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Thema: Impfung gegen Corona & Kampfsport - Diskriminierung & Bevorteilung

  1. #14206
    Gast Gast

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    --- OT ---

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Was hat das alles mit meinen Argumenten zu tun? Der Sprung von der Beschränkung auf Eigenverantwortung und -schutz hin zum Ausschluß von bestimmten Gruppen aus einem solidarisch organisierten Gesundheitssystem ist mit abenteuerlich nur sehr unzureichend beschrieben. Um ihn bösartig zu nennen, fehlt mir das Wissen um deine möglichen Motive. Vielleicht ein beruflich bedingter hypersensibler Beißreflex?
    Das ist schlicht meine berufliche Erfahrung seit Mitte der 90er Jahre mit diesem Thema.
    Da geht's gar nicht um "rechts" oder "böse" oder dergleichen. Sondern ich habe das, was du "Sprung" nennst, in der Gesundheitstpolitik inzwischen mehrfach ganz konkret erlebt. In der Behindertenarbeit, in der Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen, in der Altenpflege, in der schulischen Versorgung von jungen Menschen mit stark herausforderndem Verhalten, in der sationären Langfrist-Intensiversorgung von jungen Menschen mit apallischem Syndrom.
    Und ich erlebe das ganz ausdrücklich in dem politischen Prozess, der sich "Inklusion" auf die Fahne geschrieben hat. Oberflächlich betrachtet ein höchst ehrenwertes gesellschafltiches Unterfangen. In der Tiefe angeschaut aber genau das: Der "Ausschluß von bestimmten Gruppen aus einem solidarisch organisierten Gesundheitssystem" unter dem offiziellen, politischen Ziel der "individuellen Teilhabe", i.e. Förderung von "Eigenverantwortung und -schutz".

    Das ist also kein irrationaler Beißreflex, sondern das ist mein beruflicher Alltag seit mehren Jahrzehnten. Schlicht, weil dem Solidarsystem immer mehr Geld fehlt. So banal ist das.

    Ok, aber die Aufgabe dessen, der mir vorschreiben will im ÖPNV Masken zu tragen. der muss nämlich die Wirksamkeit, Notwendigkeit und Eignung solcher Maßnahmen belegen.
    Hm.
    Müssen wir als mündige Bürger tatsächlich den Anspruch haben, jedes Gesetzt, jede Verfügung, jede Vorschrift so erklärt zu bekommen, dass wir sie a) verstehen und b) in der Sache übereinstimmen, um c) ihnen gemäß zu handeln?

    Diesen Anspruch kann ich tatsächlich nicht wirklich nachvollziehen.

    ... aber blindes Vertrauen ist da zu viel verlangt.
    Ja. Das nun verstehe ich gut und halte das auch für richtig.
    Ich habe hier immer wieder lediglich meine Erfahrungen aus einer Binnensicht versucht einzubringen. Und es gibt tatsächlich keinen objektiven Grund, mir diese Erfahrungen einfach abzukaufen, oder meine Einordnung dieser Erfahrungen mitzuvollziehen.

    Der Riesenirrtum ist da auf deiner Seite. Du glaubst, ihn in Ansätzen zu verstehen, weil er das so schön beschreibt.
    Das ist ein Mißverständnis:
    Ich schrieb im Gegenteil, dass weder ich ihn verstehe - nicht einmal in Ansätzen - noch, dass ihn wohl die allermeisten verstehen, die seine Bücher lesen.

    Ich bin sicher, wenn man kein theoretischer Physiker ist, versteht man absolut nichts davon, was er beschreibt.
    Und selbst dann ist das offenbar noch immer nicht einfach oder überhaupt wirklich möglich. Ich kenne zwei solche Menschen, und die sind sich ihrer Limitationen an dieser Stelle sehr, sehr bewußt.

    Und da der Staat Maßnahmen zu begründen hat und nicht ich, warum ich die ablehne, bin ich solange dagegen, bis mir der Beweis für die Erfordernis zweifelsfrei dargelegt wurde.
    Das scheint mir ein sehr interessantes Rechtsverständnis, von dem ich nicht der Meinung bin, dass es gerichtsfest sei.

