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Thema: Beziehungsgewalt - für ein Drittel "akzeptabel"?

  1. #1
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    Standard Beziehungsgewalt - für ein Drittel "akzeptabel"?

    (Ich vermeide sehr bewusst das Wort "Partnerschaftsgewalt" - da das für mich ein Oxymoron ist.)

    In Deutschland sorgen traditionelle Rollenbilder bei jungen Männern teils für eine hohe Akzeptanz von Gewalt in der Partnerschaft. Das geht aus einer bundesweit repräsentativen Studie der Organisation Plan International Deutschland hervor, die den Funke-Zeitungen vorliegt.

    33 Prozent der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gaben demnach an, es "akzeptabel" zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht". 34 Prozent seien gegenüber Frauen schon mal handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen, heißt es weiter.
    https://www.zdf.de/nachrichten/panor...ml#xtor=CS5-62


    Ein Drittel. Die das so okay finden. Und/oder selbst schon zugeschlagen haben. Und das sind die, die das in einer Befragung ZUGEBEN!

    Hm. Dieser hohe Anteil überrascht mich jetzt wirklich. Es scheint, als lebte ich doch in einer recht idyllischen Rosa-Wölkchen-Welt.
    (Und nein, der reflexhafte Verweis auf migrantische Hintergründe tut es nicht. Nicht bei 33% in einer repräsentativ angelegten Umfrage.)
    Geändert von Ripley (11-06-2023 um 18:28 Uhr)

  2. #2
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    Wenn man überlegt, dass Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1997 strafbar ist - ist alles noch nicht lange her, die Gesellschaft ist scheinbar noch nicht so weit, wie wir gerne hätten...

  3. #3
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Ein Drittel. Die das so okay finden. Und/oder selbst schon zugeschlagen haben. Und das sind die, due das in einer Befragung ZUGEBEN!
    warum sollte man das in einer Online-Befragung nicht zugeben, oder gar behaupten, selbst wenn das gar nicht so ist?
    Oder war das nicht anoym?

    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Und nein, der reflexhafte Verweis auf migrantische Hintergründe tut es nicht. Nicht bei 33% in einer repräsentativ angelegten Umfrage.
    Ich sehe hier eher das reflexhafte Leugnen, dass es was mit migrantischen Hintergründen zu haben könnte.
    Die Befragten haben waren angeblich zwischen 18 und 35 Jahre alt.
    Wenn Die Studie tatsächlich repräsentativ war, hatten da über 33% einen Migrationshintergrund.

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen...nd-nach-alter/

    Das heißt jetzt natürlich nicht, dass Deutsche [ohne Migrationshintergrund] keine traditionellen Rollenbilder pflegen, aber bevor man Einflussfaktoren einfach mal so ausschließt, sollte man die genauen Zahlen kennen und die Methodik kennen.
    Geändert von Pansapiens (11-06-2023 um 11:06 Uhr)

  4. #4
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    warum sollte man das in einer Online-Befragung nicht zugeben, oder gar behaupten, selbst wenn das gar nicht so ist?
    Oder war das nicht anoym?



    Die Befragten haben waren angeblich zwischen 18 und 35 Jahre alt.
    Wenn Die Studie tatsächlich repräsentativ war, hatten da über 33% einen Migrationshintergrund.

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen...nd-nach-alter/
    Sollen wir hier jetzt ernsthaft über statistische Zusammenhänge diskutieren?

    Die Aussagen sind einfach erschreckend. ICH frage mich eher,
    1. woher diese Beziehungsgewaltbereitschaft kommt;
    2. wie man das eindämmen bzw. verhindern kann.

    Wahrscheinlich hat es weniger mit Männern und ihrem Frauenbild zu tun, als mit dem Selbstbild von Frauen. "Das war nicht so gemeint". "Sonst ist er gar nicht so"."Das wird schon wieder anders". "Er wird es schon lassen, wenn ... ".
    Da liegen die Anfänge, das Schönreden aus, tja, Angst vor einer gescheiterten "Beziehung". Das halten m.E. immer noch viel zu viele für eine Art sozialer Narbe.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  5. #5
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich hat es weniger mit Männern und ihrem Frauenbild zu tun, als mit dem Selbstbild von Frauen. "Das war nicht so gemeint". "Sonst ist er gar nicht so"."Das wird schon wieder anders". "Er wird es schon lassen, wenn ... ".
    Da liegen die Anfänge, das Schönreden aus, tja, Angst vor einer gescheiterten "Beziehung". Das halten m.E. immer noch viel zu viele für eine Art sozialer Narbe.
    Das kenne ich aus meinem Freundeskreis leider auch. Ich musste einer Freundin 4x Unterkunft geben, nachdem ihr Freund handgreiflich wurde. 2x musste ich leider selber handgreiflich ihm gegenüber werden.
    Von ihr kam aber: "Ich liebe ihn aber doch", "Er ist nur so, wenn er kifft", "Das war bestimmt das letzte Mal" etc.
    Ich musste ihr ehrlich sagen, dass ich beim 4ten Mal, so schlimm es auch klingt, von Mitleid in Frust übergesprungen bin, da sie auf keinen Ratschlag hören wollte.

