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Thema: Impfung gegen Corona & Kampfsport - Diskriminierung & Bevorteilung

  1. #1141
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    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Die Aussage "95 Menschen von 100 sind geschützt" ist etwas vereinfacht dargestellt. Man müsste sagen, bei einer Virusexposition, die bei einem Nichtgeimpften eine definitiv erfolgende Infektion verursachen würde, sind 95 von 100 Geimpften geschützt, da bei 95 von 100 Geimpften keine Infektion auftritt. Damit ist diese Aussage "95 Menschen von 100 sind geschützt" in meinen Augen zwar nicht ganz vollständig, aber noch lange nicht falsch.
    Sorry - aber wenn Du das so auslegst, dann deutet es darauf hin, dass Du auch noch nicht so ganz verstanden hast was denn die relative Risikoreduzierung bedeutet.

    Angefangen davon, dass man das ja in den Untersuchungen nicht so gemacht hat - also je 100 Leute mit Viren besprüht um dann zu schauen wer sich infiziert und wer nicht.
    Wenn das der Fäll wäre - ja dann wären Deine Ausführungen richtig.

    Was man jetzt aber mit den geschätzten Werten aus den Studien würde sagen können:

    Wenn man 100 Geimpfte und 100 Ungeimpfte einer Virusexposition aussetzt die für eine Ansteckung ausreichen würde und der Risikofaktor für die Ungeimpften bei 100 liegt, dann haben die Geimpften ein geringeres Risiko sich zu infizieren - Faktor: 5

    Die Schlussfolgerung, dass von 100 Geimpften dann 95 "geschützt" wären ist dann aber immer noch unzutreffend, da nach wie vor ein "Restrisiko" besteht bzw. hier das individuelle Risiko zum tragen kommt und nicht das der Gruppe.

    Wenn Du 100 Geimpfte mit einem Risikofaktor von 5 dem Virus aussetzt kann wer weiß was bei rauskommen. Wenn es gut läuft hast Du nicht eine einzige Ansteckung - weil alle Beteiligten das statistische Glück auf ihrer Seite hatten und das 5% "Restrisiko" nicht zugeschlagen hat. Genauso kann es aber auch sein, dass Du 10 (oder mehr) Infizierte hast, eben weil die Betroffenen das Pech hatten, dass bei ihnen das Restrisiko zugeschlagen hat.

    Aus der Stochastik nimmt man ja gerne Würfel als Beispiel:

    Stell Dir einen Würfen mit 100 Seiten vor. 1-5 sind "böse", 6 - 100 sind "gut". Jetzt lässt Du jeden der 100 Geimpften einmal würfeln. Alle die 1 - 5 würfeln = infiziert, alle mit 6 und drüber = nicht infiziert.
    Ja die Chance eine 1 - 5 zu würfeln sind pro Kopf deutlich geringer - aber sie sind eben da.

    Und jetzt lässt Du jeden nicht nur einmal würfeln, sondern mehrfach - denn wer sagt Dir, dass Du nur ein einziges Mal dem Virus ausgesetzt wirst? Und bei jeder (neuen) Exposition stehen Deine Chancen als Geimpfter dann wieder 95 zu 5.

    Nach 5 Würfeldurchgängen zählst Du dann durch wie viele Personen einmal eine 1-5 gewürfelt haben. Das können 0 sein, 5, 10 oder (wenn auch eher unwahrscheinlich bis äußerst unwahrscheinlich) sogar 100.

    Insofern ist und bleibt es schlicht falsch, wenn man aus %-Wahrscheinlichkeitswerten zur Risikoreduzierung hier irgendwelche Aussagen zum (absoluten) Schutz machen möchte.