    Ist nicht mein Problem, wenn du hinter jedem Busch nen Nazi vermutest.
    Ich habe leider Zeit meines Lebens die Erfahrung gemacht, dass hinter jedem Busch irgendelche Nazis hervorspringen ... das fing während meiner Schulzeit an, als meine Punkerfreunde jedes Wochenende verhauen wurden. Das hat sich fortgesetzt in meiner Studienzeit und war einer der Gründe, warum ich begonnen habe, aikdiô zu üben. Und das hat sich auch durch in meine berufliche Laufbahn gezogen.
    Was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist, dass ich tatsächlich wieder erleben muß, dass jüdischen Freund:innen Angst haben, zu sagen, dass sie jüdischen Glaubens sind, weil man ihnen sonst zu Hause auf den Leib rückt. Hier in meinem Viertel.
    Was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist, dass die Nazionalsozialisten, die sich hinter Herrn Höcke sammeln, im Rat meiner Stadt sitzen. Auch wenn sie bei uns nur wenige sind und man sie bisher gut isolieren kann.
    Ich bin hier im KKB als Zecke beschimpft worden. Und ich habe entsprechende Briefe zu mir nach Haus bekommen, die mir zeigen sollten, dass man mich erreichen kann.
    Wir vertreten hier als Kirche vor Ort einen klaren Standpunkt. Und die Nationalsozialisten ebenso.

    In der Zeit der sog. "Flüchtlingskrise" waren sie es, die hier die Demos organisiert haben. In der Zeit der Pandemie waren es genaus dieselben, die die "Corona-Demos" hier vor Ort organisiert haben. Sogar Zeit und Ort waren gleich. Jetzt organisieren sie die "Anti-Kriegs"-Demos.

    Wenn man hier auf die Büsche guckt, muss man sich schon fest die Augen zuhalten, um die Nazis nicht zu sehen ...

    Keine Ahnung. Ich bin kein Bayer. Kulturell und sprachlich schon gar nicht. Mir ist das aber auch total egal. Ich bin nicht bereit, mein Sprachkleid anzupassen, weil Menschen wie Du bestimmte Formulierungen mit gewissen Gesinnungen meinen identifizieren zu müssen (ich erinnere an die Diskussion über „Sippenhaft“ - mein Vater war Gewerkschafter und Ur-Sozi - Berliner Politologe aus den 60ern - und hat diesen Begriff zeit seines Lebens verwendet. Willst du den jetzt auch posthum zum Rechten erklären?).
    ...
    (Ich bin mit der Emanzipationsbewegung aufgewachsen und musste mich quasi konter-emanzipieren. Ich kenne die Mechanismen schon. Soll mich für nen Macho halten wer mag. ich weiß, dass ich keiner bin. Und ich bin durchaus in der Lage, derlei zu erkennen und (auch sprachlich) dagegen einzuschreiten, wo ich es für geboten halte.)
    Ganz herzlichen Dank für diese biographischen Notizen! Im Ernst: Mir erklärt das die Ambivalenz, mit der ich deine Äußerungen immer wieder wahrnehme. (Ich nehme die so wahr. Meint nicht, dass du tatsächlich ambivalent seist oder wie auch immer ... Ich meine lediglich meinen Eindruck von dir. Also kein Schuh zum anziehen oder in den Teich werfen. Mein Bild von dir kann ja und ist vielleicht völlig verzerrt ...)

    Nochmal: Ich halte dich nicht für einen Nazi oder dergleichen. Vorher schon nicht, und nach dieser Selbstbeschreibung noch weniger.

    Wer allerdings meint, das an meiner Sprache messen zu müssen, ...
    Unsere Sprache ist ein Aspekt unserer Verbindung zur Welt. Hier, in diesem Forum, ist das alles, was ich von dir habe - und du von mir: Wir sehen nicht unsere Mimik, wir erleben nicht den Ausdruck unserer Körper. Wir machen keine Erfahrungen mit dem konkreten Handeln des anderen. Wir haben ausschließlich die geschriebene Sprache, um mit einander in Kontatk zu treten und zu sein.
    Und auch im Alltag ist Sprache doch ebenfalls nicht einfach "egal", sondern ein wichtiger Aspekt unseres Kontaktes zu anderen Menschen?

