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Thema: SUV / Auto-Fahrer sozial und emotional unterbelichtet?

  1. #106
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Den sehe ich auch kritisch, aber da muss man dann eben „kleinteilig“ (ich würde es „differenziert“ nennen) in die Diskussion einsteigen.
    Es ist aus meiner Sicht eben schwierig die 'Werteordnung' außen vor zu lassen, vielleicht schätze ich deine falsch ein - mag sein. Du hast jetzt mehrfach dargelegt, dass der X3 2.0d für dich alternativlos ist und ich kann dir leider kein 'gleichklassiges' Auto nennen, das deine Ansprüche erfüllen wird. Vielleicht gibt es welche; da ich jedoch keine Ahnung vom Automarkt habe, halte ich mich zurück. Aber mir geht's auch gar nicht um dich konkret und ich mag dich auch nicht belehren oder beraten. War jedenfalls nie meine Intention. Wie auch - ich kenne deine Gewohnheiten nicht. Und diese Diskussion möchte ich hier nicht anfangen, da sie erst dadurch differenziert wird, wenn sie kleinteilig unsere Gewohnheiten reflektiert, um dann 'technische' Lösungen zu finden. Das kann man machen, ist mir aber an dieser Stelle zu zeitintensiv. Sorry.

    Für mich ist die Sache ganz einfach: 1) Jedes Auto das produziert wird, hat einen ökologischen Fußabdruck (je größer, desto größer), 2) Jedes Auto, das auf den Straßen unterwegs ist, macht Lärm, verursacht Abgase, nimmt viel Raum ein (Je größer, desto mehr).

    Ich versuche es mit einem plakativen, verallgemeinerten Beispiel, dass sich in Hinblick auf 1) und 2) beurteilen lässt: Familie A kauft sich einen SUV vorrangig, um damit den eigenen Wohnwagen ziehen zu können, wenn es in den Urlaub geht (Realbeispiel). Familie B mietet sich einen Wohnwagen, der auch von einem Mitteklasse Auto gezogen werden kann (Realbeispiel). Familie C lässt sein Auto zuhause stehen und mietet sich ein Wohnmobil für den Zeitraum des Urlaubs (Realbeispiel). Familie D hat kein eigenes Auto, leiht sich aber den SUV und Wohnwagen von Familie A (ausgedachtes Beispiel). Familie E bereist Europa mit Bahn und Rad - obwohl sie ein Auto besitzen (Realbeispiel).

    (Fast) alles in meinem Umfeld erlebt. Die Beispiele kann man natürlich beliebig erweitern und ausdifferenzieren. Genauso lassen sich individuelle Gründe finden, weshalb im Einzelfall dann doch nur Familie X vorbildfähig sein kann. Und ja der Berufs- und Familienalltag ist noch komplizierter. Ich belasse es jetzt aber aus oben genannten Gründen bei diesem Abstraktionsgrad - es geht mir nur darum aufzuzeigen, dass es (fast) immer Handlungsoptionen gibt. Im Großen, wie im Kleinen.

    Meine Hoffnung ist, dass die Politik zunehmend Rahmenbedingungen schafft, um Handlungsoptionen im Verkehr attraktiver zu machen. Bis dahin ist 'anders' handeln eben nicht immer bequem und mit viel Idealismus verbunden. Hat also etwas mit der Regulation der eigenen Ansprüche zu tun. Und der Grad, inwieweit ich dazu bereit bin, fußt eben häufig auf spezifischen normativen Werthaltungen. Ich hoffe, dass ich meine Argumente jetzt deutlicher machen konnte - dann ziehe ich mich aus der Diskussion wieder raus.
    Geändert von Ezares (12-04-2021 um 07:46 Uhr)

  2. #107
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    @Inryoku: Dann habe ich dich wohl missverstanden, nichts für ungut. Wobei ich nicht dafür bin, dass man jetzt auch noch eine Führerschein zum unterstützen Fahrradfahren benötigt. Bald braucht man hier einen um in den Wald zu k…

    Interessant, dass es heute im Urlaub nicht mehr ohne Kombi gehen soll (ok, zu Kinderwagenzeiten hatten wir auch einen). Früher ging das doch auch? Unser letzter Urlaub war damit (mit 4 Personen): https://www.volkswagen.de/de/modelle/up.html
    Und das Auto meiner Eltern war auch nie viel größer, da kam dann halt ein Anhänger dran (großes Hauszelt plus komplette Inneneinrichtung) und ein Dachgepäckträger drauf.

