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Thema: Hikite

  1. #1
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    Standard Hikite

    Hier mal ein sehrt schönes Video warum „Hikite“ u.a. so wichtig ist:

    https://fb.watch/28s0q-fuFv/

    Ohne das schnelle Zurückziehen bekam man hinterher nämlich ziemliche Probleme, bzw. man musste dann gestoßene Tritte einsetzen um die Klinge wieder raus zu bekommen.
    Geändert von kanken (03-12-2020 um 11:28 Uhr)

  2. #2
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    Danke!

    Gibt es denn auch eine waffenlose Anwendung / Begründung für Hikite?

  3. #3
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    Zitat Zitat von geetar Beitrag anzeigen
    Danke!

    Gibt es denn auch eine waffenlose Anwendung / Begründung für Hikite?
    Weit verbreitet als Erklärung ist, dass die Zughand der Schlaghand mehr Power verleiht, was aber meist biomechanisch fragwürdig begründet wird.

    Ebenfalls weit verbreitet und sinnvoller als Erklärung ist der Übergang ins Standgrappling (d.h. Du packst was vom Gegner und ziehst).

    Eine ganz nette Erklärung fand ich auch, dass man sich zum Schlagen im Infight Platz schaffen muss, d.h. die Hand muss etwas zurück um wieder zuschlagen zu können so wie hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=5sYyLlxaVUQ

  4. #4
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    Zitat Zitat von geetar Beitrag anzeigen
    Danke!

    Gibt es denn auch eine waffenlose Anwendung / Begründung für Hikite?
    Schau dir das Kumite 8 im Video an (3:18):
    https://www.youtube.com/watch?v=JYpf0-BeN40

    Eine Hand ziehend gleichzeitig die andere schlagend als Hebelvorbereitung.

    Vieles ist gegenläufig um den Gegner einzuspannen und Kraft zu generieren. Nicht nur horizontal sondern auch vertikal. Ist schwierig.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  5. #5
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    Hey Fireflea, das hast Du mal verlinkt:
    https://www.kampfkunst-board.info/fo...an-und-Okinawa
    lies noch mal was da steht, das kommt auch mehr dem Inhalt von Kankens Video nahe
    ich sehe in dem Video nichts von Zughand und Schlaghand

  6. #6
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Weit verbreitet als Erklärung ist, dass die Zughand der Schlaghand mehr Power verleiht, was aber meist biomechanisch fragwürdig begründet wird.

    Ebenfalls weit verbreitet und sinnvoller als Erklärung ist der Übergang ins Standgrappling (d.h. Du packst was vom Gegner und ziehst).

    Eine ganz nette Erklärung fand ich auch, dass man sich zum Schlagen im Infight Platz schaffen muss, d.h. die Hand muss etwas zurück um wieder zuschlagen zu können so wie hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=5sYyLlxaVUQ
    Ja, die Erklärung mit dem greifen und ranziehen des Gegners kenn ich, aber ich dachte mir schon öfter, dass man sich das hinterher so zusammengereimt hat, weil man es nicht wirklich erklären kann...

  7. #7
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    Zitat Zitat von Panzerknacker Beitrag anzeigen
    Hey Fireflea, das hast Du mal verlinkt:
    https://www.kampfkunst-board.info/fo...an-und-Okinawa
    lies noch mal was da steht, das kommt auch mehr dem Inhalt von Kankens Video nahe
    ich sehe in dem Video nichts von Zughand und Schlaghand
    Ich habe kein Video von Zughand und Schlaghand gepostet

  8. #8
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    Eine Hand greift, eine schlägt. Ganz normal. Stichwort Hand Trapping. Man muss sich hier frei machen vom Konzept des auf Lücke Boxens, im Ernstfall macht man sich mit Hikite die Lücke eben selbst anstatt stundenlang zu fintieren und zu pendeln, bis man mal die Bahn frei hat. Im Xingyi sagt man, dass die Hände wie Fleischerhaken sind, wenn man sie zurückzieht, hat man immer was gegriffen.