    Gerade darum ist doch z.B. Wolf Schneider die Sprache so wichtig.
    In meinem Job ist sie jedenfalls von überragender Bedeutung. Sowohl, was die historische Arbeit anbetrifft. Denn da sind es eben sprachliche Zeugnisse von menschlichen Erfahrungen, mit denen Theologie umgeht. Aber auch in der Vermittlung spirituellen Erlebens ist Sprache wichtig. Ich selbst lebe eine mystische Theologie, also eine Form von Spiritualität, die in Erfahrung gründet und nicht in Wissen oder Für-wahr-halten. Nichtsdestotrotz braucht auch diese Wort-lose Theologie Worte, um sie zu vermitteln ...

    War wohl eher keine Frau, die diese Geschichten erfunden hat. Kann aber auch sein, dass nur die Männer Zeit hatten, sich mit so Erlösungskram zu beschäftigen. Die Frauen mussten ja den Haushalt machen. War das fair? Sicher nicht. Wäre es besser gewesen, wenn es „die Apostel:Innen“ genannt würde? Nein, denn es wären trotzdem nur Männer gewesen, die am Tisch hätten sitzen dürfen.
    Genau das beschreibt einen fundamentalen Irrtum, der im Laufe der Jahrhunderte durch eine männlich-dominierte Sprache in die Köpfe der Menschen getragen wurde. Interessanterweise übrigens erst relativ spät, d.h. nach etlichen Jahrhunderten. Und nicht zufällig, sondern ganz bewußt, indem bestimmte Textstellen alternativ übersetzt wurden. Und das kann man halt historisch-kritisch belegen.

    Diejenigen, die die ersten Berichte von diesem Jungfrauending mit Engeln und Krippe und Superbaby in die Welt hinein verbreitet haben, das waren eben gerade Frauen: Die Hirten auf dem Felde war eben in der Mehrzahle Hirtinnen mit kleinem i. Es waren hart arbeitende Frauen, die am Anfang standen und die diese Erfahrung dementsprechend in andere gesellschaftliche Kanäle einespeist haben, als wenn's die Herren der Schöpfung gewesen wären.

    Diejenigen, die mit Jesus umhergezogen sind, die das Unternehmen finanziert haben und die - vor allem - ihre sozialen Bezüge verlassen haben, das waren eben in der Mehrzahl Frauen. Du kennst die zwölf Schnuppelhasen, die die Kirche später berühmt gemacht hat. Für einen Mann wars easy, mal eben Netze, Familie und alles zurück zu lassen. Für die Frauen sah das anders aus. Aber kein Mensch realisiert heute noch, wie diese revolutionäre Bewegung strukturiert war. Dabei war genau das ihre Besonderheit. Messiasse gabs damals wie Sand am Roten Meer. Jeden Tag kam ein neuer Heiland ins Dorf. Dass sich die Jesus-Bewegung aber durchsetzen konnte und eine so große Popularität erlangte, dass die Römer aufmerksam wurden und auch die Vertreter der jüdischen Religion, das lag daran, dass diese Bewegung von Frauen getragen war.

    Naja, und dass es Apostolinnen, mit kleinem i, gegeben hat, ist eben auch eine Tatsache. Da haben eben lange gerade nicht nur Männer mit am Tisch gesessen. Ganz im Gegeneil. Aber irgendwann haben sie das Ruder an sich gerissen. Und mit das erste, was sie getan haben war, die Frauen aus den Texten zu tilgen. Sie haben die Sprache genutzt. Und bis heute werden in der römischen Kirche genau diese Texte genutzt, um die Frauen vom Tisch fern zu halten ...

