...Prashant Yadav: Die Patentfreigabe allein wird das Problem nicht lösen. Bis eine neue Produktionsstätte aufgebaut ist oder eine bestehende in einem Entwicklungsland so aufgerüstet wird, dass sie Covid-Impfstoffe herstellen kann, dauert es ziemlich lange.
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Zwölf Monate, wenn nicht länger. Das hängt auch davon ab, welche Strukturen in einem Land schon vorhanden sind. Die Überlegungen müssen sich nicht nur auf Länder konzentrieren, in denen bereits pharmazeutische Produkte hergestellt werden. Wir können auch Standorte in den Blick nehmen, wo noch gar keine Strukturen vorhanden sind, aber die Regierung eines Landes so fortschrittlich ist in ihrem Denken, dass sie die Dinge sehr schnell in Gang bringen würde.
ZEIT ONLINE: Was steht dem Aufbau von Impfstofffabriken in Entwicklungsländern also im Weg?
Yadav: Die größte Hürde sind die Menschen. Menschen, die sich mit der pharmazeutischen Produktions- und Qualitätssicherung auskennen. Diese Qualifikation ist ohnehin rar. Jetzt aber umso mehr, weil jedes Unternehmen nach Fachkräften mit biomedizinischer Expertise sucht. Ohne die richtigen Leute bringen auch das geistige Eigentum, die technische Ausstattung und das Geld nichts. Aber auch diese Hürde ist nicht unüberwindbar.
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