    Man kann das Ganze ja auch mal umdrehen:
    Die Wahrscheinlichkeit für einen Hauptgewinn im Lotto liegt bei 0,00000072% (1:140 Millionen). Also eigentlich ein Wert bei dem jeder sagen müsste - danke das ist mir zu unwahrscheinlich, dafür gebe ich kein Geld aus. Trotzdem gibt es in DE rund 28 Mio. Menschen die regelmäßig oder zumindest gelegentlich einen Tippschein abgeben - in der stillen Hoffnung, dass eben nicht die 99,9999993 % eintreten, sondern das ihnen nur das eine Mal das Glück hold ist. Und die Praxis zeigt ja: Auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist gewinnen regelmäßig mehrfach im Jahr irgendwelche Leute den Jackpot. Nur wenn eben es eben auch Fälle gibt wo selbst eine bestätigte 99,9999993% Unwirksamkeitswahrscheinlichkeit gegen Hauptgewinne keinen Schutz davor bieten doch mal zu den Gewinnern zu gehören...
    Geändert von Little Green Dragon (05-03-2021 um 16:35 Uhr)
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  2. #1142
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...
    Aus der Stochastik nimmt man ja gerne Würfel als Beispiel:

    Stell Dir einen Würfen mit 100 Seiten vor. 1-5 sind "böse", 6 - 100 sind "gut". Jetzt lässt Du jeden der 100 Geimpften einmal würfeln. Alle die 1 - 5 würfeln = infiziert, alle mit 6 und drüber = nicht infiziert.
    Ja die Chance eine 1 - 5 zu würfeln sind pro Kopf deutlich geringer - aber sie sind eben da.

    Und jetzt lässt Du jeden nicht nur einmal würfeln, sondern mehrfach - denn wer sagt Dir, dass Du nur ein einziges Mal dem Virus ausgesetzt wirst? Und bei jeder (neuen) Exposition stehen Deine Chancen als Geimpfter dann wieder 95 zu 5.

    Nach 5 Würfeldurchgängen zählst Du dann durch wie viele Personen einmal eine 1-5 gewürfelt haben. Das können 0 sein, 5, 10 oder (wenn auch eher unwahrscheinlich bis äußerst unwahrscheinlich) sogar 100.

    Insofern ist und bleibt es schlicht falsch, wenn man aus %-Wahrscheinlichkeitswerten zur Risikoreduzierung hier irgendwelche Aussagen zum (absoluten) Schutz machen möchte.

    Man kann das Ganze ja auch mal umdrehen:
    Die Wahrscheinlichkeit für einen Hauptgewinn im Lotto liegt bei 0,00000072% (1:140 Millionen). Also eigentlich ein Wert bei dem jeder sagen müsste - danke das ist mir zu unwahrscheinlich, dafür gebe ich kein Geld aus. Trotzdem gibt es in DE rund 28 Mio. Menschen die regelmäßig oder zumindest gelegentlich einen Tippschein abgeben - in der stillen Hoffnung, dass eben nicht die 99,9999993 % eintreten, sondern das ihnen nur das eine Mal das Glück hold ist. Und die Praxis zeigt ja: Auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist gewinnen regelmäßig mehrfach im Jahr irgendwelche Leute den Jackpot. Nur wenn eben es eben auch Fälle gibt wo selbst eine bestätigte 99,9999993% Unwirksamkeitswahrscheinlichkeit gegen Hauptgewinne keinen Schutz davor bieten doch mal zu den Gewinnern zu gehören...
    ... aber wenn ich eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 95% hätte, würde ich doch jede Woche Lotto spielen auch wenn ich blöderweise jedesmal nur die Zahlen 1 bis 5 würfeln würde ...
    Geändert von Hafis (05-03-2021 um 17:13 Uhr)
    Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch. (Descartes)
    Life is complex. It has real and imaginary components. (Rich Rosen)

  3. #1143
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Sorry - aber wenn Du das so auslegst, dann deutet es darauf hin, dass Du auch noch nicht so ganz verstanden hast was denn die relative Risikoreduzierung bedeutet.

    Angefangen davon, dass man das ja in den Untersuchungen nicht so gemacht hat - also je 100 Leute mit Viren besprüht um dann zu schauen wer sich infiziert und wer nicht.
    Wenn das der Fäll wäre - ja dann wären Deine Ausführungen richtig.