    Du meinst halt, das Problem sei die Sprache, ich hingegen meine, das Problem ist das Denken.
    Ich meine vor allem, dass die Sprache unser Denken bestimmt. Denn wir denken in Sprache. Und wir können nur das denken, was wir in Sprache fassen können.

    Das Bild der Menschen wird geprägt von dem, was sie erleben, nicht davon, dass der Tagesschau-Sprecher korrekt gendert.
    Naja, ein Drittel der Ärzt:innen, die ich anlässlich meiner OP in der Urologie erlebt habe, waren Frauen. Darf das der Tagesschausprecher nicht ruhig auch sagen, wenn ich in den Nachrichten komme? Damit den Leuten, die die Station nicht kennen, das adäquate Bild vermittelt wird? Warum sollte man denn nicht sagen dürfen, dass da auch Ärztinnen arbeiten?

    --- OT off ---

  2. #14207
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Ich meine vor allem, dass die Sprache unser Denken bestimmt. Denn wir denken in Sprache. Und wir können nur das denken, was wir in Sprache fassen können.
    Das ist richtig. Allerdings halte ich neuere Regelungen mit * oder : für extrem sperrig oder das aktuelle Beispiel der Audi Klage "Der_die BSM-Expertin ist qualifizierte_r Fachexpert_in". Im Business Kontext lasse ich mir das noch einigermaßen gefallen aber ich will ehrlich gesagt keinen Roman lesen müssen, wo sowas steht. Für mich ist das kein elegantes Deutsch.

  3. #14208
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Das ist richtig. Allerdings halte ich neuere Regelungen mit * oder : für extrem sperrig oder das aktuelle Beispiel der Audi Klage "Der_die BSM-Expertin ist qualifizierte_r Fachexpert_in". Im Business Kontext lasse ich mir das noch einigermaßen gefallen aber ich will ehrlich gesagt keinen Roman lesen müssen, wo sowas steht. Für mich ist das kein elegantes Deutsch.
    Ja. Völlig d'accord.

  4. #14209
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    Die Diskussion zum Thema gendern ist spannend, aber wie kriegt man da wieder den Bogen zum eigentlichen Thema des Threads?

    Angenommen die Vereine/Schulen bleiben im Herbst/Winter geöffnet. Könnten diese sich auf ihr Hausrecht berufen, und verlangen dass man „frisch geimpft“ sein muss, um teilnehmen zu dürfen?

    Würdet ihr das mitmachen, oder würden diese Vereine sich damit selbst ins Knie schießen?

  5. #14210
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    Zitat Zitat von Teetrinker Beitrag anzeigen
    Angenommen die Vereine/Schulen bleiben im Herbst/Winter geöffnet. Könnten diese sich auf ihr Hausrecht berufen, und verlangen dass man „frisch geimpft“ sein muss, um teilnehmen zu dürfen?

    Würdet ihr das mitmachen, oder würden diese Vereine sich damit selbst ins Knie schießen?
    Entscheidungen in Vereinen basieren ja auf Mehrheitsentscheidungen der Mitglieder. Wenn also die Mehrheit der Mitglieder der Meinung ist, so eine Regelung sei sinnvoll, sollten sich die Nachteile da auch in Grenzen halten.

  6. #14211
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen

    Ich meine vor allem, dass die Sprache unser Denken bestimmt. Denn wir denken in Sprache. Und wir können nur das denken, was wir in Sprache fassen können.
    Nur als kleine Ergänzung, weil mich das über sehr lange Zeit intensiv beschäftigt hat.
    Zunächst mal natürlich Zustimmung. Allerdings sehe ich das als wechselseitige Beziehung, d. h. Sprache beeinflusst Denken und Denken beeinflusst Sprache.
    Und ich meine, Denken erschöpft sich nicht im verbalen Denken; es sei denn, man setzt Denken als synonym mit der parole intérieure des Erwachsenen. Schwierig wird das aber z. B. mit Blick auf kleine Kinder, dann würden die nämlich erst mit dem Spracherwerb das Denken lernen. Und es gibt tatsächlich auch begriffsfreie Denkvorgänge, z. b. bei Problemlösungen mittels geometrischer Formen u. a.
    Ich würde also eher von einem großen Überschneidungsbereich sprechen, aber nicht von Identität oder Deckungsgleichheit.

