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Thema: Gescheite(rt)e Shiho-Nage-Variationen mit Tamura Sensei als Uke

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  1. #1
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    Standard Gescheite(rt)e Shiho-Nage-Variationen mit Tamura Sensei als Uke

    Hier mal zur Abwechslung ein paar Aikido-Demos, die zeigen wie Shiho-Nage* nicht funktioniert (ab 2:45):



    Nobuyoshi Tamura war langjähriger direkter Schüler von Ueshiba und wurde manchmal "die Mauer" genannt.


    ____________________
    * Katatedori Shihonage ist übrigens Prüfungsstoff für den 5. Kyu.

  2. #2
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Hier mal zur Abwechslung ein paar Aikido-Demos, die zeigen wie Shiho-Nage* nicht funktioniert (ab 2:45):
    Wieso, bei ihm funktioniert es doch prima.

  3. #3
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    Ok da nehmen also welche Tamura am Arm und drehen ihm den Rücken zu. Welchen Effekt versprechen sich die Leute?

  4. #4
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    Zeigt halt auch, dass Aikido am kooperativen Partner etwas anderes ist als ein einem unkooperativen...

  5. #5
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    Ich fand es bemerkenswert, wie unbeholfen manche von Tamuras Partner agierten und das mit einer Form (Katatedori Shihonage), die schon Anfänger lernen und beim 5. Kyu geprüft wird. Bis auf eine Ausnahme sollten die ja alle mindestens Shodan sein.

    Kann Tamura Vorbild sein für "unkooperativen Widerstand" ohne das Setting zu verlassen oder in Frage zu stellen? Ich kenne es so, dass im Unterricht in der Regel "Mitgehen" gefordert wird, außer in den Fällen, wo explizit "gutes Festhalten" explizit angesagt ist, was dann aber statische Übungen für einen isolierten Aspekt sind.

    Viele der Fehler, die man in dem Video sieht, kenne ich auch aus meinem eigenen Üben (sowohl von mir selbst als auch von meinen Partnern). Allerdings "darf" ich die in der Regel nicht ausnutzen. In der "Shu"-Phase (nach dem Shu-Ha-Ri Modell, das vor kurzem hier diskutiert wurde) macht das mMn auch Sinn, aber ich habe den Eindruck, dass die meisten Aikidoka, mit denen ich übe, nicht darüber hinaus gehen (wollen?).

    In meiner Erfahrung gibt es durchaus Aikidoka (sowohl im Dojo als auch auf Lehrgängen), die sich manchmal "unkooperativ" verhalten, wobei es da wieder destruktive und konstruktive Möglichkeiten gibt. Destruktiv wäre es, wenn Uke einfach eine vorgegebene Technik blockiert (in dem er sich nicht an das Setting hält oder sich für alternative Techniken oder Atemi öffnet). Ein konstruktives Beispiel wäre mMn das, was Tamura in 2:45 vorführt, wo er zunächst "mitgeht", d.h. den Kraftfluss nicht blockiert, aber den Positionsfehler des Nage durch einen Aikido-Gegentechnik (Sokumen-Iriminage) ausnutzt.

    Wenn ich mit einer Anfängerin so wie Tamura in 1:35-2:10 üben würde, dann würde ich wohl einen Anschiss von meinem Lehrer bekommen. Da gilt wohl wieder "Quod licet Iovi non licet bovi"