    @Diszi: Ja, ja die böse Politik ist an allem Schuld. Nur ja keine eigene Verantwortung übernehmen, gelle…
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  3. #108
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    @Diszi: Ja, ja die böse Politik ist an allem Schuld. Nur ja keine eigene Verantwortung übernehmen, gelle…
    ich muss mir persönlich nicht gross was vorwerfen lassen, ich hab nicht mal ein Auto. also einfach mal den Ball schön flach halten. danke.

    Dass es gesetzliche Rahmenbedingungen gibt, die eine sinnvolle Raumgestaltung verhindern, ist nun mal ein politisches Thema, da es die Politik ist, die Gesetze definiert. Und Politik ist nun mal das langsame Bohren dicker Bretter. Oder meinst du, ich sollte eine neue Reichsbürgerinnen-Enklave gründen, wo Motoren verboten sind? oder was genau sollte ich denn tun, um "Verantwortung zu übernehmen"? abgesehen davon, dass ich selbst vergleichsweise genügsam bin? und in Gesprächen versuche, die Aufmerksamkeit auf einige Aspekte des Themas zu lenken, die mir wichtig scheinen, die aber in der öffentlichen Diskussion m.E vernachlässigt werden?

    Aber solange sogar die Manager der Deutschen Bahn (!), wenn sie ein Treffen mit ihren Kollegen anderer Länder vereinbaren, nicht auf die Idee kommen, Ort und Zeit an Zugsfahrpläne anzupassen, sodass alle mit dem Zug anreisen können... muss noch viel viel Wasser den Rhein hinunter fliessen, bis sich in Deutschland vom Autowahnsinn verabschieden wird.

    was für ein Glück ich habe, in der Schweiz zu leben, dem Paradies des öffentlichen Verkehrs, wo ein Auto für die meisten Zwecke mehr ein Klotz am Bein und Geldfresser ist und nicht eine Bereicherung.
    unorthodox

  4. #109
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Ein Leben, das gute Lebensqualität mit Verzicht auf ein eigenes Auto kombiniert, erfordert die Wahl des Wohnorts so, dass guter öffentlicher Verkehr vorhanden ist, und gut ausgebaute Fahrradstrecken, und dass alles Wichtige (speziell auch Schule für die Kinder) leicht zu Fuss erreichbar sind.
    Zwei Seiten weiter oben willst Du die Leute im ländlichen Raum ansiedeln, wo sie im Hinterhof einen Lebensmittelhandel betreiben sollen. Und jetzt?

  5. #110
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    Zitat Zitat von kaffeegeniesser Beitrag anzeigen
    Zwei Seiten weiter oben willst Du die Leute im ländlichen Raum ansiedeln, wo sie im Hinterhof einen Lebensmittelhandel betreiben sollen. Und jetzt?
    ich will halt, dass auch im ländlichen Raum alles zu Fuss leicht erreichbar ist.

    Früher nannte man dieses Konzept mal "Dorf".

    aber um dorthin zu kommen, braucht's noch einiges an Arbeit und Überlegung. Was hundert Jahre lang kaputt gemacht wurde (nein, kein Dank an Le Corbusier, der das verbrochen hat ), braucht auch wieder einiges an Aufwand, um es "in modern" neu zu realisieren.
    unorthodox

  6. #111
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    Früher nannte man dieses Konzept mal "Dorf".
    Früher sind die Menschen an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt auch häufiger gestorben. Also in jedem Dorf ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe bauen? Früher saßen alle Kinder aller Altersstufen in einer Klasse und wurden von einer Lehrkraft unterrichtet. Also in jedem Dorf die Schulhäuser wieder beleben? Früher mussten die Kinder bei der Arbeit mit helfen, weil die Menschen so arm waren. Also Wiedereinführung des Berufsbildes "Hütejunge" nach der Schule? Weil wenn im Dorf jede Familie ihren eigenen Lebensmittelladen im Hinterhof betreibt, dürfte der Umsatz sehr überschaubar bleiben.

  7. #112
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen

    aber um dorthin zu kommen, braucht's noch einiges an Arbeit und Überlegung. Was hundert Jahre lang kaputt gemacht wurde (nein, kein Dank an Le Corbusier, der das verbrochen hat ), braucht auch wieder einiges an Aufwand, um es "in modern" neu zu realisieren.
    Na, Le Corbusier hat ja wohl nicht die Stadt erfunden und die dörfliche Idylle zerstört? Solchen Einfluss zuzumessen wäre ja wohl etwas übertrieben...