    Was man jetzt aber mit den geschätzten Werten aus den Studien würde sagen können:

    Wenn man 100 Geimpfte und 100 Ungeimpfte einer Virusexposition aussetzt die für eine Ansteckung ausreichen würde und der Risikofaktor für die Ungeimpften bei 100 liegt, dann haben die Geimpften ein geringeres Risiko sich zu infizieren - Faktor: 5

    Die Schlussfolgerung, dass von 100 Geimpften dann 95 "geschützt" wären ist dann aber immer noch unzutreffend, da nach wie vor ein "Restrisiko" besteht bzw. hier das individuelle Risiko zum tragen kommt und nicht das der Gruppe.

    Wenn Du 100 Geimpfte mit einem Risikofaktor von 5 dem Virus aussetzt kann wer weiß was bei rauskommen. Wenn es gut läuft hast Du nicht eine einzige Ansteckung - weil alle Beteiligten das statistische Glück auf ihrer Seite hatten und das 5% "Restrisiko" nicht zugeschlagen hat. Genauso kann es aber auch sein, dass Du 10 (oder mehr) Infizierte hast, eben weil die Betroffenen das Pech hatten, dass bei ihnen das Restrisiko zugeschlagen hat.

    Aus der Stochastik nimmt man ja gerne Würfel als Beispiel:

    Stell Dir einen Würfen mit 100 Seiten vor. 1-5 sind "böse", 6 - 100 sind "gut". Jetzt lässt Du jeden der 100 Geimpften einmal würfeln. Alle die 1 - 5 würfeln = infiziert, alle mit 6 und drüber = nicht infiziert.
    Ja die Chance eine 1 - 5 zu würfeln sind pro Kopf deutlich geringer - aber sie sind eben da.

    Und jetzt lässt Du jeden nicht nur einmal würfeln, sondern mehrfach - denn wer sagt Dir, dass Du nur ein einziges Mal dem Virus ausgesetzt wirst? Und bei jeder (neuen) Exposition stehen Deine Chancen als Geimpfter dann wieder 95 zu 5.

    Nach 5 Würfeldurchgängen zählst Du dann durch wie viele Personen einmal eine 1-5 gewürfelt haben. Das können 0 sein, 5, 10 oder (wenn auch eher unwahrscheinlich bis äußerst unwahrscheinlich) sogar 100.

    Insofern ist und bleibt es schlicht falsch, wenn man aus %-Wahrscheinlichkeitswerten zur Risikoreduzierung hier irgendwelche Aussagen zum (absoluten) Schutz machen möchte.

    Man kann das Ganze ja auch mal umdrehen:
    Die Wahrscheinlichkeit für einen Hauptgewinn im Lotto liegt bei 0,00000072% (1:140 Millionen). Also eigentlich ein Wert bei dem jeder sagen müsste - danke das ist mir zu unwahrscheinlich, dafür gebe ich kein Geld aus. Trotzdem gibt es in DE rund 28 Mio. Menschen die regelmäßig oder zumindest gelegentlich einen Tippschein abgeben - in der stillen Hoffnung, dass eben nicht die 99,9999993 % eintreten, sondern das ihnen nur das eine Mal das Glück hold ist. Und die Praxis zeigt ja: Auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist gewinnen regelmäßig mehrfach im Jahr irgendwelche Leute den Jackpot. Nur wenn eben es eben auch Fälle gibt wo selbst eine bestätigte 99,9999993% Unwirksamkeitswahrscheinlichkeit gegen Hauptgewinne keinen Schutz davor bieten doch mal zu den Gewinnern zu gehören...
    Die Aussage "95 von 100 sind geschützt" ist natürlich eine statistische Aussage, was denn sonst? Aber danke, dass du mir Wahrscheinlichkeiten erklärst, wahrscheinlich habe ich da im Physikstudium nicht aufgepasst und muss es jetzt von KKB-Usern erklärt bekommen...
    Geändert von egonolsen (05-03-2021 um 17:28 Uhr)

  4. #1144
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Wenn Du 100 Geimpfte mit einem Risikofaktor von 5 dem Virus aussetzt kann wer weiß was bei rauskommen. Wenn es gut läuft hast Du nicht eine einzige Ansteckung - weil alle Beteiligten das statistische Glück auf ihrer Seite hatten und das 5% "Restrisiko" nicht zugeschlagen hat. Genauso kann es aber auch sein, dass Du 10 (oder mehr) Infizierte hast, eben weil die Betroffenen das Pech hatten, dass bei ihnen das Restrisiko zugeschlagen hat.
    Dass ein Risikofaktor eine Wahrscheinlichkeit beschreibt ist jetzt aber weder neu noch ungewöhnlich geschweige denn falsch?
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  5. #1145
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    Standard Impfung gegen Corona & Kampfsport - Diskriminierung & Bevorteilung