  6. #6
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Viele der Fehler, die man in dem Video sieht, kenne ich auch aus meinem eigenen Üben (sowohl von mir selbst als auch von meinen Partnern). Allerdings "darf" ich die in der Regel nicht ausnutzen.
    Welche "Fehler" siehst du denn? Das sind alles Dan-Träger, und die werden mit Anfängern Null Probleme haben die Technik zu machen.
    Aber selbst wenn du Shiho-nage 10000 mal geübt hast, du wirst bei Tamura nicht durchkommen, er lässt es einfach nicht zu. Er zeigt dir eine Sache, und wenn du die dann richtig machst, scheiterst du an einer anderen, weil er deine Kraft einfach manipuliert.
    Das ist auf seinem Level total einfach, es war halt seine Unterrichtsmethode. Ob das besser ist als kooperativ zu sein, weiss ich nicht, die Tamura-Schüler sind deswegen nicht unbedingt besser als andere, sie haben sich aber teilweise diese Methode abgeguckt. Das führte bei denen dazu dass sie grundsätzlich blockiert haben, obwohl sie gar nicht verstanden haben wie Tamura das eigentlich macht, oder warum. Das ist einfach sein Körper, der ist so konditioniert (wir haben darüber in dem anderen Thread ja gesprochen), wenn sie bei ihm versucht haben zu blockieren, hatten sie natürlich nie eine Chance.
    Mein Lehrer verfolgt ja bekanntlich eine andere Methode, und er hat am Anfang immer über die Franzosen geschimpft, wenn er dort Lehrgänge gegeben hat, musste er erst mal versuchen die Leute in Bewegung zu bringen, und nach seiner Methode zu üben.
    Wiederstand, unkooperatives Verhalten, das beschreibt meiner Ansicht nach schlecht, was man hier sieht. Es ist überhaupt kein Wiederstand zu sehen, er ist dabei völlig entspannt, unkooperativ vielleicht, er kann sich ja werfen lassen wenn er will, dann setzt er sich ganz gemütlich hin, während der andere sich abmüht. Es gibt ein Video wo Ueshiba mit einem Kind übt und "Ukemi nimmt", der Kleine freut sich ja wie ein Schneekönig. Das sieht ähnlich aus.
    Die Frage ist, ab wann kann man sowas machen ohne sich selbst zu schaden, denn blockieren ist kontraproduktiv, es macht einen selbst nur undurchlässig für "Aiki".

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Wenn ich mit einer Anfängerin so wie Tamura in 1:35-2:10 üben würde, dann würde ich wohl einen Anschiss von meinem Lehrer bekommen. Da gilt wohl wieder "Quod licet Iovi non licet bovi"
    Wenn es das Gleiche wäre. Ist es aber eben nicht.
    Geändert von Gast (11-04-2021 um 13:10 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Wenn ich mit einer Anfängerin so wie Tamura in 1:35-2:10 üben würde, dann würde ich wohl einen Anschiss von meinem Lehrer bekommen. Da gilt wohl wieder "Quod licet Iovi non licet bovi"
    Demonstriert er nicht bei 1:43 in welchen Zustand sie ihn vor der eigentlichen Technik bringen soll, damit die funktioniert, so wie er es bei dem kräftigeren Herrn IMO deutlich erkennbar bei 3:36 oder gleich zu Beginn des Videos selbst macht?

    Ich mach kein Aikido, aber mir scheint, er zeigt/erklärt ihr, welche Bewegungen nicht funktionieren und IMO eben, was sie anders machen soll.
    Und grundsätzlich scheint er ja nicht abgeneigt, sich werfen zu lassen.
    Ich hab aber auch mal in einer anderen KK einen Anschiss bekommen, weil ich auf einen Hebel einer Frau, der eben nicht saß, nicht reagierte.
    Eine andere, fortgeschrittenere Frau hat mir dann gesagt, dass ich so deren Lernerfolg unterbinden würde.
    Dann hab ich halt so getan, als würden nicht sitzende Hebel wirken....
    Es gibt ja einen Unterschied zwischen mit Kraft sperren, wenn man körperlich sehr überlegen ist und mit besserem Körpergefühl/Verständnis gegen arbeiten, wenn man in diesem Bereich überlegen ist.
    Letzteres kann man ja, wenn man Fortgeschrittener ist, als der andere, so dosieren, dass der einen Lernerfolg hat.
    "Nein...Nein....mehr nach links....Ja...." oder so ähnlich.

  8. #8
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Kann Tamura Vorbild sein für "unkooperativen Widerstand" ohne das Setting zu verlassen oder in Frage zu stellen? Ich kenne es so, dass im Unterricht in der Regel "Mitgehen" gefordert wird, außer in den Fällen, wo explizit "gutes Festhalten" explizit angesagt ist, was dann aber statische Übungen für einen isolierten Aspekt sind.
    Tamura sensei ist aber doch hier nicht Übungspartner, sondern Lehrer?
    Ich kenne diese Art des Unterrichtens bis auf eine Ausnahme von allen Lehrern, bei denen ich geübt habe. Und für mich ist das eine ganz typische Qualität eines Lehrers. Ich selbst unterrichte auch so. Verstehe ich das richtig, daß es dieses Szenario in eurem Unterricht überhaupt gar nicht gibt?

