Aus buddhistischer Sicht macht das eigentlich wenig Sinn. Ich bin am Schauen, dass ich das Material von meinem Freund nochmal finde (siehe anderer Thread); ist schon einige Jahre her, dass ich es gelesen hatte und kann mich nur noch vage erinnern. Aber ich erinnere mich eher an eine Diskrepanz zwischen eigentlicher Lehre und tatsächlichem Empfinden. Die traditionellen Lehren, egal welcher buddhistischer Schulrichtung, kennen das Thema Organtransplantation ja natürlich nicht, deshalb ist es letztlich auch nicht wirklich zufriedenstellend zu lösen. (Leider keine Vorschrift im Vinaya dazu enthalten
). Zumindest, wenn man an den alten Vorstellungen festhalten will. Dann muss man halt deuten, was passen könnte. Aber jedenfalls: der Körper spielt nach dem Tod aus rein buddhistischer Sicht eigentlich keine Rolle. (So gab es ja auch den Brauch, den Leichnam den Tieren zu überlassen. Wäre quasi Organspende im großen Stil.) Rituale im Zusammenhang mit Sterben und Tod dienen vor allem der Führung des Geistes des Verstorbenen (wobei auch das schon wieder ziemlich vertrackt ist, was die Stimmigkeit zu den buddhistischen Lehren angeht).
@Tantal
Im Theravada/Visuddhimaggha ist das Herz als die körperliche Basis für das Bewusstsein genannt.
Ich habe in Ansbach irgendwo ein 400 Seiten (?) dickes Buch zur Seelenvorstellungen im babylonischen Talmud (oder so ähnlich), such es nächste Woche mal raus (oder vielleicht kennt es Carsten).
Und für China (auf die Schnelle): Steininger, H (1953) Hauch- und Körperseele und der Dämon bei Kuan Yin-Tze
Ansonsten finde ich zur Leib-Seele bzw. Körper-Geist-Frage vor allem die Philosophie des Geistes sehr spannend und als eigentlichen Benchmark, der die Erkenntnisse der anderen Disziplinen (inklusive Neurowissenschaften) zusammenführt.