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Die Aussage "95 von 100 sind geschützt" ist natürlich eine statistische Aussage, was denn sonst?
    Nur schrieb das RKI in der ersten Fassung nicht:

    „Statistisch gesehen sind 95 von 100 geschützt.“

    Das was die da geschrieben haben impliziert, dass von 100 Geimpften bei 5 die Impfung nicht anschlägt und die übrigen 95 zu 100% safe wären - und das ist nun mal falsch. Und wie erläutert wäre es auch rein statistisch nicht mal korrekt.

    Und wie „natürlich“ das ist sieht man ja an Deiner vollkommen unkomplizierten Definition dessen unter welchen Bedingungen das dann gelten soll.

    Aber danke, dass du mir Wahrscheinlichkeiten erklärst, wahrscheinlich habe ich da im Physikstudium nicht aufgepasst und muss es jetzt von KKB-Usern erklärt bekommen...
    Gern geschehen!
    Geändert von Little Green Dragon (05-03-2021 um 18:01 Uhr)
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  6. #1146
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    Zitat Zitat von Fips Beitrag anzeigen
    Dass ein Risikofaktor eine Wahrscheinlichkeit beschreibt ist jetzt aber weder neu noch ungewöhnlich geschweige denn falsch?
    Es kommt wie geschrieben auf die Darstellung an.
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  7. #1147
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Nur schrieb das RKI in der ersten Fassung nicht:

    „Statistisch gesehen sind 95 von 100 geschützt.“
    Und genau aufgrund dieser kleinen Ungenauigkeit, weswegen wir hier seitenlang diskutieren, hat das RKI, wie du selbst schreibst, die Formulierungen angepasst. Wo ist also das Problem?

  8. #1148
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    bei jeder (neuen) Exposition stehen Deine Chancen als Geimpfter dann wieder 95 zu 5.
    Wenn das Ergebnis einer Exposition von individuellen Merkmalen abhängt, in denen sich die Geimpften unterscheiden (z.B. Antikörpertiter), werden nicht jedes mal die Karten neu gemischt, sondern man spielt mit dem Blatt, das man bei der Impfung erhalten hat.

  9. #1149
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    werden nicht jedes mal die Karten neu gemischt, sondern man spielt mit dem Blatt, das man bei der Impfung erhalten hat.
    Eben - für jede Exposition geht man mit 95-5 rein.

    Heißt nach spätestens 19 Expositionen wäre man - rein statistisch - einmal infiziert.

    Und dann könnte man jetzt auch noch drüber philosophieren was denn jetzt eine Exposition ist. Der Kontakt an der Bananentheke oder das gemeinsame Abendessen mit einem Infizierten am Tisch - und wenn der erst noch neben einem schläft... Zählt das dann statistisch als einmal würfeln, oder muss man die Nacht jetzt in 15 Minuten Schritte unterteilen - je 15 Min = 1 Exposition?

    Oder man lässt es an der Stelle einfach auch mal gut sein und findet sich damit ab das „Schützt 95 von 100“ und „Verringert das Risiko einer Ansteckung um 95%“ eben nicht deckungsgleich sind.
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  10. #1150
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    hinter den Bergen bei den ...
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Eben - für jede Exposition geht man mit 95-5 rein.

    Heißt nach spätestens 19 Expositionen wäre man - rein statistisch - einmal infiziert.

    Und dann könnte man jetzt auch noch drüber philosophieren was denn jetzt eine Exposition ist. Der Kontakt an der Bananentheke oder das gemeinsame Abendessen mit einem Infizierten am Tisch - und wenn der erst noch neben einem schläft... Zählt das dann statistisch als einmal würfeln, oder muss man die Nacht jetzt in 15 Minuten Schritte unterteilen - je 15 Min = 1 Exposition?