    Jedoch muss man auch Bedenken, dass solche Leute, wie ihr nun-Ex, richtig gut Gaslighting betreiben können. Jedenfalls war es hier der Fall. Ihre Psyche war so kaputt, weil sie so klein gehalten wurde, dass sie die Angriffe gar nicht für wahrgenommen hatte.

  6. #6
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Sollen wir hier jetzt ernsthaft über statistische Zusammenhänge diskutieren?
    das wäre mal ein Ansatz, wenn man über Statistiken diskutiert.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ich sehe hier eher das reflexhafte Leugnen, dass es was mit migrantischen Hintergründen zu haben könnte.
    Die Befragten haben waren angeblich zwischen 18 und 35 Jahre alt.
    Wenn Die Studie tatsächlich repräsentativ war, hatten da über 33% einen Migrationshintergrund.

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen...nd-nach-alter/

    Das heißt jetzt natürlich nicht, dass Deutsche keine traditionellen Rollenbilder pflegen, aber bevor man Einflussfaktoren einfach mal so ausschließt, sollte man die genauen Zahlen kennen und die Methodik kennen.
    Deutsche mit Migrationshintergrund sind doch aber ebenfalls Deutsche?!

  8. #8
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Deutsche mit Migrationshintergrund sind doch aber ebenfalls Deutsche?!
    Korrekt.
    Ich meinte Deutsche ohne Migrationshintergrund. Hab's korrigiert.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Korrekt.
    Ich meinte Deutsche ohne Migrationshintergrund. Hab's korrigiert.
    Alles klar, danke

  10. #10
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    Gewalt gegen Frauen gab und gibt es schon lange, aber dass die Akzeptanz bei der ausgewählten Stichprobe so hoch ist, ist einfach traurig und unverständlich.

  11. #11
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    Schwaches Selbstbewusstsein.
    Wenn man das braucht um sich Respekt zu verschaffen.
    Aber leider ist das nichts neues, wer weiß wie die Quote vor 100 Jahren war?

  12. #12
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    Sorry: editiert weil mir meine Frau gerade auf die Finger gehauen hat.
    Geändert von QuiRit (11-06-2023 um 13:57 Uhr)

  13. #13
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    Zitat Zitat von ainuke Beitrag anzeigen
    Gewalt gegen Frauen gab und gibt es schon lange, ...
    Genauso, wie Gewalt von Frauen gegen Männer in Partnerschaften. (Täter-Opfer-Prinzip)
    Beides ist inakzeptabel.
    Wenn du an diesem Punkt angekommen bist, ist deine Beziehung schon lange kaputt.
    Es wird auch nicht mehr besser, also: "Raus da !".
    .
    Gruß
    Nohands
    .
    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

  14. #14
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    Zitat Zitat von QuiRit Beitrag anzeigen
    Sorry: editiert weil mir meine Frau gerade auf die Finger gehauen hat.
    Geil.
    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“

  15. #15
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    Habe mir mal den längeren Bericht angesehen:
    https://www.plan.de/fileadmin/websit...U-online_2.pdf
    "Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Frauen zu, UN Womenbezeichnet diese Entwicklung sogar als „Schattenpandemie“.30 Die jüngste Dunkelfeldstudie aus Sachsen (2023) besagt,dass jede dritte Befragte körperliche und/oder sexuelle Übergriffe erfahren hat. Laut dem Hamburger „Factsheet Opferschutz“ von 2021 sind die Zahlen häuslicher Gewalt gegen Mädchen und Frauen in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen." (Seite 21)

    Das stimmt überein mit häuslicher Gewalt während der Covid 19 Krise (Im Bericht als Fußnote 30):
    "While some countries are beginning to reopen, billions of people are estimated to still be sheltering at home. When households are placed under the increased strains that come from security, health and money worries, and cramped and confined living conditions, levels of domestic violence spike. "
    https://www.unwomen.org/en/news/stor...uring-covid-19

    Wenn ich das für mich rekapituliere hat die Bevölkerung eine sehr stressige und konfliktreiche Zeit durch die Pandemie hinter sich. Was da an Händen ausgerutscht ist lässt sich im Nachhinein nicht mehr zurücknehmen und stattdessen wird halt gesagt es sei "akzeptabel".
    Wäre gut, wenn sich das wieder zurückentwickeln würde und es eine Ausnahmezeit erhöhter Gewalt war.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

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