Hi,
Ich finde es interessant wie unterschiedlich Fälle kommuniziert werden:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...564b0a2a6.htmlDie Daten wiesen darauf hin, dass mehr Fälle berichtet wurden als statistisch zufällig zu erwarten sei.
https://www.t-online.de/nachrichten/...ontrolle-.htmlBericht: Herzerkrankung durch Corona-Impfung bei Jugendlichen
Das für die Sicherheit von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bis Ende Juli 24 Fälle einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach Corona-Impfungen mit dem Biontech-Wirkstoff bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren registriert. Die Fälle seien häufiger nach der zweiten Impfung beobachtet worden, heißt es im Sicherheitsbericht des Instituts, der am Freitag veröffentlicht wurde. Betroffen seien 22 männliche und 2 weibliche Jugendliche. Es gebe keine Meldung über einen Todesfall.
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe wie dem von Biontech/Pfizer bewertet das PEI unter anderem wegen der Seltenheit der Berichte dennoch weiter positiv. Insgesamt seien Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 in dem Zeitraum mehr als 1,3 Millionen Impfdosen gespritzt worden. Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist seit 31. März 2021 auch für die Impfung von 12- bis 15-Jährigen zugelassen.
Wenn man sich aber den PEI-Bericht durchliest, fällt die Kommunikation auf die in den Medien genutzt wird, denn es treten bei Kindern und Jugendlichen von 12-17 Jahren 2,4-3 mal mehr Myo/Perikarditis Fälle auf, als statistisch erwartet!
In den ersten 14 Tagen waren 5 Fälle statistisch erwartet worden, es waren aber dann 15 und nach 30 Tagen waren 10 erwartet worden, es waren dann aber 24.
Es werden hier wieder Zahlen ohne Relation eingesetzt, je nachdem was man kommunizieren möchte. Wären es Fälle nach einer Covid-19 Infektion und nicht nach der Impfung gewesen, hätte man, bei gleichen Zahlen, folgende Schlagzeile lesen können:
"Risiko einer Herzmuskelentzündung bei Kindern und Jugendlichen um das zwei bis dreifache erhöht!!!!"
Aber mein Highlight für heute ist aber das hier:
https://www.nzz.ch/wissenschaft/coro...ien-ld.155923719. August: Forscher entdecken Schlüssel für eine Super-Immunität
ni. · Ein Vorgänger-Virus des heutigen Pandemieerregers führte 2002/2003 zum Sars-Ausbruch mit über 8000 infizierten Personen; mehr als 700 von ihnen starben. Wer den damaligen Ausbruch überlebte, hat offenbar jetzt gewisse Vorteile, wie eine Studie aus Singapur nahelegt. Zwar sind diese Personen nicht per se gegen Covid-19 geschützt. Doch nach einer Immunisierung gegen das jetzt zirkulierende Coronavirus entwickeln sie eine ungewöhnlich breite Immunität gegen verschiedene Coronaviren.
Diesen Effekt hat das Team von Lin-Fa Wang von der National University of Singapore jedenfalls bei acht Sars-Überlebenden aus Singapur nachweisen können. Bei den meisten seien auch 17 Jahre nach der Infektion noch neutralisierende Antikörper gegen den ehemaligen Sars-Erreger im Blut nachweisbar gewesen, schreiben die Wissenschafter in der Fachzeitschrift «The New England Journal of Medicine». Gegen das derzeitige Sars-CoV-2 dagegen fanden die Forscher vor der Impfung keine oder nur sehr wenige wirksame Antikörper.
Das änderte sich nach zwei Dosen mit dem RNA-Impfstoff von Pfizer-Biontech eindrücklich. Jetzt hatten alle acht Probanden hohe Konzentrationen an Antikörpern, die im Reagenzglas den Sars- und den Covid-Erreger bekämpfen konnten. Besonders interessant: Der Booster-Effekt auf die Antikörper gegen den Sars-Erreger war unabhängig vom Antikörper-Spiegel vor der Impfung.