  8. #113
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    ich will halt, dass auch im ländlichen Raum alles zu Fuss leicht erreichbar ist.

    Früher nannte man dieses Konzept mal "Dorf".
    Das Konzept, dass alles zu Fuß erreichbar ist nennt man Stadt.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  9. #114
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    @Inryoku: Dann habe ich dich wohl missverstanden, nichts für ungut. Wobei ich nicht dafür bin, dass man jetzt auch noch eine Führerschein zum unterstützen Fahrradfahren benötigt.
    Also wenn man sieht wie manche Leute Fahrrad fahren, dann halte ich das für unbedingt notwendig.

    Rote Ampeln? Gelten nicht für Radfahrer.
    Sich mal umdrehen bevor man quer über die Kreuzung schießt? Hat man nicht nötig, Autofahrer müssen ja aufpassen.
    Wechsel von der Straße auf den Bürgersteig, zack über die Fußgängerampel, dann wieder weiter auf der Straße, egal wem man die Vorfahrt klaut.
    Licht am Fahrrad? Wer braucht sowas?
    Und so weiter. Klar ist man teilweise aufgrund der fehlenden Radwege gezwungen auf den Bürgersteig auszuweichen, zwischen Autos und Straßenbahnen eingeklemmt zu sein macht nicht wirklich Spaß, aber manchmal geht es echt zu weit.

    Und was den Wald angeht, so habe ich nie verstanden warum manche Leute da nicht zu Hause ihre Sachen erledigen können.

  10. #115
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Na, Le Corbusier hat ja wohl nicht die Stadt erfunden und die dörfliche Idylle zerstört? Solchen Einfluss zuzumessen wäre ja wohl etwas übertrieben...
    Le Corbusier war jener, der das Pendeln erfunden hat, bzw in Konzepte gefasst und propagiert hat, indem er spezielle Bereiche für "Wohnen" und andere für "Arbeiten" vorsah. mit entsprechend Weg dazwischen. (das war in alten Städten ja auch nicht so, da war Gewerbe und Wohnen nah beieinander)

    was speziell nach dem Krieg alle so toll und hygienisch fanden, dass es überall in der industrialisierten Welt so ungesetzt wurde.

    Doch doch, er ist da schon eine Personifizierung modernen Pendlerunglücks, und ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung.
    unorthodox

  11. #116
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Das Konzept, dass alles zu Fuß erreichbar ist nennt man Stadt.
    Trifft vielleicht für Kleinstädte zu, aber in welcher Großstadt kann man alles zu Fuß erreichen?

  12. #117
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Das Konzept, dass alles zu Fuß erreichbar ist nennt man Stadt.
    nein, das nennt man Siedlung.


    es gibt nun wirklich keine rational nachvollziehbaren Gründe, warum man 20 min Auto fahren muss von zuhause aus, um irgend etwas, egal was, erledigen oder kaufen zu können.
    unorthodox

  13. #118
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Trifft vielleicht für Kleinstädte zu, aber in welcher Großstadt kann man alles zu Fuß erreichen?
    .Großstädte haben in der Regel viel von "allem" ( was es für den Alltag braucht). viele Hausärzte, viele Schulen, viele Supermärkte, viele Fast Food Stände etc., und mindestens je eins davon ist durchaus zu Fuss erreichbar in einer halbwegs brauchbaren Grossstadt.
    unorthodox

  14. #119
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    nein, das nennt man Siedlung.


    es gibt nun wirklich keine rational nachvollziehbaren Gründe, warum man 20 min Auto fahren muss von zuhause aus, um irgend etwas, egal was, erledigen oder kaufen zu können.
    Doch doch, es gibt viele dafür. Auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

  15. #120
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    Zitat Zitat von Tyrdal Beitrag anzeigen
    Doch doch, es gibt viele dafür. Auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.
    nur "historisch so gewachsen". ja, jeweils durchaus im Moment mit gut erscheinenden Gründen.

    aber sonst?

    nö.

    wer etwas von Grund auf neu planen würde ( was wir nicht können) würde kaum extra lange sinnlose Wege vorsehen. Teuer, unangenehm, voller Stress.
    unorthodox

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