Na ja, da wird nicht nur 1 Organ entnommen, wenn jemand mit Gehirntod dafür geeignet ist. Solange ich lebe, kommt sowieso nur meine engste Familie in Frage.
Vielen geht es um das Während.
Also um den Sterbeprozess.
Was "danach" mit meinem Körper geschieht, ist mir egal. Aber auf alle Fälle ist dann, wenn ich tatsächlich und definitiv tot bin (nach klassischen Todesdefinitionen, die aus Zeiten vor der Transplantaionstechnik stammen), keins der Organe mehr geeignet für eine Spende.
unorthodox
Ich vermute da spielt so was mit wie die Seele als "energetischer Abdruck" des Körpers oder so. Aber ernsthaft, keine Ahnung was da der genaue religiöse/spirituelle Hintergrund zu sein mag.
Fände ich jetzt aber schon interessant, vielleicht schreibt's ja noch was dazu.
Liebe Grüße
DatOlli
ich würde mal das Nächstliegende annehmen, nämlich Christentum.
Es mag auch die Idee reinspielen, dass die Lebenden dem Sterbenden helfen wollen, gut seiner neuen Welt anzukommen. Das wird schwierig, wenn zu einem schweren Trauma - also zB einem Unfall, den die Person zum akut potentiellen Spender macht - noch ein weiteres Trauma durch die Entnahme hinzugefügt wird. Traditionellerweise sollen Sterbende ja eine ruhige, friedliche Umgebung haben, sich wohl, sicher und aufgehoben fühlen.
unorthodox
Seele ist ja so ein religiös geprägter Begriff, bezieht sich ja aber wohl in irgendeiner Form für
alle Schöpfungsgläubige auf Lebensessenz und je nach Stil wirst Du wiedergeboren, vergehst, kommst in die Hölle, blabla .
Hat also irgendwer sich so ausgedacht und packt die Dinger in Sortierkästen.
Wenn der jetzt auch nach Todesart sortiert, das wäre ja was.......
Eigentlich geht es ja hier um den Ort wo das Ding so herumoxidiert, bis der Behälter seinen Geist aufgibt, haha.
Von daher ist es doch total lax, ob man seine Organe spendet, bei festgestelltem Gehirntod bleibst Du an den
Maschinen hängen, bis Du ausgeschlachtet wirst. Ist die Seele also im Gehirn, wäre sie vermutlich schon ausgeflogen,
in allen anderen entnahmefähigen Organen zieht sie halt mit um, dann wären möglicherweise 2 Seelen in einem
Körper, könnte naklar zu Streit führen, vielleicht ist das dann Abstoßungsreaktion? Würde die Seele sich dann halt verspätet auf die Reise machen.
Wohin auch immer.
Ich glaube nicht an Seele und auch nicht an Organspende.
Hmm, Christen haben ja nur die "Auferstehung im Fleische" oder das "Nicht-Sein". Gibt da eigentlich keinen Himmel keine Hölle, keine Seelenwanderung usw. Falls dann mal was fehlt, sollte das doch für einen omnipotenten Gott eher kein Problem sein.
Im Vorgängerglauben gab es Scheol. Aber das hat nix mit Himmel & Hölle zu tun. Eher Totenwelt wie auch im antiken mediterranen und nordafrikanischen Raum.
Na egal, wird ohnehin immer gedreht wie's gefällt.
Liebe Grüße
DatOlli
Ja, so geht es mir auch. Und nicht nur mir. Meine ganze Familie ist gegen Organspende, sie wollen das nicht, auch diejenigen ohne religiösen Gründe. Es wird schon genug schwer für meine Familie, wenn ich sterbe. Sie bauen alle sehr stark auf mir. Sie kämen damit nicht klar. Das wäre ein Trauma für sie, wenn sie sich auch noch damit auseinandersetzen müssten. Das werde ich ihnen ganz sicher nicht zumuten.
Geändert von Joykey (02-08-2021 um 12:13 Uhr)
Hallo,
Ich weiß nicht genau, was dass mit "Seele" zu tun hat. Ich halte es schon für außerordentlich unwahrscheinlich, dass das Bewusstsein (oder von mir auch aus "Seele") nach dem Tod weiter existiert. Ist der Datenträger zerstört, dann logischerweise auch der Inhalt. Die Verteilung dieser Seele auf verschiedene Organe, kenne ich nur aus "The Mummy" von 1999. In wie weit dies tatsächlich der ägyptischen Glaubensvorstellung entspricht, oder einfach nur ein plot device ist, weiß ich nicht. Ist mir mich praktisch auch überhaupt nicht interessant, ist halt einfach nur ein geiler Film.
Wenn ich dann abgenippelt bin, brauche ich weder Herz, noch Lunge, noch Milz, noch Haut, noch Knochenmark, noch Leber oder überhaupt irgendein Organ. Ich werde nicht glücklicher tot sein, nur weil meine Nieren mit mir im Grab vergammeln, oder von mir auch aus mit mir verheizt werden.
Dieses ganze "meine Organe gehören mir" ist für mich völlig unlogisch. Es gibt kein "mir" mehr, dem "meine Organe gehören" könnten.
Es finden sich halt viele viele Ausreden, anderen nicht zu helfen. Selbst wenn es einen selbst nichts kostet, buchstäblich.
Grüße
Sven
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