Die Forscher erklären sich den beobachteten Doppeleffekt der Impfung damit, dass die für die Antikörper zuständigen Immunzellen (B-Zellen) auf jedes Virus mit einem Potpourri an unterschiedlichen Antikörpern reagieren. Einige dieser Eiweissstoffe dürften dann auch gegen verwandte Viren eine gewisse Wirkung entfalten. Wenn das stimmt, könnte die Covid-Impfung bei den Sars-Überlebenden die spezifischen Immunzellen stärken und so zu einer besonders breiten Immunität führen, die sogar über den Sars- und Covid-Erreger hinausgeht.
Um ihre Hypothese zu testen, untersuchten die Wissenschafter die Antikörperantworten von fünf verschiedenen Personengruppen: neben den Sars-Überlebenden mit Covid-Impfung waren das Sars-Überlebende ohne Impfung; Ungeimpfte mit gegenwärtiger Erkrankung an Covid-19; Geimpfte, die zuvor Covid hatten, und schliesslich Personen ohne Kontakt mit Sars-CoV-2.
Wie sich zeigte, waren die geimpften Sars-Überlebenden die einzige Gruppe, deren Antikörper im Reagenzglas zehn verschiedene Coronaviren neutralisieren konnten. Darunter waren nicht nur alle bisherigen Varianten von Sars-CoV-2, sondern auch solche, die erst noch entstehen könnten. So war das Immunsystem dieser Personen auch gegen fünf Coronaviren gewappnet, die derzeit in Fledermäusen und Schuppentieren zirkulieren, in Zukunft aber auch für den Menschen gefährlich werden könnten.
An der Studie unbeteiligte Forscher sehen die Arbeit als Beweis dafür, dass eine breit wirksame Impfung gegen nicht ganz so eng verwandte Coronaviren gelingen könnte. So sind der ehemalige Sars-Erreger und das heutige Sars-CoV-2 nur zu etwa 80 Prozent identisch. Beide dringen aber, wie auch andere potenziell gefährliche Coronaviren, über den gleichen Rezeptor in die menschliche Zelle ein. Laut Wang und seinen Kollegen könnte ihre Studie zeigen, dass die Kombination von zwei verschiedenen Coronaviren – beziehungsweise deren Spike-Protein – ausreichen könnte, um die erhoffte breite Immunität zu erzeugen. Bisherige Forschungsprojekte mit dem Ziel einer universalen Corona-Impfung arbeiteten mit deutlich mehr Viren.
Was steht dort im Grunde genommen? (Ich gebe mal einen Tip HCov OC43 ist z.B. ein Verwandter der SARS-Viren......)
Noch ein paar Studien mit ähnlichem Zusammenhang:
https://www.pharmazeutische-zeitung....erlauf-125228/Frühere Corona-Erkältung schützt vor schwerem Covid-19-Verlauf
Am Universitätsklinikum Münster werden seit einigen Wochen alle stationären Covid-19-Patienten auf Antikörper gegen das harmlose Coronavirus HCoV-OC43 getestet. Patienten, die darauf negativ getestet werden, hätten ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf, heißt es in einer Pressemeldung.
https://www.medizin.uni-muenster.de/...-covid-19.htmlEin Forscherteam der Universitätsmedizin Münster konnte in zwei Studien einen Zusammenhang von Infektionen mit einem saisonalen Coronavirus und einem milden Verlauf von SARS-CoV-2-Infektionen belegen. Demnach treten bei einer früheren Infektion mit dem saisonalen Coronavirus OC43 schwere Krankheitsverläufe bei COVID-19 seltener auf. Die Hypothese für diese Schutzwirkung entstand aus den Daten von genesenen COVID-19-Patienten, die im Frühjahr 2020 einem Aufruf des UKM für eine Coronaplasma-Studie gefolgt waren.
https://www.medizin.uni-muenster.de/...-covid-19.htmlDie Idee, vorangegangenen Infektionen auf den Grund zu gehen, stammt unter anderem aus den Ergebnissen der im Frühjahr 2020 initiierten Coronaplasma-Studie des UKM mit 4010 Teilnehmern aus ganz Deutschland. „Unter den Personen mit mildem COVID-Verlauf hatten sehr viele Kontakt zu Kindern unter zehn Jahren“, erklärt Studienleiter Schmidt. Daraus sei die Hypothese entstanden, dass eine sogenannte childhood-related infection, also zum Beispiel eine Erkältung, die Eltern und Pädagogen von Kindern weitergegeben bekommen, einen protektiven Effekt gegen COVID-19 haben kann.