    https://www.psychologie.uni-heidelbe...acheDenken.pdf

    Und spannend natürlich auch Gehörlose/Taubstumme, z. B.
    https://www.architektur.tu-darmstadt...M._Theisen.pdf

  7. #14212
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    Zitat Zitat von Teetrinker Beitrag anzeigen
    Die Diskussion zum Thema gendern ist spannend, aber wie kriegt man da wieder den Bogen zum eigentlichen Thema des Threads?

    Angenommen die Vereine/Schulen bleiben im Herbst/Winter geöffnet. Könnten diese sich auf ihr Hausrecht berufen, und verlangen dass man „frisch geimpft“ sein muss, um teilnehmen zu dürfen?

    Würdet ihr das mitmachen, oder würden diese Vereine sich damit selbst ins Knie schießen?
    Wie sage ich das
    Der Input kommt übern Landessportverband + Hausrecht des Vereins. Ab einem gewissen Punkt wird das Risiko für Ehrenamtliche unwägbar in der Regelvielfalt. Draußentraining geht das nicht mehr Zoomtraining und der nächste Schritt Erwachsene eigenverantwortlich ins Private + Zoominput. Ungeimpft/Risikogruppe natürlich eher ins private Solotraining oder privat mit festem Partner (mit jeweiliger Begrenzung).
    Was heißt ins Knie schießen letztlich ist es suboptimal für die Jugendarbeit und durch die erzwungene Mehrgleisigkeit geht natürlich zu Lasten der Vereinsgemeinschaft und der Motivation. Auf der anderen Seite sind Kompromisse sollte das Gesundheitssystem wieder in Überlastung kommen unumgänglich.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  8. #14213
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    es wird diesen winter durchtrainiert. der lsb wird keine empfehlung, die schliessen beinhaltet, durchsetzen. da bin ich mir sicher.

    wer sich keinem risiko aussetzen will, muss alleine zuhause trainieren.

  9. #14214
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Das ist schlicht meine berufliche Erfahrung seit Mitte der 90er Jahre mit diesem Thema.
    Da geht's gar nicht um "rechts" oder "böse" oder dergleichen. Sondern ich habe das, was du "Sprung" nennst, in der Gesundheitstpolitik inzwischen mehrfach ganz konkret erlebt. In der Behindertenarbeit, in der Versorgung psychiatrisch erkrankter Menschen, in der Altenpflege, in der schulischen Versorgung von jungen Menschen mit stark herausforderndem Verhalten, in der sationären Langfrist-Intensiversorgung von jungen Menschen mit apallischem Syndrom. (…) Das ist also kein irrationaler Beißreflex, sondern das ist mein beruflicher Alltag seit mehren Jahrzehnten. Schlicht, weil dem Solidarsystem immer mehr Geld fehlt. So banal ist das.
    Aber ist da nicht bei den ganzen Corona-Maßnahmen und Impfaufrufen auch Teil des Problems? Ich hatte oft den Eindruck, dass man es sich recht leicht macht, Maskenpflicht, Impfpflicht und sonstwas zu fordern, weil man im medizinischen Bereich weder willens noch in der Lage ist, für entsprechende Prozesse zu sorgen, die die Schutzbedürftigen auch wirksam schützen. Während ich da am Anfang durchaus Verständnis für hatte, sinkt selbiges exponentiell mit der Zeit.

    Müssen wir als mündige Bürger tatsächlich den Anspruch haben, jedes Gesetzt, jede Verfügung, jede Vorschrift so erklärt zu bekommen, dass wir sie a) verstehen und b) in der Sache übereinstimmen, um c) ihnen gemäß zu handeln?
    Ad c) Das ist selbstverständlich, dass man sich im Rahmen geltender Regeln bewegt. Wenn jeder einfach macht, was er will, gibt es Chaos. Ad a) und b) Den Anspruch nicht, das Recht aber schon und in diesem Fall proklamiere ich das für mich.