  9. #9
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Ich habe kein Video von Zughand und Schlaghand gepostet
    Vielleicht war kankens Video gemeint!? Jedenfalls sehe ich da keine Zug- und Schlaghand und auch nichts, was ich als Hikite wiedererkennen würde.. Eher eine geschnappte Technik, die ich waffenlos analog ausführen würde - jedenfalls im Freikampf.

    Ansonsten halte ich mich zu Hikite lieber zurück. Nur ganz kurz: Stabilisierung? Hm, eher nicht. Kraftsteigerung? Sowieso nicht. Destabilisierung, Kontrolle des Gegners? Unbedingt! (Wir greifen ja auch im Freikampf gerne, auch wenn es nicht erlaubt ist, macht das fast jeder Kämpfer mindestens versteckt.) Neuronale Verschulung einer zweiseitigen, gegenläufigen Bewegung und Trainieren der Aktivierung der schlagenden Hand? Keine Ahnung, nur ne Idee und persönlicher Glaube.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Vielleicht war kankens Video gemeint!? Jedenfalls sehe ich da keine Zug- und Schlaghand und auch nichts, was ich als Hikite wiedererkennen würde.. Eher eine geschnappte Technik, die ich waffenlos analog ausführen würde - jedenfalls im Freikampf.
    Klar, ich finde man sieht das ganz gut. Man muss ja die Klinge wieder aus dem Körper ziehen. Ein Speerstoß ist von der Bewegung generell auch einem tsuki nicht unähnlich.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Vielleicht war kankens Video gemeint!? Jedenfalls sehe ich da keine Zug- und Schlaghand und auch nichts, was ich als Hikite wiedererkennen würde..
    andere würden da schon Hikite erkennen:

    引 = Hiki (Hiku = verb) = to pull
    手 = Te = hand
    [...]
    Hikite as a term within Karate, is attributed to different forms:

    • The pulling back of the non-punching hand
    • The position at the side of the chest
    • The pulling back of the punching hand


    In dem Eingangsvideo scheint es sich um eine Erklärung für die dritte, von mir fett hervorgehobene Bedeutung, zu handeln.

    Hier
    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Weit verbreitet als Erklärung ist, dass die Zughand der Schlaghand mehr Power verleiht, was aber meist biomechanisch fragwürdig begründet wird.
    scheint es sich um die erste Bedeutung zu handeln: das Zurückziehen der nichtschlagenden Hand während des Schlages.
    Wie wird das denn meist begründet und was ist daran biomechanisch fragwürdig?
    Es scheint mir recht einleuchtend, dass auch geradlinige Bewegungen in der Peripherie durch Rotationen verursacht sind und bei Rotationen geht, wo etwas vorgeht, etwas anderes zurück.
    Aus obigem Artikel:

    Hikite does not only describe the pulling of the hand and the end position, but also the function. And on a deeper level: how to use your body internally. With Meotode.

    Meotode = Hikite + Tsukite. Using both hands in harmony.

    um sich dem mit einem Stock anzunähern, könnte man mit Bewegungen arbeiten, wo der Stock nicht gestoßen wird, sondern ein Ende nach vorne und das andere zurück bewegt.

    https://youtu.be/a0Vj8RyaIbg?t=109
    Geändert von Pansapiens (04-12-2020 um 03:38 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    um sich dem mit einem Stock anzunähern, könnte man mit Bewegungen arbeiten, wo der Stock nicht gestoßen wird, sondern ein Ende nach vorne und das andere zurück bewegt.

    https://youtu.be/a0Vj8RyaIbg?t=109
    Absolut, bei Stockschlägen (btw. auch bei Schwertschnitten) kommt der Zughand eine entscheidende Bedeutung zu

    Bzgl. hikite zur Kraftgenerierung hatte Kanken sogar schon mal irgendwo was geschrieben, dass man es nicht dazu benötigt. Vielleicht kann er ja selbst kurz was schreiben ansonsten suche ich heute Abend mal bzw. auch nach anderen Quellen. Muss gleich los.