Die Ergebnisse dieser Befragung wurden bereits im vergangenen Jahr publiziert, ebenfalls im International Journal of Infectious Diseases (https://doi.org/10.1016/j.ijid.2020.09.003).
[QUOTE][KINDER ENTWICKELN LANGFRISTIGE IMMUNITÄT GEGEN COVID-19
/QUOTE]
https://www.klinikum.uni-heidelberg....egen-covid-19/Weniger Symptome, besserer Immunschutz
Für die Studie wurden 328 Familien mit mindestens einem an COVID-19 erkrankten Mitglied mehrfach untersucht. Insgesamt nahmen 548 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren und 717 Erwachsene teil. In Familien mit einer infizierten Person steckten sich Kinder (34 Prozent) deutlich seltener an als Erwachsene (58 Prozent) und waren – im Fall einer Infektion – fünfmal häufiger ohne Krankheitszeichen (Erwachsene: 9 Prozent, Kinder: 45 Prozent). Trotzdem zeigten die Kinder elf bis zwölf Monate nach der Infektion stärkere und länger anhaltende spezifische Antikörperspiegel als Erwachsene. Das galt unabhängig davon, ob Krankheitszeichen bestanden oder nicht. Die kindlichen Antikörper sind gut wirksam gegenüber verschiedenen Virusvarianten, so dass auch nicht sichtbar erkrankte Kinder nach einer Infektion geschützt sein sollten. Keines der infizierten Kinder musste im Krankenhaus behandelt werden.
Krankheitszeichen unterscheiden sich
Auch bei den berichteten Beschwerden unterschieden sich Erwachsene und Kinder. Während bei Erwachsenen Fieber, Husten, Durchfall und Geschmacksstörungen gleichermaßen ein guter Hinweis auf eine Infektion waren, waren bei Kindern nur Geschmacksstörungen ein deutlicher Hinweis auf eine COVID-19-Infektion (in 87 Prozent). Husten und Fieber waren erst mit steigendem Alter ab etwa zwölf Jahren ein Hinweis auf eine Infektion.
Zusammengefasst zeigt sich: Von COVID-19 genesene Kinder entwickeln trotz eines oft sehr milden oder sogar symptomfreien Verlaufs eine sehr wirksame und anhaltende Immunabwehr gegen neue Coronavirus-Infektionen. Es gibt Anzeichen, dass die kindliche Immunabwehr die von Erwachsenen sogar übertrifft.
Andere Studie:
Ein Team um Carlota Dobaño, Forscherin am Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) hat in einer Studie wichtige neue Erkenntnisse zum Verlauf der Immunität nach einer Corona-Infektion gewonnen. Mit Hilfe der Luminex-Technologie sowie der Durchflusszytometrie untersuchte die Gruppe die Antikörperkinetik und Neutralisationskapazität von IgM-, IgG- und IgA-Isotypen gegen ein Panel von sechs SARS-CoV-2-Antigenen und die Kreuzreaktivität mit dem N-Antigen der vier endemischen HCoVs (HKU1, 229E, OC43 und NL63), um die potenziellen Auswirkungen auf den COVID-19-Schutz zu bewerten. Grundlage dafür waren Blutproben von 578 Teilnehmern einer Kohorte von Gesundheitspersonal, die zu vier verschiedenen Zeitpunkten zwischen März und Oktober 2020 entnommen wurden. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt in Nature Communications publiziert. Wie Dobaño betont, handelt es sich um die erste Studie, die Antikörper gegen ein so großes Panel von SARS-CoV-2-Antikörpern über einen Zeitraum von sieben Monaten bewertet.https://www.deutsche-apotheker-zeitu...fektion-stabilWeiterhin deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Antikörper gegen humane Erkältungs-Coronaviren (HCoV) einen Kreuzschutz gegen eine SARS-CoV-2-Infektion oder COVID-19-Erkrankung verleihen könnten.
Gruß
Alef