir aber zu billig.
Geändert von Kensei (11-11-2020 um 17:46 Uhr)
Ich hatte jetzt nicht den Eindruck, als würde Panzerknacker die Lehrer dafür verantwortlich machen... ?
Und Kinder sind nicht dümmer oder intelligenter als früher, sondern ganz anderen, wechselnden Situationen ausgesetzt und dafür ziemlich gute Antennen..
Das kann ich, dessen Job es ist, Schulklassen für ein Jahr zu begleiten und mit denen SKTs (SozialesKompetenzTraining) u.ä. zu machen, absolut bestätigen. Wobei ich feststelle, die Schere geht immer weiter auf. Früher gab es mal DIE Brennpunktschule, mittlerweile sind es mehrere. Der Gegensatz von den "guten" Schulen im schönen Speckgürtel der Stadt und den Assi-Schulen, wo die Blagen schon in der 2ten Klasse Capital Bra hören - und auch so ein Sprachniveau haben - wird immer krasser.
Aufmerksamkeisdefizite - schöne Doku gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=dnlWkDSlBwY&t=1s
Ich habe vor 6 Jahren, direkt im Anschluss an meine Bw Dienstzeit, meine Fachhochschulreife nachgeholt. Wahrscheinlich sogar an der gleichen Schule. Die Leistungsbereitschaft und vor allem die Ansprüche an Lehrer und Unterricht von einigen Mitschülern war für mich ein echt harter Kulturschock. Und was den Stoff angeht so würde ich behaupten, dass die Fachhochschulreife zu einfach zu erlangen war.
Egal ob jemand Geschichte im Studium hatte oder nicht, sind da Fehler bei die dürfen einem nicht passieren wenn man einen Unterricht vorbereitet. Und selbst wenn es ein Quereinsteiger war, ist zu erwarten, dass solche Fehler in der Unterrichtsvorbereitung nicht passieren.
Davon abgesehen finde ich das Wissen was da gefordert wurde schon ziemlich heftig für eine 3 Klasse. Wir hatten in der Grundschule im Heimat und Sachunterricht zwar auch etwas Geschichte, aber das Niveau kommt mir etwas hoch vor.
Es könnte sein, dass ich den Lehrer auch hatte. Das kläre ich gerade per PN. Wenn dem so ist, dann habe ich ihn anhand der Beschreibung zwar erkannt, würde ihn aber nicht als schlechten Lehrer darstellen. Dazu mehr, sofern ich weiß, ob wir vom gleichen Lehrer sprechen.
Geändert von OliverT (11-11-2020 um 20:41 Uhr)
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Die Frage ist doch, ob SOLCHES Geschichtswissen überhaupt und wenn ja an welcher Stelle im Bildungsplan stehen sollte.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt waren wir in der dritten Klasse mit Lesen Schreiben Rechnen gut ausgelastet, Nadelarbeit [?] (*ggrrrr) und Schulgarten und Sport. Geschichte kam in der 5. dazu und begann in der Urzeit. Und der Plan war auf 10 Jahre angelegt. Dafür dauerte die Facharbeiter-Ausbildung dann im Normalfall 2 Jahre.
Wer fit genug war konnte nach der 10 noch auf die Penne wechseln, wer nicht fit genug war konnte mit Abschluß 8. Klasse raus. Lernte dann "Teilfacharbeiter" und konnte auch sein Geld verdienen.
Sind an der Grundschule nicht eher Lehrer, die auf einer pädagogischen Hochschule waren, keine, die Lehramt an einer Universität gelernt haben?
Je jünger die Kinder/Lernlinge, um so höher ist doch die Anforderung an pädagogisches/didaktisches Fähigkeiten und um so geringer die Anforderung an fachspezifisches Wissen.
Das wird deutlich, wenn man die Extreme Erzieher im Kindergarten und Professor an der Universität vergleicht.
Ich weiß nicht, wie groß der fachspezfische Anteil, der in der Ausbildung zum GrundschullehrerIn vermittelt wird, ist.
Noch dazu bei Themen, die eher nicht so an Grundschulen vermittelt werden?
Was sich an dem Beispiel aber zeigt, ist eine mangelnde Vorbereitung.
Heutzutage sollte es ein Leichtes sein, mal zu googeln, wann der zweite Weltkrieg begonnen hat oder die Wiedervereinigung war, oder vielleicht einfach mal einen Bekannten über das Blatt schauen lassen.