  9. #9
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Ok da nehmen also welche Tamura am Arm und drehen ihm den Rücken zu. Welchen Effekt versprechen sich die Leute?
    Was sollen sie sich denn versprechen? Sie versuchen die Technik zu machen, und werfen sich dabei im Grunde selbst.
    Man liest doch auf fast jeder Aikido-Homepage Sätze wie: "Die Kraft des Angreifers wird gegen ihn selbst gerichtet" oder so ähnlich. Genau das sieht man hier.
    Das ist wie bei einem Kind das versucht einen schweren Gegenstand hochzuheben, und dabei auf den Po fällt. Der Stein macht nichts, der ist einfach schwer.
    Du drückst gegen eine Wand, plötzlich rutscht du aus und fliegst auf die Nase, die Wand ist einfach die Wand.
    Deswegen nannten die Leute in Hawaii Tamura "the stone wall", dabei war er damals wahrscheinlich lange nicht so weit wie in dem Video. Das ist eben diese alte Daito-Ryu Geschichte, der Aiki-Body, oder wie man das nennen möchte.

  10. #10
    Asentreu Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Hier mal zur Abwechslung ein paar Aikido-Demos, die zeigen wie Shiho-Nage* nicht funktioniert (ab 2:45):



    Nobuyoshi Tamura war langjähriger direkter Schüler von Ueshiba und wurde manchmal "die Mauer" genannt.


    ____________________
    * Katatedori Shihonage ist übrigens Prüfungsstoff für den 5. Kyu.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Aikido von allen Kampfkünsten generell diejenige ist, die in der Realität am wenigsten zu gebrauchen ist. Dafür sieht es aber einfach geil aus wenn beide Aikidokas es wirklich können.
    Geändert von Asentreu (12-04-2021 um 19:42 Uhr)

  11. #11
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Asentreu Beitrag anzeigen
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Aikido von allen Kampfkünsten generell diejenige ist, die in der Realität am wenigsten zu gebrauchen ist.
    Kommt halt immer auf die Realität an. In meiner Realität zum Beispiel ist aikidô von allen Kampfkünsten (die ich mir angeschaut habe im Laufe der Jahre) generell diejenige, die - mit Abstand - am allerbesten zu gebrauchen ist.

  12. #12
    Asentreu Gast

    Standard

    Hast du in der Realität schonmal gesehen, dass es sinnvoll war um seinen gegner erstmal rumzutänzeln, bevor man ihn auf die Bretter schickte?

  13. #13
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Asentreu Beitrag anzeigen
    Hast du in der Realität schonmal gesehen, dass es sinnvoll war um seinen gegner erstmal rumzutänzeln, bevor man ihn auf die Bretter schickte?
    Hihihi ... erstens ... wenn ich es mit körperlichen Auseinandersetzungen zu tun hatte, war das meistens sehr gradlinig. Und sehr kurz ... maximal zwei Angriffsversuche, soweit ich mich erinnere ... zweitens habe ich ne ganze Weile so Zeugs unterrichtet um Aggressoern in bestimmten Kontexten zu neutralsieren ... das sind häufig etwas längere Siuationen, in denen es auch viel um Kommunikation geht ... wobei die eigentliche Aktion dann auch gradlinig und fix ist.

    Was ich aber eigentlich meinte.

    In meiner Realität, wie ich sie inzwischen erlebe, geht es nicht mehr darum, zu lernen, wie man Leute verhaut. Das war früher interessant. Sondern darum, zu lernen wie man glücklich und zufrieden lebt. Ich habe inzwischen deutlich mehr Zeit hinter mir, als vor mir. Also geht es auch darum, wie man abschiedlich lebt. Wie man gesund lebt, wie man spirituell lebt ... und dergleichen mehr ... und dafür scheint mir - jedenfalls in meinem Fall - aikidô besser geeignet, als andere KKe, die ich mir angeschaut habe.

  14. #14
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Asentreu Beitrag anzeigen
    Hast du in der Realität schonmal gesehen, dass es sinnvoll war um seinen gegner erstmal rumzutänzeln, bevor man ihn auf die Bretter schickte?
    Und eine Ergänzung noch:
    In dem aikidô, wie ich es kenne, sieht man auch nicht, daß jemand um den Gegner rumtänzelt. Ich kenne aikidô als recht geradlinig. Wenn ich unterrichte sage ich gerne: Im aikidô gibt es kein Ausweichen. Und es gibt keine Kreisbewegungen.

  15. #15
    Asentreu Gast

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    In meiner Realität, wie ich sie inzwischen erlebe, geht es nicht mehr darum, zu lernen, wie man Leute verhaut. Das war früher interessant. Sondern darum, zu lernen wie man glücklich und zufrieden lebt.
    Sorry, aber wenn ich mich charakterlich, spirituell oder philosophisch weiterentwickeln will, dann gehe ich zu einem Life Coach, Psychotherapeuten oder in eine Sekte.

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