    Oder man lässt es an der Stelle einfach auch mal gut sein und findet sich damit ab das „Schützt 95 von 100“ und „Verringert das Risiko einer Ansteckung um 95%“ eben nicht deckungsgleich sind.
    kann das mal einer der Mediziner hier vielleicht mal bitte aufklären?
    Danke.

    In meiner naiven Art (habe mich mit der Wirksamkeit, Wirkung etc. von Impfungen nicht beschäftigt und ehrlich gesagt null Ahnung davon) dachte ich, bei 95% wirkt es und diese 95% sind dauerhaft vor einer Infektion bzw. schweren Verläufen etc. geschützt, solange die Impfung wirksam ist.


    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  11. #1151
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    Zitat Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    kann das mal einer der Mediziner hier vielleicht mal bitte aufklären?
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/46111


    Und es hat ja schon seinen Grund warum unterschiedliche Werte für „Risikoreduzierung für Ansteckung“ „Risikoreduzierung für schwere Verläufe“ etc. differenziert wird.
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  12. #1152
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    Zitat Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    kann das mal einer der Mediziner hier vielleicht mal bitte aufklären?
    Danke.
    editIch denke jeder, der sich mit Studien beschäftigt weiß, was man unter “Wirksamkeit” versteht. Das ist ein völlig normales Vorgehen um Daten zu präsentieren, macht man in der Medizin immer so.

    Das änderte aber nichts an der Tatsache das der Impfstoff von Biontech eben eine 92%ige Wirksamkeit bei asymptomatischen Infektionen hat (der Grippeimpfstoff liegt übrigens bestenfalls irgendwo um 60-70, wenn überhaupt).
    Reviewer im NEJM oder auch die Autoren dieser Studien (oder die Entwickler der Impfstoffe) wissen sehr wohl was sie da schreiben und veröffentlichten und ja, auch diese Leute gehen davon aus das wir eine sterile Immunität mit Biontech bekommen, da niemand davon ausgeht dass diese Immunität zu 100% besteht (und auch nicht bestehen muss).
    Wie gesagt, wissenschaftlich “saubere” Aussagen dazu kann man dann veröffentlichen wenn Studien mit dem Ziel darüber Aussagen zu treffen abgeschlossen sind, bzw. zwischenausgewertet sind. Die laufen gerade noch.
    DENNOCH kennt man ja z.B. Antikörpertiter die nötig sind um eine ausreichende Immunität aufzubauen und man kennt die Titer, die Geimpfte aktuell entwicklen, auch bei Mutanten (wo sie halt ein wenig niedriger sind). Dennoch reichen die aktuell erreichten Titer locker aus um die Viren zu neutralisieren (und dabei kann man noch nicht abschätzen was da an T-Zellantwort noch dazu kommt und wie die B-Gedächtniszellen darauf reagieren).
    Die Zeit der Entwicklung war halt extrem knapp und die Daten zu den Fragen werden gerade erhoben, aber dennoch können Leute mit Ahnung der Materie und Kenntnis der aktuell verfügbaren Studien eine fundierte Aussage über die zu erwartende Wirkung des Impfstoffes machen. Genau deswegen nennt man die ja Experten und ja, all diese Leute gehen davon aus dass Biontech auch vor einer Transmission schützt (wie man das z.B. bei Moderna auch erwarten darf). SICHER sagen wird man es erst wenn die Studien mit dem entsprechenden Design da sind, dennoch sind halt bestimmte Ergebnisse auf Grund bestehender Erkenntnisse zu erwarten.

    Noch einmal: “sterile Immunität” bedeutet nicht 100% Wirksamkeit!
    Geändert von jkdberlin (06-03-2021 um 09:29 Uhr)

  13. #1153
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht was LGD meint hier “herausgefunden” zu haben.
    Ich auch nicht - er hat ja lediglich bestimmte Aussagen anhand von eigentlich lange bekannten Umständen eingeordnet.


    denke jeder, der sich mit Studien beschäftigt weiß, was man unter “Wirksamkeit” versteht.
    Daher ja auch der Impfaufklärungsbogen der Experten vom RKI mit fehlerhaften Angaben zur Wirksamkeit?