    Ich schrieb im Gegenteil, dass weder ich ihn verstehe - nicht einmal in Ansätzen - noch, dass ihn wohl die allermeisten verstehen, die seine Bücher lesen.

    Und selbst dann ist das offenbar noch immer nicht einfach oder überhaupt wirklich möglich. Ich kenne zwei solche Menschen, und die sind sich ihrer Limitationen an dieser Stelle sehr, sehr bewußt.
    Dann sind wir uns ja einig. Genauso würde ich das auch sehen.

    Das scheint mir ein sehr interessantes Rechtsverständnis, von dem ich nicht der Meinung bin, dass es gerichtsfest sei.
    Das die Einschränkung von Freiheitsrechten zu begründen ist und nicht, warum diese aufgehoben werden können? Da solltest Du dich besser informieren. Das ist unter Juristen Konsens.

    Was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist, dass ich tatsächlich wieder erleben muß, dass jüdischen Freund:innen Angst haben, zu sagen, dass sie jüdischen Glaubens sind, weil man ihnen sonst zu Hause auf den Leib rückt. Hier in meinem Viertel.
    Das ist in der Tat schlimm und habe ich auch wahrgenommen. Ich weiß nicht, ob es zu billig ist aber ich überlege auch, absichtlich und regelmäßig jüdische Etablissements in München aufzusuchen.

    Was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist, dass die Nazionalsozialisten, die sich hinter Herrn Höcke sammeln, im Rat meiner Stadt sitzen. Auch wenn sie bei uns nur wenige sind und man sie bisher gut isolieren kann.
    Wir haben hier immer wieder Pegida und AFD-Kundgebungen vor der Haustür. Ich habe dabei vermehrt festgelegt, dass diese Pfeifen gar nicht in der Lage sind, einer härteren Diskussion standzuhalten. Aber keine Sorge, da bin ich noch deutlich streitbarer als hier.

    Dennoch glaube ich, dass es ein großes Problem ist, wenn man den Kreis zu weit fasst. Weil man eben die wirklich rechten A****geigen nicht mehr sauber isoliert bekommt, wenn man zu viele in die Ecke schiebt.

    In der Zeit der sog. "Flüchtlingskrise" waren sie es, die hier die Demos organisiert haben. In der Zeit der Pandemie waren es genaus dieselben, die die "Corona-Demos" hier vor Ort organisiert haben. Sogar Zeit und Ort waren gleich. Jetzt organisieren sie die "Anti-Kriegs"-Demos.
    Da wirst Du hier (und sonstwo) lange nach Sympathiekundgebungen meinerseits suchen können. Aber Dinge aus meinem Wortschatz zu streichen, weil irgendwelche A****Krampen die benutzen? Nix da.

    Ganz herzlichen Dank für diese biographischen Notizen! Im Ernst: Mir erklärt das die Ambivalenz, mit der ich deine Äußerungen immer wieder wahrnehme. (Ich nehme die so wahr. Meint nicht, dass du tatsächlich ambivalent seist oder wie auch immer ...
    Kein Problem! Man darf mich gerne ambivalent nennen. Solange der Eindruck hilft, hat es sich ja gelohnt, ein wenig persönlichen Einblick zu geben.

    Und auch im Alltag ist Sprache doch ebenfalls nicht einfach "egal", sondern ein wichtiger Aspekt unseres Kontaktes zu anderen Menschen?
    Da bin ich dabei. Ich nehme nur bisweilen eine gewisse Übersensibilisierung wahr.

    Genau das beschreibt einen fundamentalen Irrtum, der im Laufe der Jahrhunderte durch eine männlich-dominierte Sprache in die Köpfe der Menschen getragen wurde. (….)
    Hier bin ich ein wenig lost, was Du mir eigentlich erklären willst. Dass Männer die Geschichte zu ihren Gunsten umgedeutet haben? Würde mich nicht wunder. Ich gehe eigentlich eh davon aus.

