Schauen wir mal.
SV:
Unvermeidliche Bedrohungslage mit aktivem oder unmittelbarem Angriff auf Leib und Leben.
Dabei muss man immer von mehreren deutlich überlegenen Gegner ausgehen.
Die Mittel sowie die Versuche die Bedrohung(en) abzuwehren sind gegen solche Gegner stark eingeschränkt und müssen in ihrer Wirkung maximal möglichen Schaden in kürzester Zeit anrichten, damit man sich der Situation entziehen kann.
Die Angriffsziele beim Gegner sind stark begrenzt: die weichen Teile des Schädels, die Augen, Kehlkopf, Hoden. (Ich persönlich habe den Kehlkopf nicht mehr als primäres Ziel, da ich da hin und wieder eine Schlaghemmung verspürt hab und anfing dosiert zu schlagen)
Körperkontakt muss in jedem Fall vermieden werden, da man ansonsten weitere Bedrohungen nicht versorgen kann.
Sollte man in längeren Körperkontakt geraten, ist dieser umgehend zu beenden (ggf. Messer). Man muss in der Lage sein unbeschadet ungewollt den Boden zu erreichen und sich dort solange schützen können, bis man ein Messer gezogen hat - dem Gegner danach kontrolliert ermöglichen einen umgehend freizugeben.
Das sich mit dem Einsatz von Waffen und weiteren gefährlichen Gegenständen auf Seiten der Gegner das Bild noch weiter dramatisiert, muss ich sicher nicht weiter ausführen.
Hier kann man nichts gewinnen, aber alles verlieren.
PE:
Gegner bekannt und unterlegen. Wenn nicht unterlegen, wird die Überlegenheit vorher hergestellt.
Ziel: Gegner möglichst unbeschädigt kontrollieren.
Sollte nur Sicherheitspersonal vorbehalten sein, wird aber auch gerne mal von Sportlern und KKler wahrgenommen, wenn sich die Gelegenheit bietet *sigh* statt sich nicht in Gefahr zu begeben.
(Gott, wie lange haben alle geglaubt, JJ wäre SV?)
MN: Mittel ordnen sich allein dem Ziel unter
Sport:
Gegner bekannt und angenommen unterlegen.
Ort und Zeitpunkt bekannt.
Regeln und Schiedsrichter sichern Leib und Leben, kein wirklicher Schaden zu befürchten.
Ein Aufgeben jeder Zeit möglich.
Ziel: dominieren, durch Kraft, Technik und / oder Kondition laut Regeln
(Hier entstehen die meisten "praktischen" Missverständnisse hinsichtlich der eigenen Überlegenheit in Bezug auf SV)
KK (ich sag mal Tradition)
Gegner: jeder
Ziel: dominieren
Mittel: alle, auch was nichts nützt
Ort: überall
Zeitpunkt: nie, weil schlicht nur noch in der Phantasie möglich, wenn es überhaupt je einen praktischen Bezug hatte.
Hat eigentlich nur einen historischen oder gesundheitlichen Zweck, aber dafür ist es echt schön
(Hier entstehen die meisten theoretischen Missverständnisse hinsichtlich der eigenen Überlegenheit in Bezug auf SV)
Ich glaube ich kann nachvollziehen, woher das kommt.
Es kommt aus der Ansicht, dass man nicht ohne Schutz die volle Energie in den Schlag geben kann oder? Auch verständlich, wenn man das mal kurz ohne probiert. Das geht nur, wenn man die Knochen, Haut und Blutgefäße entsprechend vorbereitet. Da kannst Du aber nur glauben, ansonsten musst Du dich auf den langen Weg begeben Ich konnte immer mit 100% auf einen menschlichen Körper schlagen, selbst auf die Harten, nicht elastischen Schädelknochen, immerhin weicht der gesamte Schädel gut aus. Das ist halt eine Fehlannahme, dass man sich ungeschützt schon beim Aufbau der Schlagkraft zurücknehmen müsste. Aber das dauert ein paar Jahre, wenn man die Voraussetzungen dafür hat.
Du kannst ja leider super gut beobachten, wie zaghaft da beim Bare Knucklen geschlagen wird - da bleibe ich der Überzeugungsverlierer
Eben, bemerkenswert ist daran halt auch nur, dass es immer nur kurz dauert und selten ein Tanz wurde.
Aufmerksamkeit und Situationsbeurteilung, immer, mit - aber 1. dass soll ja nun auch nicht das gesamte Leben bestimmen und 2. ist das recht unzuverlässig.
Duell sind wir uns einig.
Das Mildeste Mittel ist dagegen eine Falschannahme? - das ist juristisch nicht relevant? Wie sollte man das auch abwägen können? Wie kann ich bei einem Angriff auf mein Leben ein zu großes Mittel zur Verteidigung einsetzen? Aber, so ganz unrecht hast Du ja nicht - den Betrunkenen mit einem Bowie-Messer abzustechen, weil er einen bedroht, endet böse vor Gericht. Mein persönlich geführtes Messer zeigt aber auch deutlich, dass ich damit keinen fatalen Schaden anrichten möchte - dient eben nur der Befreiung.
Die Hände eines Grapplers sind mir wirklich egal, andere Narben nehme ich zur Kenntnis, wenn möglich.
Ja, sagt viel. Es haben auch ein paar wenige die Mühen des Karate auf sich genommen - Hamburg in den 70/80ern hatte da ein paar sehr berüchtigte, die über Gewaltbereit weit hinaus gingen und ich weiß aber auch noch unmittelbar, wie das damals bei uns endete. Das veränderte sich schnell zu dem Gebrauch von Schusswaffen, aber ich würde das (heute) unter Krieg einstufen. Und ja, wenn Du mir einen Profikiller auf den Hals hetzt, ist mein Latein schnell am Ende. Das sind aber alles keine Bedrohungsszenarien für "gängige" SV in Mitteleuropa. Dem Milleu schließt Mann sich zumindest freiwillig an und kann es ebenso gut meiden.
Mit - der 100 Meter Sprint mit anschließendem 3000 Meter Lauf sollte in jeder Grundausbildung bis zum Reflex trainiert werden
Das leidige JJ und ähnliche - die haben da einen ganz schönen Definitions-Mist verzapft. SV verkauft, aber PE praktiziert.
Ernsthaft, ich hab Euch Ringer noch nie unterschätzt. Aber dein Intent ist dabei hoffentlich nicht zu töten