    Das ist ein völlig normales Vorgehen um Daten zu präsentieren, macht man in der Medizin immer so.
    Ja - siehe den aus 2005 geposteten Artikel - umso erschreckender das da trotzdem falsche Schlussfolgerungen draus gezogen und dann auch noch publiziert werden.

    Und wenn wir dabei sind - wo findet man denn in der Studie die von Dir hier:

    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    In der Studie in Israel, wo die 92%ige Wirksamkeit vor asymptomatischen Infektionen gezeigt wurde, ging es nicht um PCR positive. Die waren alle PCR negativ.
    angesprochen negativen PCR Tests?

    Es gab 10.560 „documented cases“ (aka positiv PCR getestet) - davon 5.996 symptomatisch und 4.564 asymptomatische (aber PCR positiv - sonst wären sie ja kein „dokumentierter Fall“).

    Wo nimmst Du da jetzt also da die PCR negativen her mit der sich die Studie beschäftigt haben soll?
    (Zumal es überhaupt keine Angaben zur Anzahl von (negativen) Tests gibt?)

    Und wie soll man im Rahmen einer Beobachtungsstudie bestimmen können ob jemand zwar PCR negativ war, aber trotzdem einer für eine Ansteckung ausreichenden Menge an Virus ausgesetzt war?

    Oder gilt für Dich: geimpft, getestet, Test negativ = damit hat die Impfung eine potentiell asymptomatische Erkrankung wirksam verhindert?

    Das wäre dann eine ziemlich exklusive Sichtweise.
    Wie die Autoren die geschätzte Wirksamkeit bei asymptomatischen Infektionen ermittelt haben ist ja detailliert beschrieben - irgendwelche „Phantom“-PCR-Negativen tauchen in der Gleichung bei denen nicht auf.


    Das änderte aber nichts an der Tatsache das der Impfstoff von Biontech eben eine 92%ige Wirksamkeit bei asymptomatischen Infektionen hat
    Eine geschätzte Wirksamkeit die explizit von den Studienautoren als nur bedingt akkurat bezeichnet wurde - ja soweit korrekt.

    Noch einmal: “sterile Immunität” bedeutet nicht 100% Wirksamkeit!
    Genauso wenig bedeutet es aber „geschätzte 92% Risikoreduzierung einer asymptomatischen Infektion“.

    Aber ist ja auch egal - soll jeder glauben was er möchte - das Virus wird sich da von Wahrscheinlichkeiten wohl eher weniger beeindrucken lassen.
    Geändert von Little Green Dragon (06-03-2021 um 00:23 Uhr)
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  14. #1154
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wenn das Ergebnis einer Exposition von individuellen Merkmalen abhängt, in denen sich die Geimpften unterscheiden (z.B. Antikörpertiter), werden nicht jedes mal die Karten neu gemischt, sondern man spielt mit dem Blatt, das man bei der Impfung erhalten hat.
    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Eben - für jede Exposition geht man mit 95-5 rein.
    Also in meiner Welt leitet man einen Widerspruch zu einer zitierten Aussage nicht mit "eben" ein.
    Wenn (rein statistisch) fünf von hundert (bildungssprächlich: "pro zent") Menschen nach sieben Minuten an der Sonne einen Sonnenbrand bekommen, und das ist nicht auf eine entsprechende Verteilung zeitlich veränderlicher äußerer Einflüsse wie der Sonnenscheinintensität zurückzuführen, sondern auf eine Bandbreite individueller zeitlich konstanter Merkmale wie Hautpigmentierung...
    ...dann liegt nahe, dass das manche öfter - wenn nicht immer - und andere seltener - wenn nicht nie - trifft.

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Heißt nach spätestens 19 Expositionen wäre man - rein statistisch - einmal infiziert.
    Also ich hätte nun gedacht, wenn man 19 mal einem 5%-Risiko ausgesetzt ist, sich zu infizieren, dann ist man nicht mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% infiziert, sondern eher so mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 62 %
    So wie ich denke, dass bei fünfmaligem Würfeln, die Wahrscheinlichkeit, mindestens einmal eine Sechs zu werfen, nicht 100% ist, sondern eher rund 60%
    Oder bei einmaligem Wurf einer Münze (die auf genau einer Seite einen Kopf abgebildet hat) die Wahrscheinlichkeit auf "Kopf" nicht 100% ist, sondern 50%....

