Auf jeden ein sehr interessanter Faden ... Danke fürs Feedback bisher!
Was ich bis jetzt daraus gezogen habe, dass ich mich bzgl. Tai Chi ... mal umhören werde, oh das in der Nähe, wie hier beschrieben, auch möglich ist.
Ok. Du machst also das, was Du auch schon gemacht hättest, wenn Du gar nicht erst gefragt hättest.
Das bedeutet, der Faden hat bisher leider gar nichts gebracht und war also insgesamt überflüssig.
Na gut, das ist auch ein Ergebnis.
Ob Du in Deiner Umgebung einen Lehrer findest, der Dir Tai Chi als Kampfkunst beibringt, ist Glückssache. Die Chancen stehen nicht besonders gut, denn die allermeisten lehren das wohl nicht (viele können es nicht, nicht wenige wollen es auch nicht - Mit der Tai Chi-Lehrerin hier geriet ich in Streit, weil sie bestritt, daß Tai Chi überhaupt eine Kampfkunst sei. Sie behauptete felsenfest, es sei "Qigong in einer Form", weiter nichts. Es gibt schon schräge Leute im Tai Chi, nicht nur hier im Forum).
Man hat ja auch mindestens ein halbes Jahr damit zu tun, erstmal den Ablauf der Form zu begreifen. Das bringt zwar was für's Gedächtnis, aber für Kampffähigkeit und Selbstbewußtsein eher weniger, bzw. gar nichts.
Also, Tai Chi ist eine Kampfkunst, man kann damit kämpfen und auch sein Selbstbewußtsein steigern, aber der Weg dahin ist nicht gerade direkt und auch ziemlich lang. Es sei denn, man trainiert in Vollzeit, dann soll's recht schnell gehen. Ist aber entsprechend hart und wird soweit ich weiß auch nur in Hamburg Altona von der WCTAG angeboten.
Wenn ich also was Direktes haben wollte mit relativ schnell ansteigender Lernkurve, würde ich's mit Karate, Boxen oder Kickboxen versuchen.
Ich mache Tai Chi, weil das Verletzungsrisiko relativ gering ist (= sanft zum Übenden), und weil ich's sowieso ein Leben lang machen will. Ich hab's dabei also überhaupt nicht eilig. Und lege auch keinen Wert auf schnelle Resultate. Sie kommen entweder oder sie kommen nicht. Ganz entspannt. Wenn das auch Deine Einstellung ist, dann ist das vielleicht was für Dich.
Ach, und guck' Dir bitte nochmal mein erstes Posting oben an: Das mit dem Stehen ist wirklich was Wichtiges.
Das kann man praktisch in jeder Kampfkunst brauchen.
Im Chen-Stil des Tai Chi wird es auch gleich gelehrt. Wenn das bei den Leuten in Deiner Umgebung nicht so ist, wäre das ein Indiz dafür, daß es nicht so sehr in Richtung Kampfkunst geht.
Obwohl das Stehen halt ziemlich unangenehm ist, und es deshalb sein kann, daß ein Lehrer Anfänger damit nicht gleich traktieren will. Weil man zuerst halt auch gar nicht versteht, wofür das gut sein soll.
Kannst es Dir sogar bei Jet Li ansehen, was seine Kinder von diesem Stehen halten: "Stand like this for 10 minutes, stand like this for 30 minutes - After 5 minutes: I don't want to learn martial arts any more".
Er steht da schon extrem tief, im Tai Chi steht man wesentlich höher (Füße nur schulterbreit auseinander) - dennoch ist es anstrengend. Aber bringt was. Ist halt das Fundament.