Aber manche sind ja eventuell von Ihrem Wissen so überzeugt, dass die nicht noch mal nachschauen.
Deshalb würde ich allerdings nicht den Untergang des Abendlands heraufbeschwören.
Immerhin haben es einige Eltern ja bemerkt und die, bzw. die Schulbehörde war entsetzt und haben nicht so reagiert:
Geändert von Pansapiens (12-11-2020 um 01:18 Uhr)
Aus den Kommentaren zum verlinkten Artikel:
" Normalerweise werde solches Material von schulinternen Fachkonferenzen vor der Verwendung geprüft und freigegeben. Das sei im vorliegenden Fall offenbar nicht geschehen." Wenn jemand von der Bildungsbehörde solch einen Schwachsinn erzählt, sieht man sofort, dass dort nur Menschen sitzen, die gar nicht wissen, wie es in der Schule aussieht. Natürlich wird kein Arbeitsblatt, welches von den Lehrern erstellt wird, von den Fachkonferenzen abgesegnet. Wie soll das auch gehen? Da müsste man ja jeden Tag eine Fachkonferenz abhalten, weil man ja jeden Tag neue Arbeitsblätter für die Schüler konzipiert.
Peinlich ist das alles aber schon, aber in jeder Berufsgruppe gibt es Versager oder Menschen mit wenig Allgemeinwissen.
Aus dem Physik-Material meines Sohnes (Gymnasium, 8.Klasse):
"Stromerzeuger: Batterie, .... Steckdose, Leitungen".
Wahnsinn. Er schreibt heute eine LEK zu dem Thema, ich habe ihn gebeten, die beiden letzten nicht anzuführen. Sollte es dabei zum Abzug von Punkten kommen, muss ich mich wohl mit dem Lehrer unterhalten.
Ich war schon begeistert bei:
"Was ist Magnetismus:
- jeder Magnet hat 2 Pole (...)
- alle Metalle aus ... werden von Magneten angezogen.
- gleiche Pole stoßen sich ab, unterschiedliche ziehen sich an."
Ja, aber was ist denn nun Magnetismus? Hat da einer das wichtigste vergessen?
Das passt für mich ebenfalls zum Thema und war aktuell in der FAZ (der obere Artikel):
https://www.faz.net/aktuell/feuillet...-17044294.html
https://www.faz.net/aktuell/karriere...-16628855.html
Artikel 1
In den teils peinigenden Debatten hatten sich die Universitäten, einst Pioniere der Redefreiheit, den Ruf einer Avantgarde der Intoleranz eingehandelt. Der aus dem angloamerikanischen Raum kommende Trend, Redner unter dem Mikroskop auf ihre Gesinnung zu prüfen, führte auch an deutschen Universitäten zu Auftrittsverboten, Rücktrittsforderungen und Veranstaltungen, die im Tumult endeten.Die Befragung von knapp tausend Studenten überwiegend aus dem linken Spektrum brachte den alarmierenden Befund, dass ein beträchtlicher Anteil von Studenten mit anderen Meinungen nicht konfrontiert werden will. Ein Drittel bis die Hälfte der Befragten sind dagegen, Redner mit abweichenden Meinungen zu den am meisten umstrittenen Themen Islam, Geschlecht und Zuwanderung an der Hochschule zu dulden. Noch höher ist der Anteil derer, die solchen Personen keine Lehrbefugnis geben würden, wiederum ein Drittel will ihre Bücher aus den Bibliotheken verbannen.Artikel 2Was sind die Ursachen? Zieht man äußere Einflüsse ab, ist das in erster Linie der Verfall kritischer Maßstäbe, welcher der überhandnehmenden Tendenz geschuldet ist, den Wert einer Aussage allein an der Herkunft des Sprechers zu bemessen.
Viele Hochschullehrer empfinden einer Umfrage zufolge das Meinungsklima an deutschen Universitäten als einengend und intolerant.Ergänzend kommt dazu, dass nach der Bologna Reform das klassische Studium Generale an den Unis an Bedeutung verliert, was sich aus meiner Sicht negativ auf die Allgemeinbildung und Diskursfdähigkeit von Akademikern auswirkt.So gab ein knappes Drittel an, sich durch formelle oder informelle Vorgaben zur „Political Correctness“ eingeschränkt zu fühlen. Eine große Rolle spielt dabei offenbar ein als intolerant empfundenes Meinungsklima an Universitäten, vor allem in politischen, religiösen und Genderfragen.
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