    Naja, und dass es Apostolinnen, mit kleinem i, gegeben hat, ist eben auch eine Tatsache. Da haben eben lange gerade nicht nur Männer mit am Tisch gesessen. Ganz im Gegeneil.
    Das schrub ich ja bereits mehrfach. Dass ich schon lange den Verdacht habe, dass die ganze Erzählung so nicht stimmt.

    Aber irgendwann haben sie das Ruder an sich gerissen. Und mit das erste, was sie getan haben war, die Frauen aus den Texten zu tilgen. Sie haben die Sprache genutzt. Und bis heute werden in der römischen Kirche genau diese Texte genutzt, um die Frauen vom Tisch fern zu halten ...
    Und davor wurden Texte gegendert? D.h., die Sprache wurde verändert? Mir scheint eher, das Narrativ wurde geändert.

    Ich meine vor allem, dass die Sprache unser Denken bestimmt. Denn wir denken in Sprache. Und wir können nur das denken, was wir in Sprache fassen können.
    Das meine ich nicht. S.a. Julians Kommentar dazu. Davon abgesehen, wenn es heißt „die Ärzte kämpften stundenlang um ihr Leben“ entsteht in meinem Kopf das Bild einer verletzten weiblichen Person. Hinsichtlich der Ärzteschaft entsteht da kein spezifisches Bild. Eben, weil es unsere Sprache nicht hergibt. Die Ärzte heißt ja nicht, dass es alles Männer waren. Wenn Menschen der Sprache nicht hinreichend mächtig sid, kann ich a) nichts dafür und bin b) auch nicht der Ansicht, dass man deswegen die Sprache ändern muss.

    Naja, ein Drittel der Ärzt:innen, die ich anlässlich meiner OP in der Urologie erlebt habe, waren Frauen. Darf das der Tagesschausprecher nicht ruhig auch sagen, wenn ich in den Nachrichten komme? Damit den Leuten, die die Station nicht kennen, das adäquate Bild vermittelt wird? Warum sollte man denn nicht sagen dürfen, dass da auch Ärztinnen arbeiten?
    Nein, das sollte er nicht. Er hat einen Informations- und keinen Erziehungsauftrag. Er soll Informationen vermitteln und nicht irgendwelche Bilder in meinem Kopf erzeigen wollen. Er könnte meinetwegen von dem Ärzteteam sprechen oder hinzufügen, wieviele der Ärzte Frauen waren, so das denn in irgendeiner Form relevant wäre. Ansonsten gibt es andere Formate wie Reportagen, Dokumentationen, etc., die dafür da sind, das Volk zu bilden.

    Genau das ist es, was mich so nervt und was ich mit Gutmenschendiktatur meine. Was bitte erhebt die derart über mich, dass die mir erzählen sollen/wollen, wie ich was zu denken habe? Ich sehe das eher als Missbrauch derer Position. Geht‘s eigentlich noch?

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Das ist richtig. Allerdings halte ich neuere Regelungen mit * oder : für extrem sperrig oder das aktuelle Beispiel der Audi Klage "Der_die BSM-Expertin ist qualifizierte_r Fachexpert_in". Im Business Kontext lasse ich mir das noch einigermaßen gefallen aber ich will ehrlich gesagt keinen Roman lesen müssen, wo sowas steht. Für mich ist das kein elegantes Deutsch.


    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Zunächst mal natürlich Zustimmung. Allerdings sehe ich das als wechselseitige Beziehung, d. h. Sprache beeinflusst Denken und Denken beeinflusst Sprache.
    Und ich meine, Denken erschöpft sich nicht im verbalen Denken;
    Ebenfalls
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  10. #14215
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    Zitat Zitat von Teetrinker Beitrag anzeigen
    Angenommen die Vereine/Schulen bleiben im Herbst/Winter geöffnet. Könnten diese sich auf ihr Hausrecht berufen, und verlangen dass man „frisch geimpft“ sein muss, um teilnehmen zu dürfen?
    Selbstverständlich könnten sie das. Bei uns machen sie das auch so