Geändert von Eistee (12-12-2020 um 17:42 Uhr)
@Der Unbeugsame: Hier wäre noch ein schönes Video zum Stehen im Tai Chi: Hier gleich das erste (es ist direkt auf der Seite, nicht bei Youtube):
https://www.qigong-taichi-dortmund.com/videos.html
Ich bin sehr beeindruckt von dieser Lehrerin (Chen-Ausbildung). Sie ist ja auch keine 20 mehr, aber sie steht da so sauber und so mühelos, als könnte sie den ganzen Tag so stehen. Das ist wirklich gut, man sieht direkt, daß sie sehr viel geübt hat. Wenn Du so stehen könntest, und so viel Kraft in den Beinen hättest, dann würde auch Selbstbewußtsein kommen, davon bin ich überzeugt. Verwurzelung und Kraft für das ganze Leben. Wirklich schön und erstrebenswert.
Geändert von Eistee (12-12-2020 um 18:32 Uhr)
was die da anbieten, hat so ziemlich nichts damit zu tun, was kanken hier als möglichkeit erwähnt hat.
reine "gesundheitskurse", null KAMPFkunst.
falls der te ne bewegungs- und gesundheitslehre mit asiatisch-esoterischem touch wünscht... ok.
falls der te aber doch (sanft hin oder her) irgendwie kämpfen möchte: ganz und gar nicht ok.
und woher bitte soll bei so was denn ein REALISTISCHES selbstvertrauen kommen, wenn es zu einer physischen sv-situation kommt? aus den etwas gestärkten beinmuskeln?
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Ja, sorry, meine Worte waren etwas zu hart (was an der vorangegangenen Diskussion lag - Wie sagte Wolf Biermann? "Laß' Dich nicht verhärten").
Ich wünsche dem Threadersteller auch, daß er das findet, wonach er sucht.
Das Video, das Bücherwurm amüsiert, hab' ich deshalb verlinkt, weil der TE unter anderem auch gefragt hatte, was einem Qigong für die Kampfkunst bringen kann. Da bin ich der Meinung, schon einiges.
da widerspricht ja auch niemand, nur: es lehrt nicht kämpfen. yoga ist auch prima (flexibilität, kräftigung des gesamten körpers, konzentration...), auch gewichtheben, dauerlauf mit zwischensprints, handball, speerwerfen, kugelstoßen und so weiter und so fort. hat alles "nebenwirkungen", die gut fürs kämpfen sind (und fürs selbstvertrauen wg. besserem körpergefühl). aus gesundheitlichen und - für das kämpfen ja nützlichen - mentalen (achtsamkeit, fixiert sein, körperwahrnehmung und -steuerung) gründen sicher ein brauchbares "add on". es ersetzt aber niemals ein training, in dem man ... eben "kämpft" (gegen einen physischen gegner, außerhalb von einem selbst).
Geändert von amasbaal (13-12-2020 um 14:48 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Natürlich nicht. Mit Tai Chi und Qigong beschäftigen sich tendenziell eher Leute, die nicht gerade Sportskanonen sind. Qigong ist sogar eine Heilkunst - Heilkünste sind was für Kranke, Gesunde und Leistungsfähige machen lieber Sport.
Ich hab' aber mal ein Bild von chinesischen Reisbauern gesehen, die Reis an einem Hang anbauten und dabei genau in dieser Qigong-Grundposition standen (leider hab' ich den Link nicht mehr). Ich vermute daher, daß Qigong mit seinem langen Stehen in dieser stabilen Position sich von der Arbeit der Reisbauern abgeleitet haben könnte.
Das ist aber nur eine meiner Vermutungen , Qigong gab es schon in der chinesischen Antike, da kann niemand sagen, wie es wirklich entstanden ist.
Ich würde aber schon sagen, daß die Verbindung von Qigong zu den Kampfkünsten enger ist als von anderen Bewegungssystemen zu Kampfkünsten. Na ja, es gibt z.B. aber auch Capoeira, man kann also z.B. auch Tanz und Kampf verbinden. Alles möglich.
Man kann auch eine Sichel der Bauern nehmen und als Waffe verwenden (Karambit). Oder einen Dreschflegel (Nunchaku). Körperliche Arbeit der Bauern und Kampfkunst - Da gibt es schon Verbindungen.
Geändert von Eistee (13-12-2020 um 19:46 Uhr)
hat sich erledigt
Geändert von amasbaal (14-12-2020 um 00:42 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
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