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Und dann könnte man jetzt auch noch drüber philosophieren was denn jetzt eine Exposition ist.
    Ich denke, das hat egonolsen schon recht genau definiert:

    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    einer Virusexposition, die bei einem Nichtgeimpften eine definitiv erfolgende Infektion verursachen würde
    Geändert von Pansapiens (06-03-2021 um 04:46 Uhr)

  15. #1155
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht was LGD meint hier “herausgefunden” zu haben.
    Little Green Dragon meinte, dass, wenn für die Gruppe der Geimpften gilt, dass sich von denen 95% bei einer Exposition anstecken, das auch für jedes einzelne Mitglied so sei.
    D.h. nicht 95% der Gruppe sind bei jeder Exposition (eher) geschützt und 5% eben (eher) nicht, sondern auch derjenige in der Gruppe, der die stärkste Immunreaktion auf die Impfung hatte und den höchsten Anitkörpertiter und das stärkste T-Zellen-Gedächtnis aufweist, hätte bei einer Exposition das gleiche Risiko, sich anzustecken, wie vielleicht eine 120-Jährige, deren schwächelndes Immunsystem auf die Impfung kaum mit einem Aufbau einer spezifischen Immunität reagierte:

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    für jede Exposition geht man mit 95-5 rein.
    Esse quam videri hat sich über diese Ansicht gewundert, und gemeint, dass die 95% Wirksamkeit eher als die Verteilung der Immunität in der Gruppe zu verstehen sei, d.h. dass bei 95% der Individuen die Impfung das Immunsystem entsprechend anregt, so dass die sich bei Expositionen eher nicht anstecken, während bei 5% die Impfung keinen ausreichenden Schutz bewirke:

    Zitat Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    In meiner naiven Art (habe mich mit der Wirksamkeit, Wirkung etc. von Impfungen nicht beschäftigt und ehrlich gesagt null Ahnung davon) dachte ich, bei 95% wirkt es und diese 95% sind dauerhaft vor einer Infektion bzw. schweren Verläufen etc. geschützt, solange die Impfung wirksam ist.
    Oder anders ausgedrückt:
    Das konkrete Individuum geht eben nicht, wie von Little Green Dragon gemeint, "mit 95-5" in eine Exposition "rein", sondern (vereinfacht) gehen 95% in eine Exposition mit einem Risiko von 0% rein und 5% mit einem Risiko von 100%

    Little Green Dragon hat ja das mit Würfeln verglichen.
    Beim Würfeln sollte das Würfelergebnis aber von demjenigen der würfelt unabhängig sein.
    Bei Dartspiel oder IQ-Tests sieht das allerdings anders aus.
    Auch die Aussage, dass im Schnitt ein Infizierter zwei bis drei Leute ansteckt, bedeutet ja nicht, dass nun jeder Infizierte bei gleichen Kontakten gleich wahrscheinlich Leute ansteckt, sondern es gibt die individuellen Merkmale Virenlast und Aerosolaustoß, die recht unterschiedlich verteilt sind.

    Da hat nun Esse quam videri explizit nach der Meinung eines Mediziners gefragt, ob denn nun eine Impfung mit 95% Wirksamkeit eher bei 95% der Leute dauerhaft einen Schutz bewirkt und bei 5% nicht, oder ob eine solche Impfung bei jedem Geimpften nur einen 95% Schutz bewirkt.
    Little Green Dragon fühlte sich wohl durch "einer der Mediziner hier" angesprochen und hat als Antwort einen Artikel aus der Ärztezeitung verlinkt, in dem es um den Unterschied zwischen relativer Risikoreduktion und absolut verhinderten Vorfällen ging...diese Sau hatte Alephthau allerdings schon vor einiger Zeit durch das Dorf getrieben, und die wurde meiner Erinnerung nach auch schon geschlachtet und zerlegt.
    Geändert von Pansapiens (06-03-2021 um 05:39 Uhr)

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