    Würdet ihr das mitmachen, oder würden diese Vereine sich damit selbst ins Knie schießen?
    Da gäb‘s wohl erstmal Stress mit meinem Abteilungsleiter-Kumpel, dann würde wir wohl mal eruieren, wie das die Mitglieder so sehen und dann schaunmerma…

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Entscheidungen in Vereinen basieren ja auf Mehrheitsentscheidungen der Mitglieder. Wenn also die Mehrheit der Mitglieder der Meinung ist, so eine Regelung sei sinnvoll, sollten sich die Nachteile da auch in Grenzen halten.
    Naj, bei uns hat das meistens das Landratsamt vorgegeben. Wenn die uns die Halle sperren, machen wir nix mehr.

    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Der Input kommt übern Landessportverband + Hausrecht des Vereins. Ab einem gewissen Punkt wird das Risiko für Ehrenamtliche unwägbar in der Regelvielfalt.
    Nee, bei uns, wie gesagt, vom Landratsamt und dann noch vom Vereinsvorstand.

    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    es wird diesen winter durchtrainiert. der lsb wird keine empfehlung, die schliessen beinhaltet, durchsetzen. da bin ich mir sicher.
    Ich würde eher erwarten, dass uns das Landratsamt erneut massiv reglementiert. Ob ich da nochmal mitmache oder dann einfach daheim trainiere, weiß ich noch nicht. Ab einem gewissen Punkt ist mir das als Ehrenamtlicher zu doof. Ich mache das ohnehin eher den Leuten zuliebe und irgendwann ist dann mal gut.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  11. #14216
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    121

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    Nebenwirkungen : Techniker Krankenkasse hat Zahlen für 2021

    https://deutsche-wirtschafts-nachric...lungen-in-2021

  12. #14217
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Nur als kleine Ergänzung, weil mich das über sehr lange Zeit intensiv beschäftigt hat.
    Mercie für die Ergänzungen.
    Du hast natürlich vollkommen Recht damit, daß das Thema sehr viel umfassender und vielschichtiger ist, als meine eindimensionale Zuspitzung in der Reaktion auf Katamaus.

    Das ist mir vollkommen bewußt: Immerhin arbeite ich mit Menschen, der Sprachfähigkeit in unterschiedlichem Grad eingeschränkt ist. Und Fragen nach Denken, Sprache, Bewußtsein sind bei uns naturgemäß stetes präsent.

    Interessanterweise ist die Geschlechtergerechtigkeit gerade im Kontext Leichter Sprache tatsächlich von großer Bedeutung.

  13. #14218
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    Zitat Zitat von Teetrinker Beitrag anzeigen
    Die Diskussion zum Thema gendern ist spannend, aber wie kriegt man da wieder den Bogen zum eigentlichen Thema des Threads?

    Angenommen die Vereine/Schulen bleiben im Herbst/Winter geöffnet. Könnten diese sich auf ihr Hausrecht berufen, und verlangen dass man „frisch geimpft“ sein muss, um teilnehmen zu dürfen?

    Würdet ihr das mitmachen, oder würden diese Vereine sich damit selbst ins Knie schießen?
    Ja und Ja
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  14. #14219
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Ja und Ja
    Was verstehst du unter frisch geimpft?
    Meine dritte Impfe ist 04.12.21, die Genesung vom 30.03.2022.
    Ist das noch frisch?
    Aktuell jetzt mehrfach intensiven Kontakt mit nachweislich Positiven gehabt und meine Tests sind alle negativ und ich merke auch nichts.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  15. #14220
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Was verstehst du unter frisch geimpft?
    Meine dritte Impfe ist 04.12.21, die Genesung vom 30.03.2022.
    Ist das noch frisch?
    Aktuell jetzt mehrfach intensiven Kontakt mit nachweislich Positiven gehabt und meine Tests sind alle negativ und ich merke auch nichts.
    Hattet ihr in D-land nicht eine Regel, wie lange man als geimpft/genesen gilt? Musste das nicht sogar in die Corona App eingetragen werden?

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