  13. #13
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    Bevor wir jetzt weiter über Hikite diskutieren will ich zuerst definieren was ich persönlich unter Hikite verstehe:

    Das schnelle Zurückziehen der nach vorne stoßenden Hand bis an die Hüfte

    Ansonsten sind bei jeder Bewegung, die wir machen, immer ALLE Muskelketten beteiligt, auch die der gegenüberliegenden Seite.

    Die Körperarbeit in den KK soll ja eben genau diese INTERmuskuläre Koordination verbessern (und natürlich auch die intramuskuläre Koordination, aber das ist ein anderes Thema).
    Das passiert aber bei JEDER Bewegung die wir machen und ist definitiv nicht an Hikite gekoppelt. Hikite ist ein Prinzip das sich in einer konkreten Technik äußert (das Zurückziehen nach einem Stoß) und kommt aus der Speerarbeit. Dazu benötigt man natürlich auch eine gute Körperarbeit, um da genug Kraft und Zielgenauigkeit reinzubekommen, aber die Körperarbeit ist nicht das Ziel von Hikite.

    Wenn man das mit dem Speer schnell und kraftvoll tun kann, dann kann man das natürlich auch unbewaffnet nutzen (u.a. greifen und ziehen), das primäre Ziel lag natürlich früher in der Speeranwendung (denn die brauchte ich im Ernstfall). Man darf nicht vergessen dass die Speere früher 3-4 Meter lang waren und bis zu 2,5kg schwere Spitzen hatten. DAS ist sehr gutes Krafttraining.

    Die spiraligen Rotationsbewegungen, die ich beim Speer brauche, sind auch genau das was ich will um alle Muskelketten gescheit zu trainieren.

    Körperarbeit beim Speer und beim Bogen (mit Daumentechnik) sind quasi gleich. Das Training von beidem ergänzt sich wunderbar.

    Hier mal ein Bild eines Soldaten zum Ende der Qing Zeit:

    5AD4CF7C-F4BE-4347-8BFB-2C8CE27C50C1.jpeg
    Geändert von kanken (04-12-2020 um 09:15 Uhr)

  14. #14
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    Hinsichtlich Körpermechanik für schlagende Techniken soll das Zurückziehen den Einsatz beider Körperhälften schulen. Das ist in unserem System lediglich eine Hilfsmittel, um zu lernen „durch den Rücken“ zu schlagen, also den Schlag auch durch Rotation der Wirbelsäule auszulösen. Würde ich einen Anfänger ohne solch ein Hilfsmittel mit der korrekten Ausführung der Körpermechanik konfrontieren, wäre er schlicht überfordert.

    Diese didaktische Herangehensweise ist charakteristisch für die nordchinesischen Stile, wie ich sie kennengelernt habe.

    Natürlich machen auch ringerische Anwendungen und Speerarbeit Sinn.

    Es werden halt mehrere Sachen gleichzeitig geübt, je nach Fokus des Übenden.

  15. #15
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    Ich habe eine Frage an die Physiker (o.ä.):
    Hat das schnelle Zurückziehen nicht auch zur Folge, dass der übertragene Impuls (samt Verformungsarbeit) nicht zurückwandern kann, sprich, im Ziel verbleibt und dort mehr anrichtet? Ist bei stumpfer Gewalt jetzt vielleicht relevanter als beim Speer, aber so als Zusatzgoodie auf den waffenlosen Bereich übertragen?
    Zusätzliche Vorteile sind dann auch schnelleres Verschwinden der Körperteile aus der Gefahrenzone und schnellere Bereitschaft für den nächsten Stoß/Schlag

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